Hallo zusammen,
für mich steht der Kauf eines neuen Zweirades an, ich möchte es mir nach Wunsch konfigurieren und dazu habe ich noch ein paar offene Fragen. Ich möchte mich und meine Pläne zunächst kurz vorstellen und dann meine Fragen stellen. Ich habe schon ziemlich erfolgreich hier im Forum gelesen (und auch die Suchfunktion benutzt), habe aber noch keine passgenauen Antworten für meine Fragen gefunden.
Zur Vorgeschichte:
Ich bin 26 Jahre alt, habe das Studium hinter mir und möchte mir nun zum Examen ein neues Radl schenken. Ich komme eigentlich aus dem Rennrad-Bereich (wie wahrscheinlich viele von euch in diesem Board) und habe für mein neues Rad strenggenommen zwei Einsatzszenarien.
Mein aktuelles Rennrad ist zwar technisch in einem guten Zustand und fährt super, aber technologisch ist es ziemlich in die Jahre gekommen und nicht so belastbar wie ich es gerne hätte. (Red Bull / Roseversand, Bj um die Jahrtausendwende, komplette Ultegra-Gruppe) Die Komponenten sind alle empfindlicher als aktuellere, Ersatzteile sind kaum noch zu bekommen, Kompatibilität zu modernen Komponenten ist schwierig, der Rahmen ist mit moderner Geometrie und Festigkeit nicht zu vergleichen. Bisher bin ich daher ausschließlich Schönwetter- und Top-Asphalt-Fahrer.
Ich suche also ein Rennrad, das ich auch mal bei Regen über einen geschotterten Radweg fahren kann, ohne dass ich danach das Verlangen spüre, sofort ALLE Lager zu öffnen, zu säubern und zu fetten. Ich fahre weder Rennen noch Zeiten und bin eher im Hügligen Unterwegs. Gewicht ist also wichtiger als Aero, aber es kommt auch nicht auf jedes Gramm an.
Und ich suche zusätzlich ein vielseitiges, leichtes, zuverlässiges Randonneur / Gravelbike, mit dem ich mehr oder weniger ganzjährig 2-4 ml pro Woche zur Arbeit fahren kann (ca. 10km pro Weg, auf dem Rückweg gerne länger). D.h. vor allem, es sollte einen Gepäckträger aufnehmen können, im Winter auch Schutzbleche (ich nutze an meinem bisherigen Alltagsrad die Crud Road Racer MK3, die sind super und würde ich dann mitnehmen) und ein bisschen alltagstauglicher bereift (ich muss nicht durch den Steinbruch, aber mal ne Schotterpiste, nen Gullideckel, ne Bordsteinkante...) sein.
Wenn es sich dann noch zum Bikepacking nutzen ließe, wäre ich ein glückliches Kind.
Mein Plan ist also ein vielseitiges, eher straßen-orientiertes Gravelbike zu kaufen und über zwei Radsätze, sowie o.g. Steckschutzbleche und einen leichten Gepäckträger hin und her zu verwandeln. Dass das eigentlich mindestens zwei Einsatzzwecke sind und ich in allen Bereichen gewisse Abstriche hinnehmen muss, ist mir klar.
Mir erscheint für meinen Bedarf die Ribble CGR Familie sehr passend, ob Alu oder Carbon entscheidet letztlich die Rechnung (ich möchte rund 2000€ ausgeben, auf keinen Fall mehr als 3000€).
Um sinnvoll zwei Radsätze nutzen zu können, braucht es m.M.n. eine sehr ausgeklügelte Antriebskonfiguration, um die es hier nun auch endlich gehen soll:
Ich würde grundsätzlich gerne bei Shimano bleiben (und daraus keine Glaubensdiskussion machen) und habe daher die 105er sowie 600er und 800er GRX Gruppen in der engeren Auswahl. Tiagra / GRX 400 passen (denke ich) nicht zu meinen Ansprüchen, Ultegra liegt sehr wahrscheinlich außerhalb meines Budgets. (Sicherlich wird später mal ein Asphaltflitzer mit Ultegra folgen...)
Um die Vielseitigkeit voll nutzen zu können, ist auf jeden Fall ein 2x Setup von nöten, auf der Straße möchte auf meine bisherige 53-11 als größte Übersetzung nicht verzichten, aus diesem Artikel lese ich heraus, dass bei einem Gravelbike als kleinstes ein Übersetzungsverhältnis von unter 0,95 erstrebenswert ist.
Daraus folgt für mich, dass ich auf eine 105er Kurbel mit 53-39 setzen sollte. Anders ist die lange Übersetzung auf der Straße schlicht nicht realisierbar. Für den Straßen-Radsatz würde ich dann eine 11-32 Kassette wählen, damit habe ich quasi die gleichen Gänge wie bei meiner aktuellen 3x9 Ultegra-Konfiguration.
Für den Gravel-Radsatz habe ich mir errechnet, dass eine 14-42 Kassette ideal wäre, die es so aber nicht gibt. Mein Plan ist aus einer 14-28 Ultegra Kassette und einer 11-41 XT Kassette eine solche Kassette zusammenzustecken:
14-15-16-17-19-21-24-28-32-37-42
Meine erste Frage: Lassen sich die beiden Kassetten tatsächlich so zusammenstecken?
(Ich hatte noch nie eine XT Kassette in der Hand, bei den Ultegra-Kassetten wäre das theoretisch problemlos machbar)
Dann ist zweitens fraglich, welches Schaltwerk dazu passen würde. Zum Thema Schaltwerk habe ich bisher (hier im Forum) herausgefunden, dass die angegebenen Kapazitäten und Ritzelgrößen (angeblich) um bis zu acht Zähne überschritten werden können.
Für obige Varianten wäre eine Kapazität von 42 Zähnen erforderlich. Außerdem für das kleinste Ritzel eine Kompatibilität für 14 Zähne; sowie für das größte Ritzel eine Kompatibilität bis 42 Zähne. Zur Wahl stehen drei Schaltwerke:
(Alle Angaben von Shimano)
105er 11fach RD-R7000-GS, Kap 39 Z, bedient min 11, max 12 bis min 28 max 34
GRX 11fach RD-RX812, Kap 31 Z, bedient min 11, max 11 bis min 40 max 42
GRX 11fach RD-RX810, Kap 40 Z, bedient min 11, max 11 bis min 30 max 34
Wer hat hier Erfahrungen, was passt oder (durch Käfig-Umbau) passend gemacht werden kann?
Sollten sich diese Hürden nehmen lassen, stünde drittens die Wahl des STI im Raum. Meines Wissens nach müssten sowohl die 105er als auch GRXer kompatibel sein, ich könnte also frei nach Befinden wählen. Ich habe bisher gelesen, die GRX seien etwas größer, das würde meinen großen Händen vllt. schmeicheln. Von aktuellen 105ern und Ultegras war ich bisher aber auch angetan.
Und zu guter letzt frage ich mich viertens, was der Unterschied zwischen Shadow RD und Shadow RD+ ist. Es wäre mir schon wichtig, dass die Kette bei unebenen (Wald-)Wegen / kleineren Sprüngen (Bordstein) nach Möglichkeit nicht schlägt. Leistet das bereits das 105er Schaltwerk oder braucht es dazu ein GRX Schaltwerk?
Ich hoffe, dass ich euch meine Überlegungen und bisherigen Ergebnisse gut darstellen konnte und dass ihr mich im Hinblick auf meine vier Fragen ähnlich kompetent wie in den beiden verlinkten Threads beraten könnt.
Bereits jetzt danke für eure Antworten!
Herzliche Grüße
heinmuek
für mich steht der Kauf eines neuen Zweirades an, ich möchte es mir nach Wunsch konfigurieren und dazu habe ich noch ein paar offene Fragen. Ich möchte mich und meine Pläne zunächst kurz vorstellen und dann meine Fragen stellen. Ich habe schon ziemlich erfolgreich hier im Forum gelesen (und auch die Suchfunktion benutzt), habe aber noch keine passgenauen Antworten für meine Fragen gefunden.
Zur Vorgeschichte:
Ich bin 26 Jahre alt, habe das Studium hinter mir und möchte mir nun zum Examen ein neues Radl schenken. Ich komme eigentlich aus dem Rennrad-Bereich (wie wahrscheinlich viele von euch in diesem Board) und habe für mein neues Rad strenggenommen zwei Einsatzszenarien.
Mein aktuelles Rennrad ist zwar technisch in einem guten Zustand und fährt super, aber technologisch ist es ziemlich in die Jahre gekommen und nicht so belastbar wie ich es gerne hätte. (Red Bull / Roseversand, Bj um die Jahrtausendwende, komplette Ultegra-Gruppe) Die Komponenten sind alle empfindlicher als aktuellere, Ersatzteile sind kaum noch zu bekommen, Kompatibilität zu modernen Komponenten ist schwierig, der Rahmen ist mit moderner Geometrie und Festigkeit nicht zu vergleichen. Bisher bin ich daher ausschließlich Schönwetter- und Top-Asphalt-Fahrer.
Ich suche also ein Rennrad, das ich auch mal bei Regen über einen geschotterten Radweg fahren kann, ohne dass ich danach das Verlangen spüre, sofort ALLE Lager zu öffnen, zu säubern und zu fetten. Ich fahre weder Rennen noch Zeiten und bin eher im Hügligen Unterwegs. Gewicht ist also wichtiger als Aero, aber es kommt auch nicht auf jedes Gramm an.
Und ich suche zusätzlich ein vielseitiges, leichtes, zuverlässiges Randonneur / Gravelbike, mit dem ich mehr oder weniger ganzjährig 2-4 ml pro Woche zur Arbeit fahren kann (ca. 10km pro Weg, auf dem Rückweg gerne länger). D.h. vor allem, es sollte einen Gepäckträger aufnehmen können, im Winter auch Schutzbleche (ich nutze an meinem bisherigen Alltagsrad die Crud Road Racer MK3, die sind super und würde ich dann mitnehmen) und ein bisschen alltagstauglicher bereift (ich muss nicht durch den Steinbruch, aber mal ne Schotterpiste, nen Gullideckel, ne Bordsteinkante...) sein.
Wenn es sich dann noch zum Bikepacking nutzen ließe, wäre ich ein glückliches Kind.
Mein Plan ist also ein vielseitiges, eher straßen-orientiertes Gravelbike zu kaufen und über zwei Radsätze, sowie o.g. Steckschutzbleche und einen leichten Gepäckträger hin und her zu verwandeln. Dass das eigentlich mindestens zwei Einsatzzwecke sind und ich in allen Bereichen gewisse Abstriche hinnehmen muss, ist mir klar.
Mir erscheint für meinen Bedarf die Ribble CGR Familie sehr passend, ob Alu oder Carbon entscheidet letztlich die Rechnung (ich möchte rund 2000€ ausgeben, auf keinen Fall mehr als 3000€).
Um sinnvoll zwei Radsätze nutzen zu können, braucht es m.M.n. eine sehr ausgeklügelte Antriebskonfiguration, um die es hier nun auch endlich gehen soll:
Ich würde grundsätzlich gerne bei Shimano bleiben (und daraus keine Glaubensdiskussion machen) und habe daher die 105er sowie 600er und 800er GRX Gruppen in der engeren Auswahl. Tiagra / GRX 400 passen (denke ich) nicht zu meinen Ansprüchen, Ultegra liegt sehr wahrscheinlich außerhalb meines Budgets. (Sicherlich wird später mal ein Asphaltflitzer mit Ultegra folgen...)
Um die Vielseitigkeit voll nutzen zu können, ist auf jeden Fall ein 2x Setup von nöten, auf der Straße möchte auf meine bisherige 53-11 als größte Übersetzung nicht verzichten, aus diesem Artikel lese ich heraus, dass bei einem Gravelbike als kleinstes ein Übersetzungsverhältnis von unter 0,95 erstrebenswert ist.
Daraus folgt für mich, dass ich auf eine 105er Kurbel mit 53-39 setzen sollte. Anders ist die lange Übersetzung auf der Straße schlicht nicht realisierbar. Für den Straßen-Radsatz würde ich dann eine 11-32 Kassette wählen, damit habe ich quasi die gleichen Gänge wie bei meiner aktuellen 3x9 Ultegra-Konfiguration.
Für den Gravel-Radsatz habe ich mir errechnet, dass eine 14-42 Kassette ideal wäre, die es so aber nicht gibt. Mein Plan ist aus einer 14-28 Ultegra Kassette und einer 11-41 XT Kassette eine solche Kassette zusammenzustecken:
14-15-16-17-19-21-24-28-32-37-42
Meine erste Frage: Lassen sich die beiden Kassetten tatsächlich so zusammenstecken?
(Ich hatte noch nie eine XT Kassette in der Hand, bei den Ultegra-Kassetten wäre das theoretisch problemlos machbar)
Dann ist zweitens fraglich, welches Schaltwerk dazu passen würde. Zum Thema Schaltwerk habe ich bisher (hier im Forum) herausgefunden, dass die angegebenen Kapazitäten und Ritzelgrößen (angeblich) um bis zu acht Zähne überschritten werden können.
Für obige Varianten wäre eine Kapazität von 42 Zähnen erforderlich. Außerdem für das kleinste Ritzel eine Kompatibilität für 14 Zähne; sowie für das größte Ritzel eine Kompatibilität bis 42 Zähne. Zur Wahl stehen drei Schaltwerke:
(Alle Angaben von Shimano)
105er 11fach RD-R7000-GS, Kap 39 Z, bedient min 11, max 12 bis min 28 max 34
GRX 11fach RD-RX812, Kap 31 Z, bedient min 11, max 11 bis min 40 max 42
GRX 11fach RD-RX810, Kap 40 Z, bedient min 11, max 11 bis min 30 max 34
Wer hat hier Erfahrungen, was passt oder (durch Käfig-Umbau) passend gemacht werden kann?
Sollten sich diese Hürden nehmen lassen, stünde drittens die Wahl des STI im Raum. Meines Wissens nach müssten sowohl die 105er als auch GRXer kompatibel sein, ich könnte also frei nach Befinden wählen. Ich habe bisher gelesen, die GRX seien etwas größer, das würde meinen großen Händen vllt. schmeicheln. Von aktuellen 105ern und Ultegras war ich bisher aber auch angetan.
Und zu guter letzt frage ich mich viertens, was der Unterschied zwischen Shadow RD und Shadow RD+ ist. Es wäre mir schon wichtig, dass die Kette bei unebenen (Wald-)Wegen / kleineren Sprüngen (Bordstein) nach Möglichkeit nicht schlägt. Leistet das bereits das 105er Schaltwerk oder braucht es dazu ein GRX Schaltwerk?
Ich hoffe, dass ich euch meine Überlegungen und bisherigen Ergebnisse gut darstellen konnte und dass ihr mich im Hinblick auf meine vier Fragen ähnlich kompetent wie in den beiden verlinkten Threads beraten könnt.
Bereits jetzt danke für eure Antworten!
Herzliche Grüße
heinmuek
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