Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (2/8): Wie entstehen Rahmengrößen?

Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (2/8): Wie entstehen Rahmengrößen?

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Warum sind Rahmengrößen, wie sie sind? Alles begann mit der Frage, warum es wenige bis keine Bikes in großen Größen gibt. Weiterhin werden Prototypen bei vielen Firmen nach wie vor lediglich in Rahmengröße M gefertigt und die restlichen Größen daraus am Rechner adaptiert. Aber wie entstehen diese Größen eigentlich? Und warum ist der große Rahmen oft immer noch zu klein? Wir haben da ein paar Thesen vorbereitet.

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Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (2/8): Wie entstehen Rahmengrößen?
 
Wie geschrieben: Sonderfälle gibt es immer. Vielleicht sind das auch 80% der Grundgesamtheit oder so. :D

Also mit dem Druck auf's Vorderrad steigt in vielen Fällen auch die Bodenhaftung, weil sich die Reifenstollen tiefer in den Boden eingraben können, o.ä. Man kann es natürlich auch übertreiben. Ist ein spannendes Thema auf Wurzeln und schlüpfrigen Steinen.
 

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Re: Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (2/8): Wie entstehen Rahmengrößen?
Irgendwie hört man aber auch immer nur die langen weinen nie die kurzen ;)
Denke das liegt auch dran das einer der eigentlich S braucht viel besser mit nem M Rahmen zurecht kommt als einer der XXL braucht mit nem L Rahmen oder ?
Die Kurzen weinen auch sehr viel. Insbesondere darüber, dass sie keine Option für ein Rad mit mehr Radstand haben. Dabei lässt sich dann der Sattel nicht weit genug absenken. Selbst wenn der Rest der Geometrie passen würde, so ist dies doch ein absolutes Ausschlusskriterium.

Die Bereitschaft der Händler sich ein Modell in S oder XL in den Laden zu stellen, ist gering ausgeprägt - insbesondere wenn es sich um ein hochwertiges Rad handelt.
Gebundenes Kapital mit dem Risiko es am Ende der Saison günstiger verkaufen zu müssen, weil es durch das nächstbessere Bike abgelöst wird. Absolut ein Problem.

Baum Cycles in Australien: Die bieten ihr CC-Hardtail in 3 verschiedenen Laufradgrößen mit jeweils 7 verschiedenen Rahmenhöhen. Das sind dann 21 (in Worten: einundzwanzig) verschiedenen Größen, und zusätzlich eine Maßrahmenoption.
Sehr spannender Ansatz!

Ein Problem in Deutschland speziell könnte schon auch die Hörigkeit gewissen Medien gegenüber sein. Ein Radhändler hat mir mal erzählt dass Kunden einfach zu ihm in den Laden stolpern und den Testsieger (aus der BIKE) kaufen wollen. Eine Testfahrt ist dann gar nicht nötig, Geld ist auch egal. Hauptsache Testsieger.
Und die BIKE und FREERIDE testen ja immer M Rahmen und die Tester sind immer unter 1,80.
Woher soll es auch besser wissen? Wenn man das mit dem Automobilbereich vergleicht ist das ganz gut nachvollziehbar. Klar ist das primär ein Nutzfahrzeug, ein Bike kann das aber ebenfalls sein und da sollte es genauso passen.

Sprich vermutlich haben die allerwenigsten von uns bei der Wahl des Automobils über dessen Radstand, Radgröße, Sturz und Spur nachgedacht. Vermutlich ging es da eher um Stauraum, ob man bequem sitzt für Langstrecken etc.

Das Problem liegt somit nicht unbedingt beim unwissenden Kunden, sondern bei einer Industrie, die es nicht schafft ihre Produkte sauber zu kommunizieren.

Meines Erachtens muss auch die Armlänge berücksichtigt werden, nicht jede der 1,80 ist,hat Automatisch die gleiche Armlänge.
Armlänge ist ein extrem wichtiger Faktor. Menschen unterschiedlicher Größe, mit unterschiedlichem Ape-Index werden sich oft auch für Bikes in unterschiedlicher Länge entscheiden, wenn sie die Möglichkeit haben mehrere Back2Back zu testen. Das hängt u.a. mit der Oberkörperlänge und den unterschiedlichen Angriffswinkeln am Bike zusammen. Sprich jemand mit längeren Armen kann auf einem längeren Bike seinen Hintern für den Manual weiter in Richtung Hinterradachse (oder darüber hinaus) befördern, um damit die Balance besser zu halten und eine längere Kettenstrebe als "weniger lang" zu empfinden wie jemand mit kürzeren Armen, der nicht so weit nach hinten kann.


Da muss ich an mein verflossenes 26" Radon Black Sin denken. Das Rad ließ sich so dermaßen ausgewogen an der Haftgrenze durch die Kurven zirkeln, einfach perfekt. Da hat irgendetwas genau gepasst. Nur was? Die inzwischen 6 Nachfolger mit ähnlicher Rahmengröße/Federweg/Ausrichtung haben mir nicht mal ansatzweise dieses geil austarierte Kurvengefühl im Fichtenslalom vermittelt. Liegt es an den immer progressiveren Geometrien in Verbindung mit den größeren Laufrädern? Das Thema ist so dermaßen komplex, was weniger Millimeter oder Winkelveränderungen doch so bewirken können. Für mich nicht immer zum Positiven, zumindest was den aktuellen Trend betrifft.
Deswegen ein sehr interessanter Thread hier, mit erstaunlich wenig Gespamme. Erhoffe mir hier einiges mitzunehmen.
Gewöhnung ist ein nicht zu unterschätzender Faktor beim Gefühl auf verschiedenen Laufradgrößen. Ich habe noch ein 26" Slalom-Bike (Specialized SX mit 10 cm FW) und verglich dies mal auf einer engen Anliegerstrecke mit dem Ibis Ripmo. Wo ich früher mit Freude und einem guten Gefühl das – nach heutigen Maßstäben winzige – Bike gefahren bin, hatte ich große Unsicherheit und wurde dadurch langsamer als mit dem großen Bike.

Und es kommt natürlich auch IMMER auf den Einsatzbereich des Bikes an:

  • Will ich den von @Kottenstroeter beschriebenen Fichtenslalom fahren, brauche ich ein für mich perfekt ausbalanciertes Bike
  • Will ich der Weltmeister in Spitzkehren werden, brauche ich ein nicht zu langes Bike mit eher steilem Lenkwinkel
  • Will ich gradeaus den Hang runter brettern und die Geschwindigkeit genießen, muss das Bike möglichst lang und laufruhig sein
  • Will ich möglichst steil/technisch über große Stufen bergab, muss das Frontcenter möglichst lang sein (mit möglichst kurzen Kettenstreben für die Wendigkeit)
  • Will ich viel Manuals fahren und mich Trial-artig bewegen, können die Kettenstreben gar nicht kurz genug sein, und der Rest des Bikes darf vor allem nicht zu hoch sein
  • Will ich hauptsächlich gebaute Drops und Sprünge fahren ist (neben viiiel Federweg) eine zentrale Position im Bike wichtig
:i2:

@Grinsekater
Hast du diesen "perfekt" ausbalancierten wert zwischen FC und RC schon ermittelt?
Ich würde mir nicht anmaßen da eine Formel aufzustellen. Alleine durch die Lenkerhöhe, dessen Breite und die Abstimmung der Federelemente kann man so viel beeinflussen. Es gibt etliche Fahrer, die das Heck gerne etwas weicher fahren als die Front. Dadurch kann man ein kürzeres Bike anders fahren. Sprich Fahrstil spielt eine immens große Rolle für die "passenden" Werte.

Ich hab am G16 mit der Waage gemessen in der Horizontalen eine Radlastverteilung von 50/50.
Der Schwerpunkt des menschlichen Körpers befindet sich wo? ;)
Hiermit habe ich auch experimentiert. Die Idee kam ursprünglich vom Reiten, wo man eigentlich auch nur mit Gewichtsverlagerung "lenkt" und nicht mit einem Zug am Zügel (Lenker).
Dabei stellten wir Reiter und Reitschüler auf zwei Wagen. Mit je einem Bein auf eine. Ein erster Blick verriet schon eine mögliche ungünstige Belastung einer Körperseite, bzw eines Beins. Gab es eine solche Abweichung bat man die Leute, dass sie bewusst beide Beine gleichmäßig belasten sollten. Hier gab es ebenfalls Abweichungen.

Warum ist das so spannend und relevant für Mountainbikes? Eine marginale Änderung der Körperposition zwischen mehreren Auflagepunkten bewirkt teilweise 5 bis 10 kg Gewichtsunterschied auf den beiden Wagen. Das klingt nicht nach viel, ist aber immens.

Im Fahrbetrieb kann man aktuell nicht verlässlich messen auf welcher Achse sich mehr Last (und somit mehr Grip am Reifen) befindet. Hier muss man dann sehr vorsichtig sein, ob meine "ich messe den Sag Position" auch wirklich der Fahrposition auf dem Bike entspricht. Um das zu überprüfen vergleiche ich immer die "Sagmessposition" der Testfahrer und zeige ihnen dann gegebenenfalls auf dem Trails Videos und Fotos von sich. Hier besteht oft eine hohe Diskrepanz zwischen der "angenommen" Fahrposition gegenüber der echten.

Sehe ich nicht so, dann müsste man ja freihändig auf dem bike stehen. Sobald aber Last auf den Lenker kommt verschiebt sich COG auf irgendwo zwischen Tretlager und Lenker, zwar tendenziell sicherlich immer noch näher am Tretlager aber eben nicht drüber. Ist auch ein Unterschied ob gerade Kraft über die Pedale übertragen wird oder ob man nur 'zentral' über dem Bike steht.

Von manchen Fahrtechniklehrern wird propagiert, dass man möglichst wenig Druck auf den Händen haben sollte und sich eher – durch eine Verlagerung der Fahrposition nach hinten – die Füße mehr belastet. Ist das richtig oder falsch? Das mag ich nicht bewerten, denn jeder von uns hat einen persönlichen und vermutlich anderen Fahrstil.

In jedem Fall bekommt man bei zu viel (dauerhafter) Last auf den Händen dort irgendwann Probleme mit Schwerzen oder Taubheit. Wer schonmal einen unbequemen Sattel durch eine tiefere Sattelnase kompensieren wollte, kennt sicher diese Symptome, da man konstant nach vorn rutscht (solange man nicht bergauf fährt) und somit das Gewicht des Oberkörpers mehr in die Hände leitet.

Bei einer langen Abfahrt und einem Bike welches von einem verlangt für Kontrolle "vorne zu sein" fühlt sich das vergleichbar an.

bei mir so rund um den bauchnabel :(
Ein Pendelgewicht in Hochhäusern hilft ja auch bei der Stabilität dieses Gebäudetyps. Vll sollten wir einfach alle an diesem Punkt arbeiten. :D

Interessant ist beispielsweise auch der Einfluss unterschiedlicher Tretlagerhöhen bei unterschiedlichen Kettenstrebenlängen. In gewissen Maßen fühlt sich ein höheres Tretlager genauso an wie kürzere Kettenstreben und umgekehrt, weil sie eben den Schwerpunkt gleichermaßen beeinflussen...genauso beeinflussen alle von mir im Absatz oben genannten Punkte auch wie das Bike aufs Hinterrad geht. Oft klingt es in Foren und Testberichten so, als würde das ausschließlich durch die Kettenstreben beeinflusst werden (Stichwort Verspieltheit..).

btw: Wäre schön wenn man einen Weg finden könnte in diesen Zusammenhängen statt "Reach" sowas wie "Hauptrahmenlänge" zu schreiben.

Tretlagerhöhe wurde ja vor einigen Jahren noch sehr viel stärker als Kommunikationsmittel für ein "gutes" Bike genutzt als heute. Wir waren an einem Punkt, wo man konstant mit Pedalaufsetzern zu kämpfen hatte. Somit war das Argument "tiefer ist besser" außer Kraft und man musste ein – wie du auch schreibst – dem Einsatzzweck angemessene Tretlagerhöhe verwenden. Das ist allerdings wieder schwierig zu kommunizieren und setzt auch vorraus, dass der Kunde exakt weiß (oder vom Händler in der Richtung beraten wird) welche Kurbellänge für ihn optimal ist, wo er mit dem Bike fahren möchte und wie er mit den Eigenheiten der jeweiligen Höhe umzugehen weiß.

Andererseits will man aber auch Sachen machen, wie Manual oder Endo.
Da ist dann eine dynamische Radlast <0 sehr erwünscht...
Gut für den einen Moment, schlecht für den anderen (wo man vll mehr Grip an der Front bräuchte). Es ist immer Situationsabhängig und somit nicht ganz einfach. Fixe Regeln gelten eben dann nicht mehr.

Ich bin vor allem gespannt, ob das custom gebrutzelte Radl dann wirklich so tut wie man glaubt und ob unter den vielen Testbikes die @Grinsekater testet nicht eines dabei ist, das dann doch noch besser passt.
Genau das war die Frage. :D

Vielleicht müsste man einen Faktor geometrisch ermitteln können (noch einer), der was angibt über die Trailtauglichkeit: Irgenwas wie
Reach / Stack x Kettenstrebe ergibt zB. 2,7 = Trail und bei 2,2 = CC. Oder so. Damit wüerde dann aus den Köpfen verschwinden, dass kurze Kettenstreben gleich gute Kettenstreben sind und es würde durch das Verhältnis auch Rücksicht auf Radgrößen und damit Körpergrößen genommen.
Meine Einschätzung: Ich glaube, dass die Bikes mit all ihren Werten jetzt schon zu unverständlich sind für den Otto-Normalo. Viele haben ein schlecht eingestelltes Bike. Stichwort: "mein Hintern/Rücken/Hände/sonstige Teile werden taub/tun weh/ist generell unangenehm". Dann lässt man Fahrrad fahren entweder bleiben oder geht noch den Umweg über den monströsen 2kg-Baumark-Gelsattel, Gabelschaftverlängerungen und Hörnchen für eine Aufrechte Sitzposition oder man lässt es gleich bleiben. Warum sollte man auch ein Gefährt nutzen, welches unangenehm bei der Verwendung ist?

Ich bin froh ein Bike zu haben, auf dem ich je nach Fahrsituation und noch vorhandener Kraft entschcheiden kann ob ich mehr Druck hinten oder vorne brauche. Wenn ich also neutral stehe und das Bike mich nicht nach vorne zwingt, weil das sehr anstrengend ist.
Meine Vermutung ist, dass man je nach Körpergröße einen bestimmtes Verhältnis von FC zu Kettenstrebe braucht ( gilt dann aber für den jeweiligen Einsatzzweck CC vs DH) und ein individuelles Verhältnis von Reach zu Stack.
:daumen:

Ich sag schon seit Langem, dass die modernen Geometrieen schie$$e sind sobald man Rahmengrößen über L braucht. Die Leute die M fahren wundern sich immer über mein "Moderne-Geo-Gehate" aber die können es einfach nicht mit ihrem eigenen Bike nachvollziehen wie unglaublich beschi§§en sich eine extrem lange Front bei sehr großen Fahrern verhält.

:anbet: Für diesen Bericht, der gerne schon vor 3 Jahren hätte kommen könnnen. :D
Immer wieder griff ich zugunsten einer besseren Lastverteilung zu einem kleineren Rahmen. Das ist aber natürlich auch keine Lösung.

Vor drei Jahren hätte ich dir aber auch leider nicht erklären können wo genau die Zusammenhänge liegen. :D

Dann aber gehst du in deinem Rechenbeispiel davon aus, dass "handeslübliche" 430mm Kettenstreben für die kleinste Größe perfekt wären. Dass widerspricht nicht nur dem, was du davor geschrieben hast, sondern auch der Logik und meinen persönlichen Beobachtungen der Probleme, die kleine Fahrer oft haben. Durch diesen für die Berechnung "falsch angesetzten Nullpunkt" kommt dann auch dein abstrus langer Wert für die errechnete Kettenstrebenlänge des XL Rahmens.

500/450 = 1,111
Kettenstreben für XL:
430mm x 1,111 = 478mm

Das hört sich doch schon mal wesentlich vernünftiger an und ist auch nicht mehr weit weg, von ein paar modernen, großen DH Bikes wie zum beispiel Banshee Legend 29 mit 469mm, das der zwar nicht riesige, aber auch nicht kleine (und lange Bikes liebende) Paul Aston wegen seinem Kurvenverhalten sehr lobte. Eine Manual-Maschine ist das zwar auch nicht, aber das ist eine andere Sache.
Das Rechenbeispiel ist nicht als absoluter Goldstandard zu werten. Steht auch dabei. :)
Es geht dabei darum das Grundprinzip zu erläutern. Auch mit deinem angepassten Nullpunkt wird man hier weder auf eine ideale Balance zwischen diesen beiden Werten kommen, noch soll das ein Aufhänger sein, dass es solch eine Formel geben sollte, um das perfekt passende Bike zu finden.

Die Beispielgeometrie-Werte sind aus der Sicht von Ende 2019 schon veraltete Zahlen (von denen man zum Glück inzwischen weg ist). Das macht zwar deine Intention überdeutlich, ist aber heute eigentlich nicht mehr up to date und erklärt auch zum anderen Teil das seltsame Endergebnis deines Rechenbeispiels.
Schau dir mal einige Firmen an da draußen. Da gibt es immer noch durchaus Vertreter, welche mit diesen veralteten Werten unterwegs sind und etliche Produkte hiermit anbieten

Wenn man jetzt davon ausgeht, dass die mittlere Größe (M) (wäre dann Reach bei 450mm) die "erdachte" und getestete Wunschgeo ist , dann bedeutet das, dass die "handelsüblichen" 430mm Kettenstreben dafür perfekt ist. Viele Tests usw. bestätigen diese Richtung. Mit einem modernen spaßorientierten Trail-Enduro Bike sind das zusammen mit einem 65° Lenkwinkel keine schlechten Zahlen.
Viele Hersteller bewegen sich in diesem Korridor. Das hat Bikes auch teilweise beliebig und austauschbar gemacht. Echte Unterschiede waren da nur noch von absoluten Nerds "herausfahrbar". An sich ja ok. Das Rad funktioniert gut und ist für jeden leicht verständlich und fahrbar.

Es gibt da draußen aber – zum Glück – etliche Firmen die alle ein etwas unterschiedliches Verständnis von einer "passenden" Geometrie haben. Eben auch "wie" man diese fahren sollte. Da ist man dann als Kunde entweder gefragt sich selbst ein Bild mit Testfahrten zu machen um herauszufinden ob es einem passt oder aber die Medienlandschaft zu durchforsten und abzugleichen ob es einen Tester gibt, der vll ähnlich groß ist und ähnlich fährt wie man selbst.

Kettenstreben sind für die Großen Bikes bei fast allen Herstellern, außer sie verbauen von Grund auf extrem lange (für kleinere Größen betrachtet) oder haben eben mitwachsende Kettenstreben (und das sind die wenigsten) zu kurz.
Schau mal aufs alte Nukeproof Mega. Vier Rahmengrößen. Durchgängig 450 mm Kettenstreben.
https://www.mtb-news.de/news/test-nukeproof-mega-290/#Geometrie
Es gibt auch solch einen Fall und der ist ebenfalls nicht optimal.

Zusätzlich habe ich noch die starke Vermutung, dass es größeren Fahrern leichter fällt (bzw. dies sogar automatisch passiert), Gewicht zu verlagern (Längere Arme und Beine). Aber bei letzterem will ich mich auch nicht 100% festlegen, es ist ein Vermutung.
Längere Extremitäten ermöglichen andere Angriffswinkel am Bike. Eine "weitere" Verlagerung ist somit ebenfalls möglich.
Warum aber sollte man das tun? Kleinere Fahrer müssen das nicht, warum sind größere dazu gezwungen?


Nummer 2: Auch wenn man das mit dem Bauraum hinbekommt, sind kurze Kettensteben an einem eh schon kurzen Bike ( Reach) sinnvoll? Natürlich wird das irgendwann wenig fahrstabil und wenig laufruhig.

Jein. Man kann auch als großer Mensch mit einem langen Reach und kurzen Kettenstreben ein gutes Bike haben. Der Fahrstil sollte aber entsprechend angepasst werden.

Das Problem mit Untersteuern durch sehr flache Lenkwinkel haben kleine Bikes nicht.
Warum sollte das nicht mehr auftreten können? Eine kurze Kettenstrebe in Kombination mit einer rückwärtigen Fahrposition und das kann genau so passieren.

Umso tiefer das Tretlager unter der Hinterradachse hängt, umso schwerer geht auch das Rad aufs Hinterad (auch hier haben große Räder eher Nachteile gebracht). Wenn man das Tretlager aber einfach hoch holt, leidet die eh problematische geringe Laufruhe kleiner Rahmen weiter.
Auf diesen Punkt geht einer der kommenden genauer ein. So pauschal kann man nicht sagen, dass ein tieferes Tretlager immer schlechter aufs Hinterrad geht kann man das nicht sagen.

Mullet-Bikes können hier helfen. Sicherheit durch großen Tretlager-offset zum größeren Vorderrad und leichteres ziehen aufs Hinterrad durch geringeren Tretlageroffset zum Hinterrad.
Diese Idee und die damit potentiell verbundenen Serienbikes die da auf uns zu kommen sehe ich mit sehr gemischten Gefühlen. Klar ist das Specialized BigHit (26/24) und die Tests die ich damals auch mit meinem Hardtail in der Richtung gemacht habe sicher nicht 100% vergleichbar mit dem, was da jetzt vermutlich auf uns zukommen, dennoch überwogen für mich damals eher die Nachteile.


Der größere Rahmen sollte auch einen längeren Hinterbau bekommen, damit der Schwerpunkt des Rad-Fahrer-Systems bezogen auf die Reifenaufstandsflächen gleich bleibt. Den Schwerpunkt verschiebt es mit der Schrittlänge nach oben/hinten. Bei 26" mit kurzer Kettenstrebe sitze ich mit Schrittlänge 92,5cm quasi auf dem Hinterrad. Große Fahrer haben bisher das beschriebene Problem, daß das Rad bergauf leichter steigt und bergab sich leichter überschlägt. Das wird nur mit größerem Radstand besser. Da ist in den letzten Jahren viel passiert, das Vorderrad ist heute deutlich weiter vorne als früher:
längerer Rahmen + kürzerer Vorbau = Lenker bleibt an der gleichen Stelle
+ Kürzerer Vorbau = nervöser wird über flacheren Lenkwinkel beruhigt.
= Vorderrad zweimal nach vorn verschoben :)

Der Hinterbau wurde mit 29"Rädern zwangsverlängert, was das Steigen verringert. Ein an die Rahmengröße angepaßte Kettenstrebe verbessert das weiter.

Der Vorbau soll einheitlich über die Rahmengröße sein. Das Fahrverhalten ändert sich am meisten mit der Länge des Vorbaus. Dieser soll so bemessen werden, daß kürzen und verlängern möglich ist. Sonst geht eine Anpassung an individuelle Vorlieben und Körperbau nicht in jede Richtung.

Beim beschriebenen Fahrverhalten "driften über beide Räder" spielt auch der Reifen eine Rolle. Wie ist das jeweilige Profil orientiert? Quer wie z.B. Maxxis DHR2? Damit würde ich das Fahrverhalten mitsteuern. Ist auch billiger als ein neuer Rahmen.
:bier:

Kommt es bei der ganzen Diskussion nicht sehr stark auf das Gefälle an? Ich hoffe das einigermaßen richtig gemalt zu haben. Wir fahren doch eher selten in der Ebene, bzw. optimieren ein Rad nicht dafür.
Mal angenommen der Fahrer steht, wie ich es gelernt habe, bei waagrechten Pedalen so auf dem Rad, dass er keine Belastung auf den Händen hat und der Schwerpunkt geht ca. durch den Bauchnabel, dann liegt das ganze Fahrergewicht auf dem Tretlager, oder?
Alleine durch die Neigung des Untergrundes verändern sich doch die Gewichtsverteilungen vorne/hinten gewaltig in Richtung mehr Belastung aufs Vorderrad.


Sicher kommt es auch auf das Gefälle an, somit wirst du je nach Einsatzbereich mit mehr oder weniger "reinen Abfahrtsbikes" andere Geomtrien finden als an sagen wir mal "reinen Uphillperformancebikes" mit extrem tiefer Front.

2. Ist der Schwerpunkt bei großen Fahrern deutlich höher als bei kleinen. Beim downhill verlagert er sich entsprechend weiter nach vorn. Das ist in den "Berechnungen" überhaupt nicht berücksichtigt.
Große Fahrer gehen oft auch deutlich mehr in die Knie in der Abfahrt als kleinere Fahrer. Warum sollte bei einem Bike, welches an die Körpergröße und Verhältnisse angepassten Geometrie unter einem größeren Fahrer dafür sorgen, dass dessen Schwerpunkt weiter vorne ist als bei einem kleineren Fahrer mit einem kleineren Bike?


Was aber ja trotzdem inteessant macht wie Komplex Geometrien und Maße am MTB-Rahmen sind und ich denke vielen ein bisschen mehr Verständnis in dem Thema bringt.
Hierfür ist die Serie gedacht. :bier:
Alles kann man gar nicht bis ins letzte Detail erklären. Somit ist eben ein eigenes Verständnis nötig darüber, was man eben selbst für sich benötigt. Einige hier haben ja schon auch deutlich gemacht, dass sie viel ausprobiert haben und das genau dieses oder jenes für sie besser funktioniert. Im Grunde die ideale Voraussetzung.

Was mich Interessieren würde @Grinsekater , sollen die Artikel primär abbilden was dein Persönliches Rad und Vorlieben beim Fahren, bzw deinen Körpermaßen und Proportionen entspricht oder soll es Generell die Ausarbeitung von Geometrien betreffen?

Siehe vorherige Antwort an @Truebc. Es kommen aber noch ein paar Überraschungen. :daumen:
 
Wieso ist es eigentlich so, dass ich das Gewicht auf ein Rad verlagern kann um den Grip zu erhöhen? Ich habe dann zwar mehr Reibung, gleichzeitig aber ja auch eine höhere Last die übertragen werden muss. Das müsste sich doch eigentlich eins zu eins rauskürzen, oder nicht? :confused:

Reibkraft: FR = F · μ

Bei einem MTB-Reifen auf losem Untergrund ist μ nicht konstant, sondern steigt gleichzeitig, wenn F steigt. Die Stollen graben sich in den Boden.

Bei einem Auto ist das ganze genau umgekehrt. Der Reibkoeffizient eines Reifens auf Asphalt ist nicht konstant, sondern ist sowohl Temperatur-, als auch Druckabhängig. Nur dass mehr Druck zu weniger Reibung führt. Das ist der Grund für breitere Reifen, obwohl die Fläche in der Formel der Reibkraft eigentlich keine Rolle spielt.

Das ist der Grund, warum sehr breite Reifen (Plus/Fat) aus meiner Sicht immer ein Nischendasein fristen werden.
 
Ich denke die Geometrie ist immer ein Kompromiss wenn man viel unterschiedliches Terrain fährt. Zu verschieden sind die Trails/Sektionen. Ein langes, gemäß des Tenors vorne lang, hinten lang, Enduro (z.B. Pole Evolink) mit 1,3m Radstand macht (mir) auf vielen Abschnitten einfach weniger Spaß. Und darauf kommt es ja letztendlich an. Will ich möglichst schnelle Zeiten fahren ist es natürlich legitim eine entsprechende Geometrie zu haben mit der das leichter möglich ist. Insofern hängt für mich die optimale Geometrie einfach mehr damit zusammen was ich wie fahren möchte, als allein von dem "richtigen" Verhältnis von Front und Rear Center. Zu verschieden sind die Vorlieben und Fahrstile. Ratboy fährt das Habit zwei Nummern zu klein für Spielereien. Ein Freund mit 1,85m das Madonna in XL mit über 500mm Reach. Ich bin schon sehr gespannt auf die weiteren Artikel Serien und möchte noch hinzufügen, dass es hier wirklich von fast allen sehr angenehme und interessante Beiträge verfasst wurden, bei denen es Spaß macht zu lesen und man nicht dauernd unqualifizierte Motz und Proll Kommentare überlesen muss. I like!
 
Ratboy fährt das Habit zwei Nummern zu klein für Spielereien.

mich würde mal ein ews bikecheck mit den dazugehörigen fahrern inkl. daten interessieren. das wäre mal eine schöne titelserie. dann kann man besser zuordnen wer was mit welchem rad fährt.
die zuordnungen rein des bikes wegen klappen einfach nicht. ein pole fahrer muss nicht automatisch jemand sein der schnell fährt oder schnell fahren will. er kann auch einfach eine sichere bank in der abfahrt wollen und eine entspannte uphill performance.
ratboy hat sicher für jeden einsatzzweck das passende rad.
 
mich würde mal ein ews bikecheck mit den dazugehörigen fahrern inkl. daten interessieren. das wäre mal eine schöne titelserie. dann kann man besser zuordnen wer was mit welchem rad fährt.
die zuordnungen rein des bikes wegen klappen einfach nicht. ein pole fahrer muss nicht automatisch jemand sein der schnell fährt oder schnell fahren will. er kann auch einfach eine sichere bank in der abfahrt wollen und eine entspannte uphill performance.
ratboy hat sicher für jeden einsatzzweck das passende rad.
Die fahren halt oft das Material das sie fahren "müssen"....Viele Hersteller beziehen im Enduro Bereich nicht die Meinungen der Fahrer ernsthaft in die Entwicklung der Bikes ein. Eine progressivere Kinematik und flachere Lenkwinkel wünscht sich auch der ein oder andere top20 ews Pro. Andererseits gehört eben auch ganz viel Gewohnheit dazu und die Jungs stehen so gut auf dem Rad, dass sie mit allem was aktuell als Enduro durchgeht, nach einer gewissen Eingewöhnungsphase ihr Tempo fahren können.
...und dann gibt es noch die, die keine Ahnung von irgendwas haben, außer wie sie ihren Reifendruck einstellen und wie man schnell Rad fährt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die fahren halt oft das Material das sie fahren "müssen"....Viele Hersteller beziehen im Enduro Bereich nicht die Meinungen der Fahrer ernsthaft in die Entwicklung der Bikes ein. Eine progressivere Kinematik und flachere Lenkwinkel wünscht sich auch der ein oder andere top20 ews Pro. Andererseits gehört eben auch ganz viel Gewohnheit dazu und die Jungs stehen so gut auf dem Rad, dass sie mit allem was aktuell als Enduro durchgeht, nach einer gewissen Eingewöhnungsphase ihr Tempo fahren können.
...und dann gibt es noch die, die keine Ahnung von irgendwas haben, außer wie sie ihren Reifendruck einstellen und wie man schnell Rad fährt.
Ich glaub nicht, dass die ihre Räder nicht auf Teufel komm raus optimieren. Da geht's um viel. Klar müssen sie in gewisser Weise mit dem leben was sie bekommen, aber das ist ja sehr anpassbar. So eine Serie mit Körpergröße, drei Fragen pro Person und dem Rad wäre sehr cool.
 
Die fahren halt oft das Material das sie fahren "müssen"....Viele Hersteller beziehen im Enduro Bereich nicht die Meinungen der Fahrer ernsthaft in die Entwicklung der Bikes ein. Eine progressivere Kinematik und flachere Lenkwinkel wünscht sich auch der ein oder andere top20 ews Pro. Andererseits gehört eben auch ganz viel Gewohnheit dazu und die Jungs stehen so gut auf dem Rad, dass sie mit allem was aktuell als Enduro durchgeht, nach einer gewissen Eingewöhnungsphase ihr Tempo fahren können.
...und dann gibt es noch die, die keine Ahnung von irgendwas haben, außer wie sie ihren Reifendruck einstellen und wie man schnell Rad fährt.

naja, grösse werden sie schon auswählen dürfen. radgrössen, teilweise sicher auch das modell. glaube nicht das spezi gesagt hat, du nimmst jetzt den stumpi, wir wollen nicht das du mit dem enduro fährst.
deine sicht ist aus dem amateurbereich. wenn der fahrer keine ahnung hat, dann sein mechaniker und team.
und selbst im amateurbereich weiss ich von leuten die nach ausfällen einfach die schnautze voll haben und sich bei bc dat zeug kaufen das sie brauchen weil der sponsor nicht in die gänge kommt.
 
Mit einem langen, flachen Bike hat noch nie jemand die EWS oder einen DH Weltcup gewonnen.

Greg Minnaar mit dem XXL? Greg ist 1,9 m groß und knapp 90 kg.
Das Bike liegt (immerhin) bei knapp 500 Reach hat ne lange Kettenstrebe und aufgrund des hohen Federwegs auch einen durchaus flachen Lenkwinkel im Sag.

mich würde mal ein ews bikecheck mit den dazugehörigen fahrern inkl. daten interessieren. das wäre mal eine schöne titelserie. dann kann man besser zuordnen wer was mit welchem rad fährt.
die zuordnungen rein des bikes wegen klappen einfach nicht. ein pole fahrer muss nicht automatisch jemand sein der schnell fährt oder schnell fahren will. er kann auch einfach eine sichere bank in der abfahrt wollen und eine entspannte uphill performance.
ratboy hat sicher für jeden einsatzzweck das passende rad.

Wenn ich jetzt noch wüsste in welchem Podcast ich das gehört hatte. Vll erinnert sich jemand und kann den Link setzen: Es ging um Eddie Masters Enduro-Bike (Firebird). Er müsste eigentlich von seiner Größe her ein L fahren und ist dann aber nicht klar gekommen und dann eine Rahmengröße runter auf M. Das man damit Rennen gewinnen kann hat er definitiv gezeigt.

Ein Rennen auf Sicht fahren ist aber auch auf jeden Fall eine sehr spezifische Anwendung. Da kann man Linien schlechter planen und fährt das eine oder andere Mal auch gerne mal zu spitz in eine Kurve rein. Ein kürzeres Bike hilft hier bei der Korrektur Kraft zu sparen und die Kurve überhaupt noch zu bekommen ohne (im schlechtesten Fall) drin zu stehen und nen Fuß runternehmen zu müssen.

Allerdings müssen wir vorsichtig sein, wenn wir uns mit Profis vergleichen. Die haben so viel mehr Kraft und Ausdauer und können dann auch ein Rad das kürzer und möglicherweise nervöser ist länger auf Kurs halten, während wir Normal-Fahrer da schon lange im Dreck liegen würden.

Andererseits gehört eben auch ganz viel Gewohnheit dazu

Gewohnheit ist ein immens wichtiger Punkt. Ich kenne nicht alle Hintergründe der Pros aber zum Beispiel hat Jared Graves einen Hintergrund im BMX.

Das ist jetzt auch schon ein paar Jahre her: Ride the Pros Bikes.



Jareds Bike konnte ich nur mit Nachdruck und viel Krafteinsatz fahren und es war extrem agil. Wenn ich mir überlege auf diesem Ding auf Zeit "Top of the World" runterzubrennen, dann hätte ich Bedenken, dass mir schon nach dem ersten Drittel die Kraft ausgeht und ich über den Lenker fliege.



@Grinsekater bist du aktuell privat immer noch auf dem XL Prime unterwegs?

Das war damals ein Phantom in L. Sonst wäre mir das Sitzrohr zu lang gewesen. In Summe fuhr sich das wie eine Art BMX.
Ich muss mal an mein Bildarchiv, dann kann ich ein Foto raussuchen.
 
ich held hab dich mit @Freesoul verwechselt :lol:
Zumindest die Körpergröße passt :D

Ich bin noch aktuell noch mit dem Prime unterwegs – wird sich allerdings in den kommenden Monaten ändern. Bleibt bei Banshee, wird aber ein Titan :) Gibt's Fragen zum Prime XL? Kurz und knapp: Das bisher ausgewogenste Rad, seit ich Fully fahre. Vorhersehbar im Drift, hohe Kurvenstabilitäten und guter Geradeauslauf, einigermaßen wendig für einen langen 29er. Das Gleiche erhoffe ich mir vom Titan, nur mit etwas mehr Federweg, um den Einsatzbereich noch etwas mehr in den Gravity-Bereich zu verlagern.
 
So ein XXL V10 ist für einen 190 cm Mann auch nicht gerade extrem groß. Ich denke, dass ein richtig langes DH Bike schon über 1.400 mm Radstand haben müsste.
 
Zumindest die Körpergröße passt :D

Ich bin noch aktuell noch mit dem Prime unterwegs – wird sich allerdings in den kommenden Monaten ändern. Bleibt bei Banshee, wird aber ein Titan :) Gibt's Fragen zum Prime XL? Kurz und knapp: Das bisher ausgewogenste Rad, seit ich Fully fahre. Vorhersehbar im Drift, hohe Kurvenstabilitäten und guter Geradeauslauf, einigermaßen wendig für einen langen 29er. Das Gleiche erhoffe ich mir vom Titan, nur mit etwas mehr Federweg, um den Einsatzbereich noch etwas mehr in den Gravity-Bereich zu verlagern.

haha :D
da ich dachte, dass Grinsekater das Prime fährt war ich natürlich gespannt, wie sein Nachfolger aussehen wird.
Aber der Gedankengang macht in dem Fall keinen Sinn…
Dein Umstieg finde ich aber auch spannend!
Bin mit dem Prime auch wirklich sehr happy. Werde über den Winter vielleicht mal noch einen Winkelsteuersatz testen…

Wirst du das Titan dann hier auf mtb-NEWS testen? Bin auf deinen Eindruck gespannt was die Kettenstrebenlänge betrifft!
Persönlich finde ich, dass sie nicht noch länger als beim Prime hätten werden müssen…
 
haha :D
da ich dachte, dass Grinsekater das Prime fährt war ich natürlich gespannt, wie sein Nachfolger aussehen wird.
Aber der Gedankengang macht in dem Fall keinen Sinn…
Dein Umstieg finde ich aber auch spannend!
Bin mit dem Prime auch wirklich sehr happy. Werde über den Winter vielleicht mal noch einen Winkelsteuersatz testen…

Wirst du das Titan dann hier auf mtb-NEWS testen? Bin auf deinen Eindruck gespannt was die Kettenstrebenlänge betrifft!
Persönlich finde ich, dass sie nicht noch länger als beim Prime hätten werden müssen…
Mir hätten kürzere Streben sicher auch besser getaugt, im Zuge der Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterrad haben sich die Leute bei Banshee aber sicherlich schon ihre Gedanken gemacht.

Ich kaufe mein Titan privat, ein Test des Titan ist aber bereits bei @Grinsekater und @MSTRCHRS in Planung!
 
deine sicht ist aus dem amateurbereich. wenn der fahrer keine ahnung hat, dann sein mechaniker und team.
nee das war wie gesagt schon auf "den ein oder anderen top 20 ews pro" bezogen

Aber ich gebe dir recht, dass es unter den Top Fahrern natürlich auch viele gibt welche vielleicht noch den ein oder anderen Tip auf lager haben und natürlich jeder einen gewissen Geschmack hat nachdem man ihn fragen kann. Du wirst mit so einem Artikel nur halt auch nicht rausfinden was jetzt das beste Bike ist.
 
Ich stelle jetzt mal eine These auf:

Es ist - in gesundem Maße - ziemlich egal, wie die Geometrie nun genau ist.

Ich finde die Diskussionen über Lenkwinkel, Tretlagerhöhe, Kettenstrebenlänge, Reach Stack usw immer fast schon amüsant, weil hier allgemeingültige Aussagen gemacht werden was sich wie verhält.

Begründung für meine These:

Die Gewöhnung an ein Rad (wie auch immer die Geometrie ist) ist 1000 mal wichtiger als ob die Kettenstreben 1 cm länger oder kürzer ist, oder der Lenkwinkel steiler oder flacher, oder das Gabeloffset 44 oder 51mm.

An diese These glaube ich, sofern wir hier in einem Bereich liegen, in dem alle modernen Bikes liegen. Klar ist, wenn man ein windiges Hardtail mit 73er Lenkwinkel hat, das zu kurz ist, und man im Stehen schon nach hinten umfällt, kann man sich daran auch nicht gewöhnen.

Für mich ist immer die zentrale Frage, die ich mir bei "Verbesserungen" stelle:
Kann ich wenn ich mit meinen Kumpels radeln gehe, sagen

"Sorry Jungs ich war heute nicht so schnell weil meine Kettenstrebe einen Zentimeter länger sein müsste"
oder
"Sorry Jungs, ich war heute nicht so schnell, das Rad harmoniert nicht so gut mit der Strecke weil bei meinem Verhältnis von COG zu HR und VR das passt nicht zum Gefälle"
oder
das geilste was ich jemals gehört habe "Sorry, ich war heute nicht am Maximum weil meine Reifen waren noch nicht eingefahren, sonst fahr ich noch schneller"

In meinen Augen ist das alles etwas Augenwischerei, ein guter Fahrer zieht dich mit jedem Rad ab, und man selbst wird nicht schneller weil man ein anderes Bike hat.

Was natürlich eine Rolle spielt, sind Faktoren wie:
  • Hardtail oder Fully
  • Federgabel oder Starrbike
  • 1,5er Reifen oder 2,5er mit DH Karkasse, DAS MACHT DICH SCHNELLER:

Aber ich bin mal so frech zu sagen, das was wir hier diskutieren, ist komplett unwichtig, solange der betroffene Fahrer 3 Wochen intensiv mit seinem Bike verbracht hat. Dann ist es total egal, ob .... 64,65°, 435, 440, 445 usw.
 
Naja, es gibt schon Bikes, die einfach nur nerven...
Da ist ein anderes (zum Anforderungs-Profil passendes) Bike dann eine richtige Offenbarung.

Klar, wenn man nichts anderes kennt, kann man sich an alles gewöhnen.
Aber wenn man dann was passenderes ausprobiert, merkt man schnell,
was nicht gestimmt hat...
 
nee das war wie gesagt schon auf "den ein oder anderen top 20 ews pro" bezogen

Aber ich gebe dir recht, dass es unter den Top Fahrern natürlich auch viele gibt welche vielleicht noch den ein oder anderen Tip auf lager haben und natürlich jeder einen gewissen Geschmack hat nachdem man ihn fragen kann. Du wirst mit so einem Artikel nur halt auch nicht rausfinden was jetzt das beste Bike ist.

rennfahrer visualisieren ihre fahrerei halt ehrlich. das ist die beste möglichkeit zu erfahren wie der mensch mtb fahren definiert. dazu noch ein interview und man kann zumindest innerhalb der marke rausfinden was er für seine vorlieben und körper wählt. was bei anonymen fantastereien im forum unmöglich ist.
das mit der kraft und ausdauer kann man noch am einfachsten trainieren. Dazu braucht man die nicht wirklich weil man kann pausen machen, muss nicht immer am limit sein und ist langsamer unterwegs.
 
hihi, dachte mir dass das gleich zu Diskussionen führt und freue mich über den Austausch

Naja, es gibt schon Bikes, die einfach nur nerven...
Da ist ein anderes (zum Anforderungs-Profil passendes) Bike dann eine richtige Offenbarung.

Klar, wenn man nichts anderes kennt, kann man sich an alles gewöhnen.
Aber wenn man dann was passenderes ausprobiert, merkt man schnell,
was nicht gestimmt hat...

Natürlich, wie gesagt, wenn du ein altes XC Hardtail nimmst und ein modernes Enduro-Fully, wirst du mit letzterem bei einem dafür geeigneten Trail wohl schneller sein UND mehr Spass haben.

Aber nimmst du modernes Enduro Fully 1 und Enduro Fully 2 und fährst mit jedem 3 Wochen intensiv in den Urlaub, dann wirst du jeweils nach den 3 Wochen von dem Bike überzeugt sein, mit dem du gerade aus dem Urlaub kommst - solange die Marke des Bikes mit deinem Mindset übereinstimmt.

Ein Skeptiker von Noname Brands wird davon nicht begeistert sein, mit einem China Bomber rumzufahren
Einem Skeptiker von Marken ist es egal ob er ein Yeti oder ein WorksWell aus ALibaba fährt.

Gut. Dann kann man ja Reifen wieder nach Optik und Image kaufen.
Und Gabeln, die um 20% steifer sind, kann man sich dann auch sparen. :D

Ich habe mich ja eh immer gefragt, wer Unterschiede beim Reifen merkt. Für mich ist das immer noch ein Rätsel.
Das schwierige an der Einschätzung ist ja immer, bin ich einfach unsensibel, und die anderen haben ein so präzises Gespür, oder sind die anderen einfach nur gefangen in ihrer gedanklichen Überzeugung, Grenzbereiche zu spüren. Bei einem Profi ist das bestimmt wieder was anderes, einfach weil er einen ganz anderen Zugang zum Radfahren hat, der hat 100mal mehr Zeit auf einem Rad verbracht, und kann sich definierter auf etwas konzentrieren um festzustellen was gerade passiert, wenn er sich im Grenzbereich bewegt.

Wenn ich mich im Grenzbereich meiner Reifen bewege, kann ich ehrlich gesagt nicht sagen, was da gerade vor sich geht. Da bin ich so mit der Strecke beschäftigt und alles was ich spüre ist maximal im Unterbewusstsein, damit kann ich aber keinen Reifen beurteilen.

Ich ziehe vor jedem den Hut, der das Gespür über verschiedene Bereiche von Reifen hat, die wirklich und nachvollziehbar 100% gelöst sind von Variablen wie "Mindset", "Verschleißzustand", "Tagesform des Fahrers" usw.

Das ist nur meine Meinung, und ich behaupte nicht, dass ich richtig liege. Das ist auch nur das, was ich mir aktuell zusammendenke aus den Erfahrungen die ich bis 10.10.19 11:15 gemacht habe.
 
Es ist - in gesundem Maße - ziemlich egal, wie die Geometrie nun genau ist.


Begründung für meine These:

Die Gewöhnung an ein Rad (wie auch immer die Geometrie ist) ist 1000 mal wichtiger als ob die Kettenstreben 1 cm länger oder kürzer ist, oder der Lenkwinkel steiler oder flacher, oder das Gabeloffset 44 oder 51mm.



Aber ich bin mal so frech zu sagen, das was wir hier diskutieren, ist komplett unwichtig, solange der betroffene Fahrer 3 Wochen intensiv mit seinem Bike verbracht hat. Dann ist es total egal, ob .... 64,65°, 435, 440, 445 usw.
in gewissem maße, ja. aber natürlich haben verschiedene bikes verschiedene charaktere. und dass man ein enduro mit 1300+ radstand anders durch ein steinfeld jagt als ein slopestyle-bike, sollte auch klar sein.

bbte, hatdtail oder fully macht (im hobbybereich) gar keinen soo großen unterschied, behaupte ich nun wieder.
 
Wenn du 100 mm Unterschied im Radstand nicht spürst, dann kann das auch daran liegen, dass dich so etwas wie Geometrie überhaupt nicht interessiert.
Menschen können sich auch an ein Leben in der Arktis gewöhnen. Ob das auch erstrebenswert ist?
Den Unterschied zwischen einem 700 g Reifen und einem 1.200 g Reifen spüre ich sehr gut. Spätestens beim nächsten Durchschlag. ;)

Man muss das alles also schon eingrenzen. 10 mm Unterschied im Reach werden sich nicht so arg auswirken. 10 mm an den Kettenstreben schon eher. Also ich von 66° Lenwinkel auf 64° gegangen bin, war das schon sehr deutlich spürbar. Der Wechsel von einem flachen zu einem steilen Sitzwinkel war extrem spürbar; an den ausbleibenden Rückenschmerzen und neuen Anforderungen beim Stretching.
 
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