14.07. 12:30 Col Merciere, 2340m
Nach einer kurzen Abfahrt vom Col Salèse geht die Kletterei direkt weiter. Wir zweigen auf eine kleine Holperpiste ab und strampeln uns endlich mal wieder über die Baumgrenze hinauf.
Hübsch ist's hier oben, hübsch einsam außerdem, im Nationalpark Mercantour. Keine Autos, keine Menschen, keine Wölfe, kein Gewitter, nix was stören könnte.
Na gut, die Steigungsprozente könnte stellenweise etwas moderater sein, die Piste etwas weniger holprig, ein Spezi mit Eis und Zitrone wär auch nicht schlecht. Aber das ist Gewinsel auf hohem Niveau, im Prinzip ist der Col Mercière von Süden ein perfekter Mountainbike-Uphill in bäriger Berglandschaft.
Einfach schön hier oben.
Ziel im Blick...
... und Ziel erreicht. Die Luft kommt mir irgendwie ganz schön dünn vor, hier oben in "großer Höhe". Das kommt davon, wenn man wochenlang nur irgendwelche marginalen Küstenberge oder strandschlafende Inselspäße unter die Stollen bekommt.
Wenn ich das Nationalpark-Abschreckungsschild am Pass richtig überfliegend übersetze, waren wir vermutlich doch illegal unterwegs. Erstens darf man die Strecke wohl nur in der anderen Richtung befahren, zweitens braucht man dafür eine persönliche, schriftliche Genehmigung des Nationalpark-Oberfuzzis. Nunja... zu spät... wir sind durch.
Man könnte jetzt auf die andere Seite blicken, hinab ins Skigebiet von Isola 2000. Oder man schläft einfach.