Frage an die Verantwortlichen der DIMB

Stumpimario

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84
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Regensburg
Hallo liebe Verantwortlichen und Kollegen der DIMB,

einige von Euch kennen mich Privat, viele kenne Ich nur Virtuell und noch viel mehr sind mir überhaupt nicht bekannt.

Daher ein kurzer Gruß von La Gomera, da Lebe ich zur Zeit und Arbeite als Guide für einen Veranstalter.
Ich habe jetzt einmal ein Anliegen und bitte um eine "informative" Aufklärung zu folgendem Thema.

Durch meine Mitgliedschaft in einem anderen MTB Verein habe ich einen ambitionierten MTB Biker kennen gelernt. Jener Biker hat mich hier auf der Insel schon mehrmals Besucht und Wir sind zusammen Touren gefahren, an für sich ja nicht unüblich ;-)

Die Thematik ist die, der Biker ist Hör -u. Sprachgestört und zählt somit als Behinderter.

Da ich aber leider der Gebärdensprache nicht mächtig bin ist die Kommunikation nicht immer leicht aber es geht mit anderen Mitteln und dies erstaunlich gut. Es wird viel mit Wortfetzen oder Kurztexte kommuniziert, die Gestik der Hände nicht zu vergessen, irgendwie fliest das dann irgendwann so richtig und Wir verstehen uns super. Lange Rede, es klappt einfach.

Nun hat mir mein Kollege erzählt, dass er gerne den "Bike-Guide" bei der DIMB oder DAV machen würde, es aber nicht geht weil?!.

Genau diese Antwort hätte ich gerne.

Also was braucht es unbedingt damit die Prüfung absolviert werden kann!.

Was oder wo wird den eine Aussage beschrieben?. Gibt es da einen Paragraphen/Passus/Niederschrift!, irgendwas warum dem Kollegen die Prüfung nach seiner Aussage verwehrt wird und er diese nicht Absolvieren darf?.


Sonnige Grüße aus LA GOMERA,

Mario
 
Servus Mario,

ein mehr als interessantes Thema! In meinem anderen Umfeld (= Schnee) arbeiten wir mit Blinden und Gehörlosen und dafür gibt es auch schon Ausbildungen.

"Blinde" sind wohl als "Guide" nicht wirklich geeignet, sollte ich da falsch verstehen, klärt mich bitte auf! Wobei es interessant sein kann, diese Gruppe auch anzusprechen und zu erreichen.
Gerade bei Gehörlosen und somit auf die entsprechende Kommunikation Angewiesenen bietet sich auch beim MTB ein Betätigungsfeld, gleichwohl ich nicht beurteilen kann, wie der Bedarf tatsächlich ist. ABER, hier ist der Bedarf mal marktwirtschaftlich egal! Es zählt alleine, dass man sich kümmert...

Ich habe das Jahr immer in dem Bereich Bedarf / Interesse gemeldet bekommen und auch an Mathias @MATTESM weitergeleitet. Sollte also dein Kontakt aus der Münchner Ecke kommen, wird das hoffentlich in der Ausbildung berücksichtigt, eine Reaktion fehlt mir leider selber.

Florian // GS
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Florian,

danke erstmal für die Rückmeldung.

Laut Informationen ist mein Kollege auch schon an einige Mitglieder der DIMB mit ver. Tätigkeitsfeldern in Kontakt gekommen.
Und es war zwar Interesse da aber es fehlt einfach an Information wie und ob die Möglichkeit einer Ausbildung besteht.

Es wurde jetzt mit Unterstützung von ebenfalls begeisterten Hör-u. Sprachgestörten ein Verein gegründet um den Bekanntheitsgrad zu steigern. Auch ist ein Interview mit dem Vorsitzenden erst kürzlich erschienen und weitere werden folgen.
Das große Problem ist wohl eher die Zulassung der Prüfung nach der Prüfung selbst. Es ist wohl so dass doch ein Gebärtensprachendolmetscher in den einzelnen theoretischen Unterrichtsmodulen anwesend sein muss um den Lehrinhalt zu Übersetzen.
Wer aber schreibt das vor!, den so ein Dolmetscher kostet mal richtig Geld und um diesen zu Finanzieren steht wer dann in der Bringschuld!?
Wäre dies nicht über den Verein und/oder der DIMB machbar so einen Dolmetscher zu finanzieren!.

Zur Zeit wären es vier Mitglieder des Vereines die sich gerne den Titel "Bike Guide für Hör-u. Sprachgestörte" auf ein TShirt drucken lassen würden.

Und ich muss sagen bei vier Anwärtern sollte man sich zumindest mal zusammen setzen ;-)
 
Ich kenne jetzt natuerlich die Details nicht und auch die Person an sich nicht oder in welchem Grad er fuehren will. Wir haben im Bereich klettern auch schon ueber die Moeglichkeiten diskutiert und unterm Strich spricht in Gefahren / Notsituationen einiges dagegen. Allein z.B. vor einem Steinschlag warnen zu koennen oder im Notfall schnell die Rettung zu verstaendigen kann sich schwierig gestalten.

Ist natuerlich alles sehr individuel. In unserem Fall war die Person zu 90% Taubstumm...
 
@GAPHupf82 danke für deinen Hinweis. Das dürfte immer die Herausforderung mit dem "Handicap" sein. Allerdings bin ich sicher, dass eine Gruppe von hier Gehörlosen mit einem Guide, der mit dieser Situation bestens vertraut ist, evtl. sogar selber Gehörlos ist, sich völlig anders verhält bzw. ihre Sinne anders einsetzt, als dass wir uns das vorstellen können.

Beim Thema geht es ja um das Führen einer Gruppe durch einen gehörlosen Guide, der dann nach meiner Einschätzung auch primär mit Gehörlosen unterwegs ist.
Meine Erfahrung ist, dass die Kommunikation machbar ist, wenn alle die Gebärdensprache können, mit dem reinen "Lippenlesen" kommt man leider nicht weit. In der Zeit zwischen den Kommunikationen ist jeder auf sich gestellt, und da bin ich mir soviel sicher, dass da jeder aus der Gruppe der Gehörlosen soviel ein besserer Teilnehmer ist als jemand, der sich seinen Stöpsel ins Ohr steckt und dann mit einer deutlich wahrnehmbaren "Musik" auf dem MTB unterwegs ist, in dem Moment ist der mindestens auch die Umwelt betreffend gehörlos, und das ohne die geschulten Sinne der Gehörlosen... ok, da kommt jetzt vermutlich auch meine Meinung über die Stöpsel im Ohr beim Mountainbiken durch, bitte hier nicht weiter diskutieren, trägt kaum zum Thema bei.

Meine Idee wäre jetzt mal:
  • Irgendjemand kennt jemanden, der gut mit dem Mountainbike unterwegs ist und als Gebärdendolmetscher arbeitet und gleichzeitig für einen Vorzugspreis die Sache unterstützt.
  • Einen Termin finden, an dem mindestens 5 Teilnehmer mitmachen, die mit gehörlosen Teilnehmern unterwegs sein wollen, wobei ich jetzt davon ausgehe, dass die dann gehörlos sind.
  • Eine Zeitschrift springt auf das Thema an, bringt einen Bericht und trägt auch zu einem Teil für diesen Lehrgang bei.
  • Ob es dann noch staatliche oder sonstige Hilfe seitens der Industrie o.ä. gibt, wäre zu prüfen...
Wie gesagt: Idee = Vision, und ich bin nicht für die Ausbildung zuständig, also kein Verantwortlicher.

Ach ja: ich schreibe "gehörlos" und weiß, dass es da eine große Bandbreite gibt. Also bitte nicht missverstehen, das dient eher der einfacheren Schreibweise.

Florian / Geschäftsstelle DIMB
 
Hallo zusammen,
danke für Euer Feedback bisher.
Der Link vom @Aldar und dem daraus nicht uninteressanten Tip mit der Fördermöglichkeit ist doch schon einmal Gold wert.
Die Situationsbeschreibung von GAPHupf82 sind natürlich auch immer mit besonderm Gesichtspunkt zu sehen. Leider aber auch nicht immer zu vermeiden. Passieren kann immer was.

Wenn Wir zusammen unterwegs waren habe ich dem Kollegen immer per Handgestig und Sprache (Stichwort Lippenlesen) den Trail der gefahren wird erklärt. Dies hat dann auch immer geklappt. In der Gruppe mit mehreren Hör-u. Sprachgestörten hat einer immer zuerst mit mir Gesprochen und die Info weiter gegeben. War alles kein Problem.
Nun veranstalltet der Kollege auch schon selbst über den Verein kleinere Touren und sogar Techniktraining. Auch hier ist dann die mehrzahl der Teilnehmer Hör-u. Sprachgestört. Die Resonanz in dem Bekannten, Freundes und Vereinskreis zu diesen Angeboten ist recht gefragt und werden auch gerne Angenommen. Punkt ist, der Kollege will/braucht die Guide Prüfung um eben das Angebot auszubauen und auch in den Kinderbereich zu gehen.
Die erste Kostenfrage ist eben die, wie die Stunden finanzieren in der ein Gebärtendolmetscher den Unterricht der DIMB zum Guide übersetzt und bei der Prüfung dabei ist.
Nach neuen Informationen, sind da zwei Dolmetscher im Gespräch, die den eventuellen Deal der vom Florian angesprochen wurde eigehen würden!. Ist aber noch offen.
Punkt zwei vom Florian ist fast erfüllt, zur Zeit sind mir vier Teilnehmer bekannt für die Prüfung.
Auch der dritte Punkt ist in Arbeit aber da sehe ich auch ein Potential für einen Bericht in der Trailnews ;-)
Für die DIMB im allgemeinen wäre dies doch vielleicht ein guter Image aspekt und ein guter Werbeträger nach aussen.

Ich fände es mal Hilfreich wenn sich eine von der DIMB verantwortliche Person zu diesem Thema äussern könnte.
Florian, war dies nicht der Matthias, der als Ausbidungsleiter das Amt inne hat?.

Der Kollege hat eine Vision und ist als Mensch auf einem guten Weg, man sollte Ihn dabei unterstützen.
 
Eine nachfrage beim Behindertensportverband sollte auch erste Wahl sein , vielleicht haben die da auch noch Tipps oder Möglichkeiten.
 
hier ist der Bedarf mal marktwirtschaftlich egal! Es zählt alleine, dass man sich kümmert...
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