FOX 38, Grip 2 VVC -MY 2021-

RockyRider66

nur quer bist du wer.....
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Hallo zusammen,
auch bei mir hat die Schuldenfalle MTB mal wieder zugeschnappt- ich habe mir eine FOX 38 Factory 27,5“/ 180mm gegönnt.
Hier mal ein paar Informationen und Fahreindrücke für euch, die ich zwischenzeitlich sammeln konnte.

ANMERKUNG: Alles was ich hier schreibe ist als reine Info für euch gedacht. Ich erhebe nicht den Anspruch, dass alles richtig und vollständig ist!


  1. Erster Eindruck
  2. Gewicht
  3. Achse(n)
  4. Neuerungen & Zubehör
  5. Grundeinstellung/ Anpassungen/ Fahreindrücke
  6. Vergleich zur FOX 36, Grip 2 MY2020


1. Erster Eindruck:
Ausgepackt macht die Gabel einen hochwertigen Eindruck, eigentlich nichts ungewöhnliches in der Preisklasse. Im Karton liegen Achse, Halter für die Bremsleitung, Einschlagkralle, 3 zusätzliche Volumenspacer für die Luftkammer und ein Handbuch mit Empfehlungen bei, perfekt.





2. Gewicht:

Out of Box habe ich die komplette Gabel (ungekürzter Schaft, mit Steckachse) mit 2.091g gewogen.


Nach dem Kürzen des Schaftes auf 19cm und dem Austausch der serienmäßigen Schnellspannachse gegen die KaboltX Schraubachse hatte das gute Stück nur noch 2.049g auf den Rippen.


Bitte nagelt mich nicht fest ob meine Waage geeicht ist. In der Hand konnte ich keinen Unterschied zu meiner 36er von 2020 ausmachen.



3. Achse(n):
Serienmäßig ist eine Schnellspannachse verbaut. Sie unterscheidet sich aber von den bisherigen Modellen bis einschließlich 2020. Die neue Klemmung erfolgt jetzt so, dass sie beiden Gabelholme nicht gewaltsam auf die Endkappen der Laufradnabe gedrückt werden. Jetzt bleiben die Holme immer genau parallel und die Performance leidet nicht unter „verbogenen Rohren“.
Nur beim ersten Laufradeinbau wird eine Hülse automatisch passend an die Nabe geführt und mit einer Klemmschraube fixiert. Ab jetzt bleibt die Hülse immer an der richtigen Stelle und muss nur noch nachjustiert werden, wenn man mal ein anderes Laufrad einbaut.







Zusätzlich gibt es noch die neue KaboltX Schraubachse, auch hier kann man das 2020er Modell nicht mehr verwendet werden. Im Vergleich zur Schnellspannachse ist keine Hülse erforderlich, dafür muss man bei jedem Laufradeinbau die Achse mit der Klemmschraube fixieren. Stellt allerdings kein Problem dar, weil man ja eh einen Inbus für die Achse in der Hand hat.




4. Neuerungen & Zubehör:

a) Neue Achsen, wie vor beschrieben

b) Entlüfternippel“

Auf der Rückseite des Castings wurde auf jeder Seite ein Entlüfternippel verbaut. Drückt man drauf macht es „pffft“ und im Casting herrscht kein ungewollter Über- oder Unterdruck mehr. Und es macht tatsächlich „pffft“!

c) „Kanal“:
Zusätzlich gibt es noch eine Art Kanal auf der Rückseite des Castings. Er soll der Luft „unten im Casting“ ermöglichen, dass sie sich beim Einfedern im kompletten Casting auszubreiten kann. Damit wird eine unerwünscht hohe Endprogression aus dem Casting verhindert.
Außerdem kann das Schmieröl (ist jetzt übrigens etwas mehr als bei den Vorgängermodellen) durch den Kanal ungehindert bis oben an die Schaumstoffringe gelangen, ohne auf dem Weg durch die Führungsbuchsen ausgebremst zu werden.


d) Luftkammer:
Sowohl die Luftkammer, als auch der Luftkolben sind bei der neuen 38er komplett überarbeitet worden. Die auffälligste Änderung ist die gesonderte „schwimmende“ Lufthülse innerhalb des Standrohres. Sie ist in Gummilagern so aufgehängt, dass sich der Luftkolben in Ihr ohne jegliches Verkanten bewegen kann. Gerade bei z. B. starken Bremswellen oder Absätzen bleibt das Ansprechverhalten der Gabel trotz Verwindungen unbeeindruckt.
Ich habe die Kammer selbst noch nicht selbst ausgebaut, aber einen Screenshot aus einem Video von Vorsprung geschossen. Das andere Foto (von oben) habe ich selbst gemacht.
Der Luftkolben hat jetztbeinen Durchmesser von 34mm, nicht wie man vermuten könnte 38mm.
Dem Video nach hat man auch die Negativkammer vergrößert.




e) Grip 2 VVC Dämpfung:
Bei der Grip 2 VVC ist die VVC Ventiltechnik von der Zugstufe (wie bei der Grip 2 bis 2020) auch noch auf die Druckstufenseite gewandert.
Im Vergleich zu den konventionellen (per Spiralfeder vorgespannten) Highspeedventilen wird beim VVC nicht die Vorspannung der Spiralfeder geändert, sondern die Steifigkeit einer Blattfeder variiert.
Hab mich auch gefragt, „was bedeutet das?“
Beim Fahren heißt erst einmal das, dass die Gabel „schneller“ auf schnelle Schläge reagieren kann. Sie hat quasi keine „Arbeitsschwelle“ durch die vorgespannte Feder, das macht den Übergang zwischen den Highspeed und Lowspeed geschmeidiger. Ich habe mal zum besseren Verständnis eine Skizze gemacht.


Die Druckstufeneinheit kann man übrigens bei allen Grip Kartuschen nachrüsten. Der komplette Kopf ist bei FOX erhältlich und kostet 187,50€. Der Einbau ist easy.

f) Kotflügel:
Nach langem warten gibt es nun endlich einen geschraubten Kotfügel für die 38er und 36er. Ich habe ihn noch nicht gekauft, werde es aber noch tun. Die Fummelei mit den Kabelbindern bin ich leid. https://www.foxracingshox.de/18009/mud-guard-my21-36-38-black-am

04 Neuerungen 005.JPG




5. Grundeinstellung/ Anpassungen/ Fahreindrücke
Logisch, nach dem Einbau war ich gierig das neue Teil zu fahren. Also Handbuch raus, Einstellempfehlungen von FOX drauf und ab die Post.
Das Erste was auffällt, die 38er ist sehr sensibel und schont die Arme deutlich mehr als es die 36er bis 2020 getan hat. Daher macht sich eine erste Skepsis in mir breit: „Bleibt das Ding auch hoch genug im Federweg und gibt mir ausreichend Gegendruck am Lenker?“ Auf dem Trail kommt aber dann schnell die Erkenntnis, dass meine Skepsis unnötig war.
Zudem flubbert die 38er fast alles weg, was sich ihr in den Weg stellt. Das Vorderrad fühlt und hört sich an, als hätte ich eine DH Gabel verbaut.
Unten angekommen der typische Blick auf den O- Ring, mehr Federweg ausgenutzt als bei der 36er bisher.
Die Geschwindigkeit in der die Gabel auf Unebenheiten reagiert, und gleichzeitig den Federweg wieder zur Verfügung stellt, empfinde ich als beängstigend. Bremswellen scheinen zu verschwinden und ich bremse noch später vor Kurven als mit meiner 36er.
Ja, ich habe Angst, dass mich die 38er animieren noch mehr stehen zu lassen und ich bald mal wieder auf dem Maul liegen könnte.
Die hohe Gabelsteifigkeit kann ich selbst mit meinen 68kg Abtropfgewicht deutlich spüren. Ich treffe unbewusst die Linie besser, vor allem wenn der Untergrund vergrotzt ist. Ich ertappe mich immer öfter, dass ich bei schneller Fahrt einfach die Linie wechsele. Der Grip meines Vorderreifens fühlt sich gewachsen an, zumindest traue ich ihm mit der 38er jetzt mehr zu.
Und was ich kaum zu schreiben wage, das Lenkerkippen bei langsamer Fahrt spüre sich trotz gleichem Federweg und Offset weniger als vorher.
Als nächstes habe ich dann die Druckstufen etwas weiter zugedreht. Das hat natürlich zur Folge, dass das Feedback vom Untergrund zunimmt und ich mich volles Brot auf dem Lenker abstützen kann. Nach einigen Fahrten nähere ich mich aber wieder den Einstellempfehlungen von FOX, so ist einfach entspannter zu fahren, ohne dass ich Einbußen auf dem Trail hätte.
Im Anschluss habe ich den bei 180mm werkseitig verbauten Volumenspacer aus der Luftkammer genommen. Die Änderung merkt man bei gleichem Luftdruck sofort. Es fühlt sich „weicher“ an und der Federweg wird noch weiter ausgenutzt. Für mein Empfinden war das aber zu weich, es hat die Harmonie zwischen Hinterbau und Gabel gestört. Ich habe den Spacer daher wieder eingesetzt.



7. Vergleich zur FOX 36, Grip 2 MY2020
Im Vergleich zur 36er Grip 2 MY 2020 hat die 38er grundsätzlich eine deutliche Weiterentwicklung in Sachen Perfomance erfahren. Sei des die erhöhte Steifigkeit, der gewonnene Komfort, das schnelle Reagieren der Dämpfung- die Summe hat dazu beigetragen.
Welche der vielen Neuerungen zu welcher Verbesserung geführt hat ist nur schwer auszumachen. Grundsätzlich kann man aber festhalten, dass die 38er spürbar komfortabler und steifer geworden ist. Im Vergleich zur 36er hat sie sich einen Schritt mehr in Richtung DH bewegt, ohne jedoch Abstriche im Endurosegment machen zu müssen.
Der Gewichtsunterschied zwischen 36er und 38er ist für mich nicht wahrnehmbar.
Die 36er habe ich als eine Art Scalpell auf dem Trail empfunden, einfach Druck aufs Vorderrad und laufen lassen. Die 38er würde ich als eher großzügigen und erfahrenen Leibwächter bezeichnen, den man nur schwer aus der Ruhe bekommt.
 
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Re: FOX 38, Grip 2 VVC -MY 2021-
Hilfreichster Beitrag geschrieben von RockyRider66

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komme erst am Wochenende dazu meine richtig zu testen.
Aber klingt ja schon extrem gut was du schreibst.

meine ist eine 29" 180 Ebike

Gewicht mit ungekürztem Schaft ohne Achse, 2 Luftspacer : 2322g
mit 20,5cm Schaft sind es 2292 g
der Schnellspanner wiegt 117g

die 36 Ebike mit 160mm bei 20,5 Schaft lag bei 2265g - also 30g Unterschied....

bei 180mm wäre das 0 Unterschied
 

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so kleine Runde ging noch...

zwei Sachen Fallen im vergleich zur 36 auf.
  • die Bremssteifigkeit ist deutlich höher.
  • das Ansprechverhalten ist extrem gut.

die Handskizze von @RockyRider66 trifft es gut. da gibt es kaum ein losbrechmoment.

Wenn das Wetter mitspielt wird am Wochenende richtig getestet.

Hoffe das Schutzblech ist bis dahin auch da.
 

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Jetzt hab ich kurz gedacht, dass es doch hübsche E-Bikes gibt, bis mir aufgefallen ist, dass das ja das Orbea mit externem Akku ist, der auf dem Bild fehlt :D

Wobei das Levo SL den Spagat schon verdammt gut hinbekommen hat :)

Das Losbrechmoment hat mit dem VVC im übrigen nix zu tun. Das betrifft ja nur die High Speed Compression und kommt daher erst zum Tragen, wenn es scheppert (Übergang LSC zu HSC). Nicht aber wenn man so drauf herum drückt. Wenn sie sehr gut anspricht zeugt das also eher von guten Toleranzen und Montagequalität :)
 
@marx. das ist für den Zusatzakku (500Wh), im Unterrohr sind 625Wh...
Da ist also nur ein externer Akku drin wenn ich 1125 Wh haben will. Für 3000hm+ Touren ganz hilfreich.

Losbrechmoment. sowas wie die neue Achse mit der einstellbaren nabenbreite bringt vermutlich auch was.
da hab ich die alte immer etwas zusammengezogen.
 
Hallo zusammen,
auch bei mir hat die Schuldenfalle MTB mal wieder zugeschnappt- ich habe mir eine FOX 38 Factory 27,5“/ 180mm gegönnt.
Hier mal ein paar Informationen und Fahreindrücke für euch, die ich zwischenzeitlich sammeln konnte.

ANMERKUNG: Alles was ich hier schreibe ist als reine Info für euch gedacht. Ich erhebe nicht den Anspruch, dass alles richtig und vollständig ist!


  1. Erster Eindruck
  2. Gewicht
  3. Achse(n)
  4. Neuerungen & Zubehör
  5. Grundeinstellung/ Anpassungen/ Fahreindrücke
  6. Vergleich zur FOX 36, Grip 2 MY2020


1. Erster Eindruck:
Ausgepackt macht die Gabel einen hochwertigen Eindruck, eigentlich nichts ungewöhnliches in der Preisklasse. Im Karton liegen Achse, Halter für die Bremsleitung, Einschlagkralle, 3 zusätzliche Volumenspacer für die Luftkammer und ein Handbuch mit Empfehlungen bei, perfekt.





2. Gewicht:

Out of Box habe ich die komplette Gabel (ungekürzter Schaft, mit Steckachse) mit 2.091g gewogen.


Nach dem Kürzen des Schaftes auf 19cm und dem Austausch der serienmäßigen Schnellspannachse gegen die KaboltX Schraubachse hatte das gute Stück nur noch 2.049g auf den Rippen.


Bitte nagelt mich nicht fest ob meine Waage geeicht ist. In der Hand konnte ich keinen Unterschied zu meiner 36er von 2020 ausmachen.



3. Achse(n):
Serienmäßig ist eine Schnellspannachse verbaut. Sie unterscheidet sich aber von den bisherigen Modellen bis einschließlich 2020. Die neue Klemmung erfolgt jetzt so, dass sie beiden Gabelholme nicht gewaltsam auf die Endkappen der Laufradnabe gedrückt werden. Jetzt bleiben die Holme immer genau parallel und die Performance leidet nicht unter „verbogenen Rohren“.
Nur beim ersten Laufradeinbau wird eine Hülse automatisch passend an die Nabe geführt und mit einer Klemmschraube fixiert. Ab jetzt bleibt die Hülse immer an der richtigen Stelle und muss nur noch nachjustiert werden, wenn man mal ein anderes Laufrad einbaut.







Zusätzlich gibt es noch die neue KaboltX Schraubachse, auch hier kann man das 2020er Modell nicht mehr verwendet werden. Im Vergleich zur Schnellspannachse ist keine Hülse erforderlich, dafür muss man bei jedem Laufradeinbau die Achse mit der Klemmschraube fixieren. Stellt allerdings kein Problem dar, weil man ja eh einen Inbus für die Achse in der Hand hat.




4. Neuerungen & Zubehör:

a) Neue Achsen, wie vor beschrieben

b) Entlüfternippel“

Auf der Rückseite des Castings wurde auf jeder Seite ein Entlüfternippel verbaut. Drückt man drauf macht es „pffft“ und im Casting herrscht kein ungewollter Über- oder Unterdruck mehr. Und es macht tatsächlich „pffft“!

c) „Kanal“:
Zusätzlich gibt es noch eine Art Kanal auf der Rückseite des Castings. Er soll der Luft „unten im Casting“ ermöglichen, dass sie sich beim Einfedern im kompletten Casting auszubreiten kann. Damit wird eine unerwünscht hohe Endprogression aus dem Casting verhindert.
Außerdem kann das Schmieröl (ist jetzt übrigens etwas mehr als bei den Vorgängermodellen) durch den Kanal ungehindert bis oben an die Schaumstoffringe gelangen, ohne auf dem Weg durch die Führungsbuchsen ausgebremst zu werden.


d) Luftkammer:
Sowohl die Luftkammer, als auch der Luftkolben sind bei der neuen 38er komplett überarbeitet worden. Die auffälligste Änderung ist die gesonderte „schwimmende“ Lufthülse innerhalb des Standrohres. Sie ist in Gummilagern so aufgehängt, dass sich der Luftkolben in Ihr ohne jegliches Verkanten bewegen kann. Gerade bei z. B. starken Bremswellen oder Absätzen bleibt das Ansprechverhalten der Gabel trotz Verwindungen unbeeindruckt.
Ich habe die Kammer selbst noch nicht selbst ausgebaut, aber einen Screenshot aus einem Video von Vorsprung geschossen. Das andere Foto (von oben) habe ich selbst gemacht.
Der Luftkolben hat jetztbeinen Durchmesser von 34mm, nicht wie man vermuten könnte 38mm.
Dem Video nach hat man auch die Negativkammer vergrößert.




e) Grip 2 VVC Dämpfung:
Bei der Grip 2 VVC ist die VVC Ventiltechnik von der Zugstufe (wie bei der Grip 2 bis 2020) auch noch auf die Druckstufenseite gewandert.
Im Vergleich zu den konventionellen (per Spiralfeder vorgespannten) Highspeedventilen wird beim VVC nicht die Vorspannung der Spiralfeder geändert, sondern die Steifigkeit einer Blattfeder variiert.
Hab mich auch gefragt, „was bedeutet das?“
Beim Fahren heißt erst einmal das, dass die Gabel „schneller“ auf die Bewegungsänderungen zwischen Ein- und Ausfedern reagieren kann. Sie hat quasi keine „Arbeitsschwelle“ durch die vorgespannte Feder. Ich habe mal zum besseren Verständnis eine Skizze gemacht.


Die Druckstufeneinheit kann man übrigens bei allen Grip Kartuschen nachrüsten. Der komplette Kopf ist bei FOX erhältlich und kostet 187,50€. Der Einbau ist easy.

f) Kotflügel:
Nach langem warten gibt es nun endlich einen geschraubten Kotfügel für die 38er und 36er. Ich habe ihn noch nicht gekauft, werde es aber noch tun. Die Fummelei mit den Kabelbindern bin ich leid. https://www.foxracingshox.de/18009/mud-guard-my21-36-38-black-am

Anhang anzeigen 1042327



5. Grundeinstellung/ Anpassungen/ Fahreindrücke
Logisch, nach dem Einbau war ich gierig das neue Teil zu fahren. Also Handbuch raus, Einstellempfehlungen von FOX drauf und ab die Post.
Das Erste was auffällt, die 38er ist sehr sensibel und schont die Arme deutlich mehr als es die 36er bis 2020 getan hat. Daher macht sich eine erste Skepsis in mir breit: „Bleibt das Ding auch hoch genug im Federweg und gibt mir ausreichend Gegendruck am Lenker?“ Auf dem Trail kommt aber dann schnell die Erkenntnis, dass meine Skepsis unnötig war.
Zudem flubbert die 38er fast alles weg, was sich ihr in den Weg stellt. Das Vorderrad fühlt und hört sich an, als hätte ich eine DH Gabel verbaut.
Unten angekommen der typische Blick auf den O- Ring, mehr Federweg ausgenutzt als bei der 36er bisher.
Die Geschwindigkeit in der die Gabel auf Unebenheiten reagiert, und gleichzeitig den Federweg wieder zur Verfügung stellt, empfinde ich als beängstigend. Bremswellen scheinen zu verschwinden und ich bremse noch später vor Kurven als mit meiner 36er.
Ja, ich habe Angst, dass mich die 38er animieren noch mehr stehen zu lassen und ich bald mal wieder auf dem Maul liegen könnte.
Die hohe Gabelsteifigkeit kann ich selbst mit meinen 68kg Abtropfgewicht deutlich spüren. Ich treffe unbewusst die Linie besser, vor allem wenn der Untergrund vergrotzt ist. Ich ertappe mich immer öfter, dass ich bei schneller Fahrt einfach die Linie wechsele. Der Grip meines Vorderreifens fühlt sich gewachsen an, zumindest traue ich ihm mit der 38er jetzt mehr zu.
Und was ich kaum zu schreiben wage, das Lenkerkippen bei langsamer Fahrt spüre sich trotz gleichem Federweg und Offset weniger als vorher.
Als nächstes habe ich dann die Druckstufen etwas weiter zugedreht. Das hat natürlich zur Folge, dass das Feedback vom Untergrund zunimmt und ich mich volles Brot auf dem Lenker abstützen kann. Nach einigen Fahrten nähere ich mich aber wieder den Einstellempfehlungen von FOX, so ist einfach entspannter zu fahren, ohne dass ich Einbußen auf dem Trail hätte.
Im Anschluss habe ich den bei 180mm werkseitig verbauten Volumenspacer aus der Luftkammer genommen. Die Änderung merkt man bei gleichem Luftdruck sofort. Es fühlt sich „weicher“ an und der Federweg wird noch weiter ausgenutzt. Für mein Empfinden war das aber zu weich, es hat die Harmonie zwischen Hinterbau und Gabel gestört. Ich habe den Spacer daher wieder eingesetzt.



7. Vergleich zur FOX 36, Grip 2 MY2020
Im Vergleich zur 36er Grip 2 MY 2020 hat die 38er grundsätzlich eine deutliche Weiterentwicklung in Sachen Perfomance erfahren. Sei des die erhöhte Steifigkeit, der gewonnene Komfort, das schnelle Reagieren der Dämpfung- die Summe hat dazu beigetragen.
Welche der vielen Neuerungen zu welcher Verbesserung geführt hat ist nur schwer auszumachen. Grundsätzlich kann man aber festhalten, dass die 38er spürbar komfortabler und steifer geworden ist. Im Vergleich zur 36er hat sie sich einen Schritt mehr in Richtung DH bewegt, ohne jedoch Abstriche im Endurosegment machen zu müssen.
Der Gewichtsunterschied zwischen 36er und 38er ist für mich nicht wahrnehmbar.
Die 36er habe ich als eine Art Scalpell auf dem Trail empfunden, einfach Druck aufs Vorderrad und laufen lassen. Die 38er würde ich als eher großzügigen und erfahrenen Leibwächter bezeichnen, den man nur schwer aus der Ruhe bekommt.
Glaub deine Waage taugt nix, bei r2 wiegt die Gabel etwas mehr :rolleyes:
 
Welche Gabel war vorher drin?
bei mir ? vorher 36 E version. die ist schon auch einiges steifer als die normale. (schaftrohr ähnlich wie jetzt die 38 und die Standrohre haben doppelte Dicke.)
Im Vergleich zur normalen "alten" 36 (hab ich im analogen) merkt man die Steifigkeit aber schon sehr deutlich.
 
und wie merkst du das wenn sich die Achse verbiegt, bzw. um wieviel Prozent im Vergleich zur 36 verbiegt die sich?
 
äh... ich frag besser gar nicht weiter...

Die 36 war nicht sonderlich steif. Laut Messungen der Bike Mags weicher als eine Pike und weit entfernt von einer Lyrik. Deswegen war ja auch eine extra E-Bike 36 notwendig. Mit der 38 haben sie das eben korrigiert.
Wenn du den Unterschied zB Pike zu Lyrik schon mal erfahren hast, dann solltest du es auch ohne Test der 38 einschätzen können ;)
Soll natürlich nicht heißen, dass die 36 zu weich gewesen wäre. Nur eben weniger steif als die Konkurrenz.
 
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