Ernstgemeinte Frage: Wie sieht es mit Liegerädern aus beim Bergfahren? Bisher bin ich so ein Rad noch nicht gefahren und stelle es mir nicht einfach vor damit Pässe zu fahren.
Es geht tatsächlich etwas schwerer als mit "Normalposition". Aber es geht, alleine vom
Schweizer Liegeradclub wird regelmäßig von Passfahrten berichtet.
Im Mittel hat aber ein normales RR gegen einen Liegerenner keine Chance.
UCI-Regeln haben nichts mit Fortschrittsfeindlichkeit zu tun, hier geht es (wie in vielen anderen Sportarten auch) um Chancengleichheit, es soll der bessere Fahrer gewinnen, nicht das bessere Rad.
Das ist ein Trugschluss. Wo setzt du den Zeitpunkt für "Chancengleichheit" an? Einführung von Schaltungen? Rahmenmaterial? Sitzposition? Es wurden immer wieder gravierende Fortschritte erlaubt (z.B. Schaltung), aber häufig eben sehr selektiv.
Und Liegerad im Peleton, oder auf einer steilen Passtrasse, ob es da wirklich besser ist?
Ja, auf der Passstraße hoch ist das LR langsamer, abwärts und im Flachen aber so viel schneller, dass das LR insgesamt schneller als das RR ist. Hat's auch schon mal gegeben, damals war LR noch im Peloton erlaubt. die haben nur den einzelnen LR-Fahrer (Mochet Velo-Velocar) vorne im Wind stehen lassen, bis der fertig war, und haben dann in Gruppenarbeit ihn abgehängt.
Noch was zum "Fortschritt" bei der UCI: Als in den späten 80er Jahren MTBs in größeren Mengen aufgetaucht sind, wurden die auch bei Cyclocross-Rennen eingesetzt. Aufgrund von
Reifen und Geometrien waren die dort besser. Sofort ist die Regelungskeule gekommen und hat MTBs bei CX verboten.
Um nochmal zum Ausgangspost zu kommen: Viele der Geometrien sind durch Regelungen und Konservativität aufgekommen. Man kann auch mit anderen Ansätzen sehr glücklich werden, auch wenn die dann nicht in UCI-Rennen einsetzbar sind. Insofern wäre ein MTB-Rahmen als Straßenrenner für mich sehr wohl eine gute Alternative.