Da ist sicherlich viel Geschmacksache im Spiel, daher mein Senf vielleicht als Erfahrungsbericht verstehen, nicht als absolute Wahrheit:
1. Mir geht nix mehr auf den Zünder als flatternde Radkleidung. Ergo: enganliegende "Rennradbekleidung"
2. Für die meisten Touren unter 100km wüsste ich nicht, was ich mitnehmen sollte das nicht in die Trikottaschen und eine sehr kleine Satteltasche (Conti Schlauchtasche) passt. Ich wohne und fahre aber zugegebenermaßen in relativ dicht besiedeltem Raum (Aachen). Umfangreiche Bebeutelung des Rades oder Fahrers für Touren die den halben Tag dauern sind mir ein Rätsel.
3. Meine Erfahrung ist, dass sich in den letzten paar Jahren nochmal massiv was bei der Funktionalität der Kleidung getan hat. Das Zeug funktioniert einfach gut inzwischen, wenn ich überlege mit was für Fetzen ich vor knapp 25 Jahren (?
) angefangen habe...
Daher lohnt es sich mMn ein paar Euro zu investieren, man muss die Kohle aber auch nicht zum Fenster rausschaufeln. Ich habe vor einiger Zeit die Hausmarke dhb von
Chainreaction und
Wiggle für mich entdeckt. Konkreter die
Aeron-Serie der Marke. Die Sachen finde ich wirklich gut was die Funktion, den Schnitt und die Auswahl betrifft. Bisher habe ich hauptsächlich Teile aus der "einfachsten" Aeron-Serie. Da passt mir bei 190/82 Größe L sehr gut. Die teureren Reihen sind wohl nochmal "sportlicher" geschnitten, kann ich nix zu sagen. Und ziemlich häufig bei den genannten Versendern reduziert. Die Sachen treffen bei mir einen Sweet spot aus Preis/Leistung
Apropos reduziert: Bei den ständigen Sale-Aktionen von Rapha kann man bei deren Core-Serie auch schonmal zu greifen. Die Sachen sind bei mir ohne Tadel.
Womit ich allerdings keine wirklich guten Erfahrungen gemacht habe sind die Sachen von
Endura, auch wenn ich die Firma recht sympathisch und die Produktideen oft gut finde und das Zeug gerne mögen würde. Deren Schnitte gefallen und passen mir leider sehr sehr selten (zu weit, dafür zu kurz) und bei den Ausnahmen muss ich leider eine eher durchwachsene Haltbarkeit feststellen.
4. Regenkleidung. Tja. Schwierig. Ich habe mit knirschenden Zähnen letztes Jahr im Angebot eine Gore Shakedry gekauft. Die ist unfassbar gut. Aber auch unfassbar teuer und nix um damit zu stürzen. Bei allem anderen war bei mir bisher wenn wasserdicht, dann in beide Richtungen. Also würde ich an der Stelle entweder die Börse zücken und ins oberste Regal greifen oder auf etwas niederschwelliges setzen. Die lediglich als Windjacke bezeichnete
Sportful Hotpack6 leistet bei mir z.B. erstaunliche Dienste.
5. Ich bin, bei aller Häme die immer wieder über der Firma Rapha ausgegossen wird, sehr sehr dankbar dass die es geschafft haben einen gewissen Stil bei Radkleidung zu etablieren. Ich krieg immer das Schaudern, wenn ich bei RTFs o.Ä. die gängigen Vereinsoutfits in Papageien-Tarn sehe ("viele kleine Logos, das sieht PRO aus!!!"). Ich hab sowas auch noch hier, ich möcht gar nicht wie ein Snob rüberkommen. Aber ein uni-farbenes oder geschmackvoll gestaltetes Trikot ist mir 1000mal lieber als der Aufdruck von Radsport Kowalski oder der Metzgerei Müller....
Wenn ich jetzt abschicke fällt mir sicher noch mehr ein, aber das soll erst mal sein.
P.S.: Von der
Triban RC 500 Hose habe ich von jemandem der wirklich SEHR viel fährt auch sehr Gutes gehört.
