Gefährlichkeit von Alu-Starrgabeln

Ja ging leicht bergauf, kein grosses Tempo ... Helm hab ich danach weggeschmissen und einen neuen ausgepackt.
Was richtig daneben ist, ist dass Amazon die Gabel unter einer anderen Teilenummer weiter listet, so dass die kritische Analyse die ich verlinkt habe, gar nicht mehr zu finden ist ... 😠
Ja, bin selbst definitiv auch kein Amazon-Fan. Muss aktuell nur einen Gutschein-Guthaben da aufbrauchen. In dem Zusammenhang ist mir aber auch aufgefallen, dass man da mitunter schon genauer die Rezensionen lesen muss, um sich nicht von 4-4,5 Sternen blenden zu lassen. Wenn dann allerdings auch noch solche Geschichten da abgezogen werden ... naja, anderes Thema.

Wenn die Gabel da und eingebaut ist, melde ich mich nochmal :daumen:
 
Bewertungen im Internet sind leider inzwischen komplett fuer'n Ar§
Man kann schlechte Bewertungen anzweifeln, das zustaendige Portal 'knickt dann ein', will sagen fuerchtet einen Rechtsstreit, also werden die schlechten Bewertungen schnell geloescht.
Gleichzeitig kann man aber Top-Bewertungen kaufen.

Der Effekt ist:
Die richtig echt schlechten Laeden erkennt man am 'geputzten Profil' mit 5.0 Schnitt

https://fivestar-marketing.netUmgekehrt gehe ich heute so vor, dass ich dem Laden vertraue, der durchaus ein paar schlechte Bewertungen hat (diese auch 'erduldet' und sie eben nicht loeschen laesst), bei denen man aber schnell erkennen kann, dass nicht der Bewertete, sondern der Bewertende der Idiot ist.
 
Umgekehrt gehe ich heute so vor, dass ich dem Laden vertraue, der durchaus ein paar schlechte Bewertungen hat (diese auch 'erduldet' und sie eben nicht loeschen laesst), bei denen man aber schnell erkennen kann, dass nicht der Bewertete, sondern der Bewertende der Idiot ist.
Auch falls das ebenfalls nur 'ne Strategie ist, geht's mir ähnlich. Hatte da jetzt aber bei den einschlägigen Online-Bike-Shops auch eher den Eindruck, dass die diesen Weg gehen.
 
Alu gibt nicht elastisch nach, es bricht einfach ab. Wenn du Sorgen bzgl. Alu hast, kannst du auch eine der unzähligen Stahlgabeln nehmen - vom Gewicht nur minimal schwerer........
Aluminium -Legierungen für den Rahmenbereich (Al 6061, Al 7005, Al 7020 u.a.) haben genauso wie legierte Stahle einen elastischen Bereich, eine Fließgrenze (Ersatzweise eine Dehngrenze), einen Gleichmaßdehn-Bereich, an dessen Ende eine Zugfestigkeit, einen Einschnür-Bereich und eine Bruchdehnung.
In der Praxis kommt es immer darauf an, welche Größe diese speziellen Kennwerte besitzen. Pauschal-Urteile, wie sie durch das Internet Myriaden-fach verbreitet werden, sind kein guter Ratgeber. Die sind in den meisten Fällen total daneben.
Mein Tipp : Am besten selber sich ein Spannung-Dehnungs-Diagramm des ins Auge gefaßten Werkstoffs besorgen und mal selber nachschauen.
Das Problem ist, daß z.B. viele Rahmen-Hersteller gar keine Unterlagen über ihre verwendeten Materialien besitzen.
Ich nenne zur Orientierung nun mal einige "Hausnummern":
Ein Aluminium-Werkstoff mit einer Gleichmaß-Dehnung von 15 % (Kennzeichnet auch die Zugfestigkeit) und 20 % Bruchdehnung hat nach dem Überschreiten der Zugfestigkeit noch hinreichend Deformations-Vermögen (Einschnür-Bereich), so daß auch ein überlasteter Lenker nach Überscheiten der Zugfestigkeit nicht sofort "auseinander montiert". Es ist aber nötig, darauf hin zu weisen, daß ein Baustahl wie St37 (neue Bezeichnung schau ich nicht nach !) die genannten Hausnummern fast immer (> 90 % ?) erfüllt, während man sich diese Kennwerte bei einem Al 6061 vom Material-Lieferanten garantieren lassen sollte.
Obwohl das Verständnis eines Spannung-Dehnungs-Diagramm keine Geheim-Wissenschaft ist, wundere ich mich immer, wie wenig Gebrauch im Konstruktions-Alltag davon gemacht wird.
Ich kenne auch Stahl-Legierungen, die nach Überschreiten des elastischen Bereichs abrupt brechen: Die nennen sich z.B. "Federstahl-Legierungen".
Da bin ich selber schon Opfer geworden: So ohne größere Veranstaltungen die Öse einer Feder gering-fügig anders zu biegen, endete mit einem Bruch (Die Feder war offenbar durch gehärtet !).
Meine 7 Zent!

MfG EmilEmil
 
@emilemil : Top! Danke für diese Ausführungen! Gleichzeitig dürfte ich gerade bei dem Projekt, eine möglichst günstige und stabile Starrgabel zu kriegen, eben vor dem von dir beschriebenen Problem stehen, dass da (bestenfalls ...) Stahl oder Alu steht.

Davon abgesehen stehe ich zumindest gerade vor einem viel basaleren Problem: Die Gabel ist da, aber die Sockel bzw. diese Steckfläche für die V-Brakes sind nicht parallel. Es lässt sich nur bedingt mit der Kamera einfangen, das bloße Auge sieht's perspektivisch irgendwie viel deutlicher:

DSC04618.JPG


Meines Erachtens müsste diese linke Auflagefläche gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden (ist gut ein Millimeter Höhendifferenz, auch wenn das auf dem Bild vllt. nicht so deutlich wird), damit die Einstecklöcher auf gleicher Höhe/symmetrisch sind. Regt mich ja schon wieder auf sowas :D

Ich würde sie zurückschicken, es sei denn, das wäre normal oder nicht dramatisch. Was meint ihr?
 
Zuletzt bearbeitet:
Sieht etwas schludrig "angeschweißt" aus. Vergleich mal die Position (Mitte Bolzenachse) rechts und links: Wenn die stimmt (Toleranz +- 0,5 ?) kannst Du evtl. damit leben. Die Löcher dienen den Spreizfedern mittelbar als Lager. Mit der Einstellschraube kannst Du neben einer Abweichung der Federn gegeneinander auch ein leicht falsch sitzendes Loch korrigieren. Was Du machst, ist Deine Entscheidung. Es ist weder normal, aber auch nicht besonders dramatisch (Urteil nur von den Bildern her !).
Ich würde die Gabel reklamieren, weil mir so etwas auf den Keks geht (Selbst, wenn es nur ästhetisch ist !). Denn die Federn sind nach meiner Erfahrung nie ganz gleich, so daß diese Einstellschrauben schon ihre Berechtigung haben.
Egal, was Du machst, ich wünsche viel Erfolg !

MfG EmilEmil
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde das überhaupt nicht dramatisch. Die Bremsen haben mindestens eine Einstellschraube für die Federspannung und die gleicht das locker aus. Und wenn die Bremse montiert ist, sieht man die kleinen Lochbleche eh nicht mehr.
 
Man kann sich auch über alles aufregen! Selbst wenn die Sockel selber leicht in der Höhe versetzt wären, ist das kein Beinbruch. Das ist ein Fernost Massenprodukt., wohl auch von Menschen gebaut und nicht von Robotern.
 
Man kann sich auch über alles aufregen!
Unbedingt! Nicht, dass der Blutdruck nachlässt!

@emilemil + @ArSt : Hatte befürchtet, die V-Brakes würden dadurch allzu asymmetrisch stehen. Hab's gestern Abend aber dann doch mal ausprobiert und es ließ sich halbwegs "hinfriemeln". Finale Bilder werden noch dauern, weil ich den Steuersatz austauschen muss.

Die Krone der alte Federgabel scheint mit dem Gabelkonus verschweißt zu sein. Letzterer lässt sich entsprechend weder mit gutem Zureden noch mit roher Gewalt entfernen. Zwischen Krone und Konus war zudem eine Art Dichtungsring, was ja nur sinnvoll ist, wenn der Konus fest mit der Krone verbunden ist, da ja sonst Spiel entsteht.

Eine weitere Kuriosität, die ich in dem Zus.hang entdeckt habe, ist die wiederverwendbare Kralle:

DSC04620.JPG

@Thronfolger : Großen Dank! Melde mich gleich nochmal per PN - hab da noch ein anderes altes Bike rumfliegen ;)
 
Verschweißte *) Konen für das untere Lenkkopflager gibt es sinnvollerweise nicht. Der untere Konus hat einen Preßsitz, der wegen unterschiedlicher Toleranzen (Gibt ja im Normal-Fall auch verschiedene Hersteller !) mal fest oder fester sitzt. Wenn kein Abzieher vorhanden ist, wird der Konus mit einem nicht zu großen Schraubendreher vorsichtig ringsum abgehebelt (Die Klinge wird in den kaum vorhandenen Spalt zwischen Konus und Gabel leicht eingeschlagen !). Bei jedem Eindringen in den Spalt verkantet der Konus (der sitzt dann noch fester !) bis sich nach ca. 2-3 "Abhebel-Umdrehungen" der Konus soweit gleichmäßig von der Gabel abgehoben hat, daß ein Lösen des Konus von seinem Gabelsitz möglich ist.
Bei mir waren bisher alle Konen mit der Abhebel-Methode lösbar. Nun stehen meine Räder auch niemals im Freien und bei Regen fahr ich nur, wenn mich ein Schauer überrascht.
*) Bei vorhandener Korrosion zwischen Gabel und Konus kann eine Korrosions-Verschweißung (Kalt-Verschweißung) auftreten.
Ein professioneller Schrauber hat mit der Korrosions-Verschweißung bestimmt andere Erfahrungen gemacht (Stichwort: Der Rad-Besitzer gehört zu den üblichen Pflege-Muffeln !) Bei Korrosion empfiehlt sich, vorher einen Röstlöser (WD 40 o. ä.) einzusetzen.
Wiederverwendbare "Krallen" laufen unter der Bezeichnung "Expander". Die käuflichen Expander sind gegenüber Deinem Exemplar noch etwas modifiziert (Zylinder-Segmente, die zwischen Kegelscheiben per Gewinde-Bolzen auseinander gedrückt werden). Wann immer es geht, verwende ich diese. Die Krallen machen nach meiner Meinung Kerben in den Gabelschaft und sind dazu noch kaum ohne weitere Kerben (Oder Vertiefung vorhandener) wieder lösbar. Als Konstrukteur geht mir so etwas gegen den Strich !

MfG EmilEmil
 
Mit "gutem Zureden" oben war WD 40 + zartes Klopfen mit Schraubenzieher und Hammer gemeint. Rohe Gewalt ähem geht aus dem gleich folgenden Bild hervor :D (Die Gabel war so oder so für den Schrott gedacht ...)
Ich schicke mal kurz ein Bild, das zeigt, was ich meine, und weshalb ich doch noch glaube, dass Krone und Konus fest verbunden sind. Man sieht man von oben nach unten:
  • Konus
  • Spalt, in dem eine Art Dichtungsgummi stecke (an der Größe des Spalts hat sich trotz aller Versuche nichts getan)
  • Gabelkrone
  • eine Schraube, von der ich glaube, dass sie den Schaft in der Krone hält
Ihr seid die Experten, aber meine These ist, dass hier Krone und Konus gewissermaßen "aus einem Guss" sind (?).

DSC04621.JPG
 
Gegen einen Verbund von Krone und Konus spricht auch der Kragen unterhalb der Nut, ganz abgesehen davon, dass Gabel und Steuersatz in verschiedenen Ausführungen möglich sind. Ansonsten wären Gabel und Steuersatz eine Einheit. Prüf doch einfach mal, ob der Konus aus Stahl ist, dann wäre die Lage klar.
Die Nut wird sich nicht ändern, Die Trennung liegt unterhalb zwischen Krone und Kragen.
 
Preis von 42.- DEM (6.- DEM Ritzel, 12.- DEM Kette, 24.- DEM Arbeit)
Fuer die Juengeren hier: Das sind 21.40 € - Ein 'Internet', wo man die Spec haette nachlesen koennen gab es damals noch nicht. Laengst vergangene Zeiten vor Eurer Geburt 😜
Da kam jedenfalls keineR nach kurzer Zeit zurueck und reklamierte dass die Dreigangnabe nun Matsch sei 🤣
An die Jüngeren:
Geld hieß damals Deutsche Mark, Abkürzung DM.



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