hallo krasse alpen-Xer--->hochjoch ???

techstar

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hi!

ist schon mal jemand das hochjoch gefahren (bzw. hat schon mal jemand das bike darübergetragen)???
(außer no way rey)! :D

das hochjoch verbindet das ötztal (vent) mit dem schnalstal (kurzras) und ist etwa 3000m hoch...

kann man da überhaupt fahren oder ist das ne reine hochalpine wanderung?

in ulrich stanciu's transalp-buch wird dieser weg kurz angesprochen...in der beschreibung zum NO WAY RAY transalp...

bitte keine vermutungen anstellen...mich interessieren vor allem antworten von leuten, die dieses abenteuer selbst gewagt haben...

thx, ciao,
andi
 
ciao,

also ich hab das hochjoch sowohl zu fuß als auch mit dem bike gemacht. insgesamt ist die geschichte schon sehr heftig, auch wenn der uli in unserem buch leider 2 fehler beim recherchieren gemacht hat:
1. anstatt zum hochjochhospiz und dann wieder runter zum bach zu schieben kann man schon etwa 1 km vor/unterhalb der hütte links auf einem sehr schmalen pfad an einer hirtenhütte direkt zur brücke über den venter bach fahren. danach folgt eine kleine rampe, die man etwa 5-10 minuten hochschieben muß
2. oben angelangt sollte man anstatt dem völli verblockten weg zu folgen einfach auf dem aufgeschütteten wall der gletschermoräne (weglos) weiterfahren bis man dort auch an seine grenzen stößt. danach läßt sich leider eine heftige tragepassage nicht mehr vermeiden: es geht auf der diritissima etwa 15-20 minuten bis zum oberhalb verlaufenden weg bergan, dem man wiederum etwa 20-30 minuten richtung grenzübergang folgen muß. direkt am verlassenen grenzposten kann man wieder aufsatteln und zur hütte kurbeln (querung einer neu angelegten skipiste inklusive).
die abfahrt nach kurzras ist leider letztes jahr ebenfalls teilweise durch die skipiste planiert worden (der alte hüttenweg war wesentlich attraktiver, ich weiß aber nicht, ob der wiederhergestellt wurde) !
insgesamt ist der übergang sicherlich schwieriger als das niederjoch/similaunhütte, v.a. weil man hier statt einer wenig anstrengenden schiebe- auch eine heftigere tragepassage miteinkalkulieren muß. trotzdem braucht man nicht länger als gut 1 stunde aus dem sattel.
allerdings ist der abschnitt von vent bis in den talschluß auch nicht ganz ohne (an einer stelle sehr ausgesetzt über dem tosenden venter bach)...
fazit: wenn du's extrem willst, dann probier's (nur bei stabilem wetter => sonst evtl. ende wie beim ötzi) , aber das niederjoch tut's auch....
 
hi dede!

danke für die antwort! ich kenne die region nur im winter vom skifahren. war schon einige male im schnalstal...die "bella vista" ist genial! aber vom winter auf den sommer zu schließen ist echt schwer...man sieht nunmal den weg unter den meterhohen schneemassen nicht :) .

ich habe nach dem hochjoch gefragt, da das niederjoch ja noch höher ist und in meiner tabacco-karte der weg zum niederjoch bzw. zur similaunhüttem über gletscher verläuft. kann mir vorstellen, dass diese stelle bei blankeis oberheftig wird, zumindest ohne steigeisen...

wie würdest du die schwierigkeit (konditionell & fahrtechnisch) im vergleich zum madritschjoch ansiedeln?

ciao, andi
 
Der Weg zur Similaunhütte führt über den Similaungletscher, richtig. Zwischendurch gehts zwar auch mal über Felsen, aber insgesamt sinds wohl ca. 40 Minuten auf Schnee. Der Gletscher ist aber flach und der Weg mit Stangen auch klar markiert. Bin schon bei verschiedenen Temperaturen oben gewesen und es war auch ohne Steigeisen nie ein Problem. Gute Schuhe sind aber schon sehr zu empfehlen. Die Similaunhütte ist eine recht neue und sehr angenehme Hütte (die Ruine der alten Hütte steht ein paar Meter entfernt), wo man sich auch super bei einer heissen Suppe aufwärmen kann.
Derzeit liegt im hinteren Ötztal noch recht viel Schnee ab ca. 2300 m. Überquerung Nieder-oder Hochjoch würde ich in keinem Fall vor Anfang Juli planen.
Wenn Du halbwegs gut im Sattel sitzt würde ich an Deiner Stelle die Similaunvariante vorziehen, da der Downhill ins Schnals runter einfach supergenial ist. Zwar wahrlich nicht durchgängig fahrbar (speziell am Anfang), aber über 1000 Hm Singletrail sind einfach geil.
Eine hochalpine Angelegenheit mit allen entsprechenden Risiken ist das ganze natürlich in jedem Fall. Viel Spaß + Erfolg!
 
Bin die Tour im Winter gefahren (natürlich als Skitour) und fand die Gegend reichlich mit Felsen verblockt und das Tal hat einige sehr enge Stellen. Hingengen habe ich den Übergang Martin Busch Hütte/Similaun mit dem Bike gemacht und fand die Route interessanter. Kannst mehr fahren und gibt landschaftlich auch mehr her. Dies ist natürlich immer abhängig vom eigenen Geschmack. Beide Routen sind zwar extrem, aber im Bereich des machbaren.

Der Similaun-Gletscher ist sehr flach und im Sommer ist eine weiche Firnschicht drauf. Bei gutem Wetter ist das kein Problem, bei schlechtem ist die Tour sowieso zu vermieden. siehe Ötzi.
 
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