Gravelbike von 1994 - lohnt sich der Wiederaufbau?

Nachteule

Martin
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Hamburg
Hallo zusammen,

seit 15 Jahren dümpelt in meinem Keller ein dänisches Rad von Smith (1997 aufgelöst) namens "Traveller" herum. Ich bin am Überlegen, ob ich das entsorgen oder wiederbeleben sollte. Für entsorgen spricht, dass ich weiterhin hauptsächlich mein ähnlich altes S-Works Steel fahren werde und ich nicht einschätzen kann, ob der Rahmen noch i. O. ist. Dagegen spricht, dass ich ungern potenziell brauchbare Dinge wegwerfe (deshalb zieht das immer von Keller zu Keller mit um) und für Alltagsfahrten im Regen (haben wir hier in Hamburg gelegentlich...) ein Rad mit Schutzblechen durchaus eine Existenzberechtigung hätte.

Konkret habe ich folgende Fragen:
  • Lässt sich für Laien wie mich feststellen, ob das Grundgerüst (Rahmen, Gabel, Lenker, Sattelstütze, Laufräder) intakt ist. Wenn ja, wie macht man das?
  • Die 105er Bremshebel und die Deore LX Canti-Bremsen haben nicht harmoniert - die Bremswirkung war sehr schlecht, bei Nässe fast schon unfahrbar (als ob die Übersetzung nicht passte). Gibt es da Alternativen? Auf der Velo (Fahrradmesse in HH) habe ich an einem modernen Rad 4 Bremshebel am Rennlenker gesehen (2 an der Querstange und 2 auf den Bögen), das erschien recht alltagstauglich - ließe sich das hier realisieren?
  • Die Schaltung ist Deore LX 3 x 7 mit Lenkerendschalthebeln ebenfalls von Shimano. Alle zeitgemäßen Systeme, die ich kenne, passen erstmal nicht zu der HR-Nabe (auch LX). (Oder nur nicht zu dem Freilauf?) Kann man eine aktuelle Schaltung einbauen, ohne die komplette alte Nabe zu tauschen? Wenn ja, welche Schaltung?

Hier noch Bilder:
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Hallo zusammen,

seit 15 Jahren dümpelt in meinem Keller ein dänisches Rad von Smith (1997 aufgelöst) namens "Traveller" herum. Ich bin am Überlegen, ob ich das entsorgen oder wiederbeleben sollte. Für entsorgen spricht, dass ich weiterhin hauptsächlich mein ähnlich altes S-Works Steel fahren werde und ich nicht einschätzen kann, ob der Rahmen noch i. O. ist. Dagegen spricht, dass ich ungern potenziell brauchbare Dinge wegwerfe (deshalb zieht das immer von Keller zu Keller mit um) und für Alltagsfahrten im Regen (haben wir hier in Hamburg gelegentlich...) ein Rad mit Schutzblechen durchaus eine Existenzberechtigung hätte.

Konkret habe ich folgende Fragen:
  • Lässt sich für Laien wie mich feststellen, ob das Grundgerüst (Rahmen, Gabel, Lenker, Sattelstütze, Laufräder) intakt ist. Wenn ja, wie macht man das?
  • Die 105er Bremshebel und die Deore LX Canti-Bremsen haben nicht harmoniert - die Bremswirkung war sehr schlecht, bei Nässe fast schon unfahrbar (als ob die Übersetzung nicht passte). Gibt es da Alternativen? Auf der Velo (Fahrradmesse in HH) habe ich an einem modernen Rad 4 Bremshebel am Rennlenker gesehen (2 an der Querstange und 2 auf den Bögen), das erschien recht alltagstauglich - ließe sich das hier realisieren?
  • Die Schaltung ist Deore LX 3 x 7 mit Lenkerendschalthebeln ebenfalls von Shimano. Alle zeitgemäßen Systeme, die ich kenne, passen erstmal nicht zu der HR-Nabe (auch LX). (Oder nur nicht zu dem Freilauf?) Kann man eine aktuelle Schaltung einbauen, ohne die komplette alte Nabe zu tauschen? Wenn ja, welche Schaltung?

Guten Morgen

Zu Punkt 1:

Alles reinigen und dann auf optisch sichtbare Schäden untersuchen, insbesondere der Rahmen und die Gabel: Gibt es grosse Roststellen usw. (Auch Sattelrohr innen prüfen) Falls dies der Falls ist, von einem Profi begutachten lassen.
Laufräder auf Seiten- und Höhenschläge prüfen. Laufen die Naben noch gut? usw.

Zu Punkt 2:

Mini V-Brakes montieren, z. B. diese hier:
https://www.bikester.ch/fahrradteile/felgenbremsen-zubehoer/xlc-mini-v-brake-br-v04-1-paar/5381.html
Zu Punkt 2 und 3:

8fach STI von Shimano montieren, die funktionieren auch mit 7fach Kasetten
https://www.rosebikes.ch/shimano-claris-st-r2000-8-fach-sti-brems-schalthebel-2659024
Gruss
 
Auf der Velo (Fahrradmesse in HH) habe ich an einem modernen Rad 4 Bremshebel am Rennlenker gesehen (2 an der Querstange und 2 auf den Bögen), das erschien recht alltagstauglich - ließe sich das hier realisieren?

Das ließe sich auch hier machen, z. B. mit sowas

https://www.singlespeedshop.com/Sin...RL726-Cyclocross-Bremshebelpaar---26-0mm.html
Schau aber was der Durchmesser des Lenkers an der Vorbauklemmung ist, der verlinkte ist für 26 mm, theoretisch ist auch 25.4 denkbar.

Die Cantis sollten von der Hebelübersetzung allerdings zu den Bremshebeln passen. Vielleicht gab es ein Problem der Einstellung? Mini-V ist gut, allerdings hat man da weniger Platz für Schutzbleche.
 
Meist passiert mit Stahlrahmen über die jahre kaum etwas, außer sie stehen draußen im Feuchten.

Kontrollier den Rahmen und die Gabel auf Dellen, Risse im Lack, Rost usw. Wenn das Teil mal umgefallen ist, solltest du auch nach verbogenen Hinterbau oder Gabelrohren gucken, denke ich aber nicht.

Sattelstütze raus und mal in Sitzrohr gucken was da los ist

Die Laufräder sehen nach Alu-Felgen aus, hier ist also kein Rost. Hier auf Höhen- und Seitenschlag checken. Hier und da mal an die ein Speichenpaar greifen und die Spannung checken. Vielleicht ist auch irgendwo eine gebrochen. Kann auch definitiv bei der ersten Ausfahrt passieren.
Naben wie oben gesagt auf weichen Lauf der Lager checken
Die Reifen könnten porös und hart sein, hier würde ich dann neu investieren.

Bei den Bremsen würde ich in Mini V-brakes investieren. tektro ist hier günstig und gut. Bremswirkung erhöhst du mit besseren Belegen a la Kool Stop

Wenn die HR Nabe noch weich läuft und du sie nicht erneuern willst, bleibt dir nur eine Schaltung bis 8-fach.
Hier dann neue STI mit mechanischen Brems- und Schaltzug, neue Schaltung und ggf neuen Umwerfer von ebay Kleinanzeigen holen.
Bei Kleinanzeigen gibt's aber auch genug gebrauchte Hinterräder mit Nabe bis 10 oder sogar 11-fach. Hier auf richtige Einbaubreite (müsste 130mm sein) achten.

Hast du dir schon Gedanken zu deinem Budget gemacht? Denn noch ist für mich nicht klar, ob du überhaupt investieren willst...hast ja das s-works
 
Mir ist bei meinem Peugeot Catania, welches auch ein paar Jahre nicht bewegt wurde, dann nach einigen Touren der Lenker gerissen. Hatte Glück, kurz vor der Haustür, leicht bergan. Deine Vorbau Lenker Kombi sieht so ähnlich aus.
 
Vielen Dank erstmal für die Hinweise, gebt mir mal Zeit alles zu checken! :)

Die Laufräder sind Deore LX-Naben und Rigida Laser Alufelgen. Der Lenkerdurchm. beträgt an der Klemmung 25,5 mm laut meinem Messschieber. Reifen wollte ich sowieso tauschen, da die eine 2 cm breite glatte Lauffläche haben (wie Semi-Slick), das war bei Nässe sowieso immer ein zusätzlicher Spaßfaktor.

Budget hatte ich mir etwa 300 EUR gedacht. Da ich alles selbst mache, ist das der Rahmen für Ersatzteile.

Vom ersten groben Check:
  • Der Rahmen sieht äußerlich ok. aus. Ein bisschen Rost in den Gewinden der angelöteten Aufnahmen für Anbauteile. Die "Unterkünfte" waren auch immer halbwegs trocken.
  • Die Sattelstütze bewegt sich nicht... (Ich weiß aber, wie die harte Tour geht (inkl. herausfeilen) vom S-Works)
  • Die Hinterradfelge hat an einer Stelle einen schweren Höhenschlag (nach innen) > 5 mm, da kann ich die Speichen locker 2-3mm aus den Ösen ziehen. Vermutlich ist mal was Schweres (bspw. ein großer Umzugskarton) darauf gefallen, als das Rad zuletzt in der elterlichen Garage stand.

@spg73: Den Lenker werde ich dann noch genauer unter die Lupe nehmen, wenn ich das Rad demnächst komplett demontiere.

Zwischenfazit:
Eure vorgeschlagenen Komponenten passen in mein Budget und der Rahmen wirkt noch brauchbar. D. h. sofern der genauere Check u. a. im Sattelrohr keine Überraschungen bringt, werde ich das wohl "sanieren".
Das Hinterrad ist m. M. n. hin. D. h., ich werde hier vorauss. nach etwas farblich halbwegs passendem Gebrauchten auf die Suche gehen. Dann wären nach meinem Verständnis auch moderne Schaltungen mit 2 x 10/11 möglich. Den kleinen Zahnkranz habe ich im Flachland eigentlich nie gebraucht...

Ersatzteilebedarf:
1 x Hinterrad
2 x Mantel, Schlauch
2 x Bremsen, Züge
1 x Ritzel, Kette
2 x Schaltbremshebel, Züge (+ optional 2 x zusätzliche Bremshebel)
1 x Lenkerband + Stopfen
Bei Wechsel von 3 x 7/8 auf irgendetwas anderes:
1 x Kurbel, Innenlager
1 x Umwerfer
1 x Schaltwerk

Noch eine Technikfrage:
Soweit ich das im Netz gesehen habe, schiebt man bei den Zusatzbremshebeln die Hüllen, während der Hauptbremshebel am Bowdenzug zieht. Da ich noch ein paar Gore Ride-On-Bremszugsets hier liegen habe und die mir gut ins Regenradkonzept zu passen scheinen, frage ich mich, ob das mit den Zusatzhebeln zusammen funktioniert (von der Reibung her, da man m. E. die Hülle über den Liner schieben würde). Gibt es da Erfahrungen?
 
@friederjohannes: Bzgl. Cantis mit den 105er-Hebeln. Eingestellt waren die m. M. n. korrekt. Meine vllt. nicht ganz faire Referenz sind die Magura HS33 am S-Works. Aber insbesondere bei Regen war es mir zu wenig Verzögerung (dazu habe die Reifen sicher auch beigetragen).

@Aldar: Singlespeed erscheint mir zu einschränkend. Nächsten Sommer steht mglw. der Elberadweg auf dem Programm, dafür würde ich dann auch auf dieses Rad steigen (statt auf das MTB mit Bikepacking-Taschen).
 
Vielen Dank erstmal für die Hinweise, gebt mir mal Zeit alles zu checken! :)

Die Laufräder sind Deore LX-Naben und Rigida Laser Alufelgen. Der Lenkerdurchm. beträgt an der Klemmung 25,5 mm laut meinem Messschieber. Reifen wollte ich sowieso tauschen, da die eine 2 cm breite glatte Lauffläche haben (wie Semi-Slick), das war bei Nässe sowieso immer ein zusätzlicher Spaßfaktor.

Budget hatte ich mir etwa 300 EUR gedacht. Da ich alles selbst mache, ist das der Rahmen für Ersatzteile.

Vom ersten groben Check:
  • Der Rahmen sieht äußerlich ok. aus. Ein bisschen Rost in den Gewinden der angelöteten Aufnahmen für Anbauteile. Die "Unterkünfte" waren auch immer halbwegs trocken.
  • Die Sattelstütze bewegt sich nicht... (Ich weiß aber, wie die harte Tour geht (inkl. herausfeilen) vom S-Works)
  • Die Hinterradfelge hat an einer Stelle einen schweren Höhenschlag (nach innen) > 5 mm, da kann ich die Speichen locker 2-3mm aus den Ösen ziehen. Vermutlich ist mal was Schweres (bspw. ein großer Umzugskarton) darauf gefallen, als das Rad zuletzt in der elterlichen Garage stand.

@spg73: Den Lenker werde ich dann noch genauer unter die Lupe nehmen, wenn ich das Rad demnächst komplett demontiere.

Zwischenfazit:
Eure vorgeschlagenen Komponenten passen in mein Budget und der Rahmen wirkt noch brauchbar. D. h. sofern der genauere Check u. a. im Sattelrohr keine Überraschungen bringt, werde ich das wohl "sanieren".
Das Hinterrad ist m. M. n. hin. D. h., ich werde hier vorauss. nach etwas farblich halbwegs passendem Gebrauchten auf die Suche gehen. Dann wären nach meinem Verständnis auch moderne Schaltungen mit 2 x 10/11 möglich. Den kleinen Zahnkranz habe ich im Flachland eigentlich nie gebraucht...

Ersatzteilebedarf:
1 x Hinterrad
2 x Mantel, Schlauch
2 x Bremsen, Züge
1 x Ritzel, Kette
2 x Schaltbremshebel, Züge (+ optional 2 x zusätzliche Bremshebel)
1 x Lenkerband + Stopfen
Bei Wechsel von 3 x 7/8 auf irgendetwas anderes:
1 x Kurbel, Innenlager
1 x Umwerfer
1 x Schaltwerk

Noch eine Technikfrage:
Soweit ich das im Netz gesehen habe, schiebt man bei den Zusatzbremshebeln die Hüllen, während der Hauptbremshebel am Bowdenzug zieht. Da ich noch ein paar Gore Ride-On-Bremszugsets hier liegen habe und die mir gut ins Regenradkonzept zu passen scheinen, frage ich mich, ob das mit den Zusatzhebeln zusammen funktioniert (von der Reibung her, da man m. E. die Hülle über den Liner schieben würde). Gibt es da Erfahrungen?
hört sich doch gut an. bei der Sattelstütze wünsche ich dir viel Glück! Würde ich erstmal anbohren und mit Brunox o.ä. fluten. Selbes beim Innenlager, da könntest du deine wahre Freude haben. Hoffentlich hast du einen guten Schraubstock. Anosnten Welle ausschlagen und von innen mit Metallsäge die Lagerschalen aussägen.

Den Steuersatz (Schraub) musst du auf jeden Fall relegen und checken ob die Rollenlager noch rund laufen und alles neu fetten.

25,4er Klemmung war Standard damals, da gibtäs genug Ersatz wenn nötig. Lenker unbedingt von Band befreuen und mal im Stand ordentlich durchwalken und auf Risse und dellen checken. Wenn der Lenker aus Stahl sein sollte, sollte der noch fit sein. Bei Alu wäre ich vorsichtig.

Stahlrahmen rosten auch gerne an den Schweißnähten z.B. am Innenlagergehäuse. Da bilden sich auch gerne Risse, hier unbedingt genau checken und wenn nötig von Rost befreien.

Das Hinterrad wie du schon festgestellt hast, kann auf den Schrott, die nabe für 5€ bei Kleinanzeigen reinstellen lohnt nicht.

bei den Zusatzbremshebeln kann ich dir persönlich nicht helfen. Hab ich bisher nie verbaut.
 
falls du interesse hast..ich hab noch ein paar schwarze neuwertige zusatzbremshebel hier liegen die ich günstig abgeben würde. Find den Rahmen ansich gar nicht so übel..sieht ja auch nach ordentlich Reifenfreiheit aus. Brunox bringt bei einer festkorodierten Sattelstütze rein gar nichts...ich hab mich da auch schon an meinem alten blizzard dran abgearbeitet. Geholfen hat letztenendes nur die stütze zu kürzen und zu schlitzen. Ansonsten würde ich mal einen ordenlichen hebel ansetzen und versuchen das teil erstmal zu verdrehen. manchmal knackts und es ist auch vollbracht..
 
Update:

Stütze ist raus (WD40 + Opas extralange Rohrzange) und das ohne Beschädigungen.:)

Ich kann das Innenlager von oben sehen und es sieht gut aus (die Beschriftung ist tadellos lesbar, btw. Shimano BB-UN 51) - komplett frei von Dreck/Rost - das wäre m. E. anders, wenn es im Sattelrohr massiv korrodiert hätte.

Die Sattelstütze ist Kalloy 4130 Heat Treated 26.4 mm CroMoly. Der Teil, der im Rohr steckte sieht wie neu aus, der Teil, der außerhalb war hat eine krisselige Oberfläche als wäre Rost unter dem schwarzen Lack

Restl. Zerlegung schaffe ich erst am Wochenende.

@michar: Vielen Dank für das Angebot. Ich verschaff mir erstmal ein finales Bild zum Zustand.
 
@friederjohannes: Bzgl. Cantis mit den 105er-Hebeln. Eingestellt waren die m. M. n. korrekt. Meine vllt. nicht ganz faire Referenz sind die Magura HS33 am S-Works. Aber insbesondere bei Regen war es mir zu wenig Verzögerung (dazu habe die Reifen sicher auch beigetragen).

Sind die Bremsbeläge noch Original? Wenn ja, würde ich empfehlen erstmal acht Euro in diese hier in Lachsfarben oder schwarz/lachs zu investieren bevor du neue Bremsen kaufst:

https://www.bike24.de/p18800.html
 
Deore LX Naben aus der Zeit sind eigentlich ganz nice Teile. Inspiziere genau die Konen. Im Zweifel mit neuen Kugeln füllen, kostet nix.
An deiner Stelle würde ich gleich neu einspeichen. Solche Felgen vom Restposten, konifizierte Speichen von CN und du hast nichtmal 50€ dafür ausgegeben - gehe ich recht in der Annahme, das es 26“ ist?

Ich kann dir bei Interesse auch ein Angebot machen - nämlich Aufbau. Habe aktuell Zeit für sowas. Restauriere ganz gerne schnuckelige alte Teile, bei Interesse PN ;)

Für die City besser am STI, denn Lenkerende schalten. Claris STI sind ganz brauchbar dann noch hinten 8fach Kassette - auch ein günstiges Upgrade! Was die Bremsen betrifft, s.o. Ggf die alten säubern und etwas Kettenöl auf die Buchsen laufen lassen. Zusammen mit neuen Zügen wirkt das Wunder.

Wenn die Kurbel nicht zu verbraucht ist, würde ich die so lassen.
 
Update:

Stütze ist raus (WD40 + Opas extralange Rohrzange) und das ohne Beschädigungen.:)

Ich kann das Innenlager von oben sehen und es sieht gut aus (die Beschriftung ist tadellos lesbar, btw. Shimano BB-UN 51) - komplett frei von Dreck/Rost - das wäre m. E. anders, wenn es im Sattelrohr massiv korrodiert hätte.

Die Sattelstütze ist Kalloy 4130 Heat Treated 26.4 mm CroMoly. Der Teil, der im Rohr steckte sieht wie neu aus, der Teil, der außerhalb war hat eine krisselige Oberfläche als wäre Rost unter dem schwarzen Lack

Restl. Zerlegung schaffe ich erst am Wochenende.

@michar: Vielen Dank für das Angebot. Ich verschaff mir erstmal ein finales Bild zum Zustand.
Das CroMoly hat dir den Arsch gerettet. Eine Alustütze wäre festgegammelt.
 
Es ist inzwischen fast alles zerlegt.

Die Vorderradfelge ist leider auch hin.

@Mr.Penguin: Die Naben allgemein und insbesondere die Lager der Naben sehen prima aus - alles blitzblank, da war auch noch etwas fett drin. Mein Problem ist nur, sie wieder zusammenzuschrauben. Nach meinem Verständnis wird der Konus mit der abschließenden Mutter gegengeschraubt, damit die Spannung definiert ist. Braucht man dafür Spezialwerkzeug - so was wie einen flachen Pedalschlüssel in etwa? (Meiner passt von der Maulweite, aber ist zu dick.)
Seltsam ist außerdem die Kugelanzahl. Hinten waren 2 x 9 fette Murmeln drin, die das Lagerrund genau ausgefüllt haben. Vorn sind auf beiden Seiten je 10 kleinere Kugeln, es wäre aber noch Platz für eine 11. Auch vorn war noch fett im Lager und die Lagerschale ist blank und glatt. Waren die 10 Kugeln mal dicker und haben sich abgearbeitet?

Da Innenlager bekomme ich nicht heraus. Es läuft aber noch ok. D. h., es wird wohl - wenn - ein 3 x 8 Wiederaufbau.

Der Rahmen hat an der rechten Kettenstrebe einiges an Rost und Lackverwerfungen. Darunter sieht es aber brauchbar aus (Ich habe mit Sandpapier an einer Stelle den Lack entfernt.). Gerade für ein Regenrad hieße das aber vermutlich an allen Schadstellen Lack runter und neu aufbauen!?

Das einzige, was noch am Rahmen angebaut ist, ist der Lenker und die Gabel (außer dem Innenlager). Jetzt ohne Vorderrad "rastet" der Lenker in verschiedenen Positionen "ein" - vermutlich ein Indiz für Steuersatzprobleme? Das kommt morgen - jetzt sind erst mal die Kids dran!

Da das jetzt doch einiges an Aufwand bedeuten würde, alles wieder herzurichten, überlege ich, es doch zu lassen oder zu vertagen.
 
Das wird schon sportlich...
In deiner Situation kannst es bestimmt an einen Liebhaber weitergeben. Solche Späße wie das Entfernen alter Innenlager hatte ich schon öfter und kann nur sagen, du kannst daran eine halbe Stunde + x sitzen. Auch mit Erfahrung, Vorbehandlung mit Rostlöser, bestes Tool, großer Hebel. Das solltest du bedenken. Wenn du darauf stehst, mach es, aber die Freude dieser Arbeit ist doch eher spezieller Natur.

Was die Kugeln betrifft: AFAIK sind die in der VR-Nabe kleiner. Ganz sicher runden die sich nicht gleichmäßig runter, dann wäre da schon alles lange hin und ganz und gar nicht sphärisch. Die Zahlen kannst du Gesetz dem Fall, dass da sonst nix gemacht wurde, erstmal so hinnehmen.

Zum Steuersatz: Pitting oder Brinneling nennt sich das. Lesenswerter Artikel. So wie das erlebt habe, passiert das über kurz oder lang jedem nicht perfekt eingestellten/ gepflegten Gewindesteuersatz. Man kann damit leben, muss ihn aber sonst tauschen. Witzig, dass manche Oldschooler den ggü Ahead immer noch abfeiern....

Alternativ bist du also eventuell wirklich mit einer generischen Stadtschlampe besser beraten. Fahre zB einen 20 Jahre alten Giant Alurahmen und bin sehr zufrieden. Ja, der ist natürlich auch irgendwann hin. Zusammen mit der Nabenschaltung hat man da fast keinen Wartungsaufwand.
 
Zuletzt bearbeitet:
(Das fehlende Werkzeug für die Nabe war ein Konusschlüssel - man lernt nie aus.)

Das Innenlager ist draußen!! Nachdem ich den Vielzahnaufsatz mit der Kurbelschraube am Lager fixiert hatte, konnte ich mit dem "verstellbaren Schraubenschlüssel" (aka Rohrzange) das Lager lösen.

Steuersatz und Lenker sind nun auch demontiert.

Ich schaue morgen nochmal in Ruhe, wie der Rahmen aussieht, aber selbst im Kellerlicht sieht der zu gut zum Wegtun aus: die dunkelgrüne Metalliclackierung und die dezenten roten Aufkleber...
 
Ich habe den Rahmen und die Komponenten so gut es geht mit dem Tuch gereinigt. Hier ein paar Fotos.

Rund um das Tretlager sind schon ziemliche Verwerfungen im Lack. Vermutlich ist da genug Material, um Lack und Rost zu entfernen und neu zu versiegeln. Aber für den gedachten Einsatz lohnt sich die Restaurierung für mich nicht. Ich denke, ich werde mich auf die Suche nach einem potenziellen Liebhaber machen.

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Ich habe den Rahmen und die Komponenten so gut es geht mit dem Tuch gereinigt. Hier ein paar Fotos.

Rund um das Tretlager sind schon ziemliche Verwerfungen im Lack. Vermutlich ist da genug Material, um Lack und Rost zu entfernen und neu zu versiegeln. Aber für den gedachten Einsatz lohnt sich die Restaurierung für mich nicht. Ich denke, ich werde mich auf die Suche nach einem potenziellen Liebhaber machen.

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Tja... schade. Sieht aber so aus, als wäre die Muffe des Tretlagers ganz schön unterwandert. Ohne Stahlexperte zu sein wird mir da auch ganz schön mulmig.
Aber toll, dass du dir die Mühe genacht hast!
 
Tja... schade. Sieht aber so aus, als wäre die Muffe des Tretlagers ganz schön unterwandert. Ohne Stahlexperte zu sein wird mir da auch ganz schön mulmig.
Aber toll, dass du dir die Mühe genacht hast!

Vielen Dank, das war dank Eurer Hilfe auch sehr kurzweilig und lehrreich. @mulmig werden - ja genau! Mit vollem Einkaufsrucksack vom Wochenmarkt komme ich auch mal auf 110 kg (90 kg im Adamskostüm + Einkäufe) - da sind mir die filigranen Kettenstreben in dem Zustand ein zu hohes Risiko und für eine fundierte Bewertung fehlt mir die Sachkenntnis.
 
hmmm, bei Muffen bin ich auch überfragt. Auf den Rohren sonst ist der Rost nur oberflächig. Dennoch ne Menge Arbeit, auch wenn die Muffen nicht unterwandert sein sollten.
Ich hab schon mehrere Rahmen selbst lackiert und würde davon jedem abraten.
 
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