Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (6/8): Lenkwinkel und Federweg

Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (6/8): Lenkwinkel und Federweg

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Immer noch machen viele Firmen den Einsatzbereich von Mountainbikes am Federweg und dem Lenkwinkel fest. In diesem Artikel untersuchen wir, wie sich diese Entwicklung über die letzten Jahre vollzogen hat. Kann man diese Strukturen aufbrechen?

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Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (6/8): Lenkwinkel und Federweg
 
Durch die langen Kettenstreben hatte ich bisher noch nie das Problem, dass das VR zu wenig Druck hatte (40er Vorbau).
Evtl. wenn man viel Reach mit kurzen Kettenstreben kombiniert.

Zur Kippligkeit, interessanteweise kenne ich kein Rad mit dem man so leicht den Trackstand machen kann. Ist auch wesentlich kleineren Fahrern signifikant aufgefallen.
 

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Re: Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (6/8): Lenkwinkel und Federweg
@Dani
Bekomme mein XL IonG16 auch auf Fahrradträger. Einfach den Lenker um 180 Grad einschlagen, die Zahler der Räder die wirklich länger ist dürfte verschwindend gering sein.
Würde jetzt externe Rahmenbedingungen wie Stellplätze in der Bahn nicht als Grund sehen mir ein dafür passendes Rad zu kaufen. Gescheit fahren muss es.
Das war auch nicht ganz ernst gemeint. Ich denke, dass für die Hersteller mehr Druck auf dem Vorderrad schon eher ein Grund für kürzeren Offset ist.
 
Durch die langen Kettenstreben hatte ich bisher noch nie das Problem, dass das VR zu wenig Druck hatte (40er Vorbau).
Evtl. wenn man viel Reach mit kurzen Kettenstreben kombiniert.

Zur Kippligkeit, interessanteweise kenne ich kein Rad mit dem man so leicht den Trackstand machen kann. Ist auch wesentlich kleineren Fahrern signifikant aufgefallen.

schon möglich, dass beides mit rädern mit langem reach und langen KS weniger thema ist.... dafür haste halt andere nachteile mit solchen schiffen ;)
 
Die wirklichen Nachteile konnte ich bisher nicht erfahren. Wheelie klappt, musste nur die Technik anpassen.
Manual schwerer, geht aber auch. Essentiell beim Mountainbiken, eher nicht.
Flache Spitzkehren brauchen deutlich mehr Körpereinsatz, dafür spar ich diesen in steilem Gelände.
Kleinere Spielerein am Wegesrand sind auch kein Problem, man muss nur etwas schneller fahren. Ein BMX isses nicht, was würde ich aber widerum auch nicht gerne im stelen technischen Gelände fahren wollen.

Sehe das "Problem" verschiedener Offsets auch in der praktsichen Anwendung. Einen Rahmen testfahren ist machbar, jetzt noch 2 oder 3 verschiedene Offsets am Wunschrahmen quasi unmöglich.
Die Übertragbarkeit der Fahreigenschaften von einem auf den anderen Rahmen quasi nicht gegeben. Für Käufer daher quasi sinnfrei.
 
Im Projektbike habe ich eine 36 getravelt um den auftretenden Kräften entgegen zu wirken. Probleme hatte ich in zirka 3 Jahren damit keine. Im letzten Halbjahr sind dann noch ein ganzer Schwung 140er Federgabeln darin getestet worden (auch die neueste RockShox Pike). Ein verkanten hatte ich nie. Eine USD Gabel wurde ebenfalls verwendet. Das Ansprechverhalten ist da bauartbedingt durchaus erwähnenswert besser. Aber man holt sich weniger Lenkpräzision ins Haus. Ob man das bereit ist einzugehen, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Das Thema Doppelbrücke wurde ja von Specialized bereits mal vor Jahren forciert. Durchgesetzt hat sich das allerdings nicht. Letztendlich wäre es die bessere Lösung. Leider glauben viele Kunden immer noch, dass der Lenkeinschlag da ein Problem sein wird.

Du schreibst du hast die 36 getravelt, damit meinst du auf weniger FW oder? Das kann ja nicht die Lösung sein da 180 einfach was anderes wie 160 bzw. 150 sind.
Bei 140mm wird der hebel natürlich kleiner und somit besser, bei der Intend Hero Gabel von @BommelMaster wir da sogar der Buchsenabstand größer, was ich sehr interessant finde! Da gibt es ein sehr gutes Bild in Instagram...

Das mit der Lenkpräzision ist so ein Thema, hatte vor dem kauf auch große bedenken was das Thema angeht.
Aber für mich war das nach kürzester zeit kein Thema mehr. Und Luft nach oben ist da sicherlich noch da (z.b 30mm Achse)
Im Bikepark mit vielen Anliegern hat ich die größte sorge, aber am ende das beste Ergebnis!

Ja Specialized war da einfach zu früh dran, so etwas braucht halt einfach zeit bis der Markt es akzeptiert! War ja das gleiche mit dem 29" wenn man bedenkt wie früh die damit angefangen haben oder auch mit den e-bike enduros...... leider war specialized immer etwas zu konservativ was die Geometrien angeht, da hatten sie einfach auf das Falsche Pferd gesetzt.

Sorry für das ganze off-topic

Aber ich denke das ganze Gabel Thema wird bei den Lenkwinkeln unter 64° einfach immer wichtiger!
 
Da stellt sich dann eigentlich auch die Frage warum die neuen kruzen Offset zusammen mit "modernen Geometrien" einzuggehalten haben.
Daher die Räder bekommen mehr Reach und oft auch mehr Kettenstrebenlänge für eine harmonischere Radlastverteilung. Das resultiert in einem wesentlich stabilerem / sicherem Fahrverhalten, insbesondere in steilem und schnellem Gelände.
Warum dann hier noch mehr Laufruhe erzeugen?
Ich weiß teilweise auch bei manchen Herstellern nicht, was der kurze Offset soll. Ich glaube, manche springen einfach auf einen Trend auf, ohne das so richtig hinterfragt zu haben.
Die begonnen haben mit Sinn und Verstand kurzen Offset in Serienbikes einzubauen waren Transition Bikes. Und da war der Sinn eben genau nicht radikal lange Bikes mit längeren Kettenstreben und längerer Front (trotz geräumigem Reach, flachem LW und steilem Sitzwinkel) zu bauen, sondern mit Hilfe eines kürzeren Offsets die durch entsprechenden Reach und LW lange Front unter Kontrolle zu bringen und auch mit relativ kurzen Kettenstreben trotzdem Balance ins Bike zu bringen. Damit sollte ein Bike erreicht werden, das zackig ums Eck und aufs Hinterrad geht, sich mit dem kurzen Vorbau zackig lenkt und sich somit verspielt fährt, aber durch einen flachen Lenkwinkel und nicht zu kurzen Radstand Laufruhe und Sicherheit im steilen Gelände generiert und dennoch gute Balance hat. Dazu sitzt man bergauf mit dem Sitzwinkel und Reach angenehm und wirkt mit dem kürzeren Offset dem Gefühl entgegen, dass das Vorderrad durch den flachen Lenkwinkel weit vor einem herfährt. Ich war begeistert von der Testfahrt auf einem Patrol und muss sagen, dass es sich definitiv anders fährt als viele bisherige Bikes und funktioniert. Es gibt auch immer mehr neue Bikes, die von der Geo her in die gleiche Richtung gehen, wie neues Ibis, Yeti, … .
Ich bin echt mal gespannt, was hier die letztendliche Geo von @Grinsekater sein wird.
So richtig leuchtet mir das alles noch nicht ein. So wie es bisher geschrieben ist, kann man ein Bike vermuten, dass einfach in die extreme Ecke der flach und lang Fraktion geht. Bisher wurde da – wenn man das mal so rausliest - lange Kettenstreben als Ausgleich für lange Front, lang und geräumig bei Stack und Reach und sub63°LW propagiert. Wo da der Unterschied ist zu den Extrem-Bikes wie Nicolai G1? Vielleicht noch mehr Stack und nicht ganz so steilen Sitzwinkel, was anderes konnte man bisher nicht rauslesen. Aber wir werden sehen.
Für mich schlägt das ganze bisher sehr in die extreme Richtung, bestes Beispiel hier der Lenkwinkel: sub 63° funktioniert schon bei DH Bikes nicht ohne Nachteile. Selbst die dicken Doppelbrückengabeln sprechen bei so flachen Lenkwinkeln nicht mehr vernünftig an, oder nur bei hohen Geschwindigkeiten. Selbst die schnellen Jungs im WC fahren meist keine zu extremen LW mehr und bewegen sie eher zwischen 63 und 63,5°. Mit flacheren Winkeln hat man in technischen Passagen oder Landungen von Sprüngen eine hackelige Gabel (durch Verwindung noch verstärkt). Jetzt überträgt man das auf ein Enduro mit noch weniger steifer Einfachbrückengabel und das ganze verschlimmert sich weiter. Aber @Grinsekater fährt bestimmt immer so schnell, der braucht einen flacheren LW als die Jungs im WC.
Sorry, ist gar nicht böse gemeint, aber ein wenig Sarkasmus sei mir an dieser Stelle erlaubt. Ich finde deine Serie hier auch sehr interessant, gerade auch die Schlussfolgerungen auf die du kommst. Gerade auch, weil die sich mit meinen eigenen Erfahrungen und Vorlieben teilweise so gar nicht decken. Ich wäre beispielsweise nicht darauf gekommen, ein so flaches und langes Bike auch noch mit langem Offset auszustatten. Ganz einfach, weil ich das eh lange Bike mit gleicher Balance mit kurzem Offset auch hinten kürzer halten könnte.
Ich gehe jetzt nochmal kurz auf ein paar Dinge ein, die du mir an anderer Stelle schon geantwortet hast, ich aber nicht immer die Zeit habe zu antworten:
Du hast zum Beispiel geschrieben, dass bei kleinen Bikes ein Fahrer mit entsprechend hecklastiger Fahrweise genauso Probleme bekommen kann, Druck aufs Vorderrad zu bekommen. Das sehe ich komplett anders und widerspricht meinen Beobachtungen. Heutige Bike in 27.5“ haben allesamt so lange Kettenstreben, dass mit entsprechend kurzen Fronten für kleine Fahrer nie eine hecklastige Gewichtsverteilung die ein Untersteuern bedingt aufkommt, außer vielleicht wir reden hier von wirklichen Fahrfehlern.
Genauso haben wir definitiv sehr unterschiedliche Vorstellungen von „verspieltem Fahrverhalten“. Ich teile auch nicht deine Meinung, dass Räder sich für unterschiedlich große Fahrer „gleich“ anfühlen können, wenn die Geo entsprechend angepasst ist. Natürlich kann es ähnlich sein, was die Balance zum Beispiel angeht und das ist das Ziel. Aber die Kurve wird nicht automatisch weiter, wenn das Bike länger ist, deswegen wird es immer ein Unterschied im Fahrverhalten geben und Anpassungsmöglichkeiten der Geo sind durch einige Dinge einfach auch limitiert.
Was mich noch sehr interessieren würde: Du hattest dich eher negativ zum Thema „mixed Wheels“ geäußert. Warum?
 
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Sehe das "Problem" verschiedener Offsets auch in der praktsichen Anwendung. Einen Rahmen testfahren ist machbar, jetzt noch 2 oder 3 verschiedene Offsets am Wunschrahmen quasi unmöglich.
Die Übertragbarkeit der Fahreigenschaften von einem auf den anderen Rahmen quasi nicht gegeben. Für Käufer daher quasi sinnfrei.

Da würde ich deutlich widersprechen wollen. Ich finde die neue Auswahl an Offsets genial!
So sehr ich auch schon immer ein Fan von etwas flacheren Lenkwinkeln war (ok, in der hiesigen Diskussion muss ich wohl dazu sagen, dass ich 64° schon als ganz schon flach empfinde ;)), hat mich daran immer das abklappende Lenkverhalten vor allem in flacheren Spitzkehren oder Offcamber-Kurven gestört. Klar, im Steilen ist das alles kein Thema, aber zumindest in der Gegend wo ich wohne gibt's halt nicht nur Steilabfahrten sondern eine bunte Mischung auch flacherer Trails, und letztendlich möchte man hier gerne ein Fahrrad, das auf allen Trails Spaß macht. Mit kürzerem Offset an der Gabel ist das Lenkverhalten auf einmal kein Thema mehr, mit dem zusätzlichen Bonus eines noch stabileren Handlings geradeaus. Für mich ist flacher LW und kurzer Offset also einfach win-win. Man muss es halt mal getestet haben um das zu erfahren. Ich war jedenfalls ziemlich überrascht wie deutlich man es tatsächlich merkt, nachdem ich vorher auch skeptisch war, ob das alles nicht doch wieder nur Marketing-Blabla und Kundenveralberung ist. Und natürlich macht es nur für Leute Sinn, die vorher was gestört hat, weil wenn eh schon alles gut ist, gibt's ja auch nichts zu verbessern ;)

Es stimmt aber schon, dass das Ausprobieren eher was für "Nerds" ist. Allerdings können ja die Hersteller auch einfach ihre Kompletträder mit jeweils zur Rahmengeo harmonierenden Gabel spezifizieren, oder Empfehlungen aussprechen, die durchaus zumindest für den 90% Fall passen sollten. Empfehlungen zur Vorbau-Länge sind ja auch durchaus gang und gäbe. Dann macht's auch wieder für alle Sinn!

Am kurzen Offset fährt sich der lange Vorbau einfach besch.....

Das finde ich interessant, dass du das auch so empfindst. Ich dachte schon, ich würde spinnen, als ich letztens einen recht langen 75mm Vorbau an meinem Rad mit 37mm Offset Gabel (und ca 64° LW) geteset habe. Normalerweise fahre ich das Rad mit 40mm Vorbau. Das Lenkverhalten war mit dem langen Vorbau so komplett im Eimer wie ich es noch nie gehabt hatte, so als würde man längs in einer Straßenbahnschiene fahren :D
Gegentest mit derselben Vorbaulänge an einem anderen Rad mit etwa gleichem Reach und ähnlichem LW aber 46mm Offset an der Gabel ergab ein gänzlich normales Lenkverhalten, so wie es eben ist mit einem "oldschool"-langen Vorbau, aber unter der Voraussetzung eben normal. Ebenfalls mit dem 40mm Vorbau an meinem Rad wieder alles ganz normal.
 
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Ein relativ kurzer (geringerer Nerdfaktor) Artikelteil, aber dennoch gut verständlich und auf den Punkt.

Meine Erfahrungen mit sehr flachem Lenkwinkel decken sich im Prinzip mit der Einleitung des Artikels: Ein großartig abkippendes Lenkverhalten (Pole Evolink mit 64,5° Lenkwinkel), welches sich negativ bemerkbar macht, konnte ich nicht feststellen. Dafür sehr viel Sicherheitsgefühl bei schnellen Geschwindigkeiten und steilem Terrain.

Meine aktuelle Erfahrung (Evil Offering mit 66° Lenkwinkel) ist das selbst geringe Änderungen (durch verschiedene Airshafts) von +/- 20 mm, sprich +/- 1° Federweg deutlich wahrnehmbar sind. Mal die sich ändernde Fronthöhe (Stack) und Reach außen vor, mit 140 mm Federweg (66°) fährt das Rad durch geringeren Radstand und steileren Lenkwinkel deutlich "verspielter", sprich enge Kurven, schnelle Richtungswechsel gehen leichter von der Hand. Die Schattenseite: In steilen, technischen Abschnitten ist weniger Sicherheitsgefühl vorhanden. Da kommt es schlichtweg drauf an was man lieber bzw. öfter fährt.

Ich denke die Quintessenz des Artikels ist in der Einleitung zu finden: Vor ein paar Jahren wurden flache Lenkwinkel überwiegend nur in Verbindung mit mehr Federweg angeboten. In den letzten Jahren verschwimmt der Einsatzbereich eines Rades immer mehr. Im Whistler Bikepark werden 29" Trailbikes runter gescheucht, Enduros werden auch gern mal für die Rampage genommen und so weiter. Entsprechend verschwimmen auch die klassisch festgelegten Geometriewerte und Federwegsklassen.

Ohne da zu viel vorweg zu nehmen: Ich denke die Ansätze (spezielle custom Geometrie und "Federwegsklasse") des Projektbikes finden sich mittlerweile bei einigen erschienen Rädern der letzten Jahre wieder. Immerhin sind ja um die 3 Jahre ins Land gegangen.
 
Du schreibst du hast die 36 getravelt, damit meinst du auf weniger FW oder? Das kann ja nicht die Lösung sein da 180 einfach was anderes wie 160 bzw. 150 sind.
Die 36 habe ich im Federweg auf 140 mm reduziert. In einem Phantom hatte ich das ebenfalls gemacht – nur auf 120 mm. Warum kann das deiner Meinung nach keine Lösung sein?

Das mit der Lenkpräzision ist so ein Thema, hatte vor dem kauf auch große bedenken was das Thema angeht.
Aber für mich war das nach kürzester zeit kein Thema mehr. Und Luft nach oben ist da sicherlich noch da (z.b 30mm Achse)
Im Bikepark mit vielen Anliegern hat ich die größte sorge, aber am ende das beste Ergebnis!
Wir hatten da einen direkten Vergleich im letzten Federgabeltest (an den Artikeln arbeiten wir gerade). Ohne da jetzt was zu spoilern. Manche USD Gabeln sind durchaus grenzwertig was die Lenkpräzision angeht.

Ja Specialized war da einfach zu früh dran, so etwas braucht halt einfach zeit bis der Markt es akzeptiert! War ja das gleiche mit dem 29" wenn man bedenkt wie früh die damit angefangen haben oder auch mit den e-bike enduros...... leider war specialized immer etwas zu konservativ was die Geometrien angeht, da hatten sie einfach auf das Falsche Pferd gesetzt.
Mit 29 waren sie definitiv zu früh dran. Meine These wäre, dass wir bald über den Umweg über E-Bikes auch Doppelbrücken in echten MTB sehen dürften.

Aber @Grinsekater fährt bestimmt immer so schnell, der braucht einen flacheren LW als die Jungs im WC.
Sorry, ist gar nicht böse gemeint, aber ein wenig Sarkasmus sei mir an dieser Stelle erlaubt. Ich finde deine Serie hier auch sehr interessant, gerade auch die Schlussfolgerungen auf die du kommst. Gerade auch, weil die sich mit meinen eigenen Erfahrungen und Vorlieben teilweise so gar nicht decken. Ich wäre beispielsweise nicht darauf gekommen, ein so flaches und langes Bike auch noch mit langem Offset auszustatten. Ganz einfach, weil ich das eh lange Bike mit gleicher Balance mit kurzem Offset auch hinten kürzer halten könnte.
Ich fahr schneller als die! (…in meinen Träumen.)

Die Grundsatzfrage beim Offset und der Zusammenhang mit Front-Center zu Kettenstrebenlänge, ob man eine kurze Kettenstrebe überhaupt möchte? Die Aussage in etlichen Presscamps und den wiederholten Pressetexten zu Neuerscheinungen waren für mich einer der Punkte, die mich mit am meisten motiviert haben, mal die andere Richtung auszuprobieren.

Selbst Specialized hat ja jetzt beim Enduro längere Streben verbaut. Dabei waren die Jungs aus Morgan Hill eigentlich auch immer die, die am lautesten jeden Millimeter kürzer als die größte Innovation und die einzige Lösung propagiert haben.

Im Fahreindruck kommt auch ein Abschnitt zum Offset. Hier wurden dieses Jahr etliche Vergleichsfahrten dazu gemacht. Eben genau in diesem Projektbike.

PS: Dabei wundert mich ehrlich gesagt immer noch, dass hier sich hier noch niemand gemeldet hat, dass er das Bike schonmal gesehen oder fotografiert hat. :D Es fährt ja schon ein paar Jahre draußen rum.

Du hast zum Beispiel geschrieben, dass bei kleinen Bikes ein Fahrer mit entsprechend hecklastiger Fahrweise genauso Probleme bekommen kann, Druck aufs Vorderrad zu bekommen. Das sehe ich komplett anders und widerspricht meinen Beobachtungen. Heutige Bike in 27.5“ haben allesamt so lange Kettenstreben, dass mit entsprechend kurzen Fronten für kleine Fahrer nie eine hecklastige Gewichtsverteilung die ein Untersteuern bedingt aufkommt, außer vielleicht wir reden hier von wirklichen Fahrfehlern.
Direkt Fahrfehler würde ich das nicht nennen. Es geht mir eher darum, dass diese Fahrweise – auch heute noch – in Fahrtechnikschulen vermittelt wird. Sicherer ist das am Anfang auf jeden Fall und man ist nie – auch auf einem langen Bike – ausschließlich in der Mitte oder über der Front. Ein Bike, was aber mehr Spielraum bietet, kann auch mehr in der Mitte gefahren werden ohne, dass man mit unschönen Konsequenzen zu rechnen hat, wenn man plötzlich in einer Senke noch in ein Schlagloch oder ein Hindernis fährt.

Genauso haben wir definitiv sehr unterschiedliche Vorstellungen von „verspieltem Fahrverhalten“. Ich teile auch nicht deine Meinung, dass Räder sich für unterschiedlich große Fahrer „gleich“ anfühlen können, wenn die Geo entsprechend angepasst ist. Natürlich kann es ähnlich sein, was die Balance zum Beispiel angeht und das ist das Ziel. Aber die Kurve wird nicht automatisch weiter, wenn das Bike länger ist, deswegen wird es immer ein Unterschied im Fahrverhalten geben und Anpassungsmöglichkeiten der Geo sind durch einige Dinge einfach auch limitiert.
Es geht mir primär um die Balance. Das ein Trail nicht "mitskaliert" wird, hatte ich ja auch geschrieben. :daumen:

Was mich noch sehr interessieren würde: Du hattest dich eher negativ zum Thema „mixed Wheels“ geäußert. Warum?
Dieses Thema verfolgt mich schon ein paar Jahre. Das ging los mit dem ersten BigHit von Specialized (26/24). Das habe ich auch an verschiedenen anderen Bikes, bis später hin zu 29/27.5 Versionen ausprobiert. Mir gefällt einfach das unterschiedliche Überrollverhalten nicht. Das kleinere Hinterrad bleibt schlicht leichter hängen und wo das Vorderrad noch ohne Probleme drüberging, bekomme ich hinten teilweise Schläge rein die dann schneller für einen Defekt sorgen.

So sehr ich auch schon immer ein Fan von etwas flacheren Lenkwinkeln war (ok, in der hiesigen Diskussion muss ich wohl dazu sagen, dass ich 64° schon als ganz schon flach empfinde ;)), hat mich daran immer das abklappende Lenkverhalten vor allem in flacheren Spitzkehren oder Offcamber-Kurven gestört.
Man muss die Art Kurven zu fahren ein wenig anpassen. Aus Lenkwinkel und Offset ergibt sich ein Punkt an dem sich die Lenkung stabilisiert. Dahin "zieht" es einen auch leichter beim Einlenken.
 
Die 36 habe ich im Federweg auf 140 mm reduziert. In einem Phantom hatte ich das ebenfalls gemacht – nur auf 120 mm. Warum kann das deiner Meinung nach keine Lösung sein?

Ich habe das so verstanden das du die Gabel wegen der Kombination aus flachen LW und zu viel hebel (Wegen viel FW) zwangsweise traveln musstest um die Kräfte im "System" zu minimieren, aber ich glaub wir haben da ein Missverständnis :D

Wir hatten da einen direkten Vergleich im letzten Federgabeltest (an den Artikeln arbeiten wir gerade). Ohne da jetzt was zu spoilern. Manche USD Gabeln sind durchaus grenzwertig was die Lenkpräzision angeht.

Du schreibst "manche" ich hoffe mal das da noch andere als die üblichen USD Gabeln gesteste werden/wurden!?
Das wäre nämlich tatsächlich mal interessant, leider gibt es momentan sehr wenig auf dem markt.
Es gab wohl auch mal eine von WP in Hai E-bikes die wohl tatsächlich sehr "weich" sein soll..... ist halt auch nicht immer alles Gold was vom MX kommt, leider
 
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Habt ihr eine Gabel mit 0 Offset getestet?
Interessanter Punkt! Bei Bionicon konnte man früher, als es flache Lenkwinkel nur an DH-Bikes gab, durch die sehr spezielle Geometrievertstellung den Einfluß des Lenkwinkels direkt und einfach ausprobieren. Da gab es eine Gabel mit Null Offset, also der Achse direkt mittig unter den Standrohren und eine andere Gabel mit Offset (schätzungsweise 35 oder 37mm?), dazu kam eine für damals geringe Vorbaulänge.
So konnte man gut vergleichen und mit der etwas stelzigeren Null-Offset-Gabel - so fand ich - kam man einfacher um enge Spitzkehren, HR versetzen usw. auch mit flachem Lenkwinkel. @damage0099 könnte hierzu sicherlich mehr sagen, da er beide Gabeln hat und das Bionicon viel technischer fährt.
 
Man muss die Art Kurven zu fahren ein wenig anpassen. Aus Lenkwinkel und Offset ergibt sich ein Punkt an dem sich die Lenkung stabilisiert. Dahin "zieht" es einen auch leichter beim Einlenken.

Kannst du das genauer erkären, ich befürchte das hab ich jetzt nicht so ganz erfasst :ka:

Die einzige "Lösung" die ich dagegen hatte war immer nur maximal viel Druck vorne drauf geben, mein Eindruck war, dass das Abklappen des Vorderrads umso weniger prägnant ist, je mehr Druck man auf der Front hat. Eine Erklärung hab ich dafür aber auch nicht, evtl ganz banal einfach mehr Sag an der Gabel durch mehr Last und dadurch ein steilerer Lenkwinkel was das Vorderrad ja auch wieder näher unter den Lenker bringt.
 
Ich hatte noch nie ein Abklappen des Vorderrads. 650B, 44 mm Offset, 63° Lenkwinkel. Egal bei welchen Geschwindigkeiten.
 
Wurd ja oben schon angesprochen... dieses phänomen scheint bei den langholzlastern à la pole und -N- weniger prägend zu sein....

du merkst ja zumindest auch etwas wenn du freihändig fährst.

@scylla

ich bin mir nicht sicher ob bei grinsekater und dir der gleiche film abläuft, wenn ihr "kurve fahren" hört...

kann mir vorstellen, dass du eher an stolperkurven denkst, grinse aber an anliegerballerei..;)
 
Die einzige "Lösung" die ich dagegen hatte war immer nur maximal viel Druck vorne drauf geben, mein Eindruck war, dass das Abklappen des Vorderrads umso weniger prägnant ist, je mehr Druck man auf der Front hat. Eine Erklärung hab ich dafür aber auch nicht, evtl ganz banal einfach mehr Sag an der Gabel durch mehr Last und dadurch ein steilerer Lenkwinkel was das Vorderrad ja auch wieder näher unter den Lenker bringt.

deshalb meine idee bzgl offset buchse auf steil...meinste das bringt spürbar (ein bisschen ) was?

Gabel wird halt gleich teuer, ausser jemand tauscht seine 37er offset Lyric gegen eine (halbes jahr alte) mit 42 (oder sinds 44 offset) :D
 
Frage: Aktuelle Gabel hat Einbauhöhe von 590mm und 51mm Offset. Wenn ich jetzt eine Gabel mit 600mm Einbauhöhe einbaue, wie wirkt sich ein 44mm Offset auf den Lenkwinkel aus?
 
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