jopo
Leisetreter
Dein Bike ermutigt mich nun doch meinen JimBow in Frieden zu lassen und dafür mein Corratec X-Force umzubauen.
Dein Corratec ist doch ein Viergelenker wenn ich mich nicht irre? Das kannst Du vergessen!
Ich werde vielleicht irgendwann mal einen Thread aufmachen zu dem Thema Fully mit Gates. Hier schon mal eine Vorab-Version, vielleicht hilft es ja wem bei der Entscheidung, es lieber zu lassen ;-)
Zahnriemenantrieb in Fully selber einbauen:
Nach Vorgaben des Herstellers Gates und des Importeurs Universal Transmission der Gates-Carbon-Zahnriemen darf der Zahnriemen nur in die Richtung der Zähne gebogen werden. Somit kann der Riemen eigentlich nur durch Verschieben des Hinterrades oder des Innenlagers gespannt werden.
Meines Wissens gibt es nur zwei Fully-Typen, die dementsprechend bedingt für den Gates-Zahnriemen in Frage kämen, Fullys mit Antriebsschwinge (Beispiel GT I-Drive) oder Fullys, bei denen der Schwingendrehpunkt im Zentrum des Tretlagers liegt. Ersteres hat meistens keinen zu öffnenden Hinterbau, wie er für den Zahnriemen erforderlich ist, letzteres System hat einen Pedalrückschlag, der eigentlich nicht zu akzeptieren ist, beide haben normal keine Möglichkeit, den Riemen über das Ausfallende zu spannen und EBB kommt bei beiden wohl nicht in Frage.
Trotzdem fände ich es "spannend", einen GT I-Drive an der Sitzstrebe zu öffnen und den Zahnriemen dann mit einem Spanner wie dem Bernds-Spanner zu spannen.
Wenn man ein Fully mit Gates-Zahnriemen ausstatten will bleibt also nur noch, sich über die Vorgaben des Herstellers hinwegzusetzen. Das habe ich gemacht und mein Cannondale Prophet (klassischer Eingelenker) fährt inzwischen über tausend Kilometer ohne Probleme mit dem Zahnriemenantrieb.
Das Bike hat Evelated Chainstay (obenliegende Kettenstrebe), was den Einbau des Zahnriemens sehr erleichtert weil der Hinterbau nicht geöffnet werden muss. Ich denke auch, dass alle anderen Fully-Hinterbauformen ohne obenliegende Kettenstrebe (ausser Antriebsschwinge) ungeeignet sind, weil durch die Kettenstrebe der Raum zum Spannen des Riemens vermutlich nie ausreicht.
Wenn man nun so einen Rahmen hat mit obenliegender Kettenstrebe ist als nächstes zu prüfen, wieviel Riemenlänge (Differenz zwischen ausgefedert und voll eingefedert) âwegzuspannenâ ist. Dies ermittelt man, indem man die Chainstaylength jeweils im ausgefederten und voll eingefederten Zustand misst. Chainstaylength ist hier das Mass von Tretlagerachse bis Hinterachse. Die Differenz muss mal 2 genommen werden (Lasttrum und Leertrum) und sollte dann auf jeden Fall unter 40mm sein, da sonst der Riemen beim Spannen zu sehr nach innen gebogen werden muss und sich irgendwann Lasttrum und Leertrum berühren. Bei meinem Prophet sind das zum Glück "nur" 32mm.
Ich hatte ja zeitweise die Absicht, ein SantaCruz Heckler ebenfalls mit einem Zahnriemenantrieb auszustatten. Dabei stellte sich heraus, dass beim Heckler die Differenz zwischen ausgefedert und eingefedert um ein Drittel grösser war als beim Prophet, obwohl beide klassische Eingelenker sind mit ähnlichem Federweg und ähnlichem Schwingen-Drehpunkt. Damit war das Heckler-Projekt gestorben.
Als nächstes muss man ermitteln, ob es einen Zahnriemen und die gewünschte Ãbersetzung für die Chainstaylength gibt. Hierfür gibt es Tabellen auf der Website von Universal Transmission. Es muss natürlich mit dem grösseren Mass (voll eingefedert) gesucht werden. Da die Auswahl an Riemen und Sprockets begrenzt ist, kann das Projekt auch daran scheitern. Ich hatte das Glück, für das Prophet die passenden Teile zu finden.
Kann noch jemand was zu dem Thema ergänzen oder irre ich mich irgendwo?
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