tach zusammen!
es gibt ja im gesamten forum ne ganze menge beiträge mit den unterschiedlichsten angaben zu "optimalen" drücken für SPV-gabeln. ich weiss nicht, ob ich der einzige bin, aber mich persönlich verwirrt das eher, als es hilft. ich versuche daher mal, meine interpretation der ganzen SPV-einstellungen für eine skareb platinum SPV schematisch zusammenzufassen. ich hoffe mal, das ich das alles richtig verstanden und zu den richtigen schlussfolgerungen geführt habe -- ansonsten bitte korrigieren.
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** also erstmal die "basics":
- der druck in der SPV-kammer bestimmt das "losbrechmoment" (wobei der ausdruck "moment" im mechanischen sinn - also kraft x hebelarm - anders benützt wird; es sollte wohl eher "losbrechimpuls" heißen, da die kraft ja in gabellängsrichtung wirkt!?)
- sobald dieser impuls überschritten ist, öffnet das SPV-ventil und die gabel arbeitet (fast) "normal" entsprechend des im linken holm vorhandenen drucks (hoch = hart, gering = weich; das ist natürlich in abhängigkeit des fahrergewichts zu sehen, logisch!)
- über das SPV-volumen (sechskantschraube rechte seite) lässt sich der zusammenhang zwischen federweg und dämpfungsintensität steuern: hohes volumen (schraube raus) bewirkt eher lineare charakteristik, geringes volumen (schraube rein) führt zu einem stark progressiven verhalten (exponentiell??)
- über die einstellschraube unten rechts lässt sich das rückfederverhalten einstellen: sehr agil (gefahr des "hüpfens") oder eher träge
** für mich ergeben sich (in theorie) also folgende gabel-charakteristiken (extremwerte, übergänge in praxis natürlich fließend):
Druck (links)
gering___hoch
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|a|b| gering
-------------------------- SPV-Druck (rechts)
|c|d| hoch
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a. gabel öffnet früh (geringer impuls) - weiches dämpfungsverhalten:
wenn überhaupt, wahrscheinlich nur in verbindung mit einer stark progressiven dämpfungscharakteristik sinnvoll (sonst gefahr des durchschlagens); recht starkes federn der gabel im wiegetritt; einsatz: raues profil, eher geradeaus (also ohne wirkliche wiegeschritt-abschnitte). eine SPV-gabel macht für diese charakteristik wohl eher weniger oder gar keinen sinn!?!
b. gabel öffnet früh (geringer impuls) - hartes dämpfungsverhalten:
einstellung analog a., jedoch besser für raues terrain mit härteren schlägen geeignet
c. gabel öffnet später (höherer impuls) - weiches dämpfungsverhalten:
ebenfalls wahrscheinlich nur in verbindung mit einer stark progressiven dämpfungscharakteristik anzuraten (s.o.); federn im wiegetritt spürbar reduziert (wir wollen mal die "gar-nicht-mehr-wippen"-mär zuhause lassen); einsatz: racing-orientierte touren / marathons bei gemäßigten streckenhindernissen
d. gabel öffnet später (höherer impuls) - hartes dämpfungsverhalten:
federn im wiegetritt spürbar reduziert; nach öffnen des SPV-ventils aber straffes dämpfungsverhalten; einsatz: typische XC-einstellung für kürzere und mittlere strecken ggf. in verbindung mit rauerem terrain als c.; für längere strecken aufgrund der höheren gelenkbeanspruchung aber im vergleich zu c. suboptimal.
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trifft das die sache im kern? mir ist bewusst, dass die matrix stark polarisiert -- aber als erste orientierung für einen neueinsteiger (wie mich) evtl. hilfreich, um zunächst mal einen groben fahr- und geländespezifischen ausgangswert für weitere individuelle anpassungen der parameter zu finden...
grüße
gilchman