Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (1/8): Auf der Suche nach dem perfekten Bike

Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (1/8): Auf der Suche nach dem perfekten Bike

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Seit Jahren stelle ich mir die Frage, wohin die Reise bei Rahmengrößen, Rahmenform und Dämpfer-Setup gehen wird. Ende 2013 beschloss ich, die Realisierung eines Konzept-Bikes auf eigene Faust anzugehen … viel Spaß beim Start der großen Serie „Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie"!

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Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (1/8): Auf der Suche nach dem perfekten Bike
 
Ich bin gespannt was es so für Erkenntnisse gibt und ob die auch für mich relevant sind (ca. 179 cm und eher traillastiges Marathon fahren als Enduro). Generell finde ich dass es erstaunlich wenig fundierte und ausführliche Texte zur Geometrie gibt, obwohl die Änderungen die gerade in den letzten zwei Jahren an Bikes vorgenommen werden, schon recht immens sind (z.B. bezüglich Gabel-Offset, Reach, Lenkwinkel,...).

Für mein Projekt werden die Artikel aber vermutlich zu spät kommen, da ich mir momentan schon folgendes aufbaue:
Trek Top Fuel (2019), Gabel 110 mm Federweg mit 44 Offset (statt 100 mm und 51 mm Offset), Vorbau vermutlich um die 70 mm (evtl. weniger) statt 90, bzw. 100 mm (bei XL), Rahmen in XL und damit eigentlich ein bis zwei Nummern zu groß für mich...
Theoretisch sollte am Ende für mich alles so passen wie ich es mir wünsche (Front höher als mit mit dem 18,5" Rahmen / Lenkwinkel flacher durch 10 mm mehr Federweg, bzw. 2-3 cm höhere Bauweise der Fox 34 anstelle der Fox 32 / Reach ziemlich lang, aber durch kürzeren Vorbau verkraftbar / im gesamten ein gutes Maß an Laufruhe und Agilität / ...). Vielleicht wird es Perfekt, vielleicht ein Flop, vielleicht irgendwas dazwischen.
Auf jeden Fall habe ich kein Rad von der Stange gefunden, bei dem ich der Meinung bin dass es für mich passt (wobei da nicht nur Geometrie, sondern auch Preis, Gewicht, Optik etc. eine Rolle spielen).
 
ich konnte lange mit fahrtechnik das ausgleichen was meine geo mit zwei nummern kleiner, riesige front und lw auf steil mit sich brachte. seit ein zwei jahren hab ich keine chance mehr gegen einen mutigen fahrer auf einem modernen bike. ich kann aber damit leben und auch das nächste bike wird wieder ein kompromiss der für nichts richtig gut ist aber in summe vorn dabei ist.
 
Mit meinen 1,90m bin ich sehr interessiert an diesem Thema und sehr dankbar für die neue Generation von Rädern. Außerdem war und bin ich um die Testberichte von Jens Staudt und Paul Ashton sehr dankbar, da die Herren wissen, nach welchen Kriterien Fahrräder für große Leute bewertet werden müssen. Dabei ist mir natürlich auch klar, dass die meisten Rahmen heutzutage für Leute zwischen 1,70-1,80m sehr gut funktionieren.
Persönlich habe ich meinen Sweetspot bei 485mm Reach gefunden. Wenn ich an meine Räder von 2009 zurückdenke...
Längere Kettenstreben ab 440mm waren für mich gleichermaßen eine Offenbarung im Bezug auf die Gewichtsverteilung. Ich bin mit dieser Art von Rad einfach sehr viel Kräfte schonender und gleichzeitig agiler und verspielter unterwegs. Ich kann mich jetzt viel mehr aufs Fahren konzentrieren. Vorher war ich viel mehr am "balancieren" um mich per Gewichtsverteilung vorne-hinten auf die bevorstehenden Streckenabschnitte vorzubereiten. Mal abgesehen von Spitzkehren also nur Vorteile. :D

Bin zur Zeit auf der Suche nach einem neuen Enduro. Habe da jetzt keinen Stress, aber einen wirklich in allen Richtungen gut durchdachten XL-Rahmen zu finden ist gar nicht mal so einfach. Meine Anforderungen:

Reach: um die 485mm
LW: 64-65°
Kettenstrebenlänge: 440-450mm
steiler Sitzwinkel für bessere Bergauf-Eigenschaften
Rahmen sollte relativ leicht sein, um gut bergauf zu kommen und stabile Anbaukomponenten zu vertragen. Eventuell auch Coil v-h :daumen:
Der Hinterbau sollte von der Kinematik her eine simple Progression anbieten.
Laufradgröße eigentlich offen. Bin aber noch nie 29" gefahren.
Last Glen XL oder XXL und glücklich werden ;)
 
Oh, ha. Schwieriges Thema. Und ein von der Diskussion her “gefährliches“.

Wie du schreibst, ist die “perfekte“ Geometrie für den einzelnen Fahrer von sehr vielen Faktoren abhängig, von der Körpergröße und Körperteillängenverhältnissen, über Gewicht, Kraft, Flat oder Click-Pedal, Einsatzbereich, meistens gefahrene Strecken und Landschaften, Vorlieben zu Fahreigenschaften welche der Fahrer vom Bike auf jeden Fall möchte, Fahrkönnen, Fahrstil, Fokus und Einstellung des Fahrers (Hauptsache schnell, oder Flow und Spaß, Tricks und Spielereien, Komfort und Fahrgenuss) bis hin zu einem gewissen Maß auch dem Einfluss, auf welchen Rädern er denn seine Skills erlernt hat und wie diese genau aussehen.

So unterschiedlich das alles sein kann, so unterschiedlich sehen die perfekten Bikes aus. Dennoch wird es hier wieder genug Leute geben, die mit genug pauschalaussagen kommen, was alles fahrbar ist und was nicht. Da wird dann wieder alles andere als 29“ Räder für tot oder zumindest langsam erklärt und ähnlicher gequirlter Unfug.

Natürlich gab es gerade in den letzten Jahren sehr sinnvolle und deutliche Entwicklungsschritte, gerade bei Bike-Geometrien. Und zumindest aus der Sicht eines mittelgroßen Fahrers wurden da auch schon wirklich die extreme ausprobiert und - ich bin mir sehr sicher für mich persönlich – auch schon übers Ziel hinausgeschossen.

Fest steht, als großer Fahrer hatte man es in der Vergangenheit immer schwerer etwas Passendes zu finden, wenn das überhaupt möglich war. Da sieht es heute schon deutlich besser aus, wenn auch noch lange nicht überall perfekt. Als sehr kleiner Fahrer war es oft genauso schwer und ist es teilweise heute immer noch (teils problematischer als heute bei großen Fahrern). Wenn man unter 1,60m ist, wird es beispielsweise bei 95% der Bikes unmöglich eine Vario-Stütze mit mehr als 125mm Versenkung zu montieren, weil Sitzrohre zu lang sind, oder Sättel mit Hinterrädern beim Federn kollidieren.

Ich habe mir auch in der Vergangenheit die Tests vom Jens angesehen und oft gedacht, „was schreibt der da für ein Zeug“, weil es sich nicht mit meiner Erfahrung zu ähnlichem gedeckt hat. Nach etlichen Tests und den Foren-diskussionen dazu weiß ich, dass ich seine Tests für mich persönlich mit einiger Distanz betrachten muss, weil da halt vollkommen unterschiedliche Ausgangslagen aufeinandertreffen. Ich mit 11cm weniger Körpergröße, gut 25kg weniger Gewicht, einem öfter mal zwar etwas „loosen“, aber sehr flowigen Fahrstil, der (mit Ausnahme von Antriebsteilen) nur geringe Kräfte aufs Bike bringt und ich auch ein Rad möchte, das man kraftsparend mit relativ wenig Input fahren kann, das Spielereien sehr willig mitmacht und ich aus meiner Bike-Geschichte heraus sehr wenig Probleme damit habe, auch das Gas mit Bikes stehen zu lassen, die nicht bombenfest auf Schienen laufen.

Unter dem Aspekt der eigenen Bedürfnisse muss man halt die Testeindrücke mancher Testfahrer betrachten und man bekommt auch irgendwann heraus, welche Testfahrer Eindrücke schreiben, die sich mit den eigenen weitestgehend Decken und welche Tests damit für einen selbst mehr Relevanz haben. Nichts für ungut, aber ich persönlich bin für mich daher auch ein Freund der Tests der beiden Mikes einer amerikanischen Seite.

Ich habe zuletzt festgestellt, dass ich mich sehr wohl auf Bikes fühle, die größer sind (Reach, Stack) als ich das vor 2 Jahren noch erwartet hätte. Allerdings saß ich auch schon auf welchen, die mir definitiv zu viel waren. Ein Fan von flachen Winkeln bin ich schon lang. Und bei Kettenstreben bin ich der Meinung: so lange wie nötig, damit man noch Druck aufs Vorderrad bringen kann. Kürzer Offsets können hier auch helfen, die Kettenstreben ein klein wenig kürzer zu halten, weil man mit ihnen leichter Druck auf das Vorderrad bringt.

Allgemein kann man jedem nur empfehlen, möglichst viele Bikes zu probieren. Dann bekommt man auch am ehesten den Eindruck dafür, was einem selbst liegt. Das kann halt durchaus anders sein, als das was im letzten Test stand …
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin zur Zeit auf der Suche nach einem neuen Enduro. Habe da jetzt keinen Stress, aber einen wirklich in allen Richtungen gut durchdachten XL-Rahmen zu finden ist gar nicht mal so einfach. Meine Anforderungen:

Reach: um die 485mm
LW: 64-65°
Kettenstrebenlänge: 440-450mm
steiler Sitzwinkel für bessere Bergauf-Eigenschaften
Rahmen sollte relativ leicht sein, um gut bergauf zu kommen und stabile Anbaukomponenten zu vertragen. Eventuell auch Coil v-h :daumen:
Der Hinterbau sollte von der Kinematik her eine simple Progression anbieten.
Laufradgröße eigentlich offen. Bin aber noch nie 29" gefahren.
Du suchst offensichtlich das Last Glen in XL mit 160er Gabel (Reach 487, LW 64,4°, Kettenstrebe 440)
Wenn du selber aufbaust geht Coil v/h, als Fertigbike nur hinten.

Berghoch geht das Glen nach eigener Erfahrung sehr gut.
 
Spannende Reihe, bin dabei. Zähle auch eher zu den großen (190cm) und schweren Fahrern, kann die Gedankengänge daher gut nachvollziehen. Ein Glück sind schon viele Entwicklungsstufen seit 2013 in die Geometrien geflossen, daher bin ich echt auf Werdegang und Ergebnis deiner Überlegungen gespannt.
 
ich konnte lange mit fahrtechnik das ausgleichen was meine geo mit zwei nummern kleiner, riesige front und lw auf steil mit sich brachte. seit ein zwei jahren hab ich keine chance mehr gegen einen mutigen fahrer auf einem modernen bike. ich kann aber damit leben und auch das nächste bike wird wieder ein kompromiss der für nichts richtig gut ist aber in summe vorn dabei ist.

ja, gut beschrieben. geht mir genauso...... allerdings glaube ich, wir werden auch ein bischen älter, bezogen auf den Mut der 13-17 jährigen :bier:
 
Auf die Serie habe ich gewartet... seitdem ich vor rund 25 Jahren mit MTB bei 196cm angefangen habe. Auf 26 Zoll und 110er Vorbauten, Spacertürmche und nach hinten gekröpften Sattelstützen

Zum Glück hat sich aber vieles verbessert. Ich gehöre trotz erhöhtem Dienstalters nicht zu denen die sagen „Früher zu 26er Zeit war alles besser“.

Letztlich geht es um die Verbindungspunkte Mensch und Maschine. Neben den fahrdynamischen Sachen, fehlt mir aber oft der Aspekt der Ergonomie. Also was sagt z.B. ein Bikefitter mit physiotherapeutischen Hintergrund? Also, geht zwar geil bergab und gut um die Kurve, kommt die Kraft aber gut und effizient aufs Pedal? Oder warum tut mir nach all dem Spaß der Rücken oder Knie weh? Das Thema ist bei den Roadies schon weiter, bei MTB - zumindest für nicht XC Weltcup Fahrer - eher noch stiefmütterlich.

Letztens Stand ich vor einem Jeansregal mit 64 Fächern - für jede Größenkombination eines. Und da wundert mich schon, das manche Bike Hersteller glauben mit drei Größen wird man 90% der Biker gerecht (Die äußeren jeweils 5% werden ja oft bei Auslegungen ausgeschnitten - nicht nur bei Bikes.)

Ich verstehe die Thematik der Wirtschaftlichkeit aber die neuen sehr variablen Lieferketten und Produktionsverfahren sollten doch auch mehr ermöglichen - gerade bei den großen Herstellern im oberen Preissegment. In anderen Aspekten geht es ja auch. Siehe Orbea in Sachen Farbgestaltung.

Ich glaube sogar, dass die oberen/unteren 5% oft bereit wären für den Rahmen (nur um den geht es ja) wegen der Losgrößen etwas mehr zu bezahlen wenn es wirklich(!) eine angepasste Rahmenversion in XS und XXL gäbe. Mit wirklich meine ich angemessene Länge der Kettenstrebe (nicht one length fits all), andere Wippen/Anlekung/Hub des Dämpfers (190+cm Fahrer sind vermutlich keine Leichtgewichte) usw.

In der politisch korrekten Welt klingt das unfair nur wegen der Größe preislich diskriminiert zu werden. Aber so ist es. Leben ist kein Ponyhof. Die Hersteller müssen ja keine Mutter Theresa sein. Und man kennt es ja woanders auch, wie beim Kauf von Matratzen in Überlänge, Schuhe in Sondergrößen, Sitzplätze im Flieger mit mehr Beinfreiheit...

Aber wenn man schon viel Geld ausgibt, dann sollte es auch ein Blattschuss sein egal wie groß man ist. Daher geht diesevAnregungen an die Hersteller im oberen Preissegment oder die großen Versender wo selbst 5% noch eine große Anzahl bedeuten können.
 
Mit meinen 1,90m bin ich sehr interessiert an diesem Thema und sehr dankbar für die neue Generation von Rädern. Außerdem war und bin ich um die Testberichte von Jens Staudt und Paul Ashton sehr dankbar, da die Herren wissen, nach welchen Kriterien Fahrräder für große Leute bewertet werden müssen. Dabei ist mir natürlich auch klar, dass die meisten Rahmen heutzutage für Leute zwischen 1,70-1,80m sehr gut funktionieren.
Persönlich habe ich meinen Sweetspot bei 485mm Reach gefunden. Wenn ich an meine Räder von 2009 zurückdenke...
Längere Kettenstreben ab 440mm waren für mich gleichermaßen eine Offenbarung im Bezug auf die Gewichtsverteilung. Ich bin mit dieser Art von Rad einfach sehr viel Kräfte schonender und gleichzeitig agiler und verspielter unterwegs. Ich kann mich jetzt viel mehr aufs Fahren konzentrieren. Vorher war ich viel mehr am "balancieren" um mich per Gewichtsverteilung vorne-hinten auf die bevorstehenden Streckenabschnitte vorzubereiten. Mal abgesehen von Spitzkehren also nur Vorteile. :D

Bin zur Zeit auf der Suche nach einem neuen Enduro. Habe da jetzt keinen Stress, aber einen wirklich in allen Richtungen gut durchdachten XL-Rahmen zu finden ist gar nicht mal so einfach. Meine Anforderungen:

Reach: um die 485mm
LW: 64-65°
Kettenstrebenlänge: 440-450mm
steiler Sitzwinkel für bessere Bergauf-Eigenschaften
Rahmen sollte relativ leicht sein, um gut bergauf zu kommen und stabile Anbaukomponenten zu vertragen. Eventuell auch Coil v-h :daumen:
Der Hinterbau sollte von der Kinematik her eine simple Progression anbieten.
Laufradgröße eigentlich offen. Bin aber noch nie 29" gefahren.

Wie wär's also damit:

https://www.privateerbikes.com/products/privateer-161
917066
 
Aber ein zu kleines/zu kurzes Bike schult ungemein die Fahrtechnik
Das mag so sein. Mein alter Corsa ohne ABS usw. auf Schnee auch. Trotzdem bin ich froh über den Fortschritt. Oder als Skifahrer trainiert man auf einem Ski die Piste runter extrem das Gleichgewicht, warum ich es auch ab und zu mache, würde aber nicht auf den Gedanken kommen demnächst ein halbes paar Ski zu kaufen. Wer etwas für so spezielle Trainings sucht, kann sich ja ein Zweit- oder Drittrad kaufen.
 
Kaffee ist frisch und liest sich jetzt schon super interessant! Freue mich auf neue Blickwinkel und Ansichten zu diesem doch sehr subjektiven Thema (wobei ich mit 1,99m und 97cm Schrittlänge und langen Armen dein Leid nachvollziehen kann).

Bei mir ist das Optimum erreicht. 535 Reach, 637 Stack, 64,5° Lenkwinkel, 451mm Kettenstreben an meinem Nicolai G15 taugen mir perfekt! Klar ist das Bike nicht mega agil, aber das war noch kein Bike in XL/XXL. Wenns das nicht geworden wäre, hätte ich das Raaw Madonna genommen!

Aber zum Glück gibt's ja im Gegensatz zu den 3 Jahren in denen ich gesucht habe, bevor ich es letztes Jahr gekauft habe mittlerweile deutlich mehr Auswahl da auch die gängigen Hersteller (z.B. Santa Cruz mit XXL) und selbst Versender wie YT (endlich XXL) viel länger bauen, sodass auch Menschen über 1,90m bequem Platz finden.
 
Achtung unpopuläre Meinung: Bei Road und CC versteh ichs ja aus Ergonomiegründen, aber wieso wird bei den Gravity Bikes um jeden mm und jedes Grad herumgefuchst, während es im Motorradbereich sogar nur eine Größe für alle gibt und trotzdem funktionierts?
 
was ist es geworden?
Ein Lapierre Spicy von 2017 in Größe L. Das wurde so zwar nicht für meine 1,89 m Körpergröße empfohlen, passt mir aber, weil ich mit längerem Reach auch gestreckter sitzen würde, was auf Touren unangenehm wäre.
Welches Bike es geworden ist, ist aber für alle Anderen uninteressant, weil es um den Weg ging, wie ich dazu gekommen bin. Es machen sich einfach sehr viele Leute keine großen Gedanken vor dem Kauf. Kein Wunder, wenn die dann alle zwei Jahre ein neues kaufen.
 
Achtung unpopuläre Meinung: Bei Road und CC versteh ichs ja aus Ergonomiegründen, aber wieso wird bei den Gravity Bikes um jeden mm und jedes Grad herumgefuchst, während es im Motorradbereich sogar nur eine Größe für alle gibt und trotzdem funktionierts?
Weil die MTB Community die Flöhe husten hört. Ein MTB Fahrer ist viel sensibler als ein gemeiner Durschnittsmensch. Da kommt es auf Millimeter an.
 
Bin schon gespannt auf die weiteren Artikel!

Zu flache Sitzwinkel für Langbeiner sind natürlich nichts.

Aber moderne Geometrien haben ja auch noch andere Aspekte:
  • großer bis sehr großer Reach
  • flacher bis sehr flacher Lenkwinkel
  • (jetzt wieder) längere Kettenstreben

Das ist lässig für's Schnellfahren in grobem Gelände, aber natürlich auch träger.
Das ist also nicht per se nur gut oder schlecht, aber ich verstehe schon, dass es auch Leute gibt, die keine 63° LW und 500mm Reach wollen.
(auch wenn ich an sich glücklich darüber bin, wie gut die modernen Räder gehen und auch ich ein modernes Enduro fahre. Besonders freut mich, dass die Geometrien von Rädern mit wenig Federweg endlich in der Neuzeit ankommen.)

Was für mich aber immer interessant ist, wenn ich mal kurz mit dem Rad meiner Frau fahre, das für mich zwei bis drei Nummern zu klein ist: so spielerisch...

Ganz deiner Meinung. Irgendwie geht hier alles nur noch ums Rasen, bzw. mit welchem Rad fühl ich mich beim Rasen am sichersten. Das bestimmt scheinbar ob die Geometrie gut oder schlecht ist.
Für mich ist eigentlich der Hauptvorteil, das lang besser bergauf geht, sonst wäre ich schon lang wieder bei 5cm weniger Reach ;)

G.:)
 
Achtung unpopuläre Meinung: Bei Road und CC versteh ichs ja aus Ergonomiegründen, aber wieso wird bei den Gravity Bikes um jeden mm und jedes Grad herumgefuchst, während es im Motorradbereich sogar nur eine Größe für alle gibt und trotzdem funktionierts?
Stimmt ja so auch nicht: beim Motorrad wird ab einem gewissen Level extrem viel mit der Sitzposition und der damit verbundenen Balance gespielt, populärstes Beipiel ist sicherlich Jorge Lorenzo der in seinen letzten Rennen auf der Ducati dank einer neuen Sitzbank und ein paar Polstern am Tank auf einmal aufs Podium fahren konnte. War auch auch nichts anderes als eine Anpassung von Reach und Stack.. Und dann ist ja auch noch der Teil mit der Bewegung, im Vergleich zum Motorrad ist der Biker schon deutlich dynamischer und weniger statisch in seiner Grundpositionierung. Aber im Grunde hast Du Recht, ich denke, das sehr viele Biker die Größe und Geo nach Hörensagen, Mode und Beeinflussung entscheiden. Anders sieht es aus, wenn sie viele Bikes und Variationen testen und da glaube ich, ist der Anteil derer, die sich bewusst für eine extreme Geo entscheiden doch eher gering...
 
Ganz deiner Meinung. Irgendwie geht hier alles nur noch ums Rasen, bzw. mit welchem Rad fühl ich mich beim Rasen am sichersten. Das bestimmt scheinbar ob die Geometrie gut oder schlecht ist.
Für mich ist eigentlich der Hauptvorteil, das lang besser bergauf geht, sonst wäre ich schon lang wieder bei 5cm weniger Reach ;)

G.:)

Richtig mir ist die Bergauf-Fähigkeit und dass das Rad auch im Uphill selbst bei Wurzelteppichen und Stufen nicht permanent aufsteigt wichtiger als die Highspeed-Stabilität (so schnell fahr ich glaube ich nicht um das zu merken und wenn ich mal schnell fahre merke ich es auf dem langen Bock gar nicht :D )

Hab mich daher auch bewusst für die extreme Geo entschieden und nach vielen vielen Testfahrten anderer Bikes gegen die Old-School-Geo! Gut heutzutage gibt es dann ja die gesunde Mitte die nicht zu extrem ist, aber trotzdem taugt!
 
Hab noch nicht alles durchgelesen aber ich muss glaube ich an dieser Stelle schonmal loswerden, dass ich für ein Verbot über Diskussionen bin, die sich nur um nackte Reach Zahlen drehen :D

Ohne den dazugehörigen Stack-Wert ist der Reach nichts wert. Trotzdem wird das ständig und in eigentlich jedem Bike Review einfach so gemacht :).

Ich bin da schonmal näher drauf eingegangen, da habe ich über Umwege versucht zu erklären worum es mir geht:
https://www.mtb-news.de/forum/t/cub...it-viel-ews-input.869980/page-3#post-15226326Kommentar #74, keine Ahnung was da für ein Vorschautext angezeigt wird, das stammt nicht von mir..

Nochmal so als Denkanstoß..
 
Ich bin gespannt was es so für Erkenntnisse gibt und ob die auch für mich relevant sind (ca. 179 cm und eher traillastiges Marathon fahren als Enduro). Generell finde ich dass es erstaunlich wenig fundierte und ausführliche Texte zur Geometrie gibt, obwohl die Änderungen die gerade in den letzten zwei Jahren an Bikes vorgenommen werden, schon recht immens sind (z.B. bezüglich Gabel-Offset, Reach, Lenkwinkel,...).

Das liegt unter anderem daran dass das Thema viel zu komplex ist um es in einem Internet- und Massentauglichen Artikel abzuhandeln. Gleichzeitig gibt es gar nicht so viele Leute die wirklich verstehen was die verschiedenen Parameter mit dem Fahrgefühl anstellen und wie sie sich gegenseitig beeinflussen (ich gehöre nicht dazu). Die Produktmanager aller Marken gehören da in aller Regel auch nicht dazu (vgl. NSMB Artikel zu Gabel-Offset).

Das führt dazu dass alles auf eine Handvoll leicht verdaulicher aber wenig aussagekräftiger Zahlen generalisiert wird (Reach, LW, Kettenstrebenlänge) und es alle paar Monate eine neue trendige Nummer gibt die jedes Bike unbedingt zu haben hat.

Ich finde den weg, den Atherton / Robot geht interessant, sollte man tatsächlich so viel Einfluss nehmen können, wie angedeutet wird.

Aus den oben genannten Gründen ist das wohl nur für eine ganz kleine Minderheit wirklich hilfreich. Vor allem weil man ja als Kunde im Gegensatz z.b. zu Team-Fahrern nicht erst 10 Prototypen testen kann. Hilfreich ist auf jeden Fall wenn der Entwickler den Kunden an die Hand nimmt und versucht dessen Vorlieben umzusetzen, also halt nicht "ich will 452mm Kettenstreben" sondern "ich (195cm, kräftig) will einen Kompromiss aus Laufruhe und Agilität".
 
Ich bin ja gespannt wie es weitergeht, aber wenn hier nur Gespürtes berichtet wird, dann kann ich ein Forschungsprojekt nicht erkennen.

Um sich dem Thema wissenschaftlich zu nähern müsste man Fahrer, Bike und Bahn als Mehrkörpersystem aufbauen und mal ein paar hundert Jahre Echtzeit durchrechnen.

Und das ist alles andere als trivial.
 
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