Fully für langbeinige Leute?

bronks

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Hi!

Mit Schuhen habe ich einen Meter Innenbeinlänge und fahre mit entsprechender Sitzhöhe.

Bis jetzt habe ich ein Cube AMS 100 in 20" und ein Cube AMS 130 in 22" ausgiebig getestet. Bei beiden Rädern sackt der Hinterbau bergauf übelst ein, wenn man den Dämpfer so einstellt, daß sich das Radl nicht anfühlt wie ein Hardtail, also ca. 20% SAG.

Bei mir Sackt der Dämpfer zu etwa 2/3tel ein, wenn ich eine 15%ige Steigung fahre. Bei einer kleineren und leichteren Mitfahrerin Sackt der Hinterbau, bei etwa gleicher Abstimmung, vielleicht nur bis 40% in der gleichen Steigung ein.

Funktionieren alle vollgefederten Räder, bei Langbeinern, so ungünstig oder lag das in meinem Fall nur an der Konstruktion von Cube?

Danke!

Bronks
 
Mal dir mal ein Radl mit dir oben drauf auf, zeichne den Schwerpunkt dieses Systems mit einer Linie nach unten ein, und dann drehe das Ganze so, dass es 15% Steigung darstellt. Dann ziehe wieder eine Linie nach unten.
Wenn du zum Vergleich das ganze für einen leichten 1.80 Radler aufmalst, siehst du den Unterschied: viel mehr Gewicht liegt viel weiter hinten.

Lösung : im Stehen fahren.
 
In diesem Fall wären wohl längere Kettenstreben sinnvoll. Aber moderne Rahmen haben ja alle Kettenstreben so kurz wie geht.
Vielleicht wärst Du eine von den Personen denen ein 29er tatsächlich besser passen würde. Ein 1,72 Rennfloh sieht darauf m.E. lächerlich aus und die Räder passen kaum an den Rahmen, aber bei großen Leuten macht es vielleicht tatsächlich Sinn.
Am besten noch etwas mit DW-Link (Niner, Turner), die versacken ohnehin nicht so und sitzen tendenziell eher hoch im Federweg.
 
Mal dir mal ein Radl mit dir oben drauf auf ... Wenn du zum Vergleich das ganze für einen leichten 1.80 Radler aufmalst, siehst du den Unterschied: viel mehr Gewicht liegt viel weiter hinten.
Das habe ich schon vor ein paar Jahren gemacht. Mein erster Gedanke: Denken Fahrrad- und Rahmendesigner?

Das ist nur ein Teil des Problem. Durch die aktuell undurchdachten Gabeln mit der undurchdachten pneumatischen Absenkungen, sind sogar kleine und leichte Fahrer, draufgekommen, daß eine Gabel bzw. ein Dämpfer ungünstiger durchsackt, je kleiner die Luftkammern und entsprechend höher der Druck ist.

Lösung : im Stehen fahren.
Schon probiert, aber jedes mal setzte ich mich nach 1:45 Stunden wieder auf den Sattel. :)

... Vielleicht wärst Du eine von den Personen denen ein 29er tatsächlich besser passen würde ... DW-Link (Niner, Turner), die versacken ohnehin nicht so und sitzen tendenziell eher hoch im Federweg.
Beim 29er wird das Problem nur noch verschlimmert, da größerer Hebel. Das einzige, was einen unterschied machen könnte ist ein durchdachter Hinterbau, falls es sowas gibt, oder andere Übersetzungen am Dämpfer.
 
1276_hill_climb_bike_1.jpg
 
Wenn Du hier mal nachliest: http://www.dw-link.com/reasons.html
Der Dave Weagle scheint es verstanden zu haben. Also probierst mal ein Ibis Mojo, ein Pivot Mach 6, ein Turner oder etwas in der Art.
Vom Prinzip her ähnlich scheinen mir die KS-Link bikes von Banshee zu sein.

Ich habe 2 cm kürzere Beine als Du und fühle mich auf einem Santa Cruz Blur LT Carbon sehr wohl in XL.
@cxfahrer: Hillclimbing oder? Nicht sehr hilfreich aber zum Schmunzeln taugts :D
 
Ich habe eine Innenbeinlänge von 95 cm und fahre seit einem Jahr ein Stumpi FSR in 29". Damit geht es bergauf und bergab wesentlich besser. Ich kann Dir aus meiner Sicht nur raten, auf 29" umzusteigen.

Grüsse von Heinz
 
... Beim 29er wird das Problem nur noch verschlimmert, da größerer Hebel...
Inwiefern? Der Hebel am Sattelrohr bleibt ja aufgrund deiner Beinlänge gleich. Du musst doch im Grunde nur dafür sorgen, dass der Hebel an der Kettenstrebe länger wird. Und genau das machen 29er doch, weil die Laufräder größer sind und einen entsprechend längeren Hinterbau benötigen.
 
Inwiefern? Der Hebel am Sattelrohr bleibt ja aufgrund deiner Beinlänge gleich. Du musst doch im Grunde nur dafür sorgen, dass der Hebel an der Kettenstrebe länger wird. Und genau das machen 29er doch, weil die Laufräder größer sind und einen entsprechend längeren Hinterbau benötigen.
Die längeren Kettenstreben führen dazu, daß der Dämpfer noch mehr Druck braucht und noch progressiver wird. Der Kontrast zwischen übel Einsacken oder totgepumpt wird dann noch schärfer.

Ich habe keine Probleme damit, daß mir das Vorderrad abheben würde. Das Problem liegt darin, daß der Hinterbau sinnlos einsackt und der Sattel dann, zusätzlich zur Steigung, noch weiter hinter dem Tretlager liegt. Vom Gefühl her tritt es sich gegen den Berg, wie auf dem Liegerad. Dabei ist der Körper unnötig auf Spannung, was Energie kostet und Geschwindigkeit kostet.
 
Das ist ein bisschen zu einfach.
Dein Argument stimmt nur wenn der Dämpferhub und die Kinematik gleich bleibt. Die Hinterbau-Kinematik ist dann doch etwas komplexer als Dämpferhub geteilt durch Kettenstrebenlänge. Das Übersetzungsverhältnis ändert sich erstens ständig, zweitens hängt es auch noch von anderen Hebel-Längen und Winkeln ab wie der Hinterbau arbeitet.

Das einzige was Du wirklich sagen kannst ist dass genau Dein Cube mit längeren Kettenstreben auch nicht besser fahren würde. Das kann an vielen Dingen liegen. Viele Hinterbauten sind etwas degressiv um die Progression des Luftfederelementes mit zunehmender Einfederung zu kompensieren. Das ergibt einen guten Kompromiss bei der Ausnutzung des Federweges aber eben auch eine Kennlinie die manchmal zu linear ist bzw. im mittleren Teil das Gefühl ergibt der Hinterbau würde "durchsacken" bzw. durch den Federweg rauschen.
Bei Gewichtsverlagerung uphill wird das natürlich zum Problem.

VPP-Hinterbauten verfolgen das Ziel, eine s-förmige Raderhebungskurve zu erzeugen bei denen der Hinterbau durch den Kettenzug immer in den Sag-Punkt gezogen wird. Sprich befindet sich der Hinterbau zu weit im Federweg wird er wieder hinausgezogen, ist er zu weit draußen wird er "runtergezogen". Das war früher ziemlich extrem, die ersten Santa Cruz Blur fuhren sich unter Kettenzug soo stark - bessere Traktion als ein Hardtail - leider hatten sie auch ziemlichen Pedalrückschlag auf dem kleinen KB, weswegen man das in der zweiten Generation stark verwässert hat.

Die DW-Link Hinterbauten haben eine sogenannte "anti-squat" Anlenkung, dabei nutzt auch Dave Weagle den Kettenzug, macht das aber spezifisch, ausgehend von der Theorie: Uphill macht man auf dem kleinen Kettenblatt, in der Ebene nutzt man das mittlere und downhill das große. Wie sich das in Zeiten von 2-fach Antrieben verhält weiß ich nicht, schätze mal das das Wichtige daran, nämlich kein Versacken im Federweg beim Uphill, sich nicht verändert hat. Auf jeden Fall hat Dave Weagle mal in einem Interview gesagt dass 1-fach vorne sein Federungsprinzip nicht optimal nutzen würde.
Giant Maestro ist übrigens auch nach dem Prinzip gebaut, weswegen sie auch gerade eine Patentklage von Dave Weagle am Hals haben.
 
Deswegen hatte ich den Hillclimber verlinkt.

Langer Hinterbau, länger Dämpfer, zentrale Sitzposition bergauf. Eingelenker. Neutraler kettenzug.
 
Ja die Mopeds haben es da schön einfach. Kleines Ritzel, konstanter Kettenzug statt Sinusförmigem Kraftinput und vor allem keine externe Schaltung.
Komplett kettenzugsneutral am MTB ist ein Eingelenker aber nur bei vorne 1-fach und auch dann nur wenn der Drehpunkt exakt da liegt wo die Kette das Kettenblatt verlässt (was sich je nach eingelegtem Gang auch minimal verändert).
Ein auf der Höhe des Kettenblattes, aber viel weiter vorne liegender Drehpunkt führt bei großen Einfederungen auch dazu dass es nicht mehr antriebsneutral ist (z.B. Santa Cruz Heckler).
 
Bei meinen beiden Eingelenkern (Cannondale Prophet und Alutech Pudel DH) kann ich auf dem kleinen Kettenblatt schön den Kettenzug ausnutzen um nicht im Federweg zu versinken. Auf dem 32er-36er Kettenblatt sind beide dann relativ Neutral. (Drehpunkt in etwa auf höhe der Kette)

Trotzdem würde ich das Prophet wegen der Dämpferanlenkung keinesfalls für schwerere Leute empfehlen! Ein Eingelenker mit ordentlicher Dämpferanlenkung wäre aber auf jeden Fall auch eine Probefahrt für dich wert!
 
Mein 29" Stumpi hat im Vergleich zu meinem 26" Nicolai Helius CC einen 10 cm längeren Radstand. Der Schwerpunkt ist gerade für große Fahrer viel günstiger. Wenn man bereit ist, den Verlust an Wendigkeit in Kauf zu nehmen, ist der Umstieg auf 29" nach meiner Erfahrung sinnvoll.

Grüsse von Heinz
 
Mein 29" Stumpi hat im Vergleich zu meinem 26" Nicolai Helius CC einen 10 cm längeren Radstand. Der Schwerpunkt ist gerade für große Fahrer viel günstiger. Wenn man bereit ist, den Verlust an Wendigkeit in Kauf zu nehmen, ist der Umstieg auf 29" nach meiner Erfahrung sinnvoll.

Grüsse von Heinz

Es ist dem Radstand aber egal, ob kleine oder große Räder drin sind.
 
Welche Dämpfer sind denn in den beiden Cubes verbaut?

Mein AMS 100 hatte ich mit einem Rock Shox Ario RLR nachgerüstet.
Bergauf einfach gelockt, vom Lenker aus, und fertig wars.
War auch ein 20 Zoll.

Bei meinem 130er mit Fox RP23 war in Pro Pedal Position aber sowieso alles gut.
 
Ein auf der Höhe des Kettenblattes, aber viel weiter vorne liegender Drehpunkt führt bei großen Einfederungen auch dazu dass es nicht mehr antriebsneutral ist (z.B. Santa Cruz Heckler).

bei großen einfederungen ist dann aber nicht antriebsneutralität das problem, sondern kettenschlag. bei richtig eingestelltem fahrwerk erreicht man diese großen einfederungen nämlich nur, wenn der antrieb keine rolle spielt.
 
Welche Dämpfer sind denn in den beiden Cubes verbaut? ... Bei meinem 130er mit Fox RP23 war in Pro Pedal Position aber sowieso alles gut.
Bei mir war es auch 2x der RP23. Gewippt hat nichts. Das war OK, aber der Dämpfer ist Bergauf richtig ekelhaft eingesackt.

Gestern durfte ich an einem Cube AMS WLS, dem Damenradl in Gr. 17", herumspielen. Das hatte einen Fox Float CTD. Ich habe den Dämpfer auf C gestellt und habe mich draufgesetzt. Es war bretthart. In den 2 Minuten, in denen ich (2-Meter-Mann mit 90kg) mit dem kleinen Radl herumgeritten bin, hat sich der Dämfer kaum, wenn überhaupt, bewegt. Leider hat man mir das Rad viel zu schnell weggenommen.

Hat noch jemand Vergleichserfahrungen bzgl. Fox Float RP23 vs. CTD?
 
Der CTD hat im Gegensatz zum RP23 einen richtigen Lock-Out.

Das ist der entscheidende Unterschied und war auch der Grund warum ich auf den Rockshox umgestiegen bin.

Hardtail bergauf (Lock) und schon Soft auf den Trails (offen), war perfekt.

Aber beim 130er ist das sacken doch nicht so das Problem.
Bergauf die Talas absenken und du verlagerst das Gewicht nach vorne. Dann gehts wieder.
 
... Der CTD hat im Gegensatz zum RP23 einen richtigen Lock-Out ...
Ohhh... ich hätte mich wohl besser informieren müssen ...

... Aber beim 130er ist das sacken doch nicht so das Problem. Bergauf die Talas absenken und du verlagerst das Gewicht nach vorne. Dann gehts wieder.
Die Gabelabsenkung hat mir zwar ein bissl geholfen, aber der Sitzwinkel war dadurch nicht zu retten. Der Druck auf dem Vorderrad war immer ausreichend, aber die Sitzposition war echt nicht berauschend. Hätte ich einen Dämpfer mit richtigem Lockout gehabt, dann hätte die Gabel gerne noch 2 cm länger sein dürfen.
 
Aber ein 22" Cube ist dir doch eh viel zu klein, wenn du bei 2 Meter nur 95 Beinlänge hast?
Die Cubes sind doch extrem kurz - soweit ich mich erinnere irgendwas um 610 Oberrohr bei 73 Sitzwinkel?
Vielleicht einfach mal ein passendes Fahrrad versuchen (mit Lockout natürlich)?
 
Aber ein 22" Cube ist dir doch eh viel zu klein, wenn du bei 2 Meter nur 95 Beinlänge hast?
Die Cubes sind doch extrem kurz - soweit ich mich erinnere irgendwas um 610 Oberrohr bei 73 Sitzwinkel?
Vielleicht einfach mal ein passendes Fahrrad versuchen (mit Lockout natürlich)?

Das hab ich grad aus Interesse kurz gegoogelt und siehe da: 613mm Oberrohr. 605-610 ist bei mir bei 1.82m die bevorzuge Oberrohrlänge, nur so zum Vergleich.
 
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