Jetzt wird's interessant ! Ich dachte bisher, das man dies von Mitte Tretlager bis Oberkante Sattelhöhe misst, - wobei dies ein annähernder Wert ist
also Schrittlänge mal 0,885, und dann in cm-Schritten nach unten und sich der Komfortzone nähert.
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Nach Deiner Aussage, mache ich also seit ca. 3 Jahrzehnten irgendwas falsch.
Friedlich, Kinders ! Es gibt da verschiedene Möglichkeiten, jede mit Vor- und Nachteilen.
1. Schrittlänge x 0,885 für Mitte Tretlager - Oberkante
Sattel. Funktioniert aber nur gut, wenn der
Sattel oben halbwegs gerade ist, wie z.B. ein Fizik Arione. Bei stark profilierten Sätteln wie SMP, Specialized Power oder meinem Fizik Antares usw. klappt das nicht so recht. Dazu kommt, dass die Aufbauhöhe von Sohle und Pedal / Cleat und Kurbellänge nicht berücksichtigt wird. Die Methode stammt aus den 80ern ( Paul Hügi ), als hauptsächlich 170 mm Kurbeln gefahren wurden und es 2 Sattelmodelle gab, Rolls und Turbo, beide weitgehend flach.
2. Schrittlänge x 0,883. Die Lemond Methode, ist mittlerweile als veraltet angesehen. Wenn man sich Bilder von Profis aus den 80ern ansieht, sass man früher generell tiefer und länger.
3. Schrittlänge x 105-109%. Diese Theorie besagt, dass das Maß von Pedalfläche zu Satteloberkante zwischen 105 und 109% der Schrittlänge liegen kann. 105% für beste Ausdauer und Sauerstoffversorgung, 109 für maximale Power ( z.B. Bahnsprint ). Mir gefällt diese am besten, denn damit kann man 1. verschiedene Räder mit verschiedenen Pedalsystemem vergleichen und 2. berücksichtigt das verschiedene Kurbellängen. Meine aktuelle Wohlfühlposition liegt genau bei 105% und damit knapp 5 mm unter der 0,885mm Methode mit 175er Kurbeln.
Und dann ist die Frage, wo man am
Sattel misst. Ich fahre hauptsächlich Fizik Sättel, da empfiehlt Fizik einen Messpunkt 14 cm von der Sattelspitze. Bei dem Specialized Power
Sattel am MTB liegt der gleiche Messpunkt bei ca. 11 cm von der Sattelspitze. Durch die Profilierung der Sitzfläche gibt es da kleine Abweichungen.
Und, Kollege Dirty Track empfiehlt die Messung zum Sattelgestell, Specialized empfiehlt auch für die Power Sättel, sich bei der Einstellung an den Sattelstreben zu orientieren. Das ist bei so stark profilierten Sätteln eine genauere Methode. Da liegt er nicht verkehrt.
Und dann gibts noch :
KOPS ( Knee over pedal spindle ). Damit wird der
Sattel vor / zurück gestellt. Das besagt, dass das Lot vom Tibiakopf bei 90° Stellung der Kurbel durch die Pedalachse geht. Der Trend geht bei Fullies und modernen Mountainbike Geometrien dazu, aber auch im Triathlon und Bahnsprint, eher vor der Achse zu landen. Je weiter vorne, desto mehr nutzt man die vordere Oberschenkelmuskulatur. KOPS hat aber den Nachteil, dass es bei Menschen mit komischen Proportionen nicht gut funktioniert. Und hierher kam auch mein Hauptproblem, ich habe proportional zu lange Beine für meine Größe und dazu einen langen Oberschenkel. Da ich mich modern zu weit vorne positioniert hatte, entstand im oberen Totpunkt zuviel Druck auf die Kniescheibe. Mit der neuen Position habe ich den Winkel im oberen Totpunkt um 7 Grad reduziert, das sind Welten und ist fühlbar. Dazu musste ich lediglich 12 mm nach hinten und die Cleats 2 mm zurück stellen.
Winkelmessungen: Statisch oder per Videoanalyse wird auf einen Kniewinkel je nach Philosophie hingearbeitet. Statisch kam bei mir etwas ganz anderes raus als dynamisch. Generell taugt mir die Methode schon, der Bikefitter wollte mich halt in eine moderne Triathlon - Zeitfahr Position schieben, die gibt meine Flexibilität nicht mehr her. Optimal wäre 105°, aber ich fühle mich aktuell bei 109-110° wohl.
Ein echt interessantes Thema.
. Aber ansonsten, mach nur
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