Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (8/8): Der Fahreindruck – was kann der Prototyp? Das große Finale!

Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (8/8): Der Fahreindruck – was kann der Prototyp? Das große Finale!

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Nach all der Theorie über Mountainbike-Geometrie galt es, alle Erkenntnisse im Frankentrail-Prototypen umzusetzen: Wie fuhr sich das Rad? Um das zu beantworten, flog ich mit einem Koffer vollgepackt mit Bike-Komponenten in die USA, um dort den Prototyp aufzubauen und das erste Mal zu fahren. Die Eindrücke aller Testfahrten von Jens Staudt und insgesamt knapp 40 anderen Testern findet ihr hier!

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Forschungsprojekt Mountainbike-Geometrie (8/8): Der Fahreindruck – was kann der Prototyp? Das große Finale!
 

Bei denen läuft's doch genauso wie bei den normalen Bikes vor 5 Jahren. Decoy in XXL oder Ekano in XL sind nicht wirklich lang - (weit) unter 500mm Reach. Das Specialized Kenevo ist da von den Großherstellern die einzige Ausnahme.

Bis sämtliche E-Bikes also bereits in Größe Large an den 500mm Reach kratzen, dauert es wieder 2-3 Modellgeneration ;)
 
So lange man sitzt, wird der Sitzwinkel eine essentielle Rolle spielen. Immer genug Druck am Vorderrad. Im Stehen dann Reach und Kettenstrebenlänge.
Ich habe hier einen alten rauf runter Trail aktiviert, bevor er platt gemacht wird. Da geht mit dem Nicolai mehr, als damals mit dem Giant. Liegt aber zu einem Gutteil sicher auch am Coil Dämpfer.

gutes bergauffahren glaub ich dir sofort.

nur...wie ists bei:

moderateren, nicht ganz so steilen, trails, wo man auch mal pumped oder gern spielerisch (an harmloseren stellen) ein bisserl abzieht, oder gern mal das heck durch minimalen hüfteinsatz zur seite kickt, das VR irgendwo mal leicht drüber lupft, bei ner passenden stelle mal ein side hop einsetzt...enge spitzkehren usw...?

ich glaubs einfach nicht, dass vorne lang, hinten lang, vorne flach und in der mitte tief (neben den unangefochtenen vorteilen) keine erheblichen und spürbare Nachteile mit sich bringt.....
 
Jawohl, das Kenevo legt da vor, was kommen wird. Und weil ein eBike immer schnell ist, braucht's keine langsam-Geometrie.

Trailterror, dir wird diese Frage niemand anders beantworten können, als du selbst. Bei mir klappt das ganz wunderbar. Ich bin besagten Trail heute zum ersten mal komplett durch gefahren. Der hatte bisher immer so zwei, drei Stellen, die ich nicht geschafft habe. Heute - komplett durch, trotz Eis und Schnee oder vielleicht gerade deshalb? In den Schlammlöchern hilft das Eis jedenfalls. :D

Und eines muss ich festhalten: Es gibt aktuell kein mir bekanntest Konzept, das besser klettert.
 
Liebes Forum,
nach über einer Woche möchte ich nun auch meine Fahreindrücke schildern.
@Jens (@Grinsekater), danke nochmal für Deine Einladung und die Möglichkeit das Frankentrail M fahren zu dürfen.
Es war eine sehr angenehme Gruppe. Die Trails waren in sehr gutem Zustand und für meine Verhältnisse teilweise mit recht steilen Abschnitten gespickt, bei mir ist es halt flacher, daher war es teilweise ungewohnt aber gut machbar. Vom Fahrkönnen würde ich mich bei S2-S3 einordnen, wobei ich kein Fan von Sprüngen bin, da ich einfach zu spät mit dem Biken angefangen haben.

Zurück zum Frankentrail, ich komme von einem Santa Cruz Tallboy3:

Woher komme ich: 170mm, Beinlänge 80cm
SC Tallboy3:
Reach 425mm + 44mm (Flatforce44) = 469mm
Stack 603mm -8,71mm (Flatforce44) +20mm Spacer + 0mm (ADVANCED SL 318.0)
+15mm längere Gabel = ca. 629mm
BB -40mm
LW: 68°
Kettenstreben 432mm

Gemessen vom Boden ohne SAG zur Achsmitte:
Tretlager Höhe: 345mm
Lenkerhöhe: 985mm
Delta : 640mm

Frankentrail M: https://www.mtb-news.de/news/forschungsprojekt-mountainbike-geometrie-finale/
Reach 470mm + 31mm (AME Vorbau) = 501mm
Stack 590mm + 20mm Spacer + 40mm Rise bar + 40mm AME Vorbau = ca. 690mm
BB -36mm
LW: 62,5°
Kettenstrebe 450mm

Ich habe mich auf Anhieb wohl gefühlt auf dem Frankentrail, es kam mir in keinster Weise lang oder sperrig vor. Das einzige Manko war, dass man die Fox Transfere 150mm Stütze nicht weit genug ins Sattelrohr versenken konnte. Dadurch war der Sattel im versenktem Zustand ungewohnt hoch und hat mich etwas eingeschränkt in meiner Bewegungsfreiheit.

Gerade durch die verhältnismäßig langen Kettenstreben konnte bequem bergauffahren aber auch noch genug Druck auf das Hinterrad bekommen sobald es bergabging. Das lange Frontcenter hat mir dabei viel Sicherheit vermittelt.

Also die Länge (Reach) ist kein Problem, die wird denke ich auch durch den steileren Sitzwinkel etwas kompensiert. Was mich nun aber etwas überrascht hat, dass die Lenkerhöhe um ca. 60mm höher war als bei meinem Tallboy3, was sich aber nicht verkehrt angefühlt hat. Ich denke, dadurch, dass man den Lenker weiter vorne greift, es einem entgegenkommt, dass der Lenker höher ist, um sich nicht so weit nach vorne beugen zu müssen. Der höhere Lenker kommt einem in der Abfahrt ja entgegen. Andererseits ist es halt einfacher den Lenker nach oben zu bringen als nach unten.

Meine vorläufige Schlussfolgerung ist nun, dass sich mein Tallboy3 nun zu kurz anfüllt, Mist…
Da ich auf kurze Sattelrohre angewiesen bin (max.420mm mit 260mm Einstecktiefe) und ich nun einen längeren Reach möchte (um die 470mm), kommt mir das Kavenz (@giaco77)
Projekt gerade recht, da man hier beides gut kombinieren kann. Darüber hinaus finde ich das Hinterbaukonzept sehr interessant. Jedoch werde ich auf das VHP140mm warten, falls dieses in den nächsten 1-2 Jahren kommen sollte.

Ich stelle meinen Beitrag nun gerne zur Diskussion.

Bitte entschuldigt, wenn ich die Geometriewerte nur überschlägig ohne Backsweep oder Upsweep betrachtet habe.

Ciao, Arthur
 
du meinst unter 100% oder?
Edit: Verwirrung. Unten im nächsten Kommentar nochmal neu.

Ich frage mich nach wie vor, wo ein solch flacher LW spaass machen soll, wenn man nicht gerade 24/7 unfahrbar steile sachen runter fährt oder man maximale stabilität bei highspeed im DH generieren will?

Wenn das Gesamtkonzept passt, merkst du vom Lenkwinkel erstaunlich wenig.
:daumen:

Hoffentlich kommt bald ein Review.
Ich bin auch sehr gespannt auf den Grim Donut. :)

Bei denen läuft's doch genauso wie bei den normalen Bikes vor 5 Jahren. Decoy in XXL oder Ekano in XL sind nicht wirklich lang - (weit) unter 500mm Reach. Das Specialized Kenevo ist da von den Großherstellern die einzige Ausnahme.

Bis sämtliche E-Bikes also bereits in Größe Large an den 500mm Reach kratzen, dauert es wieder 2-3 Modellgeneration ;)
Das Decoy war schon ok von der Größe:



Reach 496
Stack 647

Gewicht ist da natürlich auch ein Thema. Es kostet mich mehr Kraft ein Bike in einer solchen Gewichtsklasse und der Größe zu bewegen. Das geht schon. Ist nur die Frage ob das – no offense – für jemanden geht, der nur alle zwei Wochen einmal auf dem Rad sitzt und sonst auch nicht wirklich trainiert.

gutes bergauffahren glaub ich dir sofort.

nur...wie ists bei:

moderateren, nicht ganz so steilen, trails, wo man auch mal pumped oder gern spielerisch (an harmloseren stellen) ein bisserl abzieht, oder gern mal das heck durch minimalen hüfteinsatz zur seite kickt, das VR irgendwo mal leicht drüber lupft, bei ner passenden stelle mal ein side hop einsetzt...enge spitzkehren usw...?

ich glaubs einfach nicht, dass vorne lang, hinten lang, vorne flach und in der mitte tief (neben den unangefochtenen vorteilen) keine erheblichen und spürbare Nachteile mit sich bringt.....
Im Grunde sind die "standard" Größen die es für die Lulatschfraktion gibt einfach alle zu klein. Im Frankentrail-Projekt wollte ich genau das vermitteln, dass sich ein solch "unfassbar" großes Bike eben dann ähnlicher anfühlen kann wie ein kleines Bike für eine kleine Person.

@Grinsekater
Das nächste mal nehme ich meine Espressomaschine mit ;-)
…und ich paar Stullen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein schon über 100%. Antirise über 100 hebt dich raus und macht den Lenkwinkel dementsprechend steiler. Wenn er generell flacher ist, kannst du dich damit trotzdem noch sicherer fühlen. Beim Anti-Rise gibt es extreme Unterschiede und Herangehensweisen bei den Herstellern.




:daumen:


Ich bin auch sehr gespannt auf den Grim Donut. :)


Das Decoy war schon ok von der Größe:



Reach 496
Stack 647

Gewicht ist da natürlich auch ein Thema. Es kostet mich mehr Kraft ein Bike in einer solchen Gewichtsklasse und der Größe zu bewegen. Das geht schon. Ist nur die Frage ob das – no offense – für jemanden geht, der nur alle zwei Wochen einmal auf dem Rad sitzt und sonst auch nicht wirklich trainiert.


Im Grunde sind die "standard" Größen die es für die Lulatschfraktion gibt einfach alle zu klein. Im Frankentrail-Projekt wollte ich genau das vermitteln, dass sich ein solch "unfassbar" großes Bike eben dann ähnlicher anfühlen kann wie ein kleines Bike für eine kleine Person.


…und ich paar Stullen.

@Grinsekater, das mit dem Espresso ist tatsächlich ernst gemeint ;-)
 

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Nein schon über 100%. Antirise über 100 hebt dich raus und macht den Lenkwinkel dementsprechend steiler. Wenn er generell flacher ist, kannst du dich damit trotzdem noch sicherer fühlen. Beim Anti-Rise gibt es extreme Unterschiede und Herangehensweisen bei den Herstellern.

Ich glaub da bist du aber falsch. Geometrisch kann über 100 Prozent = Ausheben nicht Funktionieren, da würde die Kurve ja bei 100 Prozent einen Sprung machen.
So müsste es sehr einfach geschrieben sein:
0 Prozent Anti Rise: Kein Einfluss auf das Fahrwerk. Kein entgegensetzen dem Lasttransfer. Rad federt hinten aus. Instabile Geometrie.
50 Prozent Anti Rise: Leichter Einfluss auf das Fahrwerk. Etwas gegen den Lasttransfer. Rad federt hinten weniger aus.
90 Prozent Anti Rise: Stärkerer Einfluss auf das Fahrwerk. Rad federt hinten kaum noch aus. Stabile Geometrie.
110 Prozent Anti Rise: Starker Einfluss auf das Fahrwerk. Rad zieht sich hinten zusammen. Stabile Geometrie.

Zusammengefasst: Umso höher der AR Wert, umso stärker wird das Fahrwerk komprimiert.


Welcher Kompromiss hier aus offenem Fahrwerk/Bremse und Veränderung der Geometrie etc gefunden wird ist immer dem Einsatzbereich und auch der Philosophie der Entwickler geschuldet.

Finde die AR Kennlinie mittlerweile für mich auch eine der wichtigsten, bei der Auswahl bzw. "Bewertung" von Hinterbauten. Fast alle anderen Kennwerte und deren Auswirkungen kann ich entweder direkt oder indirekt (Volumenspacer, Gangwahl, Plattform Druckstufe, Kettenblattgröße, Flipchip etc) beeinflussen. Der AR bleibt davon aber größtenteils unberührt und ist vor allem in den brenzligen oder kritischen Fahrsituationen der Ausschlaggebende Faktor wie sich das Rad im Ganzen verhält..(Geometrie, Grip, Lasttransfer)...

@Grinsekater, das mit dem Espresso ist tatsächlich ernst gemeint ;-)

Sehr feines Kaffee-Setup für auf dem Trail. :daumen:
Bei der Feinwaage musste ich nur etwas schmunzeln. Glaubt dir bei ner Polizeikontrolle kein Mensch, dass du damit deinen Kaffee im Wald abwiegst :D
 
Ich glaub da bist du aber falsch. Geometrisch kann über 100 Prozent = Ausheben nicht Funktionieren, da würde die Kurve ja bei 100 Prozent einen Sprung machen.
So müsste es sehr einfach geschrieben sein:
0 Prozent Anti Rise: Kein Einfluss auf das Fahrwerk. Kein entgegensetzen dem Lasttransfer. Rad federt hinten aus. Instabile Geometrie.
50 Prozent Anti Rise: Leichter Einfluss auf das Fahrwerk. Etwas gegen den Lasttransfer. Rad federt hinten weniger aus.
90 Prozent Anti Rise: Stärkerer Einfluss auf das Fahrwerk. Rad federt hinten kaum noch aus. Stabile Geometrie.
110 Prozent Anti Rise: Starker Einfluss auf das Fahrwerk. Rad zieht sich hinten zusammen. Stabile Geometrie.

Zusammengefasst: Umso höher der AR Wert, umso stärker wird das Fahrwerk komprimiert.


Welcher Kompromiss hier aus offenem Fahrwerk/Bremse und Veränderung der Geometrie etc gefunden wird ist immer dem Einsatzbereich und auch der Philosophie der Entwickler geschuldet.

Finde die AR Kennlinie mittlerweile für mich auch eine der wichtigsten, bei der Auswahl bzw. "Bewertung" von Hinterbauten. Fast alle anderen Kennwerte und deren Auswirkungen kann ich entweder direkt oder indirekt (Volumenspacer, Gangwahl, Plattform Druckstufe, Kettenblattgröße, Flipchip etc) beeinflussen. Der AR bleibt davon aber größtenteils unberührt und ist vor allem in den brenzligen oder kritischen Fahrsituationen der Ausschlaggebende Faktor wie sich das Rad im Ganzen verhält..(Geometrie, Grip, Lasttransfer)...



Sehr feines Kaffee-Setup für auf dem Trail. :daumen:
Bei der Feinwaage musste ich nur etwas schmunzeln. Glaubt dir bei ner Polizeikontrolle kein Mensch, dass du damit deinen Kaffee im Wald abwiegst :D

Auf dem Trail empfiehlt sich tatsächlich schon daheim zu mahlen und heißes Wasser in der Thermoskanne mitzunehmen.
 
Nein schon über 100%. Antirise über 100 hebt dich raus und macht den Lenkwinkel dementsprechend steiler. Wenn er generell flacher ist, kannst du dich damit trotzdem noch sicherer fühlen. Beim Anti-Rise gibt es extreme Unterschiede und Herangehensweisen bei den Herstellern.




:daumen:


Ich bin auch sehr gespannt auf den Grim Donut. :)


Das Decoy war schon ok von der Größe:



Reach 496
Stack 647

Gewicht ist da natürlich auch ein Thema. Es kostet mich mehr Kraft ein Bike in einer solchen Gewichtsklasse und der Größe zu bewegen. Das geht schon. Ist nur die Frage ob das – no offense – für jemanden geht, der nur alle zwei Wochen einmal auf dem Rad sitzt und sonst auch nicht wirklich trainiert.


Im Grunde sind die "standard" Größen die es für die Lulatschfraktion gibt einfach alle zu klein. Im Frankentrail-Projekt wollte ich genau das vermitteln, dass sich ein solch "unfassbar" großes Bike eben dann ähnlicher anfühlen kann wie ein kleines Bike für eine kleine Person.


…und ich paar Stullen.

ich kann nur aus eigener erfahrung berichten, dass meine erfahrungen mit flachen LW (und die waren für eure verhältnisse noch nicht mal suuper flach ;) ) die sind, dass z.bsp freihändig fahren, fakies (ich weiss beides macht man aufm trail nicht wirklich) sehr sehr schlecht geht.

Und eben auch kippligkeit, also das wegbrechen/wegknicken vom VR bei moderateren trailabschnitten wenn man bei low speed einlenken muss... auch in punkto VR grip wirds mit flachen LW'eln nicht unbedingt besser.....

aber ihr habt vll recht und die restlichen faktoren haben bei meinen bikes noch nie 100% zusammengepasst....diese möglichkeit will ich ja nicht per se ausschliessen...
 
Liebes Forum,
nach über einer Woche möchte ich nun auch meine Fahreindrücke schildern.
@Jens (@Grinsekater), danke nochmal für Deine Einladung und die Möglichkeit das Frankentrail M fahren zu dürfen.
Es war eine sehr angenehme Gruppe. Die Trails waren in sehr gutem Zustand und für meine Verhältnisse teilweise mit recht steilen Abschnitten gespickt, bei mir ist es halt flacher, daher war es teilweise ungewohnt aber gut machbar. Vom Fahrkönnen würde ich mich bei S2-S3 einordnen, wobei ich kein Fan von Sprüngen bin, da ich einfach zu spät mit dem Biken angefangen haben.

Zurück zum Frankentrail, ich komme von einem Santa Cruz Tallboy3:

Woher komme ich: 170mm, Beinlänge 80cm
SC Tallboy3:
Reach 425mm + 44mm (Flatforce44) = 469mm
Stack 603mm -8,71mm (Flatforce44) +20mm Spacer + 0mm (ADVANCED SL 318.0)
+15mm längere Gabel = ca. 629mm
BB -40mm
LW: 68°
Kettenstreben 432mm

Gemessen vom Boden ohne SAG zur Achsmitte:
Tretlager Höhe: 345mm
Lenkerhöhe: 985mm
Delta : 640mm

Frankentrail M: https://www.mtb-news.de/news/forschungsprojekt-mountainbike-geometrie-finale/
Reach 470mm + 31mm (AME Vorbau) = 501mm
Stack 590mm + 20mm Spacer + 40mm Rise bar + 40mm AME Vorbau = ca. 690mm
BB -36mm
LW: 62,5°
Kettenstrebe 450mm

Ich habe mich auf Anhieb wohl gefühlt auf dem Frankentrail, es kam mir in keinster Weise lang oder sperrig vor. Das einzige Manko war, dass man die Fox Transfere 150mm Stütze nicht weit genug ins Sattelrohr versenken konnte. Dadurch war der Sattel im versenktem Zustand ungewohnt hoch und hat mich etwas eingeschränkt in meiner Bewegungsfreiheit.

Gerade durch die verhältnismäßig langen Kettenstreben konnte bequem bergauffahren aber auch noch genug Druck auf das Hinterrad bekommen sobald es bergabging. Das lange Frontcenter hat mir dabei viel Sicherheit vermittelt.

Also die Länge (Reach) ist kein Problem, die wird denke ich auch durch den steileren Sitzwinkel etwas kompensiert. Was mich nun aber etwas überrascht hat, dass die Lenkerhöhe um ca. 60mm höher war als bei meinem Tallboy3, was sich aber nicht verkehrt angefühlt hat. Ich denke, dadurch, dass man den Lenker weiter vorne greift, es einem entgegenkommt, dass der Lenker höher ist, um sich nicht so weit nach vorne beugen zu müssen. Der höhere Lenker kommt einem in der Abfahrt ja entgegen. Andererseits ist es halt einfacher den Lenker nach oben zu bringen als nach unten.

Meine vorläufige Schlussfolgerung ist nun, dass sich mein Tallboy3 nun zu kurz anfüllt, Mist…
Da ich auf kurze Sattelrohre angewiesen bin (max.420mm mit 260mm Einstecktiefe) und ich nun einen längeren Reach möchte (um die 470mm), kommt mir das Kavenz (@giaco77)
Projekt gerade recht, da man hier beides gut kombinieren kann. Darüber hinaus finde ich das Hinterbaukonzept sehr interessant. Jedoch werde ich auf das VHP140mm warten, falls dieses in den nächsten 1-2 Jahren kommen sollte.

Ich stelle meinen Beitrag nun gerne zur Diskussion.

Bitte entschuldigt, wenn ich die Geometriewerte nur überschlägig ohne Backsweep oder Upsweep betrachtet habe.

Ciao, Arthur

Fahr das kavenz probe und du brauchst evtl auf die 140mm version nicht zu warten. Ich seh die notwendigkeit nicht.
 
Ich glaub da bist du aber falsch. Geometrisch kann über 100 Prozent = Ausheben nicht Funktionieren, da würde die Kurve ja bei 100 Prozent einen Sprung machen.
So müsste es sehr einfach geschrieben sein:
0 Prozent Anti Rise: Kein Einfluss auf das Fahrwerk. Kein entgegensetzen dem Lasttransfer. Rad federt hinten aus. Instabile Geometrie.
50 Prozent Anti Rise: Leichter Einfluss auf das Fahrwerk. Etwas gegen den Lasttransfer. Rad federt hinten weniger aus.
90 Prozent Anti Rise: Stärkerer Einfluss auf das Fahrwerk. Rad federt hinten kaum noch aus. Stabile Geometrie.
110 Prozent Anti Rise: Starker Einfluss auf das Fahrwerk. Rad zieht sich hinten zusammen. Stabile Geometrie.

Zusammengefasst: Umso höher der AR Wert, umso stärker wird das Fahrwerk komprimiert.

Puh mit Erkältung im Kopf sollte ich nicht über tech. Sachverhalten schreiben. :lol:

Ich probier's nochmal (wenns wieder durcheinander kommt gib Feedback und ich werf noch ne Aspirin ein) : Wenn man bremst wirkt Massenträgheit auf mich als Masse auf einem bewegten Objekt. Es zieht mich nach vorne. Damit wirkt mehr Last auf die Gabel und das Heck wird entlastet. Je geringer der Anti-Rise desto geringer ist der Einfluss der Bremse auf eine aktive Federung.

100% Anti-Rise keine Geometrieveränderung beim Bremsen. Nachteil mehr Feedback, weil der Hinterbau nicht komplett frei arbeiten kann.
0% Anti-Rise Bremse bleibt aktiv aber der Hinterbau zieht sich auseinander und ich muss dem mit meiner Körperposition entgegenwirken.
 
Bei denen läuft's doch genauso wie bei den normalen Bikes vor 5 Jahren. Decoy in XXL oder Ekano in XL sind nicht wirklich lang - (weit) unter 500mm Reach. Das Specialized Kenevo ist da von den Großherstellern die einzige Ausnahme.

Bis sämtliche E-Bikes also bereits in Größe Large an den 500mm Reach kratzen, dauert es wieder 2-3 Modellgeneration ;)

Ich hatte auch immer Lust auf ein E-Bike, leider hab ich keine passenden Geo für Große gefunden. Modell wäre mir egal gewesen. Hatte mir schon angefangen eines selber zu bauen (dauert ewig wenn man es das Erste mal mal macht), jedenfalls ist meine CNC-Fräse schon länger außer gefecht und habe spontan vor Weihnachten was gefunden, das für Große echt OK ist: Ghost: https://www.ghost-bikes.com/e-bikes/fully/bike/hybride-sl-amr-x-s47-al-u/

Das Ding ist das höchste (passend langes Steuerrohr!) lange Bike was ich bis Dato gesehen hatte. Nicolai z.B. sind auch zu tief.

Puh mit Erkältung im Kopf sollte ich nicht über tech. Sachverhalten schreiben. :lol:

Ich probier's nochmal (wenns wieder durcheinander kommt gib Feedback und ich werf noch ne Aspirin ein) : Wenn man bremst wirkt Massenträgheit auf mich als Masse auf einem bewegten Objekt. Es zieht mich nach vorne. Damit wirkt mehr Last auf die Gabel und das Heck wird entlastet. Je geringer der Anti-Rise desto geringer ist der Einfluss der Bremse auf eine aktive Federung.

100% Anti-Rise keine Geometrieveränderung beim Bremsen. Nachteil mehr Feedback, weil der Hinterbau nicht komplett frei arbeiten kann.
0% Anti-Rise Bremse bleibt aktiv aber der Hinterbau zieht sich auseinander und ich muss dem mit meiner Körperposition entgegenwirken.

Gute Besserung, nimm Mal Vitamin D :). Ist mein Lifehack für weniger Erkältung im Winter.

Ich denke, das alles unter 100 % AR für mehr Feedback vom Hinterbau sorgt. Weil wenn man über 100 % AR hat, sorgt man mit der Bremse dafür, dass das Fahrwerk leichter einfedert. Müsste also komfortabler sein.

Angenommen wir haben 50 % AR, das heißt das Fahrwerk beim Bremsen federt leicht aus -> es verhärtet auf der Bremse. Haben wir hingegen 150 % federt das Fahrwerk beim Bremsen leicht ein -> es wird weicher auf der Bremse.

Ich bevorzuge hohe AR-Werte. Habe aber leider meine Tests & Konstruktionen noch nicht abgeschossen.

Sehr gute Beispiele für hohen AR sieht man hier:
http://www.i-tracksuspension.com/Craftworks Bikes
Commencal Supereme DH
Norco Aurum HSP
 
Keine Geo für große Menschen hast du gefunden? Nicolai? Das EBOXX ist quasi der Antichrist zum neuen Levo SL. :D
 
Keine Geo für große Menschen hast du gefunden? Nicolai? Das EBOXX ist quasi der Antichrist zum neuen Levo SL. :D

Nicolai baut zwar lange Bikes ja, d.h. aber nicht, dass diese geeignet sind für große Menschen. Klar kann man Riser Bar oder auch Spacer verwenden aber das ist dann auch nicht im Sinne des Erfinders. Deshalb Lob an Ghost Bikes die es meiner Meinung richtig gemacht haben. Klar am Ghost ist der Sitzwinkel ca 1,5 ° zu flach für mich und der LW könnte auch bissl flacher sein aber dennoch besser als alles andere ;-).

Was nach wie vor viele Bike Firmen nicht verstanden haben:
  • Je länger der Reach wird, desto höher muss der Stack werden.
  • Je kürzer der Vorbau desto höher der Stack.
  • Wichtiger als langer Reach ist ein passender Stack.

Man kann sich hier einfach an dem Satteloffset (SO) orientieren. Ausgehend von wenig Sattelüberhöhung bin ich in meinen Versuchen gut gefahren. D.h. lange Beine hoher Stack erforderlich.

Außerdem sollte man primär nicht allein den Reach und Stack und paar andere Werte ansehen. Viel wichtiger sind alle Kontaktpunkte die man als Fahrer mit dem Bike hat. Hier möchte ich den BarStack (BS) und eR (effektivern Reach) benennen. Diese Werte kann man ausgehend von allen Geometriedaten berechnen, alternativ kann man auch das Bike im CAD skizzieren.

Habe mir da ein Berechnungstool gebaut um es schnell vergleichen zu können.

Die Legende:

R - Reach​
S - Stack​
TT - Toptube length horizontal​
BB - Bottom bracket height from ground​
WDF - Wheel diameter front​
WDR - Wheel diameter rear​
HA - Head angle​
SL - Stem length​
SH - Stem height (vertical height of clamping area at fork)​
FL - Fork length​
FT - Fork tavel​
HT - Head tube length​
LHSO - Lower headset offset​
UHSO - Upper headset offset​
SP - Spacer (under stem)​
Fof - Fork offset​
CS- Chainstay lenth horizontal​
BR - Bar rise​
BBS - Bar backsweep​
ILL - Inside leg length​
CL - Crank length​
C2S - Crank to saddle​
rR - Real reach​
BS - Bar stack​
HO - Handling offset​
WB - Wheelbase​
FB - Front to bar (grip position)​
FC - Front center​
tSA - theoretical seat angle​
eT - effective trail​
vFT - Verticak fork travel​
tS - Theoretical stack​
SO - Saddle offset​
NFSL - Needed fork shaft length​



Company​
Model​
​
Year​
Comment​
Reach R​
Stack S​
TopTube TT​
BottomBracket BB​
WheelDiameterFront WDF​
WheelDiameterRear WDR​
Head Angle HA​
StemLength SL​
StemAngle SA​
StemHeight SH​
ForkLength + Lower Headset Height FL​
ForkTravel FT​
HeadTube HT​
Lower HeadSet Offset LHSO​
Upper HeadSet Offset UHSO​
Spacer under stem + Headset height Sp​
ForkOffset Fof​
ChainStay length CS​
BarRise BR​
BarBackSweep BBS​
Inside-Leg-Length ILL​
Crank Length CL​
Crank to Saddle C2S​
RealReach @ Handlebar gripposition rR​
Bar Stack BS​
Real „steach“ (hypothenuse from stack and reach) hyp-rR/BS​
Factor rR/BS rR/BS​
HandlingOffset HO​
WheelBase WB​
Front to bar, grip position incl. BBS (horizontal) FB​
Front to Bar / Chain Stay FB/CS​
Front Center FC​
Front Center / Chain Stay FC/CS
Theoretical Seat Angle (calculated with headtube length) tSA​
Effective Trail eT​
Vertical ForkTravel vFT​
theoretical Stack – calculated with BB + FL + Fof + HA tS​
Saddle Offset - Distance from Saddle to Bar + Bar is over sadddle - Bar in under Saddle SO​
Needed Fork Shaft Length NFSL​
Frame „steach“ (hypothenuse from stack and reach) FRS
Corrected Reach to stack height by spacers cR
EffectiveReach @ barclamp of stem eR
Effective Stack eS
Effective Reach - Reach eR-R
Effective Stack - Stack eS-S
Front to BarClamp FBC
Trail T
Effective BarBackSweep in HA eBBS
Ghost
HYBRIDE SL AMR X S4.7+ AL U
XL
2019
My bike
489
690,0
673,0
340
745
720
65,7
50
6
35
571
160
170
2,00
8,00
20
51
458
35
35
478,4
791,7
925,0
0,6​
32,2
1299,2
362,8
0,79
841,2
1,84
75,1
102,3
145,8
688,7
791,7
235,0
845,7
477,5
513,4
756,7
24,4
66,7
327,8
112,2
17,5
Nicolai​
G1 EBOXX​
XL​
2020​
535​
627,0​
665,0​
357​
745​
728​
63,5​
35​
0​
40​
567​
160​
140​
3,00​
8,00​
20​
44​
470​
25​
15​
529,9​
710,6​
886,4​
0,7​
32,7​
1361,2​
361,3​
0,77​
891,2​
1,90
78,3​
122,2​
143,2​
631,3​
710,6​
211,0​
824,2
522,5
544,9
685,6
9,9
58,6
346,3
136,6
2,3


Kann sein, dass irgendwo Tippfehler und mache Sachen nicht genau beschrieben sind :) Einfach Fragen wenns was gibt...

Habe die Werte von Nicolai + Ghost übernommen. Was ich zeigen will: Das Nicolai ist zwar ca. 50 mm länger, was schön und gut ist aber gleichzeitig 80 mm tiefer. Da hängt man sehr tief vorn auf dem Rad und kann nicht ordentlich arbeiten bzw. ICH kann es nicht.
 
Ich habe noch nieeeeee ein Bike mit einem Stack von 690 mm gesehen. Das ist ja krass, dass es sowas gibt.
Kommt da nicht Holland Rad Feeling auf? Oder hast du relativ kurze Arme o.ä.?
 
Ich sag ja kaum ein Hersteller macht sowas, weil sie es nicht begriffen haben. Und nein, ich hab normale Proportionen.
 
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