Grande Traversata delle Alpi - Fernwanderweg GTA mit dem Mountainbike

Registriert
13. Juni 2003
Reaktionspunkte
14
Ort
Frankfurt
Hallo,

hat jemand von euch schon mal Etappen des Fernwanderweges GTA (Grande Traversata delle Alpi) mit dem Mountainbike "bezwungen".
Wir wollen eventuell auf dieser Route durch die Westalpen ans Mittelmeer runter biken.

Gruß kostolany
 
Die klassische Route durch die Westalpen verläuft am Ende zum großen Teil auf dem GTA. Die Abschnitte, die wir gefahren sind waren alle sehr schön und super zum Biken geeignet. Auch beim letzten Bericht über die Westalpen in der Bike wurden Streckenteile aus dem GTA eingebaut.
Zum Hochfahren wurde ich vielleicht Alternativen suchen, aber für einen Downhill sind die Wege nur zu empfehlen. Wobei der GTA sehr unterschiedlich ausgebaut sind und auf den Karten oft noch der alte Verlauf eingezeichnet ist. Diese Wege sind dann enorm ausgesetzt, z.B. über Isola 2000.
Sehr viel Informationen hab ich immer aus den GTA-Wanderführern entnommen. Zwischen den Zeilen kann man auch herauslesen, ob der Abschnitt zum Biken geeignet sein könnte oder nicht.
Solltest Du Fragen über Teilstrecken haben, schau ich mal in der Karte nach.

Gruß
 
Hallo,

ich plane im September eine mehrtägige Tour die sich weitestgehend am Verlauf der GTA orientieren soll. Karten und Führer (Iris Kürschner - GTA) habe ich bereits. Von Lukas Stöckli habe ich ebenfalls einige Hinweise erhalten.
0000
Welche Abschnitte der GTA bist du genau gefahren?

Die Bücher "Der Weg" und die beiden Bände von Werner Bätzing zur GTA werde ich mir als nächstes durchlesen.

VG, Burkhard
 
Die GTA kann man nicht pauschal als fahrbar bezeichnen. Es kommt ganz darauf an, in welchem Bereich du unterwegs sein willst.
In der zweiten Hälfte zum Mittelmeer hin, etwa ab Susa ist vieles fahrbar, im ersten Bereich zwischen Domodossola und Susa fast nichts.
Da musst du gerade in Bergaufpartien sehr leidensfähig sein.
Schau dir mal diese Seite an: Wenn du dir im Verlauf der GTA auf der Karte die OpenCycleMap hineinlädtst, kannst du im detaillierten Zoom ganz gut ermessen, wo sich der GTA-Wegverlauf mit der blau gestrichelten Linie eines fahrbaren OCM-Weges deckt.
Drunter findest du die Tabelle Etappen-Übersicht.
Meiner Meinung nach lohnt es sich für Biker erst ab dem Susa-Tal, d.h., die ersten 35 Etappen schiebst du bergauf praktisch alles und wieviel du bergab fährst, hängt stark von deinem Können ab.
In den Seealpen (Marcos Bericht) geht es ganz gut, davor ist es oft eine recht zähe Sache.
Wenn du auf dieser Website die sehr detaillierten Anmerkungen zu den einzelnen Etappen genau studierst, wirst du anschließend keinerlei Lust mehr verspüren, die GTA mit dem MTB zu machen.

Unvergessen wird mir die Etappe im Canavese zwischen Quincinetto und Traversella bleiben, wo ich nach steilstem Anstieg zur Alpe Gugliasco mein Bike 800 Höhenmeter bergab schieben musste, weil mir das ungeschnittende Gras im Wanderpfad bis zum Bauchnabel reichte. Die Beschaffenheit des Weges, Steine, Hindernisse waren nicht mal ansatzweise zu erahnen..


Zur Frage nach der Via Alpina: Da es 5 verschiedene Vie Alpine gibt: Die GTA ist stellenweise identisch mit dem "Blauen Weg".
Aber das Entscheidende bringt Klingenfuss auf den Punkt, den ich hiermit mal zitieren darf:
"Ein typisches "EU"-Projekt: der ganz gewöhnliche grenzenlose Pfusch der Superseckel, ohne jemals die tatsächlichen Fachleute vor Ort zu fragen. Das ganze natürlich zur gewohnt grotesken gloriosen globalen größenwahnsinnigen gigantischen Selbst-Rechtfertigung aufgemotzt durch die berüchtigten und gewohnt sinnlosen Soziologenkartoffelgrafiken ... mit dem üblichen Oberlehrer-Schrägstrich-Innen-Gelaber über Dutzende von Seiten. Dafür sind dann die essentiellen Informationen selbst, nämlich die Wegbeschreibungen für die Wanderer, gnadenlos oberflächlich, total unvollständig und more often than not grottenfalsch."

Mein Fazit: Wer sich auf die GTA einlässt, sollte wissen, was er tut.
 
Hallo Isartrails,

erstmal vielen Dank für die vielen nützlichen Tipps zur GTA. Die (etwas unstrukturierte) Webseite von Jörg Klingenfuss ist super. Ich denke, dass ich bergab ganz gut aufm Radl sitze und Hochschieben/Tragen ist auch nicht das Problem, aber wenn man bergauf nur noch schiebt, macht es keinen Sinn.

Kennst du den Trail vom Santuario nach Oropa um den C. Cucco?

Gibt es auf dem Abschnitt Domodossola nach Susa nicht doch den einen oder anderen schönen Trail?

Hast du in den Posto Tappa übernachtet?
 
Nicht dass ein falscher Eindruck entsteht: Ich bin die GTA nicht am Stück gefahren, sondern habe bei diversen Aufenthalten im Piemont und Aostatal bei Tagestouren verschiedene Abschnitte der GTA berührt. Das hilft, um einen Eindruck vom Gelände zu bekommen und sich eine Einschätzung zu erlauben.
Von meinem Bruder, der die GTA komplett zu Fuß abgewandert ist und dessen Fotos und Berichte ich ebenso kenne, wie die den Bildband von Neubronner und die Bücher von Bätzing, weiß ich, dass die GTA nach dessen Einschätzung (er ist selbst Biker) im erwähnten Teilbereich komplett ungeeignet zum Biken ist. Das glaube ich, ohne es selbst überprüfen zu müssen.
Ich bin die G.E.A. (Grande Escursione Apenninica) und die AVML (Alta Via dei Monti Liguri) komplett abgefahren und kann sehr gut beurteilen, wo Biken aufhört und Bergwandern anfängt. Beides sind Langstrecken auf Kammwegen in Mittelgebirgen und selbst sehr trainierte Biker schieben in Kammlagen bergauf alles, oder müssen die Anstiege großräumig umfahren. Das erfordert aber ein sehr genaues Kartenstudium und Vorbereitung.
Im Gegensatz zu den erwähnten Fernstrecken ist die GTA kein Kammweg, sondern eine Überschreitungsroute im alpinen, teils hochalpinen Bereich. Das dürfte daher nicht leichter werden.

Damit komme ich zu deiner Frage nach dem einen oder anderen schönen Trail zwischen Domodossola und Susa. Sicher gibt es diese, aber sie zu finden und zu einer sinnvollen Route zusammenzutragen, ist eben jene erwähnte mühsame Vorbereitung.
Das Abfahren der G.E.A. hat mich 10 Tage gekostet, die Planung ca. 3 Monate, obwohl es einen Führer, Karten und eine brauchbare Beschilderung gibt. Die Kunst ist es ja, aus den verfügbaren Infoquellen herauszulesen, was mit dem Bike gehen könnte und wo nicht.

Zum Santuario di Oropa werde ich heuer im September erstmals kommen.
Welchen Trail du meinst, weiß ich nicht, C. Cucco sagt mir nichts und die OCM scheint sie auch nicht zu kennen.

Ein Tipp wäre das italienische Bikeforum, wenn du der Sprache mächtig bist, aber eine schnelle Recherche hat dort auch nichts brauchbares ergeben.
 
Zurück
Oben Unten