Tour Nr. 087 - Exkursion zur Ruine Trutzeltz
Die kleine Burgruine Trutzeltz, unweit der berühmten Burg Eltz, hat mich schon immer interessiert.
Für eine meiner bisher längsten Touren ein lohnenswertes Ziel.
Farmland.
Nachdem ich mich aus dem Rheintal hochgekurbelt habe, ging der allergrößte Teil der Strecke durch die dünnbesiedelte Agrarzone des Maifelds über stillgelegte Bahntrassen und Feldwege.
Es hat schon etwas meditatives die leicht hügeligen Kilometer abzureissen
Kurz vor dem Ziel gab es auch noch ein bisschen richtigen Wald...
Burg Eltz
Beeindruckend (und meist von Touristen überlaufen) thront die märchenhafte Burganlage auf einem kleinen Hügel im Tal. Mich interessiert aber eigentlich die überwucherte Ruine direkt neben mir (Rechts im Bild)
Burgruine Trutzeltz
Gar nicht so einfach in die zugewachsene, abgesperrte Anlage vorzudringen. Man kommt sich ein bisschen wie in einem Fantasy-RPG vor...
Burg Trutzeltz liegt etwa 230 Meter Luftlinie nördlich der Burg Eltz an einem gegenüberliegenden Berghang. Die sehr kleine Burganlage hat eine Größe von nur etwa 30×25 Metern. Sie wurde durch den Trierer Erzbischof Balduin als Belagerungsburg gegen Burg Eltz errichtet. Die im Tal liegende Burg Eltz wurde von der Trutzburg mit Steinkatapulten (Bliden) beschossen, konnte aber letztlich nicht eingenommen werden. Im Laufe der Kampfhandlungen setzte Balduin auch eine frühe Form von Feuerwaffen (Pfeilbüchsen) ein - der erste nachweisbare Einsatz überhaupt in Deutschland.
Nach dem Friedenschluss verlor die kleine Trutzburg bald an Bedeutung, wurde nicht weiter unterhalten und galt schon 1453 als verfallen. In einer in das Jahr 1453 datierten Urkunde wird die Burg Trutzeltz als ''
bysher vnbewohnet und dadurch verwüstet und vergenklich'' beschrieben.
Es wird Zeit für den Rückweg.
Schier endlos ziehen sich die Hügelwellen bis zur topfebenen Bahntrasse. Hier kann man ordentlich reintreten.
Zum Wohl!
Am ''Alten Bahnhof'', 23 km vor Daheim, gönne ich mir ausnahmsweise mal ein kühles Bier...
Trassenausbau.
Das neueste Maifeldradweg-Teilstück der ehemaligen Eisenbahnlinie ist kurz vor Vollendung (und schon befahrbar).
Zurück am Rhein.
Das waren mit Kletteraktion, Fotos und Rast(en) ca viereinhalb Stunden für die knapp über 70 km.
Grüße
Stefan