Federweg / Rahmengeometrie

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2. Februar 2015
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Hallo liebes Forum,

dies ist mein erster Beitrag hier. Ich habe schon öfters mal wegen Problemen hier hinein geschaut, aber da ich immer die Infos gefunden habe die ich brauchte, hab ich mich bis jetzt nicht angemeldet. ;) BIS JETZT
Deshalb erstmal eine kurze Vorstellung.

Ich bin 25 und komme aus Süddeutschland. MTB fahre ich seid ich 17 bin und habe mir damals mein Rad selbst zusammen gebaut, welches ich auch derzeit noch fahre. Komponenten habe ich in der Zwischenzeit immer mal wieder angepasst.

Anliegen:

Nun bin ich am Federgabel Tausch da meine alte ein Billigding war (80mm). Habe mir eine gebrauchte RR Reba RL 120mm zugelegt und auch bereits den Service gemacht. Jetzt, kurz vorm Einbau, mache ich mir Gedanken, ob ich den Federweg nicht doch lieber auf 100mm reduzieren soll - Thema Rahmen/ Steuerrohr Belastung

Der Alu-Rahmen ist ja ~10 Jahre alt, daher sollte eine Auskunft des Herstellers (glaube FELT), hinfällig sein, um heraus zu finden, welcher Federweg freigegeben ist.
Gibt es eine Möglichkeit festzustellen, ob der Gahmen durch den Federweg "gefährlich" wird? Ich denke z.B. an den Winkel des Steuerrohres (Neigung verändert sich ja) bzw. die Neigung Oberrohr/Unterrohr. Je höher das Rad vorne geht, desto stärkere Kräfte wirken am Steuerrohr nach vorne.
Wenn man jetzt einfach gesagt sagen könnte "Hey, so wie dein Rahmen vorne steht, schaut das total ungesund aus", oder so in der Richtung (das war jetzt etwas salopp ausgedrückt) wäre das wunderbar :D . Gibts da einen Richtwert?

Natürlich ist es einfach zu sagen: Neue Federgabel, Rahmengeometrie verändert sich, Rahmen kann brechen! Ich konnte aber leider nach langem Suchen keinen Hinweis finden, wie denn tatsächlich eine kritische Rahmengeometrie aussieht, bzw. einen konkreten Hinweis, bei wem schon mal der Rahmen bei so etwas gebrochen ist. Vielleicht

Mir geht es nicht um die veränderte Ergonomie durch die Rahmengeometrie, sondern um die Sicherheit.

Ich würde mich freuen, wenn hier manche diesbezüglich Erfahrung gesammelt haben und/oder mir eine Empfehlung zwecks Federweg geben können. Optimal wäre ein technischer/physikalischer Hinweis bzgl. o.g. Neigungswinkel. Ein Foto kann ich natürlich auch gerne einstellen, wenn die Gabel verbaut ist, um dann ggf. Rückschlüsse ziehen zu können.

Viele Grüße,
Mtb236
 
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Hallo! Die Tatsache, dass man im Netz keine konkreten "Richtwerte" findet, ist wohl ein Zeichen, dass noch kaum ein Rahmen nachweislich deswegen gebrochen ist. Rahmenbrüche kann es auch so geben.
Da ich selbst gerade ein Bike aufbau, beschäftige ich mich gerade mit dem Geometriethema und den Einbauhöhen von Gabeln. Leider geben viele Rahmenanbieter die Gabelhöhe gar nicht an.
Ich habe neulich mal meinen Rahmen mit unterschiedlichen Gabelhöhen abgemessen. Eine 20mm höhere Gabel ergab eine Veränderung des Steuerwinkels von etwa 1 Grad. Wenn auch nur beim doppelten Wert eine Schweißnaht kracht, dann hatte sie m.E. schon einen Fehler. Ist aber nur meine persönliche Einschätzung. Wegen der Festigkeit würde ich mir eigentlich keine Sorgen machen. Mein Fahrstil ist aber auch eher gemäßigt.
Meine Punkte sind eher Optik und ggf. das Fahrverhalten, das ich aktuell aber noch nicht testen konnte.
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, eine 120er Gabel in einem Rahmen für eine 80er Gabel ist mir zu hoch. Ich würde das aber mal nachmessen: z.B. Rahmen aufbocken und mit Winkellehre den Steuerrohrwinkel gegen den Untergrund abgreifen und mit Winkelmesser messen. Die meisten Steuerwinkel liegen bei 71 Grad (+/-). Reine DH-Bikes mit extra hohen Gabeln haben wohl um die 65 Grad. Ein Vergleich mit den Angaben in Zeitschriften-Tests ist diesbezüglich ganz aufschlussreich.
 
Bei einem 10jahre alten Bike das viel genutzt wurde, würde ich bei einem Rahmenbruch die Ursachen eher beim Alter suchen...

Wenn du dein Fahrverhalten nicht änderst, dann wirst du mit 40mm mehr Federweg keine Probleme bekommen. Wenn du aber plötzlich meinst einen Freerider unter dem Hintern zu haben und dich überall runterstürzt, dann waren nicht die 40mm die Ursache, sondern das geänderte Fahrverhalten...

Tatsächlich ließt man SEHR wenig von Rahmenbrüchen im Bereich des Steuerrohrs. Ich würde mir da erstmal keine all zu großen Gedanken machen und die Entscheidung bezüglich Federweg vielmehr von der geänderten Geometrie abhängig machen. Das Tretlager kommt höher, der Sitzwinkel wird flacher, der Überstand wird größer...
 
Die Steruerrohre sind idR wedentlich überdimensionierter als zB die Kettenstreben...
reisst dir ne strebe wirds hinten böse Flexen und Du bremst halt runter...
wenn dir aber das Steuerrohr reisst kann das halt, rein theoretisch sehr böse ausgehen
 
ist bei der gabel nicht, ohne weitere kosten / änderungen, das reine & simple 'runterspacern möglich?
 
Ich hatte eine 100mm Gabel und wollte eine 120mm haben. Habe beim Hersteller Steppenwolf nachgefragt, ob das geht. Antwort nein wegen Geo, Belastung, Garantie usw... Habe es trotzdem gemacht und habe es nicht bereut. Habe eine billige Suntour 100mm gegen eine Rock Shox 30 Gold 120mm getauscht. Als ich das erste mal damit gefahren bin dachte ich, ich würde auf einem Fully sitzen.
Von der Geo her habe ich kaum einen Unterschied gemerkt, 70 Steuerrohrwinkel ist jetzt 69 aber sonst? Ach ja, musste die Sitzhöhe um 1 cm nach unten korrigieren.
 
Hi, Ich würde mich gern beim dem Thema mal anschließen. Hab schon einige Beiträge hier im Forum zu dem Thema gelesen, aber so ganz blick ich das noch nicht.

Bin auch grad dabei ein Bike mal komplett selber zu bauen. Zum einen weil mich interessiert und zum andern weil ich eben auch die ganzen Parameter einfach mal verstehen möchte.

Nun habe ich mir nun einige Rahmen angeschaut. Und alle hatten laut Datenblatt einen Travel von 115 mm hinten und 120 mm vorne. Was passiert da jetzt wenn ich vorne eine 160 mm Gabel reinbaue? Was darf ich bei diesem Rahmren hinten für einen maximalen Dämpfer einbauen?
Das ganze soll Richtung Endure Bike gehen.
 
Hi, Ich würde mich gern beim dem Thema mal anschließen. Hab schon einige Beiträge hier im Forum zu dem Thema gelesen, aber so ganz blick ich das noch nicht.

Bin auch grad dabei ein Bike mal komplett selber zu bauen. Zum einen weil mich interessiert und zum andern weil ich eben auch die ganzen Parameter einfach mal verstehen möchte.

Nun habe ich mir nun einige Rahmen angeschaut. Und alle hatten laut Datenblatt einen Travel von 115 mm hinten und 120 mm vorne. Was passiert da jetzt wenn ich vorne eine 160 mm Gabel reinbaue? Was darf ich bei diesem Rahmren hinten für einen maximalen Dämpfer einbauen?
Das ganze soll Richtung Endure Bike gehen.
Dürfen darfst du alles, nur übernimmt der Hersteller keine Haftung für Schäden, am Rad, dir oder sonstirgendwem/-was.
Eine längere Gabel verkürzt die Distanz Sattel>Lenker, erhöht den Stack, verlängert den Abstand zwischen den Radachsen, verringert Lenk- und Sitzwinkel und lässt das Tretlager höher kommen.
Eine 160mm in einen Rahmen für 120mm einzubauen ist nicht zu empfehlen.
 
Nun habe ich mir nun einige Rahmen angeschaut. Und alle hatten laut Datenblatt einen Travel von 115 mm hinten und 120 mm vorne. Was passiert da jetzt wenn ich vorne eine 160 mm Gabel reinbaue? Was darf ich bei diesem Rahmren hinten für einen maximalen Dämpfer einbauen?
Das ganze soll Richtung Endure Bike gehen.

Wenn du ein Enduro willst, warum kaufst du dann nicht einfach eins, statt ein Tourenfully zu vergewaltigen???
Wenn man einen vorhandenen Rahmen durch eine etwas längere Gabel zu mehr Komfort verhelfen will, kann ich das ja noch nachvollziehen, aber wenn man neu kauft, dann macht das in meinen Augen absolut keinen Sinn.

Jeder Rahmen ist für eine bestimmter Dämpferlänge und einen bestimmten Hub ausgelegt, z.B. 200/51mm um mal ein geläufiges Maß zu nennen. In den Rahmen könntest du theoretisch auch einen Dämpfer mit mehr Hub z.B. 200/57mm einbauen aber üblicherweise wird dann die Sitzstrebe mit dem Sitzrohr kollidieren, wenn der Dämpfer voll einfedert. Einen längeren Dämpfer z.B. 216/63 wirst du vermutlich gar nicht erst montiert bekommen, weil sich der Rahmen nicht so weit "öffnen" läßt.
 
Nun habe ich mir nun einige Rahmen angeschaut. Und alle hatten laut Datenblatt einen Travel von 115 mm hinten und 120 mm vorne. Was passiert da jetzt wenn ich vorne eine 160 mm Gabel reinbaue?

Ich hätte da einen verrückten Gedanken, kauf dir einen passenden Rahmen zu dem gewünschten Federweg.

Was darf ich bei diesem Rahmren hinten für einen maximalen Dämpfer einbauen?

Maximal einen.
 
Wenn du ein Enduro willst, warum kaufst du dann nicht einfach eins, statt ein Tourenfully zu vergewaltigen???

Einfach weil man bei einem Eigenbau das ganze technische Zeugs lernst das du mir hier erklärst :)

Wenn man einen vorhandenen Rahmen durch eine etwas längere Gabel zu mehr Komfort verhelfen will, kann ich das ja noch nachvollziehen, aber wenn man neu kauft, dann macht das in meinen Augen absolut keinen Sinn.

Jeder Rahmen ist für eine bestimmter Dämpferlänge und einen bestimmten Hub ausgelegt, z.B. 200/51mm um mal ein geläufiges Maß zu nennen. In den Rahmen könntest du theoretisch auch einen Dämpfer mit mehr Hub z.B. 200/57mm einbauen aber üblicherweise wird dann die Sitzstrebe mit dem Sitzrohr kollidieren, wenn der Dämpfer voll einfedert. Einen längeren Dämpfer z.B. 216/63 wirst du vermutlich gar nicht erst montiert bekommen, weil sich der Rahmen nicht so weit "öffnen" läßt.

Danke für die Erklärung.
 
Einfach weil man bei einem Eigenbau das ganze technische Zeugs lernst das du mir hier erklärst :)

Das lehrt man nicht durch den Eigenbau, das lernt mal, weil man es wissen will.

Man kann auch ein Tourenfully als Enduro aufbauen. Am Ende hättest du nur "gelernt", dass das ein blöde Idee war.

Spielt doch keine Rolle ob der "Enduro" Rahmen selbst aufgebaut wird oder im Komplettbike steckt, wenn das Ergebnis zu den eigenen Anforderungen paßt... :ka:

Meine Selbstaufbauten bestehen in aller Regel aus einem Mix aus vorhandenen und neuen Teilen, wobei die Gebrauchtteile den Löwenanteil beanspruchen. Ein Eigenaufbau komplett aus Neuteilen ist in der Regel sehr viel teurer als ein Komplettbike, dass man entsprechend seiner Vorstellungen umbaut.
 
Wobei dir der Hersteller dann auch nur genau die eine Dämpferlänge mit dem einen Hub empfiehlt wie es auch in den technischen Daten angegeben ist und sonst gar nix. Das man den Rahmen entgegen der Empfehlung vielleicht auch mit einem Dämpfer mit mehr Hub fahren kann wirst du vom Hersteller nicht erfahren. Die wenigsten Rahmen sind mit mehreren Dämpferlängen und Hüben kompatibel.

Wenn man soetwas machen will dann hat man entweder schon Erfahrung gesammelt auf diesem Gebiet oder man hat bereits einen Rahmen vor sich liegen den man dann mit einem anderen Dämpfer austattet. Für einen Neuling ist das halt nichts finde ich.

Hol dir einen Rahmen und statte ihn mit dem vom Hersteller empfohlenen Dämpfer (Länge, Hub, Stahlfeder oder Luftfeder) aus. Einen neuen Rahmen kaufen und dann direkt "falsch" aufbauen ist deppert.
 
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