Gründe für Lenker aus Carbon, neben Gewicht

ich war ehrlich gesagt überrascht, dass man den unterschied zu carbon wirklich so stark merkt.

von cdale 72cm alu lowriser -> syntace high5 carbon 74cm
BMC flat alu 75cm? -> syntace high5 carbon 76cm
und einen spank Spike 777 mit etwa 75cm hab ich am anderen rad.

wüsste nicht wie man das nicht spüren könnte, da muss man schon recht grobmotorisch veranlagt sein oder mit butterweichem Fahrwerk herumkriechen.
 
Bezüglich des Themas: Carbon, hält es?


Leider nicht bei mir.

Ist ein Salsa Carbon Lenker für 150,-€ UVP , 3 Jahre hat er gehalten, Salsa hat ihn nicht getauscht. Vermutlich lag es aber an den Formula Bremshebeln.
 
Voll krass. Ich hätte eher vermutet dass die Schwachstellen am Übergang der Vorbauklemmung zu finden sind. Dort ändert sich der E-Modul ja schlagartig. Darum versuche ich immer Vorbauten zu fahren, die nicht genau im 90° Grad Winkel klemmen, sondern schräg oder bogenförmig. Das hier aber hätte ich nie vermutet. Hab selber Formulas gefahren.

Trotzdem, zum einen, hätte das meiner Meinung nach nicht passieren dürfen und zum anderen, halte ich Carbon als Werkstoff bei diesen Lastwechseln, für immer noch deutlich geeigneter als Alu.
 
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:daumen: Vermutlich.

Warum dann also als Negativbeispiel im Carbonlenkerthread bringen? :ka:
Ich sehe das etwas entspannter. Auch solche Beispiele können anderen helfen.
Formula Bremsen, in meinem Falle die R1 sind mir nicht unbekannt, ich habe sie jahrelang vom Urmodell, über den vergrößerten Ausgleichsbehälter bis zur Änderung der Quadringe im Nehmerkolben gefahren. Dass Formula für diese Facelifts über ein halbes Jahrzehnt gebraucht hat ist eine Sache, eine Andere, dass allen von mir verbauten Gebern, eine grundsätzliche Sache zu eigen war: sie hatten auf der dem Lenker zugewandten Montageseite des Gehäuses, außen einen deutlich mit dem Fingernagel spürbaren Grat. Der hinterließ bei der ersten von mir verbauten Bremse an einem Alulenker, unübersehbare Druckstellen. Ich habe daraufhin alle, auch später verbaute Gebergehäuse, mit einer Schlichtfeile nachgearbeitet und geglättet.
Fazit: weder Alu noch Carbon vertragen Kerbwirkung. Oftmals reicht schon ein mitteltiefer Kratzer, das Material an den "richtigen" Stellen zu schwächen und bei Belastung weitaus früher brechen zu lassen, als man vermutet oder berechnet hat.
Ob das im vorliegenden Fall ebenso war, entzieht sich natürlich meiner Kenntnis.

Das war jetzt völlig wertfrei und ohne Firmenwertung gemeint.
 
das mit der Dämpfung ist mess- und spürbar. ich habs ja an mehreren Bauteilen im direkten vergleich. carbon ist da tollerer!
Ich weiß, ewig alte Antwort, aber ich wollt kein neues Thema aufmachen deswegen hier:

Hat wer tatsächliche Messungen zur Dämpfung von Carbon Lenkern?

Bin gerade einen Renthal gefahren und konnte keinen Unterschied wahrnehmen was Dämfpung betrifft. War aber auch ein (geringfügig) anderes Bike, also kein idealer direkter Vergleich.
Ich bin eher skeptisch und würd die Erzählung von "Carbon Lenker Dämpfung" gern mal anhand von Messwerten prüfen.
 
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Die Skepsis ist angebracht. Dass CFK bedingt durch den Polymeranteil einen nicht zu vernachlässigenden Dämpfungsgrad hat, dürfte unbestritten sein. Leider findet man dazu recht wenig oder ich benutze nicht die richtigen Suchbegriffe. Ob sich der Dämpfungsgrad aber bei der Lenkergeometrie wesentlich von seinem Alupendant abhebt UND ob das tatsächlich bemerkbar ist, ist eine ganz andere Frage. Ich halte es persönlich für vollkommen irrelevant, da der größte Dämpfer immer noch die Griffel/Arme des Fahrers sind und die Lenkerdämpfung komplett darin untergehen dürfte.
 
Habe folgendes gefunden:
https://www.bike-magazin.de/komponenten/lenker_vorbauten/test-2016-spank-vibrocore
Die Messergebnisse: Spike 800: 97,55 %, Spike 800 Vibrocore: 98,41 %, Syntace Carbon: 98,78 %. Je kleiner die Zahl, desto stärker die Dämpfung. 100 % bedeutet: alle Vibrationen/Frequenzen werden ungefiltert weitergegeben.
Also kein nachweisbarer Dämpfungseffekt von CFK bei dieser Messung.
Tendentiell dämpft sogar der Aluminium Spank Lenker besser, wobei der Unterschied minimal ist.
 
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Und dann noch das:
Capture.PNG


Wobei die Grafik von OneUp selbst kommt und nicht Dämpfung per se beschriebt sondern (vermutlich) Auslenkung (Die Achsenbeschriftung in der Grafik ist nicht sehr aussagekräftig, aber in einem Kommentar schreibt OneUp: "Our bar flexes ~1.40mm for 20lbs, on average the competitor bars flex ~1.15mm."). Quelle.
Auch hier zu beobachten das die Alu-Spike Lenker recht nah am CKF OneUp dran sind.
(Will man wirklich dass sich sein Lenker mehr verbiegt? Ausserdem: mm/lbs als Einheit? srsly?)

Ich schieb das mit "Carbon Lenker dämpfen mehr" mal eher in Richtung Mythos.
 
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Kein Mythos. Irgendwas ist da schon dran. Nimm einen Alulenker und einen Carbonlenker und schlage sie nacheinander vor eine Betonkante. Der Alulenker bereitet dir bei ersten leichten Schlag Schmerzen in der Hand, beim Carbonlenker deutlich weniger. Es kommen beim Alulenker viel mehr "Schwingungen" oder "Vibrationen" an. Hat zwar auch keine Aussagekraft, das fiel mir aber extremst auf. Konnte das aber nicht weiter beobachten weil der Alulenker beim ersten festeren Schlag dann krumm war.
 
Kein Mythos. Irgendwas ist da schon dran. Nimm einen Alulenker und einen Carbonlenker und schlage sie nacheinander vor eine Betonkante. Der Alulenker bereitet dir bei ersten leichten Schlag Schmerzen in der Hand, beim Carbonlenker deutlich weniger. Es kommen beim Alulenker viel mehr "Schwingungen" oder "Vibrationen" an. Hat zwar auch keine Aussagekraft, das fiel mir aber extremst auf. Konnte das aber nicht weiter beobachten weil der Alulenker beim ersten festeren Schlag dann krumm war.
Eine Anektode. Ich suche tatsächlich gemessene Werte.
Dürfte auch kein guter Lenker gewesen sein wenn er sich dermaßen leicht verformen ließ.
 
Selber machen bevor man es abtut. Selber erfahren ist die Devise.

Der Versuch ist extrem weit weg von der tatsächlichen Anwendung eines Lenkers um eine Aussage treffen zu können. Der Alu Lenker bereitet mir auch nicht "beim ersten leichten Schlag Schmerzen in der Hand", sorry, das klingt ziemlich übertrieben.
Auch glaube ich dass man bei montierten Griffen (vlt sogar ESI Super Chunky?) da kaum einen Unterschied merken wird.
 
Der Versuch ist extrem weit weg von der tatsächlichen Anwendung eines Lenkers um eine Aussage treffen zu können. Der Alu Lenker bereitet mir auch nicht "beim ersten leichten Schlag Schmerzen in der Hand", sorry, das klingt ziemlich übertrieben.
Auch glaube ich dass man bei montierten Griffen (vlt sogar ESI Super Chunky?) da kaum einen Unterschied merken wird.
Alu scheppert mehr. Klar, ist nix wissenschaftlich belegtes aber dennoch aufschlussreich wenn man es selber gespürt hat.
 
Bin gerade einen Renthal gefahren und konnte keinen Unterschied wahrnehmen was Dämfpung betrifft.
nein!
doch!
ohhh!
;)

das halte ICH für 100% ausgemachten blödsinn und mit irgendwelchen schwachfug müssen sie ihren krempel ja an den man kriegen und die preise rechtfertigen.

ich habe neulich das erste mal recht intensiv mit sonem multitool (diese oszillationsdinger) gearbeitet.
zuvor bin ich während meiner werkzeug schnapper deal sichtung über so ein teil von bosch gestolpert und deren marketinggeschwurbel, wo es auch um die mikrovibrationen ging.
da dachte ich noch, wasn für nen schwachsinn mal wieder/wie üblich...
doch ich wurde dann eines besseren belehrt. nachdem ich schon beim ersten einsatz so ne halbe stunde nonstop mit dem teil holz bearbeitet habe und das teil ununterbrochen wirklich fest halten musste, habe ich mich danach doch sehr über dieses taubheits/müdigkeitsgefühl im unterarm gewundert, was ich so sonst nur vom kraftsport kenne.
wieder zurück zum esel, wo als erstes der reifen liegt gefolgt von der gabel, dann die griffe, dann die handschuhe und am ende dann der abfedernde, gebeugte arm.
so und jetzt einfach mal, so überhaupt noch vorhanden, den gesunden menschenverstand einschalten und vergleichen :cool:
um diese belastung vom multitool aufs rad zu übertragen, müsste man wohl 3 tage am stück einen 8000km hohen rock garden runterfahren, wobei selbst der vergleich wahrscheinlich noch masslos untertrieben ist.

für die >90% der berufs und profibiker hier, gilt das selbstverständlich wie gewohnt nicht :p
insofern lass ich für mich nur das gewicht gelten und das, na ja, ist wieder ein anderes thema, womit man seine lebenszeit vergeuden kann, anstelle zu radln....

auf der anderen seite, soll der glaube ja berge versetzen können :)
 
Dämpfung hin oder her, die Griffe würden das alles schlucken. Das ist kein Grund einen Carbonlenker zu fahren. Ich fahre nur noch Carbonlenker, aber die Dämpfung ist kein Argument...
 
Also kein nachweisbarer Dämpfungseffekt von CFK bei dieser Messung.
Tendentiell dämpft sogar der Aluminium Spank Lenker besser, wobei der Unterschied minimal ist.
Den größten Anteil am Fahrgefühl dürfte meiner Meinung nach die Nachgiebigkeit des Lenkers (Compliance) haben. Eine hohe Steifigkeit (Inverse der Nachgiebigkeit) bedeutet geringe Auslenkung und damit geringe Energieaufnahme des Lenkers, die Schläge werden also besser an die Hände weitergeleitet. Bei manchen CFK-Rahmen und Laufrädern wird davon gesprochen, wie bocksteif und teilweise unangehenm die Dinger sein sollen, und beim ebenfalls bocksteifen Lenker soll es plötzlich das Gegenteil und total toll sein? Ja, CFK-Bauteile kann man nachgiebig auslegen, aber das wird nicht immer gemacht. Vor allem Enduro-/DH-Lenker sind nicht auf Leichtbau getrimmt und haben gerne hohe Wandstärken und Steifigkeiten.

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Der Graph sagt auch nix über die Dämpfung aus, die Beschleunigungen werden auch durch die Nachgiebigkeit des Lenkers und durch den Fahrer stark beeinflusst. Will man die Dämpfung beurteilen, muss man das isoliert und reproduzierbar auf einem Prüfstand erledigen.

Wobei die Grafik von OneUp selbst kommt und nicht Dämpfung per se beschriebt sondern (vermutlich) Auslenkung (Die Achsenbeschriftung in der Grafik ist nicht sehr aussagekräftig, aber in einem Kommentar schreibt OneUp: "Our bar flexes ~1.40mm for 20lbs, on average the competitor bars flex ~1.15mm."). Quelle.
Auch hier zu beobachten das die Alu-Spike Lenker recht nah am CKF OneUp dran sind.
(Will man wirklich dass sich sein Lenker mehr verbiegt? Ausserdem: mm/lbs als Einheit? srsly?)
Steht doch da: laterale Steifigkeit [N/mm] ggü. vertikaler Nachgiebigkeit [mm/N] oder eben [mm/lbf] wie die Amis es gerne nehmen. Wobei ich mich frage, warum die laterale Steifigkeit so wichtig sein sollte, es werden keine großen Kräfte zum Lenken benötigt und bei Sprüngen etc ist die vertikale Steifigkeit eher gefragt. Vielleicht übersehe ich was. Die vertikale Nachgiebigkeit trägt sicherlich viel zum Fahrkomfort bei. Mit der Dämpfung hat das aber erst mal nix zu tun.

Bike schrieb:
Erschütterungen kann man auch als Wellenenergie mit dazugehöriger Amplitude und Frequenz verstehen. Diese Schwingungen entstehen beim Fahren und wandern durch das Bike über die Kontaktstellen zum Fahrer. Anstatt sie ungehindert durch den Alu-Mantel des Lenkers wandern zu lassen, soll der Vibrocore-Schaum im Lenkerhohlraum dafür sorgen, dass ein Teil der hochfrequenten Resonanzschwingungen an der Kontaktfläche zum Metall gebrochen und somit gedämpft werden. Außerdem soll der Schaumkern durch seine Stabilität den Lenker zusätzlich verstärken und ihm eine höhere Schwingfestigkeit verleihen. Der äußere Stopfen (ganz rechts, schwarz) schützt den geschlosenzelligen Schaum vor Nässe und Verschmutzung.

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Wenn man sich das so ansieht, wird der Schaumstoff auf Biegung belastet und kann gar keinen nennenswerten Anteil an Kraft aufbringen, um der Schwingung entgegenzuwirken. Eventuell wird alleine durch die erhöhte Masse die Schwingungsfrequenz etwas herabgesetzt, aber das wars auch schon. Bevor aussagekräftige Messungen bezüglich der Dämpfung dieses Lenkers oder eines CFK-Lenkers auftauchen, bezweifle ich deren Wirksamkeit.
 
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