Friaulix - Herbstliches rumwurschtln in den südlichen Dolomiten

Ich beneide Dich so! Es grenzt schon an Zumutung einem solche Bilder zu präsentieren! :heul:
Wenn ich könnte, wäre ich schon lange in die Dolomiten umgezogen so muss ein Sommer- und ein Winterurlaub pro Jahr reichen. :rolleyes:
Trotzdem: Danke, dass du uns mitnimmst und man so zumindest in Gedanken dort unten sein kann. :)
Ride on!
 
Reifenproblem wurde gerade überraschend gelöst, vielen Dank. Story folgt. Sorry wegen etwas verspäteter nicht-ganz-live Postings... aber die Handynetze haben die einsamen Schluchten des Friaul noch nicht wirklich erobert.
 
28.09. 14:20 Strada degli Alpini Tranconere (Rommeltrail), 900m

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Blick hinab ins nächste Tal , seitlich in die Felswand geschnitten die alte Militärpiste.

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Ein glasklares Essnullerl von oben bis unten... darf ja auch mal sein.

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Diverse Hindernisse sind trotzdem zu überwinden. Vor ner Woche war hier ein heftiger Sturm, der hat seine Spuren hinterlassen. Aufgeräumt wird in dieser einsamen Gegend sicher nicht vor dem nächsten Frühling.

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Das nächste Hindernis ist ein bisserl "garstiger". Irgendwas übles am Boden geht an meinem Hinterreifen gleich an zwei Stellen ziemlich brutal zur Sache. Hat wohl der Herr Feldmarschall irgendwo noch ein bisserl Stacheldraht verbuddelt?! Sowas ist auch nach hundert Jahren noch spitz genug, um sich gegen die Maxxis-Gummimischung mühe- und gnadenlos durchzusetzen. Den Schlauch kriegt man ja leicht wieder hin, ...

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... aber am Reifen wird eine etwas längerwierige Operation notwendig. Hab auf dieser kurzentschlossen gestarteten Kasperltour nix dabei... keine tire patches... kein Nähzeug... kein gar nix. Und ein Getränkeautomat ist auch nicht in der Nähe, wenn man mal ne Coladose brauchen könnte. Also wühle ich im Rucksack und zerschnipple alles, was man irgendwie von innen gegen den Schlitz wurschteln könnte. Die Zahnpastatube muss dran glauben, ist aber zu weich. Meine Kreditkarten, Perso und Führerschein will ich doch erst mal verschonen. Die Lösung bringt schließlich eine kleine Feuchtigkeitscreme, die mir Goldkettle noch schnell ins Gepäck geschmuggelt hat. Geht doch nix über weiche Männerhaut oder so : - ). Jetzt muss "Bübchen für zarte Babyhaut" halt dran glauben und wird als halbwegs stabiler Reifenflicken zweckentfremdet. Vorher schmier ich mir natürlich noch den gesamten Inhalt ins Gesicht. Verschwendet wird nix und Mann gönnt sich ja sonst nix. Bin jetzt jedenfalls total weich an der Backe!

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Kleine Beule bleibt, aber passt schon. Ab damit ans weniger belastete Vorderrad, dann hälts hoffentlich noch ne Weile. Wäre auch besser... bin hier in der Mitte vom friaulischen Nirgendwo und einen heftig langen Fußmarsch entfernt von der Zivilisation.
 
Zuletzt bearbeitet:
28.09. 15:30 Tunnel der Finsternis, 600m

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Weiter auf dem Rommeltrail, Reifen hält. Im Hintergrund das Ziel der Abfahrt, der Lago Selva...

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... im gottverlassenen Val Silisia. Anzahl der Menschen heute auf den Wanderwegen: Null. Und das wird sich wohl auch weiter nicht groß ändern. Hier ist einfach niemand.

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Angkorwat auf friaulisch? Da drin wohnt sicher ein Gespenst. Ich geh mal gucken... oder doch lieber nicht?!

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Nach der vielen Natur kommt die monströse Staumauer am Lago Selva beinahe unerwartet. Ziemlicher Kontrast zum langsam verfallenden Militärpistemtrail... aber einsam bleibt's trotzdem.

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Nach ner Viertelseeumrundung das nächste Highlight: Ein finstres Loch im Berg, laut Karte mehrere Kilometer lang.

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Ist ja schon irgendwie ein bisserl gruslig. Hoffe mir ploppts nicht mittendrin meinen Reifen um die Ohren. Na dann... Augen zu und durch.
 
...Die Lösung bringt schließlich eine kleine Feuchtigkeitscreme, die mir Goldkettle noch schnell ins Gepäck geschmuggelt hat. Geht doch nix über weiche Männerhaut oder so : - ). Jetzt muss "Bübchen für zarte Babyhaut" halt dran glauben und wird als halbwegs stabiler Reifenflicken zweckentfremdet. Vorher schmier ich mir natürlich noch den gesamten Inhalt ins Gesicht. Verschwendet wird nix und Mann gönnt sich ja sonst nix. Bin jetzt jedenfalls total weich an der Backe!
LOL
McStuntzi - total care.
Hoffe, des hebt ;)
 
28.09. 15:30 Tunnel der Finsternis, 600m



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Nach ner Viertelseeumrundung das nächste Highlight: Ein finstres Loch im Berg, laut Karte mehrere Kilometer lang.

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Ist ja schon irgendwie ein bisserl gruslig. Hoffe mir ploppts nicht mittendrin meinen Reifen um die Ohren. Na dann... Augen zu und durch.

Seit dem die Reflektoren dran sind ist es besser, aber cooles Licht hast dabei. Da weiss man mal was dunkel und still ist, bis auf die paar Tropfen von der Decke.

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jetzt hab ich meine tabacco bei der hand. sind besser als mein gedächtnis, vor allem bez wegnummern.

frage: wo isserdenn?

tramonti?
dann am besten den cai 810er via forchia zuviel in den comugnagraben, diesen aber ja nicht rausprobieren, sondern auf die sella giaf 810a und runter (leider strasse) nach san francesco.weiter über cai 827 bis forchia armentaria und hier die piste unterm m faz bis punkt 687, kurz rauf zu den stavoli jof und übern cai 840 nach oncedis/alesso (ganz brauchbarer trail, bin ihn im spätwinter mal gefahren, jetzt ist halt die vegetation die frage). kannnst aber auch direkt nach alesso rollen, das kenn ich aber nicht. müsst reichen für einen tag

dann zum lago di cavazzo nach interneppo, rauf auf den san simeone (gipfel muss nicht sein) und runter nach piovento https://itinerari.mtb-mag.com/tours/view/9493
und nach venzone. wenn der tag noch jung ist und der meister noch lust hat, a bisserl was wuideres: rauf auf elendslanger strasse zur malga confin (bis hier kenn ichs, bzw war BBS am jof ungarina) und von dort über cai 726 - forca campidello zum cai 703 und das tal des rio nero ins val resia. den 726er von der scharte bis zum ricoveru unten kenn ich leider nicht. weiter würd ich das resiatal reinstrampeln und was zum pennen suchen, am besten ganz hint in stolvizza, aber zu der jahreszeit?

aviano?
reifen kaufen?
dann kurbel doch rauf nach costa und via santuario madonna del monte richtung piancavallo, auf 1100 aber weg nach rechts auf einer almstrasse, die am rand der hochfläche weit nach N leitet. hier hast viele abfahrtsmöglichkeiten:
- gleich die erste bringt dich mehr oder weniger wieder nach aviano.
- der 985er nach costa wieder zu madonna, is aber lieb.
- die costa grande eher einfach, aber doch schön
- der viath luonc is leicht und sehr schön
- die costa longa schon ein bissi mehr
- der 986er hinten bringt nix, weil unten strasse und ausserdem wieder zruck.
ich würd die costa grande fahren bis zur madonna, wieder rauf, die almstrasse nu mal ummi, die costa grande runter, den 986er raufschieben und via cai 988 zur casera rupeit, grad runter, nit den linken (mei tabacco stimmt net) und immer soviel trail wie möglich unterm monte spia nach montereale bei maniago. nettes orterl, achtung messerwetzer daheim hihi.

dann eben dem rand lang, monte jouf ...
 
28.09. 16:00 Experimenteller Tunnelcanyon, 450m

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Der lange Tunnel ist zweigeteilt, in der Mitte kommt man in einer kleinen Schlucht mal kurz ans Tageslicht. Und eben dort sehe ich ein altes Wegerl, dass sich an einer Seitenwand talwärts zieht und dabei doch einen relativ gepflegten Eindruck macht. Das muss probiert werden.

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Fängt ganz gut an, ...

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... lässt aber dann doch etwas nach. Canyoning mit Fahrrad?! Aber das Stückerl ist zum Glück nicht so lang. Es folgen noch einige Schiebepassagen auf schmalem und verblocktem Wiesenpfad knapp über dem Fluss, ...

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... aber die andere Hälfte der unbekannten Abfahrt ist einfach geil.

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Experiment halbwegs gelungen, Friaul liefert. Fühlt sich kaum wie Italien an hier, so einsam und verlassen ist die Gegend. Komm mir eher vor, als wär ich irgendwo in den Gebirgen Albaniens. Personenzähler heute immer noch bei Null, wird langsam Zeit für einen Cappuccino!
 
Mal überlegen. Beim letzten Mal als ich da oben war gab es eine Trattoria, eine Bikewerkstatt und ein Wellness Hotel. Scheinen die aber wieder abgerissen zu haben Mangels Menschen, gibt es halt wenige im Friaul.

na. ein riesenbunker mit löchrigem dach. trail runter war vor 3 jahren ok, vorix jahr wegen starkregen angeblich nimmer so.
auffi aufn festa is a fest der aussicht:




oben, loch:
 
28.09. 19:00 Pension Castellani in Fanna, 290m

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Am Ende meines Experimentalcanyons beginnt ein kleines Schluchtenstraßerl, das mich vorsichtig aber zielstrebig aus dem friulanischen Nirgendwo zurück in die Zivilisation führt. Die kleinen Dörfer unterwegs sind allerdings allesamt mehr als ausgestorben und wahrscheinlich nur im August bewohnt, wenn überhaupt. Richtige Menschen und Cappuccini gibt's dann erst wieder in "Meduno" am Fuß der Berge und am Ende der Alpen.

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Im nächsten Ort "Fanna" miete ich mich schließlich im B&B Castellani bei Matteo ein. Glücklicher Zufall: Der Chef ist passionierter Skibergsteiger und Mountainbiker...

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... und hat in seiner Werkstatt doch tatsächlich einen fast neuen Reifen für mich. Fahre ab jetzt "Maxxis Aggressor" in 2.3", das macht mich auf dem Trail bestimmt noch zwei Stufen cooler! Ist der eigentlich für vorn oder hinten gedacht? Mein anderer Reifen ist ein Ardent in 2,4",.jedenfalls bis zur nächsten Stacheldrahtaufschlitzaktion.

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Ein weiterer toller Tag im Friaul wird standesgemäß mit Pizza und Spritz beendet. Wieso war ich eigentlich früher noch nie hier?! Gagasee my behind...
 
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