Fett für Schrauben und Gewinde

Registriert
1. April 2011
Reaktionspunkte
0
Ort
Wien
Hallo!

Ich hab heute einen neuen Vorbau von RF geliefert bekommen, die Schrauben und Gewinde sind leider furztrocken und ich habe kein Fett zu Hause. :rolleyes:

Macht es Sinn wenn ich statt Fett: Silikonspray oder Brunox oder KryTech Wachs oder WD40 draufgebe?

oder hat an der Stelle nur Fett wirklich Sinn?

Es geht mir nicht um die Verbindung zum Gabelschaft oder zum Lenker, nur um die Schrauben und Gewinde.

Danke für die Expertise
cool.gif



MfG

Edit:

Ach ja und sollte ich wirklich Fett brauchen, kann ich da welches im Baumarkt bekommen? Ich hab da mal nach "Montagefett" gefragt, das hat Reaktionen ausgelöst als hätte ich "ALIENS!!!" gebrüllt....
Unter welcher Bezeichnung würde man wohl was geeignetes im Baumarkt bekommen?
 
Zuletzt bearbeitet:
An solche Schrauben schmiert man doch kein Fett oder Öl. Wenn überhaupt dann kommt da Schraubensicherung dran.

An das Gewinde von Tretlagerschalen oder Patroneninnenlager gibt man Fett/Anti-Seize-Paste drauf damit sich die Teile nach ein paar Jahren noch lösen lassen. Dieses Problem hat man aber bei Vorbauschrauben nicht.
 
Mir ist es ja wurst, aber das sich die Vorspannkraft erhöht bei Fett auf dem Gewinde sollte der TE doch noch wissen. Stahlschraube + Aluvorbau + Fett + falsches Drehmoment :eek:
 
An die Lenkerklemmung und an die Schaftklemmung kommt ebenfalls kein Fett. Sonst reicht das Anzugsmoment der Schrauben wieder nicht aus um genügend Klemmkraft zu erzielen.
 
Richtig; An Schraubverbindungen kommt KEIN Öl/Fett - nur an solche Stellen, wie --- schon beschrieben hat.

Bei grade mal 5-6 Nm Anzugsmoment ist ein (normal-) erhöhter Reibwert eher noch willkommen.

Ebenfalls schon gesagt: Mach Schraubensicerung dran (z.B. Loctite "mittelfest"); Im Lenkbereich ist das sicher nicht verkehrt.
 
Bei mir kommt an alle Schraubverbindungen etwas Frittenöl ran. Das verharzt mit der Zeit und wirkt somit wie Schraubenkleber. Auf festgebackene Schraubverbindungen infolge Kontaktkorrosion hab ich keine Lust :p Außerdem mindert Fett/Öl Reibung und bringt IMHO mehr Spannung bei gleichem Krafteinsatz.
Drehmomentschlüssel hab ich nicht und noch nie live im Einsatz gesehen, Kettennieter auch nicht :D

MfG
 
Habe die Ehre,

Die explizite Verwendung von Fett an Verschraubungen schreiben verschiedene Hersteller definitiv vor.

In den Anleitungen von Thomson zur Sattelstütze, Vorbau und auch Sattelklemme gilt folgendes:

"Grease only bolt threads. Do not grease under bolt head
or washer and do not use anti-seize."

Es muss also das Gewinde bzw. die Gewindegänge gefettet werden - nicht aber die Anlagefläche der Schraubenköpfe. Fetten der Anlagefläche könnte zu einer Veränderung der tatsächlichen Anzugsmomente führen und ist somit zu vermeiden.

Ich würde in der Anleitung Deines Bikeparts nachlesen und demzufolge handeln. Als Fett könnte man z.B. eines von Finish Line, Motorex, Hanseline usw. kaufen. Möglicherweise deutlich günstiger auch im Baumarkt bzw. Autozubehör ein Mehrzweckfett von z.B. Liqui Moly usw.

P.S. die Aussage von Thomson "We recommend that a professional bicycle mechanic install and service this product." verbietet eigentlich eine sinnlose und überflüssige Diskussion bezüglich einer Notwendigkeit der Einhaltung von vorgeschriebenen Anzugsmomenten.
 
Schlisse mich teilweise an,

eine Angabe zum Anzugsmoment bezieht sich immer entweder auf ein geschmiertes oder trockenes Gewinde.
Mit einem geschmiertem lässt sich gegenüber dem ungeschmierten Gewinde bei gleichem Anzugsmoment eine höhere Vorspannung (längs) der Schraube erreichen.

Bei einem Geschmierten Gewinde sorgt nurnoch die Reibung zwischen Schraubenkopf und Stirnfläche dafür, dass sich die Schraube nicht lößt.
Fette mit besonders niedriger Viskosität oder Öl, speziell Kriechöl wie WD40 legt sich auch auf die Strinfläche ab ist demnach am Vorbau also ungeeignet (soll sich ja nicht leicht lößen lassen...)

Imho unterscheiden sie die Fette durch die Stabilität ihrer Viskosität über verschiedene Temperaturbereiche (schmelzen nicht bei hochtemp oder hohen Drehzahlen, oder brößeln wenns kalt ist).
Sollte hier aber egal sein, ausser du willst die schraube im Hochofen anziehen.

Ausserdem verharzen Fette unterschiedlich - wird dann spannend, wenn du den Vorbai in 10 Jahren demonieren willst ;)
 
Ob da am Schraubenkopf fett ist oder nicht, da habe ich bis jetzt nicht darauf geachtet. Ich verwende hauchdünn Titanfett und das damit da nichts verbackt.

Wichtig ist zu wissen das eigentlich fast alle Teile mit Fett angegeben sind, wenn man das gleiche Drehmoment ohne Fett verwendet, dann ist die Schraube schwächer angezogen, weil etwas Moment durch mehr Reibung verloren geht. Das ist der Faktor am Reibwert von etwa 0,10 gefettet vs. 0,14 ungefettet.

Man muss da aber auch aufpassen weil viele nur das Maximalmoment angeben und nicht das was für sicheren Sitz ausreicht.
 
Ich würde erstmal nachlesen, ob bei dem entsprechenden Teil Fett verwendet werden soll oder eben auch nicht. An Kurbelschrauben für Vierkant-Innenlager darf auch ein wenig Fett ran, wohingegen auf den Vierkant selbst kein Fett rauf darf, da die Kurbel sonst zu weit auf den Vierkant rutscht, was dann später Probleme bei der Demontage gibt. Bei Octalink darf wiederum etwas Fett an die Verzahnung ran.
Um mal bei dem Vorbau-Problem zu bleiben - Fett setzt natürlich die Reibung zwischen Schraube und Gewinde herunter, so dass also im Endeffekt zu fest angezogen wird. Da hilft selbst ein Drehmomentschlüssel nicht so viel. Vorbauten werden in der Regel trocken montiert.
 
Zurück
Oben Unten