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21. April 2020
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Hallo Forum,

ich denke seit einiger Zeit über die Anschaffung eines neuen Fahrrads nach und habe mich nach Gesprächen und viel persönlicher Recherche auf die Kategorie "Gravelbike" festgelegt.

Ich fahre das ganze Jahr über viel Fahrrad, d.h. zur Arbeit und zurück, aber auch gerne nach Feierabend und an den Wochenenden. Bislang habe ich dafür ein etwas in die Jahre gekommenes Trekkingbike von Giant genutzt. Allerdings stört mich an diesem immer mehr, dass ich damit auf schlechten Wegen (z.B. im Wald oder auf Schotterwegen) eher schlecht als recht vorankomme und würde Radfahren auch gerne mehr als Sport betreiben, wofür mein altes Giant natürlich überhaupt nicht ausgelegt ist. Darüber hinaus habe ich über zwei Arbeitskollegen mitbekommen, dass diese sich Gravelbikes angeschafft haben (Cube und Canyon) und habe mich dann mit dieser Fahrradgattung erstmalig auseinandergesetzt.
Ich bin also wirklich absoluter Neuling (bitte verzeiht mir meine Unwissenheit).

Ich bin oft im Ruhrgebiet und Rheinland unterwegs (kaum Berge) und i.d.R. ca. 70-80% auf Asphalt und den Rest entsprechend im Wald, auf Schotter, etc. Relativ wichtig ist mir ein gewisser Komfort für längere Touren (max. 70-80km, i.d.R. aber weniger) und auch die Möglichkeit, flexibel Komponenten wie Gepäckträger, etc. anbringen zu können (falls dies mal nötig sein sollte). Gute Komponenten (hydraulische Bremsen) und eine vernünftige Schaltung (Empfehlung zumeist Shimano 105 bzw. GRX 600, könnt ihr das bestätigen?) sind mir auch wichtig - ich gebe lieber jetzt etwas mehr aus, als dass ich später unzufrieden bin.

Mein Budget liegt bei max. 1600€. Ins Auge gefasst habe ich dabei bislang folgende Räder - ohne, dass ich da irgendwelche klaren Präferenzen hätte:
  • Giant Revolt 0 - Wird bei einigen Händlern in meiner Nähe für knapp 10% unter UVP verkauft (knapp über 1400€). Die Ausstattung erscheint mir gut (Shimano 105, hydraulische Bremsen, Anbauteile lassen sich gut anbringen) und mit meinem alten Giant hatte ich eigentlich nie Probleme, aber man liest nur sehr wenig über das Rad. Ich hab einige Tests gefunden, in denen das Rad gut abschneidet, aber kaum andere Meinungen in Foren. Woran liegt das? Wieso ist das Rad anscheinend so unpopulär?
  • Cube Nuroad Race FE - Liegt bei 1600€. Vielleicht eher kein "klassisches" Gravelbike, weil es direkt mit Gepäckträger, etc. kommt. Deshalb auch etwas schwerer als vergleichbare Alubikes. Bietet sich aber gerade deswegen (z.B. Dynamo) fürs Pendeln zur Arbeit an. Allerdings gehen die Meinungen zu Cube stark auseinander, wenn man sich durch die Foren blättert. Die Marke und die Räder scheinen aus verschiedenen Gründen zu polarisieren.
  • Cube Nuroad Race - Liegt bei knapp 1400€. Leichter als das Race FE und gut 200€ günstiger, ansonsten dem Canyon sehr ähnlich (nur schwerer). Auch hier spielen entsprechend die teils negativen Meinungen zur Marke Cube sowie deren Rädern mit rein. Außerdem finde ich die Farbe hässlich...
  • Bergamont Grandurance 6 - Liegt genau bei 1600€, bietet viele Anbaumöglichkeiten (für Gepäckträger, etc.), gut besprochen in einigen Tests und in Foren und sieht schick aus. Allerdings ist es wohl eher weniger komfortabel; zumindest habe ich schon öfter gelesen, dass die Haltung auf dem Grandurance 6 eher einem klassischen Rennrad entspricht, denn vergleichbaren Gravelbikes, was anscheinend für längere Touren nicht so komfortabel ist...
  • Canyon Grail AL 6.0 - Gefällt mir vom Aussehen sehr gut, ist für Alu recht leicht (9,5 Kilo), kostet knapp 1400€ und mein Kollege ist bislang auch zufrieden mit seinem Canyon (AL 7.0), welches nun knapp ein halbes Jahr alt; allerdings habe ich ihn vielen Foren von sehr vielen schlechten Erfahrungen über den Kundensupport gelesen und es ist "nur" eine GRX RX400 verbaut (laut meiner Recherche etwa vergleichbar mit dem Shimano Tiagra, welches schlechter als das 105er ist... aber ich habe halt keine Ahnung). Außerdem sind die Lieferzeiten enorm (wohl der Jahreszeit geschuldet), das 2020er Modell bietet wohl nicht mehr die Möglichkeit einen Gepäckträger anzuschrauben (ärgerlich) und die Aussicht, dass das Bike bei Problemen immer nach Koblenz muss, bereitet mir auch eher Kopfschmerzen.
Soweit meine Überlegungen. Mir ist klar, dass ich an Besuchen bei Händlern und Probefahrten nicht vorbeikommen werde und habe die auch schon ins Auge gefasst. Wegen Corona war dies in den letzten Wochen ja kaum möglich, aber ich werde mir die Fahrräder soweit möglich auch vor Ort anschauen.

Dennoch würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr mir Eure Empfehlungen und Erfahrungen zu meinen bisherigen Überlegungen mitteilen würdet. Ich habe die Fahrräder verlinkt.

Zum einen würde ich mich über allgemeine Tipps und Empfehlungen freuen. Zum anderen auch gerne Eure persönlichen Erfahrungen mit den genannten Bikes (insbesondere zum Giant Revolt 0) oder aber auch Empfehlungen für Bikes, die ich bislang übersehen haben mag.

Ich freue mich auf euer Feedback!
 

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Re: Gravelbike für Anfänger - Kaufberatung & Empfehlungen
Hallo Wingdingwing

Ich stand vor der gleichen Entscheidung und hab mir jetzt das Bergamont geholt. Preisleistung ist aus meiner Sicht gut und alle meine Anforderungen sind erfüllt (hydraulische Disc, 1x, BSA). Einziger Kritikpunkt ist der nicht Standard-Steuersatz. Ich habe zur Zeit noch ein Prime CX RD von denen in Gebrauch und denke es wird ziemlich gleich sein, einfach leichter (;

Die Bergamont Qualität ist OK und reicht für meinen Bedarf (Arbeitstransportmittel über Umwege). Es soll stabil und Wartungsarm sein und das hat mein jetziges 5 Jahre bewiesen.

Es gibt sicher schönere Töchter, aber seit "Gravel" trendig ist scheinen die Preise überall explodiert zu sein und die Mittelklasse kostet schon soviel wie ein ordentliches Fully. Das ist es mir nicht wert.
 
Ich habe mir auch gerade ein Schotterrad bestellt und freu mich drauf.

Dennoch wollte ich mal ansprechen dass.....
Trekkingbike von Giant genutzt. Allerdings stört mich an diesem immer mehr, dass ich damit auf schlechten Wegen (z.B. im Wald oder auf Schotterwegen) eher schlecht als recht vorankomme
....sooooo viel besser auf Schotter und Waldwegen wird ein Gravelbike mit 40mm breiten Reifen jetzt auch nicht sein.
Wenn das dein Hauptproblem ist würde ein XC MTB einen größeren Unterschied schaffen.

Oder Du achtest gezielt auf GB mit noch breiteren Reifen, die gibt es auch.
 
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