@ JohnB
Danke für Deine Antwort.
Ich bin eben auch auf 56 er Rahmen gekommen, rein so von meinen Körpermassen aus. Als MTB-ler kommt mir das nur astronomisch hoch vor, da ich beim MTB 19" fahre. Das ist dann ein Unterschied in der Höhe von knapp 8 cm.
Ja, Spacertürme sehen tatsächlich suboptimal aus und ich mag sie auch nicht.
Wenn ich das Konzet von Stack und Reach richtig verstanden habe, kann man mit diesen beiden Massen die Räder der verschiedenen Hersteller vergleichen.
Als "competitive cyclist" noch erreichbar war, habe ich dort meine Daten eingegeben und das untenstehende ist das Resultat des "The Eddy Fit" (was das auch immer sein soll).
Mit den Maßen von CC hast Du doch schon einen guten Anhaltspunkt.
Rahmengrößen RR und MTB kannst Du nicht vergleichen. Die "klassische" RH bei Rennrädern war immer vom Tretlager gemessen bis zum Ende Sitzrohr (vor Sloping-Zeiten). Heutzutage ist das bestenfalls die Höhe vom "virtuellen" Oberrohr.
56 klingt bei Deinen Abmessungen schon ziemlich passend.
Zur Beruhigung kannst Du an Deinem MTB mal das "virtuelle" horizontale Oberrohr mit einer Wasserwaage anlegen und den Kreuzungspunkt am Sitzrohr messen. Ich bin sicher, Du wirst bei +/- 54-56 cm rauskommen.
Aber die Längen sind nur eines. Wenn z.B. bei Crossern oder Gravel die Gabel länger ist als beim RR, wird für die gleiche Lenkerhöhe natürlich das Steuerrohr kürzer.
Wenn die Tretlagerabsenkung (normal 70 mm) geringer ausfällt (bei Crossern, Bahnrädern, Kriteriums-Rennern: 60-65 mm), sitzt Du automatisch höher und ein nominell gleich langes Steuerrohr ist relativ gesehen kürzer.
Und die Winkel (Sitz- und Steuerrohr) beeinflussen natürlich wesentlich, wo und wie Du auf dem Rad sitzt.
Dafür bieten sich dann eben Stack und Reach als Vergleichsgrößen an. Diese sind wiederum relativ zur Rahmenhöhe, d.h. man kann das S/R Verhältnis nicht linear übertragen. Als Faustformel für die mittleren (also auch Deine) RH: Ein Stack-to-Reach Index von < 1.4 ist sportlich, 1.4-1.45 gemäßigt und > 1.5 komfortabel. Sportlich meint dabei eine lange, gestreckte und vorne tiefe Sitzposition.
In Grenzen kann man den STR mit Spacern und Vorbaulänge entschärfen.
Losgelöst von den Abmessungen ist für mich weiterhin die pragmatische Vorgehensweise bewährt:
- ein Rad mit der avisierten RH oder OR-Länge nehmen
- Sattelhöhe einstellen: Im RR-Schuh mit Hacke auf Pedal in 6 Uhr-Stellung. Das Bein sollte fast gestreckt sein.
- horizontale Sattelposition: Knielot in 3-Uhr Stellung sollte durch die Pedalachse gehen (Damit die Oberschenkel-Länge passt).
- Das ist die wichtigste Ausgangsposition. Die muss passen.
- Lenkerposition: Die Länge mit verschiedenen Vorbauten und die Höhe mit Spacern justieren.
- Wenn mehr als 3 cm Spacer + Steuersatzkappe nötig sind: Der Rahmen ist zu sportlich, zu flach vorne
- Wenn Du das Gefühl hast, vorne zu hoch zu sitzen: Der Rahmen ist zu komfortabel.
- Wenn der Vorbau kürzer als 100 oder 90 mm (in RH 56) wird: der Rahmen ist für Dich zu lang. Natürlich kann man auch kürzere Vorbauten fahren, aber dann geht Druck und Kontrolle am Vorderrad verloren. Mehr als 120/130 mm Vorbau sollte man bei einem 56er Rahmen auch nicht fahren.
- Wenn das grundsätzlich ok ist, lassen sich alle anderen Einstellungen mit "Feintuning" nachstellen: Ob der Vorbau jetzt 8, 10, 12 oder 17 Grad aufweist, 100 der 120 mm lang ist, der Lenker 70 oder 90 mm Reach aufweist, die Sattelstütze mit oder Versatz ... das kann sich auch immer noch ändern im Laufe der Zeit. Gewöhnung und Trainingszustand kommen ja auch dazu.
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