Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (7/8): Der Prototyp

Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (7/8): Der Prototyp

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Rechnerei auf dem Papier bringt natürlich keine neuen Erkenntnisse, wenn man kein Bike mit den Abmessungen fährt. Es musste also ein Prototyp her. Dieser sollte die Grenzen dessen, was zum damaligen Zeitpunkt als „moderne Geometrie“ angesehen wurde, bewusst hinterfragen. Dementsprechend lagen einige der Werte weit weg von dem, was in vielen Versprechungen diverse Bike-Firmen als richtig kommunizierten. Vorhang auf für den Bau des Prototypen!

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Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (7/8): Der Prototyp
 
Bin (leider) goofy, deswegen bei mir genau andersherum. Müsste mich mal wieder auf ein Board stellen um zu schauen obs da bei mir tatsächlich auch andersherum ist.
PS: Linkskurve heisst Kurve geht nach Links? Oder Kurve liegt auf der linken Seite aus Fahrtrichtung? Bei einem Wallride, Whip, TT ist das ja eindeutiger beschreibbar.
Hiesse bei mir: linken Fuß vorne, beim Whip das Hinterrad nach rechts, beim Wallride die LR nach rechts und in einer Steilkurve auch LR nach rechts.

ähm, also :D
Fußstellung am Bike: Regular
Fußstellung am Board: Goofy

bin da generell etwas eigen... Baseball, Golf und so spiel ich wie ein Linkshänder spielen würde bzw. oder so wie die wenigsten.

Linkskurve heißt die Kurve geht nach links, sonst würde sie ja Rechtskurve heißen :p
Whip auf die rechte Seite-> HR nach rechts
 
nach Einsatzzweck, Bandbreite und individueller Sozialisation. Was heisst schon "optimal
Ja da hab ich mich zu unklar ausgedrückt: Optimal genau auf den Fahrer, Bike und Stecke bezogen.
Und wenn man Glück hat hat der selbe Fahrer auf dem selben Rad genug Platz um in den meisten strecken seien optimale Position zu finden.
Vllt entspricht das in etwa dem hier schon häufiger erwähnten gut anfühlen. Wobei sich eine gewohnte Position gut anfühlen kann aber noch lange nicht optimal sein muss
 
Lange Bikes muss man anders fahren als kurze. Das ist ganz klar. :daumen:
Auf der anderen Seite helfen sie dir aber auch mehr Geschwindigkeit mitzunehmen.

Ich war heute mit dem Titan bei absolutem Dreckswetter unterwegs. Steinig, mit Laub drin, manchmal eher steiler usw. Das Rad marschiert und hat Grip.... Unglaublich. Selbst wenn das Vorderrad einmal etwas wegrutscht, fängt sich das Radl fast wie von selbst. Ich war baff. Ich war fast gleich unterwegs wie bei Trockenheit und nur Fels ohne Laub. Bin gespannt was die nächsten Ausfahrten bringen.
 
Beim bisherigen Diskussionsverlauf ist sein ursprüngliches Ziel verloren gegangen:

Zuletzt wurden hier die Bikes ja immer länger, so dass es nur noch bergab ging.

Ich muss theoretisch noch mal zurück auf Los
  • die Trägheit/ Agilität hängt ja stark mit dem Radstand zusammen
  • kürzerer Reach mit flacherem Winkel oder
  • längerer Reach mit steilerem Winkel
  • bei gleichem Radstand, wie würde sich das Fahrverhalten unterscheiden?
  • der kürzere Reach wird dem Fahrer wohl helfen aktiv zu agieren
  • was würde passieren, wenn man über einen längeren Vorbau wieder auf die gleiche Streckung, wie beim längeren Reach kommt?
Agilität und Radstand: Ich habe bei einem 29Plus Prototypen Hardtail mit Starrgabel eine interessante Erfahrung gemacht.
Zuerst bin ich das Rad lange mit einer Gabel mit 48mm Rake gefahren. Das Rad fühlte sich von der Lenkung her eher träge an (relativ grosser Nachlauf wegen den im Durchmesser sehr grossen 29 Plus Laufrädern)
Danach habe ich eine Gabel mit 76mm Rake und entsprechend kompensierter Einbauhöhe eingebaut, so dass der Lenkwinkel gleich blieb. Der Radstand wurde gut 25mm länger, der Nachlauf entsprechend kürzer.
Die Lenkung fühlte sich nach dem Umbau viel agiler, das Bike viel quirliger, verspielter an, obwohl ich sonst nichts geändert hatte, trotz längerem Radstand.
Der Nachlauf hat also auf das Lenkgefühl (träge oder agil) einen weit grösseren Einfluss als nur der Radstand. Kurzer Nachlauf macht das Bike agiler /nervöser als langer Nachlauf.
 
Agilität und Radstand: Ich habe bei einem 29Plus Prototypen Hardtail mit Starrgabel eine interessante Erfahrung gemacht.
Zuerst bin ich das Rad lange mit einer Gabel mit 48mm Rake gefahren. Das Rad fühlte sich von der Lenkung her eher träge an (relativ grosser Nachlauf wegen den im Durchmesser sehr grossen 29 Plus Laufrädern)
Danach habe ich eine Gabel mit 76mm Rake und entsprechend kompensierter Einbauhöhe eingebaut, so dass der Lenkwinkel gleich blieb. Der Radstand wurde gut 25mm länger, der Nachlauf entsprechend kürzer.
Die Lenkung fühlte sich nach dem Umbau viel agiler, das Bike viel quirliger, verspielter an, obwohl ich sonst nichts geändert hatte, trotz längerem Radstand.
Der Nachlauf hat also auf das Lenkgefühl (träge oder agil) einen weit grösseren Einfluss als nur der Radstand. Kurzer Nachlauf macht das Bike agiler /nervöser als langer Nachlauf.

ich möchte auch noch was zum thema agilität und radstand beitragen. evtl. muss man angeben was für strecken man damit befährt und in welcher geschwindigkeit.
ich kann auf basis der pole vergleichsfahrten ein paar gedanken dazu schreiben.
zum verständnis: mein rad hat einen radstand von 115,5cm und einen lenkwinkel von 68grad. kettenstreben 42,5.
ich glaube wir können hier von einen ultraagilen rad sprechen was es ohne zweifel ist.
und man kann jegliche aktivität die man mit dem körper in das rad einleitet unglaublich schnelle bewegungen ausführen.

nur jetzt kommts, auf einer naturtrailstrecke mit wurzeln und steinen wird man dazu gar nicht kommen. denn man ist damit beschäftigt die kiste mit muskelanspannung gerade zu halten. das rad erfordert die volle konzentration. deswegen fahrn auch all die trixer und styler auch auf superglattgeshapten pisten mit ihren kurzen agilen spassbikes. mit wenig federweg. und wenn das geläuf mal nicht glatt ist wechseln die auch auf andere räder. aber superbetonglatter lehm ist grad trendy. in meinem mtb universum kommen keine glatten strecken vor. selbst im skatepark ist mir die gelenkschonende federung lieber.

und jetzt das pole. das ist im grunde ein riesen schiff im gegensatz zu meinem aber auf meinem trail kannst du dich da auf die gewichtsverteilung deines körpers voll konzentrieren weil die kiste einfach ruhig wie ein longbord über bruchharsch surft. deswegen werden auch lenk und körperbewegungen top und flink umgesetzt weil du dich darauf und nur darauf konzentrieren kannst. und das umsetzen in kehren oder sonstiges getrixe ist reine techniksache. natürlich steigt mein rad schon aufs vorderrad wenn ich die hayes nur streichle. aber beim pole kannst du halt auch grober reingreifen und hast quasi eine halbe stunde zeit bis das teil vorn überkippt.

was das pole langsamer auf dem trail gemacht hat war zum einen die schlechtere gabel. es ist ein vollgas off camber wurzeltransfer dabei da fällt das ziemlich auf. yari. federelemente sind schon elementar wichtig beim mtb. im letzten teil des trails muss man über einen bach drüberheben. ich hab im eifer des gefechts das vorderrad nicht lupfen können. und eine sehr steile kehre ist mir aus gewohnheit wohl nicht gelungen.
das ist auch der grund warum für mich ein reines 29er wohl eher nicht in frage kommt. da vereint der mixed wheeler viele positive eigenschaften aus beiden welten.
 
Ging mir mit nem Scott Ransom 900 in L ähnlich. Der Radstand misst gut 16cm mehr als der von meinem Rad (109cm). Mein Rad hat ebenfalls nen 68er Lenkwinkel und 425er Kettenstreben. Das Scott fuhr wie auf Schienen, dennoch war es erstaunlich gut ums Eck zu kriegen. Man hatte mehr Zeit und Ruhe sich auf die Strecke zu konzentrieren, da man sich nicht ganz so sehr auf der Untergrund konzentrieren musste Als ich dann zurück auf mein Alteisen gewechselt bin fühlte es sich zuerst an wie ein Kinderrad.. ^^
 
Ja, der wechsel zurück ist das extremste. Doch nach ein paar minuten ist man wieder im alten muster. Das problem dabei ist, man lernt es zwar zu bändigen und ist einigermassen flott damit. Schnell fahren wird man nicht lernen damit. Weil man nicht in den bereich der aktiven körperbalance und kurventechniken kommt.
Der gleiche effekt gilt bei vielen anderen techniken. Am besten immer ein optimal dafür auf gebautes rad nutzen um techniken einzustudieren, wenn die impulse sitzen, einfach auf jedes andere rad übertragen.
Wenn man noch keinen manual, bunny und räder flüssig versetzen kann, mit einem langen rad wird man sich schwer tun das je zu erlernen. Wer es kann hat kein problem das zu übertragen. Und hat die vorteile dann im gelände.
leute wie bragevastevik, atwill, pilgrim usw machens vor. Man sagt immer die können mit jedem bike krass fahren. Ja, weil sie es ständig permanent machen. Vom dj bis zum ebike. Sieht man auf insta. Kauft mehr räder.
 
Am besten immer ein optimal dafür auf gebautes rad nutzen um techniken einzustudieren, wenn die impulse sitzen, einfach auf jedes andere rad übertragen.
Wenn man noch keinen manual, bunny und räder flüssig versetzen kann, mit einem langen rad wird man sich schwer tun das je zu erlernen. Wer es kann hat kein problem das zu übertragen. Und hat die vorteile dann im gelände.

....stimme dir da voll zu. Bin heuer viel mit "mixed wheels" gefahren. Damit bin ich längere S4-S5 Steilabfahrten Erstbefahren. Jetzt am Ende des Jahres wurde aus dem "gefahren" schön langsam ein "in jeder Situation beherrschen" der Steilabfahrt. Die letzten Monaten bin ich diese Abfahrten nun auch mit einem Hardtail und danach mit 29/29 gefahren.

@525Rainer : ich würde an deiner Stelle 29/29 mal länger probieren. Mit deiner sehr guten Fahrtechnik und deiner Größe wirst du aus meiner Sicht auf Naturtrails mit 29/29 sehr glücklich. Thema...mehr Grip, fährt sich ruhiger, rollt sehr gut bergauf....

Das kleiner Hinterrad würde ich aber an deiner Steille zum "Spielen" und technischen Weiterentwickeln dazu kaufen. (bei meinem Setup muß ich nur das Hinterrad tauschen....fertig...derzeit spiele ich gerne mit einem WTB Vigilante - 1,3 kg schwer - 27,5x2,8....und 1,0 bar Luftdruck. (so etwa hat auch Schwalbe im Programm....Eddy Current........mit E Bike Reifen und Felgen habe ich generell sehr gute Erfahrungen gemacht....endlich so haltbar wie ich das brauche)
 
Ja, das neue bike ist mit zwei laufradsätzen geplant. 29/29 werd ich definitiv auch fahren. Nur hat das langsame absurfen auf dem hinterrad von stufen hauptbestandteil an dem spass auf dem trail bei mir. Und ich knall bei schnellen wegsaugen von baumstümpfen oder ähnlichen jetzt schon ans hinterrad. Man wird sehn.
Was auch noch eine rolle spielt in punkto wendigkeit 29er heck: klick oder flat. Wer jemals @KäptnFR auf einem spitzkehrentrail einigermassen in sichtweite folgen kann sollte sich die technik ansehn. Da braucht es keinen lenkerimpuls, da wird kurz gelupft und in die ideale fallinie gesprungen. Gelände egal wegen den 29ern und dem softem fahrwerk, und sofort wieder druck am pedal. Da bin ich noch damit beschäftigt wo ich einlenke damit das vorderrad ned steht.
 
Frei nach Walter Röhrl: "Wenn du bei dem Auto wartest, bis irgendetwas fällig ist, bist du fällig“. Da ich kein Walter Röhrl bin, fahre ich ein Bike, das sehr gutmütig ist, das meiste prinzipiell weg schlucken kann und mir beim Unter- und Übersteuern ewig Zeit lässt. Es ist quasi kein Audi Sport quattro S1 sondern eher ein Lancia 037.

Wegen Fahrwerk usw. Da kommen mir die langen Geometrien extrem sensibel vor. Eine bockige Yari wirst da doppelt spüren. Zu Weihnachten MST und AWK spendieren. ;)
 
Für wen? Die regeln stellt jeder individuell auf.
Jeder darf natürlich das Material und das Setup fahren das er will. Auch nicht jeder Pro hat einen extremen Setup. In der Vergangenheit durfte ich persönlich sehr große Lektionen in Demut erfahren. Wenn du mal mit den Top-Leuten aus dem Sport Fahrrad fahren warst, dann merkst du wie lange die Nahrungskette eigentlich ist und wie weit unten wir selbst mit jahrelanger Erfahrung und (im lokalen Vergleich) flotten/guten Fahrstil eigentlich stehen.

Es ist nur so, dass einer von uns Normal-Sterblichen nicht im Ansatz die Fähigkeiten hat in diese Geschwindigkeitsregionen vorzudringen. Dort gelten dann eben auch andere Regeln für das Bike und den Input der vom Fahrer/ der Fahrerin umgesetzt werden kann.

nur jetzt kommts, auf einer naturtrailstrecke mit wurzeln und steinen wird man dazu gar nicht kommen. denn man ist damit beschäftigt die kiste mit muskelanspannung gerade zu halten. das rad erfordert die volle konzentration.
Unterschreib ich direkt. Von generell zu kurzen Bikes (aus Mangel an längeren Alternativen) hatte ich ja auch mein Stumpjumper EVO in S für technisches Bikebergsteigen. Wenn der "Bergabtrailtail" gemeistert war gingen die Trails gerne mal in schnellere Abschnitte über. Da führt man ein ganz schönes Tänzchen auf mit dem Radel ab einer gewissen Geschwindigkeit. Der Raum für Fehler ist auch deutlich kleiner als mit einem längeren Bike. Natürlich heißt das nicht, dass das nicht auch Spaß machen würde. Ist nur gerne mal auf Messers Schneide. :daumen:

Hier ein Beispiel von vor 10 Jahren mit dem Dirtbike, zweckentfremend auf einem sandigen Trail. Es hat einen entsprechend steilen Lenkwinkel, Reach unter 400 mm. Zu weit über der Front, Vorderreifen schiebt, beim Korrigieren zu viel eingelenkt, Vorderrad greift wieder, Lenkung knickt ein und blockiert. Das ist ein klassisches Crash-Muster für diese Kombination. Längere/flachere Bikes bieten hier sehr viel mehr Spielraum:



Diese Stürze sehe ich (zum Glück nicht bei mir) immer noch sehr oft. Die Leute wissen danach nichtmal was sie falsch gemacht haben. Dafür braucht es sehr viel mehr Wissen und Erfahrung. Tipps wie "nach hinten gehen", wie sie so breit propagiert werden in vielen Technik-Schulungen wirken da meiner Meinung nach verstärkend hinein. Zusätzlich wird jemand der mal so durch die Vordertür rausgeflogen ist (vielleicht auch mit ein paar mehr Steinen in der Einflugzone) tendenziell eher weiter hinten auf dem Bike stehen. Schlicht weil man Angst entwickelt. Dann muss man entweder masochistische Tendenzen haben (also das Mountainbiken als Passion betreiben) oder im schlechtesten Fall lässt man es, weil man sich vll sogar verletzt hat dabei.

und jetzt das pole. das ist im grunde ein riesen schiff im gegensatz zu meinem aber auf meinem trail kannst du dich da auf die gewichtsverteilung deines körpers voll konzentrieren weil die kiste einfach ruhig wie ein longbord über bruchharsch surft. deswegen werden auch lenk und körperbewegungen top und flink umgesetzt weil du dich darauf und nur darauf konzentrieren kannst. und das umsetzen in kehren oder sonstiges getrixe ist reine techniksache. natürlich steigt mein rad schon aufs vorderrad wenn ich die hayes nur streichle. aber beim pole kannst du halt auch grober reingreifen und hast quasi eine halbe stunde zeit bis das teil vorn überkippt.
Ich selbst würde mir auch nie ein Pole (Maschine) kaufen. Das Radel machts dir so einfach schnell zu fahren und bügelt das Gelände so weg, dass es einfach nur noch langweilig ist. Leos Ziel ist es ein möglichst schnelles Bike zu bauen. Ziel erfüllt. Für mich ist es nix. Mein Idealmaß liegt dazwischen. Allerdings ist dafür weit mehr als nur die Geo entscheidend.

im letzten teil des trails muss man über einen bach drüberheben. ich hab im eifer des gefechts das vorderrad nicht lupfen können. und eine sehr steile kehre ist mir aus gewohnheit wohl nicht gelungen.
das ist auch der grund warum für mich ein reines 29er wohl eher nicht in frage kommt. da vereint der mixed wheeler viele positive eigenschaften aus beiden welten.
Lange Bikes brauchen auf jeden Fall ein deutlich angepasstes Timing. Da arbeitet man immer gegen die Erfahrung, die man mit über all die Jahre auf dem Bike gesammelt hat. In den Muskeln ist das Timing und die Bewegung gespeichert. Das muss man neu lernen. Sonst funktioniert das nicht.

Hierzu hatte ich mal ein tolles Projekt mit einem Bike mit umgekehrter Lenkung gefunden und als Aufhänger für einen Artikel darüber genommen: Liegen wir falsch mit unseren Vorlieben am Bike?

...derzeit spiele ich gerne mit einem WTB Vigilante - 1,3 kg schwer - 27,5x2,8....und 1,0 bar Luftdruck. (so etwa hat auch Schwalbe im Programm....Eddy Current........mit E Bike Reifen und Felgen habe ich generell sehr gute Erfahrungen gemacht....endlich so haltbar wie ich das brauche)
Reifen sind ein sehr leidiges Thema mit den moderneren Bikes. Das Norco Optic schlägt mit 140/125 und dem angepriesenen Einsatzzweck in eine ähnliche Kerbe wie das Frankentrail-Projekt:

Montiert sind bei Bryn im Video auch schon DoubleDown-Reifen. Vor ein paar Jahren (ok DD gab es damals noch nicht) wurde man mit grundsätzlich schweren Reifen auf einem Rad dieser Federwegsklasse schräg angeschaut. Man kann solche Bikes aber zwischenzeitlich verdammt hart fahren und es gibt wenige Situationen in denen ich einen Downhiller vermisse. Ein modernes Enduro-Bike kommt überall runter. Nicht mit dem allerletzten Speed und der allerletzten Sicherheit wie mit einem vollen DH-Racer – aber es geht. Gleiches tut sich gerade mit den kurzhubigeren Bikes. Bessere Suspension, haltbare Laufräder, stabile Rahmen, gute Reifen… all das zahlt darauf ein.

Lustig dabei ist, dass die Leute sich anfangen darüber zu beklagen, dass diese Bikes genau so viel wiegen wie ein Enduro oder auch ein leichtes DH-Racebike (um die 15 kg) aber was kann man von einem Bike an Dauerhaltbarkeit erwarten, wenn es so gefahren wird?
 
Ich selbst würde mir auch nie ein Pole (Maschine) kaufen. Das Radel machts dir so einfach schnell zu fahren und bügelt das Gelände so weg, dass es einfach nur noch langweilig ist.
Genau das. (Selbiges trifft bei mir auch auf deutlich weniger extreme Marken zu, z.B. Transition.)

Dazu kommt, dass mir die Motivation zum Schnellfahren fehlt. Das einzige was mich zum schneller fahren bewegt ist, wenn ich in einer Gruppe unterwegs und der langsamste Fahrer bin. Und das passiert sehr sehr selten.
 
Was mich immer wieder wundert, ist die Auslegung auf Speed. Dann nimmt man das nächst längere mit noch mehr Federweg und man muss noch schneller fahren und höher springen, um wieder den gleichen Thrìll zu haben, wie vorher.
Eigentlich hätte es ja gereicht, einfach etwas zu fahren, was schon bei niedrigen Geschwindigkeiten viel Fahrspaß vermittelt. Schont auch den Untergrund.
 
Frei nach Walter Röhrl: "Wenn du bei dem Auto wartest, bis irgendetwas fällig ist, bist du fällig“. Da ich kein Walter Röhrl bin, fahre ich ein Bike, das sehr gutmütig ist, das meiste prinzipiell weg schlucken kann und mir beim Unter- und Übersteuern ewig Zeit lässt. Es ist quasi kein Audi Sport quattro S1 sondern eher ein Lancia 037.

Wegen Fahrwerk usw. Da kommen mir die langen Geometrien extrem sensibel vor. Eine bockige Yari wirst da doppelt spüren. Zu Weihnachten MST und AWK spendieren. ;)
Dann oute ich mich mal ebenfalls als nix-Walther Röhrl, aber auf nem Audi Sport Quattro S1 unterwegs.. ^^
Der kurze L-Rahmen alter Tage (Reach 395mm) iVm einem aus heutiger Sicht mit 80mm recht langen Vorbau sorgt bei mir (1,83) für viele Adrenalinstöße. Habe ich nen schissigen Moment und gehe zu weit nach hinten, dann haut es mir gerne mal das zu wenig belastete Vorderrad inne Kurve weg. Bin ich auch nur ein Stück zu weit vorne, neigt das Rad zum Übersteuern, dazu kommt die latente Überschlagsgefahr. Der Grenzbereich dazwischen ist schon recht schmal. Gerade in engen Spitzkehren, wo ich mit dem kurzen Rahmen vermeintlich im Vorteil bin, macht es einem mit dem "dank" recht langem Vorbau eher indirektem Lenkverhalten es auch nicht einfacher. Man sagt langen Vorbauten nach, daß sie das Lenkverhalten träger machen und es so beruhigen. Diese Aussage gilt meines Erachtens jedoch nur solange, wie der Untergrund topfeben ist. Sobald jedoch Schläge von einem unebenen Untergrund im Gelände quer auf die Lenkung einwirken, neigt es es dazu die Lenkung umso mehr zu verreißen, als man vor der eigentlichen Lenkachse lenkt.

Um sich das bildlich vorzustellen mal ein Extrembeispiel: Man lenkt mit einem 150mm Vorbau und 350mm Reach bei ner Körpergröße von 1,85 im Gefälle stark ein und überfährt dabei einen Stein, was passiert? Da man viel Gewicht vor der eigentlichen Lenkachse hat, wird der Impuls in die Lenkung durch das Hindernis dafür Sorge tragen, daß die eigentliche Lenkachse zum äußeren Kurvenrand will, man selber aber automatisch mehr zum Kurveninneren ausgleichen muss bzw. lenkt, was zu einem ungewolltem Untersteuern führt.

Der Abstand der Griffposition zur eigentlichen Lenkachse in Längsrichtung ist ein seitlich wirkender Hebel, der je nach Länge zu einem mehr oder weniger starken Untersteuern führt. Was für Minaars These spricht, daß der Vorbau am besten so lang wie das Gabeloffset sein sollte.

Fehlerverzeihend geht jedenfalls irgendwie anders.. ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Jeder darf natürlich das Material und das Setup fahren das er will. Auch nicht jeder Pro hat einen extremen Setup. In der Vergangenheit durfte ich persönlich sehr große Lektionen in Demut erfahren. Wenn du mal mit den Top-Leuten aus dem Sport Fahrrad fahren warst, dann merkst du wie lange die Nahrungskette eigentlich ist und wie weit unten wir selbst mit jahrelanger Erfahrung und (im lokalen Vergleich) flotten/guten Fahrstil eigentlich stehen.

auf pinkbike gibts ja ein paar tolle serien von profis die mit amatueren fahren. das macht die unterschiede schon deutlich.
trotzalledem dachte ich es wäre besser sich beim setup an den abfahrtsprofis zu orientieren und nicht an foto oder freizeitfahrer die ihr rad evtl. für fesche whips und gestyle abstimmen. die fitness dazu muss man sich halt aneignen.
man muss sich auch nicht an den top ten der welt orientieren aber leute wie jasper jauch geben per YT einblick in das set up das sie fahren. der mann fuhr ja top 20 im downhill und gewinnt aktuell enduro rennen und vielleicht kann man auch als amatuer für eine begrenzte zeit sein set up fahren ohne das es einem nach 2 metern den lenker aus den händen schlägt.

Ich selbst würde mir auch nie ein Pole (Maschine) kaufen. Das Radel machts dir so einfach schnell zu fahren und bügelt das Gelände so weg, dass es einfach nur noch langweilig ist. Leos Ziel ist es ein möglichst schnelles Bike zu bauen. Ziel erfüllt. Für mich ist es nix. Mein Idealmaß liegt dazwischen. Allerdings ist dafür weit mehr als nur die Geo entscheidend.

ich fand nicht das mein trail mit dem pole einfach zu fahren war. ich finde im grunde überhaupt nichts einfach zu fahren wenn man flüssig , zügig und fehlerfrei in einem zug fahren möchte. ein pole bügelt keine kehren und keine off camber kurven weg. das anbremsen macht es auch nicht allein. ich wüsste nicht warum das mit einem pole langweiliger wäre. aber ich versteh ja grundsätzlich nicht warum der federweg ein gradmesser für viel oder wenig spass sein soll.

Was mich immer wieder wundert, ist die Auslegung auf Speed. Dann nimmt man das nächst längere mit noch mehr Federweg und man muss noch schneller fahren und höher springen, um wieder den gleichen Thrìll zu haben, wie vorher.
Eigentlich hätte es ja gereicht, einfach etwas zu fahren, was schon bei niedrigen Geschwindigkeiten viel Fahrspaß vermittelt. Schont auch den Untergrund.

fährst du ein fully?
evtl. sollte @Grinsekater nochmal genau definieren für was genau er die geo des prototypen optimiert hat.
 
Was mich immer wieder wundert, ist die Auslegung auf Speed. Dann nimmt man das nächst längere mit noch mehr Federweg und man muss noch schneller fahren und höher springen, um wieder den gleichen Thrìll zu haben, wie vorher.
Eigentlich hätte es ja gereicht, einfach etwas zu fahren, was schon bei niedrigen Geschwindigkeiten viel Fahrspaß vermittelt. Schont auch den Untergrund.

Geht's wirklich um Speed? Unsere Trails waren immer so hart, dass normale Bikes ehre unangebracht waren. Heute gibt's eben Bikes, die diesem Gelände gewachsen sind.
 
fährst du ein fully?
Ja. Neuron CF mit 2x 130mm
Vorher SC Heckler mit hinten 100mm und vorne zuerst 90mm und später mit vaŕiablem Federweg zwischen 100 und 140mm.
evtl. sollte @Grinsekater nochmal genau definieren für was genau er die geo des prototypen optimiert hat.

Ein Bike, das eine moderne Geometrie und Setup besitzt und mit dem man eine Menge Spaß in einem sehr breiten Spektrum haben kann.
Das lässt freilich Raum für Interpretationsspielraum. Klingt für mich nach Allrounder.
Geht's wirklich um Speed?
Es scheint zumindest so.
Unsere Trails waren immer so hart, dass normale Bikes ehre unangebracht waren. Heute gibt's eben Bikes, die diesem Gelände gewachsen sind.
Ok, das kann ich mir jetzt nicht so recht vorstellen. Wie helfen da die modernen Geos? Es geht hier ja sehr viel um lang oder doch länger. Wofür? Steil und oder schell?!
 
Gut möglich. Aber würde ich im Flachland leben, würde ich vermutlich auch kein Enduro fahren. Das eine bedingt doch irgendwie das andere.
 
Eine etwas ketzerische Frage zum selbstgesteckten Ziel des Projektes (Ein Bike, das eine moderne Geometrie und Setup besitzt und mit dem man eine Menge Spaß in einem sehr breiten Spektrum haben kann.):

Wie schneidet das "perfekte" Bike bei einem Mittelgebirgs-Mtb-(Halb-) Marathon über z. B. 100 (65) km und 3000 (1800) hm mit 3-5 (oder mehr) Stunden Fahrzeit ab?
 
Im Flachland reicht ja auch ein 28" Crossbike oder moderates MTB, keine Frage.
Im Mittelgebirge brauche ich auch seltenst so flache Lenkwinkel, denke ich.
Nur sind auch bei mir 66,5 besser als die 70° oder so bei ollen 26" Rahmen.
Mit größerem Raddurchmesser und 150 statt 100mm Federweg ist die Fuhre dann schon automatisch länger.

Was zwischen 26" Hardteil, jetzigen Rad und selbst nem Pole Machine relativ gleich bleibt ist doch meine Länge/Sitzposition im Rad, finde ich jedenfalls wenn ich auf die Daten sehe. Ich mochte nie zu kurz oder zu lang gestreckt, oder zu tief vorne. letzeres früher nur durch megaspacer, Riserlenker und ganz früher Winkelvorbau zu erreichen. Ok mit 1,78 hatte ich wenigstens schon immer ne passende rahmenlänge verfügbar.

Wenn man dann auch noch den Winkel Sattel/Tretlager steiler macht, was ja nun nötig ist wenns steiler bergauf soll, wird eben der Reach länger und das Rad logischerweise auch.

Früher saß ich nach viel anpassen etwas schlechter als heute, dank trotzdem kurzem Vorbau aber eher weit hinten, bin da schon sehr früh in Richtung 60mm gegangen. Runter gings so einigermaßen, rauf kam viel schneller das Rad vorne hoch.

Ja aber es stimmt, heute fahr ich sicher auch schneller. Weil das moderne Rad es einfach locker ermöglicht.
 
Eine etwas ketzerische Frage zum selbstgesteckten Ziel des Projektes (Ein Bike, das eine moderne Geometrie und Setup besitzt und mit dem man eine Menge Spaß in einem sehr breiten Spektrum haben kann.):

Wie schneidet das "perfekte" Bike bei einem Mittelgebirgs-Mtb-(Halb-) Marathon über z. B. 100 (65) km und 3000 (1800) hm mit 3-5 (oder mehr) Stunden Fahrzeit ab?
Das Frankentrail-Bike von Jens stellt nicht den Anspruch das perfekte Bike zu sein. Es ist ein Experiment und soll als solches aufzeigen wie was funktionieren kann, so verstehe ich jedenfalls den Ansatz dahinter.
 
Das Frankentrail-Bike von Jens stellt nicht den Anspruch das perfekte Bike zu sein. Es ist ein Experiment und soll als solches aufzeigen wie was funktionieren kann, so verstehe ich jedenfalls den Ansatz dahinter.

Aber ist es nicht die/seine Antwort auf der "Suche nach dem perfekten Bike", wie der Titel von 1/8 der Serie suggeriert?

https://www.mtb-news.de/news/forschungsprojekt-mountainbike-geometrie-teil-1/
Meines Erachtens ist "das perfekte Bike" ein Trugbild.

Das Mtb für jede und jeden und jeden Einsatzweck gibt es schlichtweg nicht, wird es nie geben. Zu unterschiedlich sind die Anforderungen.
 
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