Noch etwas.
Da ich keinerlei berührungspunkte zum kochen habe, bin ich mal wieder rad gefahren.
Schnee gab es genug und die auswahl der strecke muss unterwegs dauernd revidiert werden. Da hat der kopf auch etwas zu tun. Die ersten drei km gegenwind sind nicht zu vermeiden. Dann ab ins tal und dort windgeschützt parallel zur loipe (klassisch) durch den schnee ackern. Da die skating strecke meist auf dem hauptweg verlief, konnte ich sie benutzen. Man macht nichts kaputt und man kann gut fahren. Auf die hochebene hinauf war es plackerei. Das ist ohnehin das steilste stück und jetzt erschwert durch den schnee.
Oben gab es dann einen weiten blick über die hochfläche, über die der wind ungebremst ins gesicht blies.
Spontan habe ich mich für eine abfahrt mit spitzkehren entschieden, die man bei fast allen verhältnissen gut runter kommt. Und so war es auch. Der schnee versteckt nicht nur die kleinen gemeinheiten, er entschärft sie auch. So lief alles verblüffend auf anhieb. Nur die sonst harmlosen wurzeln quer zur fahrt, reagierten auf den kleinsten bremseinsatz sehr grantig. Also galt es, die bremse immer früh genug zu öffnen, wenn ich meinte, dass die nächsten wurzeln erreicht sind.
Hier oben war der start. Die kirche ist grob das ziel.
Danach kommt ein langes tal und schon begann es zu schneien. Es war so dicht, dass kaum noch sicht vorhanden war. Was soll man da ablichten?
Irgendwann wurde es wieder heller und die übliche idylle tauchte auf. Auf der koppel waren die pferde wie immer. Ihnen macht die temperatur nichts aus. Erst ab -15° brauchen sie mehr futter, sagen die fachleute.
Dann ging es weiter zum quelltopf des flüsschens, das derzeit wenig wasser führt.
Hier sitzt man im sommer und zieht das verdiente radler ein. Aber verdient war noch nichts. Es geht erst wieder hoch auf die pläne, den rückenwind ausnutzen, dessen pendent ich im tal listig umgangen hatte.
Also eine portion nüsse und rosinen einwerfen, schon zur vorsorge. Einen kräftigen schluck aus der flasche und dann in der hoffnung, fahren zu können, die strecke angegangen.
Natürlich ist kein auto das sträßle hochgefahren, darf es auch nicht. Und der traktor war wohl morgens unterwegs gewesen. Es wurde eine plackerei. Und da die dämmerung, die einsetzte, das tal sehr schnell sehr dunkel macht, waren auch keine konturen mehr erkennbar auf dem schnee. Und so geht es immer wieder mal in eine schneehäufung, in der man nicht fahren kann. In der steigung wieder aufsteigen ist immer ein zufallserfolg. Zwischendurch war ich fertig und habe zwei stücke geschoben vor allem den schluss. Schnauze voll.
Oben dann wirklich rückenwind und ein unberührter radweg zwei meter sicher neben der straße, der morgens noch geräumt worden war. So konnte ich wunderbar flott mit höchsttempo 30 km/h durch etwa 5 cm neuschnee richtung heimat segeln. (Der gesamtschnitt war ≲ 11 km/h). Die abfahrt in eine enge kurve ist immer grenzwertig. Wenn ich zu spät bremse, ist es derzeit kaum mehr möglich, die geschwindigkeit zu vermindern bis zu der hängenden kurve, in der gern ein auto entgegen kommt. Deswegen fahre hier nur, wenn es woanders nicht mehr geht.
Alles gut gewesen, zu hause angekommen, einen happs eingeworfen, den hund geschnappt und eine entspannte runde im schnee gelaufen.
Dann beine hoch ...
