Mich würde jetzt mal deine juristische Vorbildung interessieren.
Ich bin Rechtsanwalt. Wir lesen halt viel.
Ich habe versucht die komplexe Fragestellung auf eine einfache Lösung hin zu verdichten, damit man einfach Biken kann und nicht über Haftungsfragen nachdeneken muss.
Aber ihr wollt nicht wirklich mitgehen.
Auf viele notwendige schadensbegründene Elemte sind wir gar nicht eingegangen.
Es geht beim faktischen und freiwilligen Führer aber in erster Linie darum, dass für diesen ein erhöhter Sorgfatlsmasstab gilt, was einer Erweiterung der Haftung gleichkommt. Diese Modell gitl auch für D.
Für die Haftung muss aber erst einmal jemand frewillig die Frühung übernehmen, oder jemand faktisch so tun, als ob er führen würde (desahlb Führer aus Gefälligkeit). Führt keiner, kommt es auch nicht zur erweiterten Haftung (dass der OGH auch erhöhte Sorfaltsprlichten unter gleichrangigen Gruppenmitliedern erkennt, lassen wir mal aussen vor).
Haftunsbgegründene Element sind, wie bereits geschrieben.
- Willentlich die Führung übernehmen,
- zu einer Tour überreden,
- Schwierigkeiten oder Gefahren verharmlosen oder verheimlichen,
- Ausrüstung versprechen und dann nicht zur Verfügung stellen,
- gerechtfertigtes Vertrauen erwecken und
- das Unterlassen einer notwendigen Aufklärung.
Das kann bei jeder MTB-Tour auch vorkommen
Die obigen Beispiele aus der Judikatur haben alle gemein, dass jemand führt und der andere ganau darauf vertraut. Darum geht es.
Mehrere gleich starke Fahrer, die seit Jahren zusammen fahren verabreden sich zu einer privaten, gemeinsamen Tour. Bisher wurde gemeinsam entschieden und auf eigene Gefahr gefahren. Einer der Fahrer hat kürzlich eine MTB-Guide-Ausbildung abgelegt. Wie sieht es bei der nächsten Tour aus?
Es macht keinen Unterschied ob jetzt ein Guide dabei ist, die Frage ist, ober faktisch oder frewillig führt und andere darauf vertrauen. (In D ist gil hier bei Profis ein sehr hoher Masstab, die führen quasi immer, haben wir oben diskutiert).
Sehe ich so, wie Du. Bin ich bei Dir.
.
Wenn jemand auf einer Tour zu Schaden kommt, für den der fatkische Führer nicht einmal kausal war, gibt's schon grundsätzlich keine Haftung. Und wenn er kausal war, muss man erst die Frage stellen, ob der Schaden im Zusammenhang mit der übernommenen Führung steht um zu erweitereten Haftung zu kommen. Siehe Beispiel "auf Brille setzen".
Wie aus der Diskussion erkennbar ist, steigen ja die Meisten ja schon bei der Problemstellung nicht durch. Wie soll ein Rechtsunkundiger für sich dann selbst die Frage klären, ob er durch sein Verhalten schon dem erhöhten Sorgfaltsmasstab (also erweiterten Haftung) unterliegt oder nicht.
Meiner Meinung nach ist das mühsam und am Ende entscheidet ein Richter.
Der TE wolllte ja nur wissen, ob es tatsächlich diese Risiko gibt, von dem ihm da berichtet wurde (ja, ein Haftungsrisiko kann es geben). Für ihn aber wohl nicht relevant.
Viel wichtiger ist, wie kann ich das mögliche Risiko wieder rausnehmen oder erst gar nicht entstehen lassen.
Zu letzerem hat der Prof. der UNI Innsbruck eine Haftungsfreistellung ins Spiel gebracht. Solche Instrumente gibt's auch in Deutschland. Hier im Forum sind einige der Meinung das geht in Deutschland nicht. Warum nicht, das konnte mir keiner erklären. Aus der hier angebotenen DAV Lektüre geht das nicht hervor. Das kann auch währnd der Tour bzw während der Tour notwendig werden wie
@Trittmeinsohn schreibt.
Mein Fazit:
Wenn eine solche Situation auftritt, liegt es an demjenigen , ab dem Zeitpunkt zu dem er den Lead übernimmt, klar zu stellen, dass er überhaupt kein Interesse hat, dafür gegenüber einem Teilnehmer der Gruppe zu haften. Gehen Sie dann trotzdem mit (oder weiter) stimmen sie zu.
In der Regel wird das gscheit sein, wenn in der Gruppe Leute sind, die man nicht kennt. Darüber hinaus erhöht es das Risikobewusstsein und die Achtsamkeit der anderen.
It's that easy.
Ich verstehe nicht, dass es so hart ist, diese einfache Lösung zu aktzeptieren.
Und wenn jemand glaubt ohne Notariatsakt nicht auskommen zu können, soll er sich die Frage stellen, wen er eigetnlich auf eine Tour mitnimmt.