Ich brauche kein Bike mehr. Ich werde nächste Woche 70 und bin nicht mehr so jung wie
Fullface-Rudi.
Ach Rainer, nimm das doch nicht so ernst. Natürlich braucht man kein neues bike. Was meinst du, was ich im winterpokal und alltags beim einkaufen für ein bike fahre. Aus lauter altteilen zusammen geschräubelt. Fährt!
Ich komme damit sogar technische stellen gut runter, nachdem ich sie vorher mit meinem fully geknackt habe. Das vergnügen, ein neues rad zu fahren, ist ein ganz eigenens. Das ist wie ein mentales doping. Bis man das erste mal auf der schnauze liegt. Dann relativiert sich alles wieder.
Heute habe ich z.b. einen freudentag. Wir sind mit meinem freund einen der trails gefahren, die uns seit jahren fordern und den ich noch nie in allen kehren geschafft habe und schon gar nicht im ersten anlauf.
Heut sind wir ganz locker hin gefahren. Ich durfte wieder voran fahren, war ja immer so. Und dann habe ich alle kehren das erste mal vollständig geschafft. Zwei packte ich dabei erst im zweiten anlauf. Es gibt also noch verbesserungspotential. Wir waren ausgesprochen happy und haben unser radler genossen. Zu essen gab es natürlich nichts. Das lenkt nur vom radlerischen wohlgefühl ab.
Und mit welchen bike bin ich das gefahren?
Mit dem e-bike!
Mit dem traktor kann man doch keine engen technischen trails fahren!
Doch kann man. Man muss es nur versuchen. Als ich versucht habe, richtig mountainbike fahren zu lernen und nicht nur eins zu besitzen, um den hund auszuführen, war ich 68. Und da habe ich mir dann genau das bike gekauft, mit dem ich dich dauernd piesake. Ich verspreche dir, ich werde es nie wieder tun. Großes pfadfinderehrenwort.
Aber 70 ist doch kein alter für das schneckenhaus, solange man noch gesund ist.
Mit so einem Ding kauft man sich mMn auch nur technische Probleme ein, die man mit einem MTB gar nicht erst hat. Von diesem ständigen Akku-nachladen gar nicht erst zu reden.
