Zum Thema gibt es noch folgendes zu sagen:
Der Link von
@freetourer verweist sehrwohl auf das "Ziehen", und zwar folgendermaßen:
"Ein besonderes Augenmerk legen viele Radtrainer auf die Aufwärtsbewegung des Pedals (Hub-Phase) als Gütezeichen für einen runden Tritt. Verschiedene Untersuchungen mit Freizeit- und Spitzenfahrern haben jedoch ergeben, dass die Kraftübertragungkeinesfalls gleichmäßig geschieht und in der Hub-Phase sogar negative Kräfte auftreten.
Negativ heißt in diesem Zusammenhang, dass der Fuß in der Aufwärtsbewegung lediglich passiv auf dem Pedal ruht und keinen Vortrieb erzeugt. Die meiste Kraftübertragung fand in der Schub- und insbesondere in der Druckphase statt. Das galt insbesondere auch für Spitzenfahrer, von denen man annehmen könnte, dass sie bereits über eine sehr gute Bewegungsökonomie verfügen."
Um es mal in eine einfachere Formulierung zu übersetzen: auch oder selbst Profis die mit Klickpedalen fahren Ziehen nicht am Pedal, weil es von der Ermüdung her keinen Vorteil zu bringen scheint, sondern lassen den hinteren Fuß statt zu ziehen auf dem Pedal ruhen.
Das Bike-Magazin formuliert es in einem
Vergleichstest von Klickpedalen (wo übrigens ansonsten sehr vorteilhaft von Klickpedalen geschrieben wird und im Anschluss viel Argumente pro Effizienz eines Klickpedals genannt werden), sogar noch schärfer:
"Der Mythos vom runden Tritt ist zwar längst wissenschaftlich widerlegt. Man investiert beim Ziehen mehr Kraft, als man dadurch an Vortrieb gewinnt."
Schade, dass auch dieses Thema nun wieder in Rechthaberei abzudriften beginnt, nachdem es anfangs so nett und konstruktiv war.
Seit ich mit dem Gravebike mehr auf Trails gehe, wechsle ich übrigens die Pedalsysteme so wie es mir gefällt. Mal Plattform, mal
Eggbeater, mal Mallet. Abhängig von der Tageslaune, vom Wetter, von den Schuhen die ich anziehen möchte, ob ich Laufstrecken erwarte.... Da ich keine Rennen fahre, wäre mir bisher nicht aufgefallen, dass ich mit den Plattformpedalen vor Ermüdung vom Fahrrad falle oder ich die Füße in Wurzelpassagen nicht auf den Pedalen halten könnte. Letzteres ist auch sehr viel Übungs- und Fahrtechnikfrage, wenn man locker auf dem Fahrrad steht und dennoch die Spannung im Fußgelenk aufrecht erhalten kann, klappt es auch mit einem Starrbike ohne feste Bindung am Schuh wunderbar. Es ist zwar zu beobachten, dass "Nur-Klickie-Fahrer" oft Probleme damit haben, aber eher weil man mit der festen Bindung nachlässig wird. Wenn man selbst Probleme damit hat, heißt das nicht, dass es ein generelles Problem ist.
Wenn es um Rennen geht, dann sieht die Sache wohl wieder anders aus, weil man sich da vielleicht nicht auch noch um eine saubere Linie/Technik kümmern möchte, oder zusätzliche Energie in die Aufrechterhaltung der Körperspannung verschwenden möchte, wenn man sowieso an seinem Leistungslimit fährt. In dem Fall ist man bestimmt froh, wenn eine feste Pedalbindung einem diese "Arbeit" abnimmt. Aber soweit ich das mitbekommen habe, waren Rennen bei der Fragestellung des TE eh kein Thema.
Man hätte es auch einfach bei "nimm das, womit du dich wohler fühlst" belassen können. Mehr gibt es dazu eigentlich eh nicht zu sagen