Haltbarkeit von unbenutztem Dämpferöl

sp00n82

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Ich habe mal eine generelle Frage zur Haltbarkeit von Dämpfungsölen, werden diese irgendwann "schlecht", auch wenn sie nicht benutzt werden? Also z.B. in ihren zugeschraubten, aber bereits geöffneten Behältnissen oder in den Dämpfern / Gabeln an sich, wenn sie einfach nur als Ersatzteile herumliegen?

Bei Fetten habe ich schon gesehen, dass diese nach gewisser Zeit sich in ihre Bestandteile separieren und teilweise ausölen, gibt es sowas auch für Dämpferöle? Oder so etwas wie Oxidation?

Ich hab hier noch diverse Öle herumstehen, die schon seit ein paar Jahren angebrochen sind, ebenso wie Ersatzdämpfer, die nie benutzt wurden. Und da frage ich mich, ob ich die Öle irgendwann tatsächlich mal ersetzen sollte/müsste, oder ob die unbenutzten Dämpfer einen Service spendiert bekommen sollten, wenn ich sie tatsächlich mal brauche.

Dass Öle bei Verwendung durch die mechanische Belastung und erhöhte Temperatur verschleißen ist mir klar, aber wenn sie einfach nur herumstehen?
Von Motorölen habe ich gelesen, dass sie ein Haltbarkeitsdatum (Shelf Life) von so 3-5 Jahren haben sollen, aber die Belastung für ein Motoröl ist dann ja auch wieder eine andere, als für ein Dämpferöl.
 

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Re: Haltbarkeit von unbenutztem Dämpferöl
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Hannes2023 ()
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Öle halten gut gelagert so gut wie ewig, Fette ebenso (Ausbluten von Öl ist bei Fetten völlig normal und kein Zeichen von Alterung).

Kannst ja eine Öl Probe zu Oilcheck ins Labor schicken und den Bericht dann mit dem Datenblatt vergleichen.
 
Angebrochene Gebinde sollen immer innerhalb von 12 Monaten verbraucht werden, ob das allerdings mehr mit Garantierter Qualität zu tun hat, ähnlich dem MHD bei Lebensmitteln.:ka:

Angenommen Öle würden Vakuum verpackt, dann könnte man annehmen dass eine gewisse Oxidation in einem geöffneten Gefäß stattfindet. Ich habe Zuhause ein Glas rotes Dämpfungsöl/hydrauliköl unbekannten Herstellers. Das ist alt (Müsste von 2007 sein), es ist immer noch genauso rot wie damals. Ob und wie die Eigenschaften sind, kann ich natürlich nicht überprüfen.
 
Nd-60 schrieb:
Das ist alt (Müsste von 2007 sein), es ist immer noch genauso rot wie damals.
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Das kann ich noch übertreffen. In einer Gabel, die ich 2011 gekauft habe, hörte letztes Jahr, also nach 28000 km, der Lockout auf zu funktionieren. Altes Öl raus und höchstwahrscheinlich noch älteres Öl aus dem seit 2007 geöffneten Kanister in die Gabel rein. Es Funktioniert für mich einwandfrei.

Das Öl aus der Gabel hat gut ausgesehen. Ich hätte es in ein Fläschchen abfüllen und im Bikemart als "Gebraut, wie neu" anbieten können. Aber Nein; Ich habe es zu dem 10 Jahre alten Motoröl gekippt mit dem ich meine Ketten und die Standrohre schmiere.
 
Mach dir keinen Kopf was muss ein Dämpferöl leisten. Wichtig ist die Visko. Die könntest du im Grunde mit einem Fließbecher messen.
Aber ich glaube selbst bei Motorölen sind die Angaben reine Sicherheit, auch wenn dort viele Additive drinnen sind. Was soll chemisch bei Raumtemperatur groß ablaufen.
 
Ich lese oft man sollte angebrochenes Motoröl nicht länger als 12 Monate aufbewahren. Solange ist ebenfalls der Ölwechselintervall im Motor. Also was soll das?
 
Wohl für reine Öle richtig, wird bei Produkten wohl (wie bei Motoröl) entsprechend additiviert sein um Wasser aufzunehmen.
 
In das Dämpfungsöl läuft gut gewöhnlich kein Wasser.
Es ist viel mehr so, dass ähnlich wie im Motor und Getrieben, durch das ständige bewegen des Öls und das aufreiben an mechanischen Komponenten (Dämpfungsventile) das Öl Scherkräften ausgesetzt ist. Dadurch verändert und altert es, insbesondere bei Dämpfern kommt noch der Parameter Wärme hinzu.
 
Öl Scherkräften ausgesetzt ist
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Nein.

Scheralterung gibts nur mehr im Lehrbuch. Die Scherungen in der Gabel sind ein Witz im Vergleich zur Scherung im Ringpaket von Verbrennermotoren und dort zeigen Öle auch nach 25000km keine Scherungsalterung. Bzw. um es ganz korrekt zu sagen: Scherungsalterung gab es ohnehin nie bei Einbereichsölen (wie im Dämpfer verwendet), sondern war nur ein Thema bei alten Mehrbereichsölen (Motoröle, Getriebeöle). Hierbei ist nicht das Basis-Öl gealtert, sondern das entsprechende Additiv dass das Einbereichsöl zum Mehrbereichsöl gemacht hat. Moderne Additivchemie hat das Problem nicht mehr.

Aus dem gleichen Grund werden zB Getriebeöle gar nicht getauscht obwohl die Scherungen dort ebenfalls hoch sein können.

Auch bei Stossdämpfern im Auto-Bereich tauscht niemand das Öl, der wird erst getauscht wenn er undicht wird.

PS: und mit dem Hochdruckreiniger läuft überall Wasser rein, was ich schon komplette defekte Steuersätze, Tretlager und Nabenlager gesehen habe. Lagerdichtungen dichten i.a. ohnehin nur gegen Spritzwasser und halten keinem Druck stand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hannes2023 schrieb:
Wohl für reine Öle richtig, wird bei Produkten wohl (wie bei Motoröl) entsprechend additiviert sein um Wasser aufzunehmen.
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Selbst wenn das gewollt wäre geht das nur über Emulgation (Fettseifen z.B.) aber dies ist selten gewünscht weil es die Schmierwirkung herabsetzt.
Bei dem Altern von Gabelölen geht es wie ich schon schrieb eher um Verschmutzung (Staub, Abrieb)
 
Black-Under schrieb:
Erstmal fragt er nach Öl in Gebinden und dann ist die Belastung in einer Luftkammer sehr gering, da gehts dann eher um Verschmutzung Abrieb......
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Beides eigentlich, sowohl in den Gebinden, also auch bei Ersatzdämpfern / -gabeln, die so vor sich hin liegen, ohne benutzt zu werden.


Und dass sich die langkettigen Kohlenwasserstoffmoleküle im Dämpferöl bei Benutzung in kürzere zerteilen und sich dadurch die Dämpfungseigenschaften verändern, habe ich auch bereits als Grund für den Service gelesen. Neben der Verschmutzung.
 
Black-Under schrieb:
Ich kenne keinen Sportdämpfer bei welchem das Öl getauscht wird. Der wird immer komplett getauscht.
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Bei "normale" Straßensportdämpfer ist das nicht der Fall. Im richtigen Rennsport (Rundstrecke, Rallye) ist das allerdings standard. Wenn man dort mal das gebrauchte Öl mit dem frischen Öl vergleicht, sieht man die Viskositätsunterschiede schon deutlich. Da sind die Belastungen aber auch um ein vielfaches höher als im MTB-Dämpfer. Das Gefühl der besseren Funktion nach dem Service kommt an der Stelle meines Erachtens nach auch viel eher davon, dass überhaupt wieder Schmierstoff an bestimmte Stellen kommt, wo es sich im Betrieb über die Zeit weggearbeitet hat. Die Entfernung von Abrieb, der definitiv reibungssteigernd wird ist dann aber auch nicht zu vernachlässigen.
 
pscl_62 schrieb:
Bei "normale" Straßensportdämpfer ist das nicht der Fall. Im richtigen Rennsport (Rundstrecke, Rallye) ist das allerdings standard. Wenn man dort mal das gebrauchte Öl mit dem frischen Öl vergleicht, sieht man die Viskositätsunterschiede schon deutlich. Da sind die Belastungen aber auch um ein vielfaches höher als im MTB-Dämpfer. Das Gefühl der besseren Funktion nach dem Service kommt an der Stelle meines Erachtens nach auch viel eher davon, dass überhaupt wieder Schmierstoff an bestimmte Stellen kommt, wo es sich im Betrieb über die Zeit weggearbeitet hat. Die Entfernung von Abrieb, der definitiv reibungssteigernd wird ist dann aber auch nicht zu vernachlässigen.
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Habe ich noch nie von gehört. Ich hatte schon öfters die Möglichkeit bei Autorennen in der Box dabei zu sein. Das irgendwann mal einer einen Dämpfer geöffnet hat habe ich nie gesehen.
 
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