Handmountainbike Jeetrike - Umbauthread und Erfahrungsthread

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Hallo Community,

ich möchte hier mal ein paar Erfahrungen teilen - ist wahrscheinlich für die meisten Leser hier glücklicherweise nicht so superinteressant, aber wenn's nur einem oder zwei hilft, ist schon was gewonnen.

Unser Sohn benötigt einen Rollstuhl, mag aber trotzdem gerne draußen Off-Road-Bike-Abenteuer erleben.

Der erste Versuch war ein Stricker-Handbike-Vorsatz vor den Rollstuhl, von der Krankenkasse gesponsort. Die Fahrt ohne Motorunterstützung war im Schwarzwald nicht sinnvoll möglich, also kam eine Motorunterstützung dazu. Das hat dann schnell mehr Lust auf Off-Road gemacht und zu vielen Umbauten geführt: Geländebereifung, stärkerer Motor mit Temperaturanzeige (nachdem der Original-Motor dreimal durchgebrannt ist wegen zu langsamer Fahrt mit zu großer Last :eek:), Spurverbreiterung (Kippsicherheit), Radstandsverlängerung (mehr Gewicht vorne), Frontballastierung für mehr Traktion (Vorderradantrieb). Trotzdem blieben die größten Probleme bauartbedingt: Zu wenig Traktion (Vorderradantrieb, zu wenig Gewicht auf dem Vorderrad), Hinterräder ungebremst, keine Federung.

Hier mal ein paar Fotos des alten Rollstuhlhandbikes:
IMG_6119.JPG

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Wir haben damit viele tolle Dinge gemacht, aber was besseres musste her. Wir wollten: Hinterradantrieb, 3 hydraulische Bremsen, Vollfederung, aufrechter Sitz, Elektrounterstützung. Es gab hier lange Zeit: Nichts. Ein Projekt eines Händlers aus dem Allgäu, das aber im Sande verlaufen ist. Und eine Firma in Polen, die das Projekt angekündigt hat, geplant hat und dann als "Crowd-Funding-Basis" auf Vorkasse finanziert und gebaut hat. Wir waren dabei. Ein Jahr im Voraus eine ordentlich-mittlere vierstellige Summe an einen unbekannten Menschen im Ausland zu überweisen, ist schon etwas mutig... Wir haben's gemacht und nicht bereut. Und so im Spätwinter dieses Jahr nach etlichen Verzögerungen unser Jeetrike bekommen:

http://www.sport-on.com/jeetrike
https://www.facebook.com/SportOn.Handcycles/

Und das ist das neue Bike :cool::cool::cool::

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IMG_2109.JPG

Uns war von vorneherein klar, daß das Handbike ab Werk noch nicht so ganz das ist, was wir wollen, sondern daß wir da noch kräftig basteln und umbauen müssen. Am Ende war es dann aber doch noch deutlich mehr, als wir dachten. Uns war klar, daß wir eines der ersten Bikes aus der Serie bekommen, und daß da dann noch Verbesserungspotential da ist, ist ja logisch - dafür gab's ja auch deutlichen Vorkasserabatt. Wir haben unsere Erfahrungen mit dem Hersteller auch geteilt, auf daß vielleicht die eine oder andere Idee noch ins Produkt einfließt.

Das Bike ist eine supertolle Platform, mit der man viel Spaß haben kann. Insofern: Kaufziel voll erreicht! :bier:

Aber man kann und sollte einiges verbessern und anpassen. Was wir alles gemacht haben, möchten wir in den folgenden Beiträgen berichten (das war jetzt eine lange Vorrede). Und da wird's dann auch technisch, um dem Forumskapitel gerecht zu werden...
 
Ja, hab' auch schon überlegt, dazu vorbeugend was zu schreiben - aber der E-Antrieb dient hier ja nicht dem "noch schneller, weiter, höher" sondern nur dazu, sich adäquat mit einem "Fußbiker" mitzubewegen. Einer der Umbau-Teile, den ich auch kurz beschreiben werde, ist die Umrüstung von der Original-Elektronik auf einen anderen Controller. Könnte man auch in einem Ebike-Forum unterbringen - aber andererseits gehört das halt auch zu dem Mountain-Handbike dazu. Und ich weiß zumindest von einem anderen im Forum hier, daß er auch ein Jeetrike hat.

Gibt's noch mehr Jeetrike-Fahrer im Forum hier???
 
So, es wird mal Zeit für ein Update...

Ich beginne vielleicht mal damit, was wir bis dahin alles umgebaut haben, die Idee ist dann zu jedem der Punkte noch ein paar Fotos und weitere Details zu posten.

Die Idee dahinter: Vielleicht nutzt es mal jemand anderem, der ebenfalls was ähnliches optimieren möchte. Es gibt ja mindestens einen weiteren Jeetrike-Fahrer im Forum, und noch einer hat mich als Handbike-Fahrer kontaktiert. Vieles von dem, was noch folgt, war nur durch die tolle und sehr fachkundige Forumsunterstützung überhaupt möglich. Herzlichen Dank an der Stelle nochmal an alle Helfenden!

  • Federung: Einmal alles auseinandergenommen, teilweise war etwas Nacharbeit angesagt. Austausch Monarch mit Remote gegen einen ohne Remote (hinten). Optimierungspotenzial: Hinteres Federbein antriebsneutral gestalten.
  • Die Bremse - vorne war ein Umbau notwendig.
  • Jetzt der hier im Forum ungeliebte :D Elektrik-Anteil: Original-Elektronik komplett rausgeschmissen - Bafang-Motor auf externen Controller umgebaut - neue Steuerelektronik CycleAnalyst V2 samt Haltern - Pedalsensor neu - Akku etwas angepaßt - Tagfahrlicht. Damit konnten wir die Steuerung genauso machen, wie wir sie wollten - Ansprechverhalten, Leistung, Geschwindigkeitslimit, 3 Akkus etc.
  • Anbau Zubehörteile: Batteriehalterungen für die beiden zusätzlichen Batterien und für den Flaschenhalter
  • Versuche, die Schaltung (Alfine 11) mit den sehr langen Kabelaußenhüllen und dem Handkurbelbetrieb noch vernünftig in Gang zu bringen
  • Tausch der Alfine 11 gegen eine Enviolo Sportive stufenlose Nabe (der alte Markennamen war Nuvinci)
  • Handpedal auf der rechten Seite komplett neu gemacht, um die Drehgriffschaltung der Enviolo ordentlich bedienen zu können

Sollte sich jemand für das Jeetrike interessieren, kann er sich natürlich gerne mit Fragen melden.

Und, ums nochmal zu sagen, das Jeetrike ist ein geniales Teil, liebevoll gearbeitet und konstruiert, mit viel Erfahrung und Können. Es ist eine supertolle Basis, um trotz Rollstuhl-Handicap ins Gelände zu können und draußen Spaß zu haben.

Fortsetzung folgt...
 
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Nummer 1, die Federung:

Zunächst mal ist das Jeetrike ein Wunder der Fräskunst, echt Respekt vor der Konstruktion, der Mühe und dem Aufwand der hier getrieben wurde! Mal ein paar Fotos dazu:

IMG_2720.jpg

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IMG_2723.jpg

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Verbaut sind zwei Rock Shox Monarch RL und ein Rock Shox Monarch XX, 165 x 38. Um bei geringen Fahrergewicht (insbesondere vorne, wo fast nur die Beine zu tragen sind) noch eine vernünftige Federwirkdung zu zeigen, muß der Luftdruck sehr abgesenkt werden (ca. 30psi), die Dämpfer sind damit auch etwas überdämpft. Ist aber weiters in der Fahrpraxis kein Problem.

Was aber anfangs in der Tat ein Problem war, war die Schwergängigkeit der Federung. Dazu muß man sagen, daß das ja eines der Vorserien-Modelle war. Ich habe den Hersteller auch informiert, es mag durchaus sein, daß das jetzt abgestellt ist. Sowohl vorne als auch hinten war die Federung schwergängig beim Einfedern als auch beim zurückstellen. Die Lösung: Alles komplett auseinandernehmen und nacharbeiten. Die Gelenke laufen alle in Igus-Gleitbuchsen. Allerdings saßen die teilweise so unter Spannung, daß die Demontage nur mit dem vorsichtigen Hammereinsatz / Auspressen am Schraubstock möglich war. Es gab drei Probleme:
  • Pulverbeschichtung in den Lagerbuchsenbohrungen => Ausbohren
  • Buchsen einfach zu eng => Ausbohren oder Abschleifen des Bolzens (in Bohrmaschine einspannen, Schleifpapier dagegen halten)
  • Insbesondere hatten auch die festen Bolzen, die die Dämpferaugen aufnehmen, einen Press-Sitz in den Dämpferaugen, das ist für die Lebensdauer des Dämpfers sicher auch nicht gut => Auch hier mit Abschleifen in Bohrmaschine gelöst
Ich habe die Sitze so aufgeweitet, daß alles ca. 0,05 - 0,1mm Spiel hat und gut läuft. Und ich habe die Igus-Gleitlager auch mit etwas Fett für maximale Leichtgängigkeit versehen (ja, hier gibt's unterschiedliche Meinungen, ob man das machen sollte oder nicht, so mit dem Dreck im Fett auf dem Alu...).

Damit war die Federung wirklich einsatzfähig und hat das gemacht, was man von ihr erwartet hat.

Allerdings hat das Remote des Monarch XX zunächst mal am Hydraulikanschluß ein Leck gehabt. Neu abgedichtet - aber nach 1h fahren hat der Dämpfer wieder blockiert (Zugstufe zu). Neu entlüften bringt nur kurz Abhilfe. Ausgebaut, auch hier wieder ohne sichtbaren Ölverlust nach 1h warten und 2 mal betätigen ist die Zugstufe immer zu. Im Forum gibt's dazu ja auch einen Thread, der hat keine Abhilfe gebracht. Am Ende habe ich den Remote zum Händler geschickt, der hat in an Rock Shox in Polen geschickt - nach drei Monaten bekam ich ihn in gleichem Zustand zurück :wut:. Mittlerweile haben wir ihn ersetzt duch einen dritten Monarch RL. Weil beim Handbike ein Remote ohnehin sinnlos ist - die Kraft wird ja beim "Treten" nach vorne ausgeübt, nach unten wirkt ja keine periodisch sich verändernde Kraft durch das Treten.

Was konstruktiv nicht so toll ist an der hinteren Schwinge: Sobald der Antriebsstrang unter Last steht, zieht der Motor die Federung raus. In diesem Zustand ist die Federung de facto blockiert. D.h. beim Bergauffahren gibt's kaum noch eine Federung hinten. Vielleicht gibt's hier eines Tages mal eine Überarbeitung. Sollte ja nicht allzu schwierig zu lösen sein.

Zum Fahrwerk noch ein Hinweis: Gerade im Gelände können Schräglagen / Kurvenfahren v.a. mit starkem Beschleunigen / Bremsen recht schnell zum Kippen des Handbikes führen. Alleine kommt man da als Handbikefahrer kaum mehr hoch. Wer alleine fährt, sollte vorsichtig sein. Und es ist teilweise alleine bereits schwierig, ein Kind mit 45kg im Handbike wieder aufzurichten...
 
Nummer 2, die Bremse:

Vielleicht dem Vorserien-Modell-Status geschuldet waren drei XT-Bremsen an 2 XT-Bremshebeln montiert. Hinten bremste es sich damit hervorragend, aber vorne? Mit einem T-Stück 2 Bremszangen an einem Bremshebel :confused:? Wie zu erwarten war dank Servowave (am Anfang des Hebelwegs gibts das meiste Ölvolumen) ergab sich damit ein Druckpunkt, der nur Millimeter vor dem Handgriff lag. Keine gute Lösung.

Image 573.png

Also mußte ein Bremshebel mit größerer Ölfordermenge mußte her - doch nur welcher? Doch zum Glück gibt's das Forum hier!

Forumslink

Von @Mr. Tr!ckstuff kam der Tipp, es mit der alten Magura Julie (NICHT der Nachfolgerin Julie HP! ) zu machen. Gesagt, getan. @ibkc hatte noch das passende Teil - und es hat super funktioniert. Harter Druckpunkt, in etwa der Mitte des Hebelwegs. Alles perfekt, dicht, bremst richtig gut.

Danke, Forum :)!

Inzwischen haben wir noch die Bremsen rechts und links getauscht, weil mein Sohn rechts bessere Handkraft hat und die vordere Bremse einfach die wichtigere ist... Sieht zwar nicht so klasse aus, weil der rechte Bremshebel falschrum steht, aber für die Funktion ist das völlig egal.

Und so sah das dann aus:
Magura.jpg
 
3. Elektro-Unterstützung komplett umgebaut:

Die Vorrede zum Elektroteil des Posts war ja hier - und wen's nicht interessiert, der muß es ja nicht lesen und darf sich gern seines Lebens freuen und darüber, daß er keine Unterstützung braucht...

Ja, hab' auch schon überlegt, dazu vorbeugend was zu schreiben - aber der E-Antrieb dient hier ja nicht dem "noch schneller, weiter, höher" sondern nur dazu, sich adäquat mit einem "Fußbiker" mitzubewegen. Einer der Umbau-Teile, den ich auch kurz beschreiben werde, ist die Umrüstung von der Original-Elektronik auf einen anderen Controller. Könnte man auch in einem Ebike-Forum unterbringen - aber andererseits gehört das halt auch zu dem Mountain-Handbike dazu.

Zurück zum Thema: Original kam das gute Stück mit einem soliden Bafang Mittelmotor BBS02 (alles andere ist bei dem Einsatz Blödsinn - wir haben beim Vorgängermodell 3 Motoren verbruzzelt wegen zu geringer Drehzahl und zu hoher Last, was das Gelände halt so mit sich bringt). Der Motor hat eine eingebaute vergossene Leistungs- und Steuerungselektronik mit externem Bedienteil (Power von 0 bis max in ein paar Stufen) sowie eine 48V 11,6Ah Batterie, die unter dem Sitz schön geschützt und in günstiger Schwerpunktlage verbaut ist. Funktioniert hat das auch wirklich gut, die Anpassung ist echt gelungen. Gut fahrbar, genügend Einstellbereich bzgl. Geschwindigkeit, genügend Drehmoment für richtig steil und auch nicht überschnell.

So richtig glücklich waren wir damit aber nicht, denn
  • Wir fahren auch mal ein Stück auf der Straße - und die StVZO erlaubt nun mal keine 500W Pedelecs. Wir haben es vorgezogen, das Teil nach den StVZO-Regeln zu bauen, man hat als Eltern den Kindern im Allgemeinen und hier im besonderen auch eine höhere Verantwortung. Also: Max 6km/h mit Handgas (wobei wir festgestellt haben, das garnicht zu brauchen), max. 25km/h elektrisch unterstützt und max. 250W.
  • Im Bestand waren 2 Stück 36V Ebike-Akkus, die als Zusatzakkus zum 48V Akku verwendung finden sollten.
  • Wir sollten eine Steuerung, die sich genau an unsere Wünsche anpassen läßt
  • Die Teile waren schon im Bestand vorrätig, und es war auch schon Bastelerfahrung damit vorhanden
  • Wir finden ein offenes System (frei programmierbar, selbst Firmware updaten, toller Kundensupport direkt vom Hersteller in Kanda, Featurewünsche werden oft kurzfristig umgesetzt, tolles Forum etc.) einfach klasse.
  • Zusatzanschlüsse z.B. für Tagfahrlicht vorne und hinten / Frontlicht sind ganz einfach anschließbar
So fiel die Wahl dann auf den Cycle Analyst V3 der Firma Grin Technologies (im folgenden CA genannt, das ist das Display samt Regelelektronik und Sensoranschlüssen). Dazu ein 20A Controller (die Leistungselektronik, also Gleichspannung in 3-Phasen-Wechselspannung für den Motor). Dazu ein Geschwindigkeitssensor, ein 12-Pol-Pedalsensor, Vorder- und Rücktagfahrlicht, eine helle Frontleuchte (Lichter werden über den CA versorgt), ein Stall voll Kabel, Lötzeug, Schlumpfschlauch (aka Schrumpfschlauch), Crimpzangen etc. Hier übrigens noch ein Link ins Forum für den CA: CA Forum.

Los ging's mit dem Akku. Im Originalzustand (Vorserienmodell) musste man den Akku ausbauen, um an den seitlichen Ladeanschluß zu kommen. Für einen dauerhaft verbauten Ladeadapter mit Hohlstecker in gewinkelter Ausführung reicht der Platz nur, wenn man eine Billigausführung mit dünnen Kabeln nimmt - das schien mir keine gute Idee zu sein. Das ordentlich dimensionierte Ladekabel mit einem ca. 1,5mm² Querschnitt hat leider nicht gepaßt. Also ordentliche Lösung: Akku öffnen, vernünftiges Ladekabel einlöten, bei der Gelegenheit auch gleich die beiden spärlich isolierten Auto-Sicherungen durch vernünftige ersetzen. Über die Leitungsquerschnitte des China-Akkus besser nicht nachdenken. Und auf das Lademanagment vertrauen.

Hier im Bild sieht man die neuen Sicherungen und die alten dünnen Original-Kabel:
battery.jpg

Jetzt haben wir unter dem Sitz gut zugänglich und trotzdem schön geschützt eine Kupplung für das Ladekabel.

Wenn wir bei den Akkus sind - der CA kann auf Tastendruck zwischen verschiedenen Batterie-Setups (unterschiedliche Spannung, Zellchemie etc.) umschalten. Also 48V als Standard-Akku und bei Bedarf noch die beiden 36V als Backup - kein Problem. Aber es braucht natürlich eine Halterung für die beiden Zusatzakkus in schwerpunktgünstiger Lage. Edelstahlflachmaterial (arme Bohrer) und Schellen mit Gummiüberzug aus dem Sanitärbedarf ergeben eine gute Lösung unter dem Handbike hinter der Vorderradaufhängung:
battery holder.jpg

Wenn wir gerade bei den Haltern sind - der Flaschenhalter sieht ganz ähnlich aus, auch hier ein Edelstahlblech, aber etwas kleiner:
bottle cage.jpg

Nun zum Motor: Die vergossene Leistungselektronik kann im Gehäuse verbleiben, sie wird aber komplett lahmgelegt. Was man braucht, um den Controller anzuschließen sind die drei Motorphasenanschlüsse und die 3 Hallsensoranschlüsse samt Masse und 5Volt (daß der Controller weiß, wo der Motor gerade steht und das Drehfeld passend weiterdrehen kann):
Motor_inside.jpg

Motor_Phase_Hall.jpg

Motor_sealing.jpg

Motor_Connection.jpg

Bevor das jetzt zu lange wird, schließe ich das mal ab - die Fortsetzung folgt demnächst...[/QUOTE]
 
Hier nun die Fortsetzung: Abdichten ist natürlich unumgänglich!

Der CA will natürlich auch montiert werden - hierfür wurde eine kleiner Halter gefräst:
arm_CA.jpg

So sieht der CA dann montiert aus:
CA_in_Pos.jpg

Als nächstes muß man 2 Sensoren anschließen - den Speed-Sensor (am Hinterrad, Kabelbinder auf der vorhandenen leicht modifizierten Halterung) und den Pedalsensor. Da der Platz zwischen Kettenblatt und "Tretlager" zu klein war, mußte er erweitert werden. Dazu mit der Fräse vom Vierkant der Kurbel etwa 2mm abgenommen und von den nicht verwendeten Aufnahmen des kleinen Kettenblatts ebenfalls 1,5mm abfräsen. Dann läßt sich der Sensor (bezogen von Grin Technologies, siehe Link oben) montieren. Dazu hat es nochmal einen kleinen gefrästen Halter gebraucht:
pedal sensor.jpg

IMG_2728.jpg

IMG_2730.jpg

Später habe ich noch erfahren, daß man auch auf den externen Pedalsensor verzichten kann und sogar noch eine schnellere Pedalier-Erkennung bekommt: Es gibt noch den vierpoligen bei mir ungenutzten Stecker im Motor. Hier liegen zwei Hallsensoren samt Masse und 5V Eingang drauf. Wenn man den CA-Pedalsensoreingang von 12V auf 5V umbaut (im Manual steht irgendwo wie das geht), kann man den internen Sensor nutzen und spart sich die Montage des externen Sensors.

Die Tagfahrlichter sind vergossene LED-Strahler, auch von Grin mit extrem weitem Betriebsspannungsbereich für alle Ebike-Akkus, so lange das Teil fährt, leuchtet es vorne und hinten:
day drive light.jpg

Natürlich wollen die Kabel schön verlegt sein, dazu braucht man: Kabelbinder, Kabelbinder und noch mehr Kabelbinder. Außerdem sieht man hier noch die Montage der Leistungselektronik-Box, auch mit Kabelbindern. Zum Glück gibt's so was tolles:
Cables.jpg

Die Kunst liegt natürlich in der Konfiguration der geschätzt 30 oder 40 Parameter, von denen aber nur ca. 6 eine Feineinstellung brauchen, der Rest ist einfach nur Anpassung an das Setup. Der CA ist ein wirklich geniales System für Eigenbauprojekte aller Art.

Hier mal ein paar Beispielschirme, die zeigen was das System für Infos bereithält:
CA_4.jpg

CA_3.jpg

CA_2.jpg

Und fahren tut's auch - feinfühlig einstellbar in jeder denkbaren Art und Weise, und mit der nötigen Power.

Hier noch der Inhalt der Setupdatei name.hex, falls jemand das Setup mal einfach übernehmen möchte (in Notedpad++ reinkopieren, mit Dateiendung *.hex speichern und dann ins Setupprogramm zum Flashen des CA laden):
Code:
:060000C04341332D3134F1
:080000C1434133315F30313857
:060000C24341332D3134EF
:020000040001F9
:10E0440001000C004400240008002A000100000024
:10E05400000000000D000A0004008800040088008D
:10E06400100068000C0030000300200005000500CB
:10E074000500050033003300CC00CC00DE00B700FF
:10E084000000000000000700AE0033003300C700AA
:10E09400AE0025003C000300B9000300BA000300F1
:10E0A400BA000300B900080060000000FA0019007B
:10E0B400990000000900C4000900C4000900C4005C
:10E0C4000000000000000000000000000600060040
:10E0D400060009002C00000032000000FA000500D0
:10E0E400DC000500DC000500DC000000FA00000094
:10E0F400FA000000FA000000500000006400010073
:10E10400D800F0007F00FF000100000000000000C4
:10E11400FA000100F4000100F40000000000000017
:10E12400C8000000C8000C0096001900000033006D
:10E13400330013008800030084000500140001006C
:10E14400020003000400080031000400FF00040082
:10E15400140000000000000000000000FF000E009A
:10E16400CB000E00CB00050004004C00C30050009F
:10E17400C300500027000F000700FF007F00FF00CE
:10E184007F00FF007F00FF007F00FF007F00FF0093
:10E194007F00FF007F00FF007F0000009000000070
:10E1A400000000000000000000000000000000006B
:10E1B400000000000000000000000000000000005B
:10E1C4000800310000000100000001000000000010
:10E1D4000400E1000000000017004D0037003D007E
:10E1E400810079008000ED0020005F003C002600E3
:0BE1F4001D00A300000000001900B98E
:00000001FF
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach ja, die Bedienelemente gehören ja auch dazu!

Es gibt einen +/- Zweiknopfschalter, so konfiguriert daß man die Leistung in 50 Watt Schritten von 50W bis 250W limitieren kann. Und ein Drehpoti, das die Motor-Assist-Cutoff-Geschwindigkeit von 0km/h bis auf 25km/h einstellbar macht. Beide Werte werden bei Änderung direkt mit Einheit im Display für ein paar Sekunden angezeigt.

Die Einsatzbereiche beider Einstellungen überschneiden sich natürlich, aber das Drehpoti kann die Geschwindigkeit auf Fußgängerbegleitungsgeschwindigkeit begrenzen oder bei vollem Drehmoment im Gelände wegen der Kippgefahr wo sinnvoll die Geschwindigkeit limitieren. Das Leistungslimit begrenzt dagegen in erster Linie das Motormoment und damit dann die Beschleunigung, Steigfähigkeit und indirekt auch die Geschwindigkeit, macht das Handbike aber auch gemütlicher / weniger agressiv im Anzug.
Image 577.png
 
4. Zubehörteile / Halter für Trinkflasche und die beiden vorhandenen Extra-Akkus:

Vorne ist das Werkzeug, eine Pumpe und ein kunststoff-ummanteltes Edelstahl-Schleppseil angebracht. Winde kommt im nächsten Schritt :lol:
Tools_Cable.jpg

Hier mit zwei Rohrschellen aus dem Installateurhandel und Edelstahlflachmaterial der Halter für die beiden Akkus:
Image 580.png

Und in ähnlicher Konstruktion der Flaschenhalter:
Image 581.png
 
5. Die Schaltung:

Tja, etwas unrühmliches Kapitel: Die 11 Gang Shimano Alfine. Zuerst muß man die natürlich lastfrei schalten - damit hat sich Jonathan schon etwas schwergetan, aber das hat dann schon geklappt.

Plötzlich hat sich die Schaltung dann selbst verstellt - während der Fahrt ohne Gangwechsel hat sie dann versucht, selbst zu schalten. Problem: Durch die großen Biege-Bewegungen beim Hand-"Treten" gab es offenbar beim Kurbeln in den Shimano-Schaltzügen Längsbewegungen. Getroffene Maßnahmen:
  • Ablängen der aufgespleißten Außenhülle (die hat sich schon in der Plastik-Endkappe verfangen (siehe Bild unten).
  • Plastik-Endkappe duch eine Aus Alu ersetzen
  • den Außenhüllen im Kurbelbereich mehr Bewegungsspielraum verschaffen (Kürzen der verbindenen Gummihülle)
  • am Ende Ersatz der Shimano-Außenhüllen durch die flexiblen Nokon-Aluhüllen (aber da ist mir dann der Liner durchs Kurbeln gebrochen)
Warum sollte man die Kunststoff-Hülle um die Außenhülle entfernen??? :confused:
Schaltkabelkabel.jpg

Foto der aufgespleißen Außenhülle, durch die Platik-Kappe gebohrt:
Schaltkabel2.jpg

Nokon mit mehr Bewegungsspielraum:
Schaltkabel3.jpg

Nach viel Gebastel die bittere Erkenntnis: Durch die lange Zughülle (ca. 2,50m) mit den vielen Radien ist die Rückstellkraft der Alfine 11 einfach nicht groß genug, um das Schaltkabel zuverlässig zurückzuziehen.

Ja, es hätte auch Rohloff gegeben. Aber die fehlende Lastschaltfähigkeit und das Filigrangetriebe mit kräftigem Motor wären geblieben.

Also, eine Alternative musste her.
 
7: Die Lösung: Enviolo Sportive

Vom Hersteller Nuvinci gibt es jetzt die Enviolo Sportive mit vernünftiger Drehmomentfreigabe. Als stufenlose Getriebenabe ist sie lastschaltbar. Genau das, was wir brauchen.

Gibt's mit 6-Loch Scheibenbremsaufnahme und passendem 10*135mm Achsstandard und integrierter passender Drehmomentstütze in hübschem Schwarz. Paßt perfekt, nichtmal die Bremse mußte angepaßt werden.

Dazu die überlangen 310cm Schaltzüge (poliert von Jagwire, dazu die Hüllen).

Die Kette hat uns einen Streich gespielt - die Nabe kommt mit einem 3/32" Ritzel, die Original-Kette hatte aber 11/128“. Tausch der Kette und alles gut.

Wenn man die Bandbreiten und Übersetzungen der Enviolo und der Alfine vergleicht, ist die Enviolo mit etwas kleinerer Bandbreite unterwegs. Ein 17-er Ritzel auf der Enviolo kommt auf eine etwas höhere Endgeschwindigkeit im höchsten Gang bei gleicher Drehzahl. Das war uns am Berg mit 250W aber etwas zu drehmomentschwach, also haben wir das Ritzel auf ein 20-er getauscht. Damit oben etwas langsamer, aber dafür noch etwas mehr untersetzt im kleinsten Gang als die Alfine.

PS. Rückstellkräfte sind kein Problem mehr, dank 2 Zügen wie bei Rohloff. Und die Schaltung schaltet wunderbar!

enviolo.jpg

enviolo2.jpg
 
8. Der Kurbelumbau:

Die Enviolo-Nabe hat eine Drehgriffschaltung, so wie früher mal Gripshift. Das ging aber mit den bisherigen Kurbeln schlecht wegen der ovalen Rohrform und vor allem der mittleren Verbindung zum Kurbelarm:
Image 582.png

Abhilfe - eine neue Handkurbel:

Man nehme alte Lenkerhörnchen zum Recycling der Innenklemmen (mit der Fräse abnehmen):
handle_2.jpg

Dazu ein gerades Stück eines alten Lenkers, Edelstahlflachmaterial (hatte zuerst 3mm * 25mm, aber das ist zu wenig - mindestens 5mm * 30mm nehmen!), dazu Schloßschrauben mit kürzer gedrehtem Vierkant, dazu ein paar Paßscheiben:
handle_1.jpg

Jetzt will das ganze im Kurbelarm gelagert werden. Kurbelarm abnehmen, Gewinde ausbohren, dann mit der Fräse Bohrung aufweiten und zwei Lagersitze einfräsen (die Schraube wird noch durch eine mit Teilgewinde ersetzt):
handle_3.jpg

Dann zwei passende Lager einpressen:
handle_4.jpg

Und schon hat man eine Handkurbel, die das Schalten mit Drehgriff erlaubt:
handle_6.jpg
 
Vielen Dank für deine Berichte.
Ich befasse mich seit Jahren mit Handbikes und kenne alle deine Themen sehr genau.
https://www.handbike-beratung.ch/Deine Abhandlung bestätigt mich bis ins Detail. Selbst den CA verwende ich an einem Prototypen, die Erfahrungen sind sehr gut. Wir werden eine solche Lösung mit unserem Kobold anbieten.
Mit deinen Beschreibungen zum Jeetrike hast du mir viele Fragen beantwortet.
Ich bin noch nie damit gefahren aber mir fallen drei Punkte besonders auf:
  • Die Lenkung ist senkrecht nach unten, es scheint mir, dass die etwas viel Kraft abverlangt und dass Schläge auf ein einzelnens Rad ungefiltert zurück kommen.
  • Wie sieht das aus mit dem Torque Sensor beim Lenken, verfälscht die Lenkbewegung die Drehmomentmessung. Sprich zieht der Motor zusätzlich an wenn auf eine Seite (wahrsch. rechts) gelenkt wird und zur anderen Seite nicht?
  • Warum keine Tektro Auriga Twin HD-E525 (oder HD-T525) Bremsen vorne? die Funktionieren absolut problemlos wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Alternativ gibt es von Elvedes die mechanische MP1000 gespiegelt.
 
Hallo @Handbike-Andi, danke für Deine Rückmeldung!

Zu den Fragen:

- Meinst Du mit "Lenkung senkrecht nach unten", daß die Trajektorie der Achse der Vorderräder beim Einfedern sich (in Fahrtrichtung) senkrecht nach oben bewegt? Im Gegensatz zur Federgabel beim Fahrrad, die ja entgegen der Fahrtrichtung diagonal nach oben-hinten einfedert? Ein Einfedern entgegen der Fahrtrichtung unterstützt natürlich die Federung, weil es der Reibung in den Gabelrohren entgegenwirkt. Aber ich kann Dir versichern, daß die Federung sensibel anspricht und ihren Zweck voll erfüllt (sie federt auch beim Federgewicht vom Jonathan wirklich gut).

- Wir fahren ohne Drehmomentmessung, nur mit PedalAssist. Das Ansprechverhalten ist symmetrisch und so wie es sein soll 8-)

- Das Bike kam ja bereits mit den beiden XT-Satteln vorne und dem XT-Hebel. Wie beschrieben, hab' ich ja von einem Forums-Teilnehmer für 10€ einen Ersatzhebel bekommen, mit dem das hervorragend funktioniert. Tektro wäre viel teurer gekommen, und es wäre schade um die XT-Bremsen gewesen. Ich finde, daß hydraulische Bremsen DIE Innovation im MTB-Bereich in den letzen 15 Jahren waren. Wer einmal eine hydraulische Bremse hatte, will nie mehr eine mechanische...

Ja, so kam's zu unserer Umsetzung. Jetzt warten wir gerade noch auf eine Rückenanpassung. Und auf den Sommer.
 
Mit der Lenkung senkrecht nach unten meine ich, dass der Lenkkopf im 90° Winkel zum Boden steht und das Tretlager obendrauf sitzt. Die Kurbelwelle, die beim Lenken als Lenkstange wirkt, wird horizontal nach rechts bzw. links bewegt. Somit entfernt sich der Kurven äussere Kurbelgriff vom Fahrer weg, während der gegenüberliegende schnell gegen den Fahrer stösst.

Bei Handbikes ist es üblich, dass die Lenkkopfwinkel von 45° (bei MTB) bis 22° (Strassen-Renn-Handbikes) nach hinten geneigt sind. Die Tretlager werden ca 130mm nach vorne versetzt angebracht, so hat man mehr Hebelarm beim Lenken und man kann bequemer weiterkurbeln auch wenn voll eingelenkt ist. Die Distanz von Kurbel zu Rückenelement verändert sich kaum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah, alles klar...

Unser voriges Handbike war ein nachträglich motorisiertes Stricker-Handbike, das wir bestmöglich Mountainbike-gepimpt haben. Z.B. gab es nach dem dritten durchgebrannten Tauschmotor einen erhebliche stärker dimensionierten Motor und eine Temperaturüberwachung (die wir dann aber nach dem Tausch nie mehr wirklich gebraucht haben). Was Geländetauglichkeit angeht natürlich kein Vergleich mit dem Jeetrike.

Ohne mich jetzt tiefer mit dem Rahmenbau und der Geometrie befasst zu haben (die war immer gegeben und gut) würde ich erwarten, daß der Lenkkopfwinkel der üblichen Handbikes (mit Lenk-Rad vorne) eine natürliche Folge der Lenkgeometrie mit einem vernünftigen Nachlauf und des durchgängigen Lenkrohres ist - außerdem bringt das dann eine natürliche Tendenz Geradestellung des Vorderrades mit sich durch Hebung des Schwerpunkts bei Lenkeinschlag.

Das Jeetrike hat ja beide Vorderräder über Spurstangen angelenkt, damit ist dann der Lenkkopfwinkel unabhängig von der Geometrie der Lenkung wählbar. Ebenfalls ist ja auch ein Übersetzungsverhältnis zwischen Lenkwinkel und Radwinkel einstellbar.

Im Endeffekt und im Vergleich beider Handbikes ist der Versatz / die Verdrehung der Pedale beim Lenken in der Praxis überhaupt kein Problem und Thema. Wobei - ich meine, das hätte ich geschrieben - das Jeetrike deutlich weniger wendig ist und einen viel größeren Wendekreis hat.

Bezüglich der Geometrie ist das Jeetrike sehr durchdacht und gut. Der Chef des Ladens ist selbst Rollstuhlfahrer, war früher mal paralympischer (?) Handbikefahrer und hat neben diversen herkömmlichen Handbikes und als neuestes ca. 6. Modell insgesamt das Jeetrike entwickelt. Auch das spricht dafür, daß es mit viel Erfahrung konstruiert wurde und macht was es soll...

Wir sind sehr glücklich damit...
 
Hallo
Ich komme hierher, indem ich einem Link über "Endless sphere" folge. Ich bin querschnittsgelähmt und… ich habe auch ein Jeetrike!
Ich habe alle Ihre Beiträge mit "google translate" gelesen, ich kann kein Deutsch, also hoffe ich, dass Sie mich verstehen.
Ich habe das Jeetrike im August 2019 gekauft und es kam im November an. Er hat jetzt 800 km, meistens im Gelände. Zuvor hatte ich einen Hase Lepus, den ich mit einem Cyclone-Motor unter dem Sitz und einer NuVinci-Nabe motorisiert hatte. Aber das Jeetrike schien mehr Offroad-Potenzial zu haben, und das war mein Ziel.
Ich bin sehr zufrieden mit dem Jeetrike, die Kapazitäten sind enorm, es ist eine zuverlässige und effiziente Maschine. Aber…
Ich bin ein wenig enttäuscht von Sport-On, das nicht sehr präsent ist, um Fragen zu beantworten oder Probleme zu lösen. Trotzdem ist das Jeetrike eine sehr gute Basis, aber es gibt einige Mängel, die beseitigt werden müssen. Es ist teuer und erhöht den Preis einer Maschine, die bereits Gold wert ist ... und noch mehr mit der Tetra-Anpassung (die ich komplett wiederholen musste, weil nichts funktionierte)
  • Blase im hinteren Stoßdämpferkreis (Entlüften und Ablassen)
  • verriegelte Schwinge (zerlegt und gefettet werden)
  • Vorderräder falsch ausgerichtet (ausbauen und neu einstellen)
  • rostige Kugelgelenke (später zu ändern)
  • Die vorderen Bremsen bremsen nicht (ich habe andere gekauft)
  • Die Batterie hält nur 35 km (ich habe eine andere gekauft)
  • Der Bildschirm ist sehr schlecht (ich habe ihn geändert)
  • Der Motor funktioniert nicht (ich habe ihn neu programmiert)
  • Der Ordner ist zu schmal (ich habe ihn geändert)
  • Die Gänge schalten nicht (ich hatte Kinnsteuerungen gemacht)
  • Die vorderen Stoßdämpfer sind Holzstücke
  • Der hintere Stoßdämpfer ist eine Scheiße,
Natürlich muss ich noch etwas ändern, insbesondere was die Federung betrifft, da die Maschine sehr hart und unbequem ist.
Ich würde mich sehr freuen, mit Ihnen Ideen und Lösungen austauschen zu können. Das Jeetrike ist immer noch selten (in Frankreich sind wir zwei), es ist eine großartige Maschine, aber es muss noch weiterentwickelt werden (und ohne die Hilfe von Sport-On)
Ich hoffe, Sie in diesem Forum zu lesen, bis bald!
 
Bonjour und hallo, @lega2finia ,
mein Französisch ist uralt und eingerostet, aber mit Google Translate geht es ja auch prima (Englisch würde auch gehen). Willkommen im Forum, willkommen bei den Jeetrike-Fahrern.

Ja, ich sehe es auch so, das Jeetrike ist eine supertolle Basis, eine bessere kenne ich nicht. Aber, das Jeetrike braucht etwas Liebe und Werkstattzuwendung, bis es sein Potential umsetzen kann.

Ich würde empfehlen, den ganzen Text oben zu übersetzen und durchzulesen. Fast alle Probleme von Dir hatten wir auch und haben sie gelöst:
  • Dämpfer hinten: Wir haben den Remote-Hebel nicht wirklich dicht bekommen, irgendwo ging Luft raus und der Dämpfer hat sich verriegelt. Wir haben getauscht gegen einen Monarch ohne Remote, seither ist alles gut.
  • Vor allem vorne muß der Luftdruck radikal herabgesetzt werden.
  • All Gelenke / Dreh-Verbindungen der Federung vorne und hinten müssen auseinandergebaut werden. Viele Verbindungen sind zu eng / Pulverbeschichtung in den Bohrungen. ALLE mechanischen Passungen so aufweiten, daß sie leichtes Spiel haben. Dann fetten. Dann ist die Federung gut, vorne und hinten. Die vorderen Dämpfer sind nicht schlecht, wenn man die Gelenke gängig macht und den Luftdruck absenkt.
  • Gänge schalten nicht - seit wir die Enviolo / Nuvinci-Nabe haben, sind wir sehr glücklich damit. Schalten unter Last ist kein Problem!
Was meinst Du mit "Der Ordner ist zu schmal (ich habe ihn geändert)"? Das ergibt auf Deutsch so keinen Sinn.

Wenn Du konkrete Fragen hast, kanns Du sie hier ja stellen, kein Problem.
 
Bastelarbeit heute: Wir werden den Rücken gegen einen angepassten Rücken mit mehr Seitenhalt tauschen. Daß das Einsteigen von der Seite besser klappt, sollte der Rücken nach hinten weggeklappt werden können. Da der Rücken ab Werk schon in der Neigung verstellbar ist, ist das kein größeres Problem. Aber die Schrauben müssen einer Schnellverstellung weichen. Und die haben wir uns heute aus Edelstahlrohr und Rundmaterial gebaut. Die beiden Schrauben dienen als Greifpunkte, mit denen man die beiden Stifte einziehen kann. Dadurch lösen sich dann die äußeren festen Rückenstreben von den inneren Streben, und der Rücken kann nach hinten weggeklappt werden. Komplettfoto folgt nach Einbau:

Image 198.png

Image 197.png
 
Hallo MK,
Ja, ich habe alles gelesen, was Sie vor dem Posten geschrieben haben, und festgestellt, dass wir dieselben Schwierigkeiten hatten (was auch bedeutet, dass Sport-on dieselben Fehler reproduziert, was mich ein wenig ärgert , jetzt beantworten sie die Fragen, die ich ihnen stelle, überhaupt nicht, und zum Glück ist die Garantie nicht in Anspruch genommen!)
Bei den Vorderradaufhängungen kann ich den Druck nicht mehr senken (derzeit 40 psi), da sonst die Stoßdämpfer vollständig sinken. Aber ich werde die Freiheit der Drehpunkte überprüfen, wie Sie sagten.
Bei der Hinterradaufhängung gibt es meines Erachtens zwei Probleme (!). Der Dämpfer ist sehr schwer einzustellen (bei 130 psi ist er flach, bei 140 psi ist er ein Stück Holz) und die Kinematik ist schlecht, was schlecht ist erklärt die Härte und mangelnde Progressivität. Auch vorne ist es ein bisschen so.
Die Bremsen ... Ich stimme Ihnen zu, vorne würden Sie einen Tektro Auriga Twin, Magura Double oder Bengal Set brauchen. Aber wie bei der Tetra-Version sind die beiden Hebel miteinander verbunden, es ist notwendig, dasselbe Rennen zu haben, und es ist noch komplizierter…
Der "Ordner", den ich "den Rücken" meinte, den ich installiert habe, ist ein Jay J2 aus einem Rollstuhl. Ich kann es kaum erwarten, deine zu sehen.
Auf jeden Fall freue ich mich sehr, Sie kennenzulernen, damit wir diese Jeetrike weiterentwickeln können!

den Rücken J2:
RVIuB0Tl.jpg


Die Bremsen :
H1w6vWLl.jpg


Die Faltkinnsteuerung für die Übertragung (da ich den Bildschirm geändert und einen Beschleunigerauslöser hinzugefügt habe)
Gkg2VsBm.jpg

vOF9RAnm.jpg
 
Hallo @lega2finia,

ich kann nicht bestätigen, daß die Kinematik der Federungen schlecht ist. Es ist nur viel zu viel Reibung im System. Diese Reibung erzeugt eine so starke Hysterese, daß die Federung dann entweder blockiert oder durchsackt. Das Problem ist nur die Reibung. Da hilft nur eines: Alles auseinanderbauen, jede bewegliche Verbindung auf Leichtgänigkeit prüfen, wenn die nicht gegeben ist: Abschleifen, ausbohren, Durchmesser anpassen. Jede Verbindungsbuchse braucht etwas "Luft" / Spiel und dann etwas Fett. Das gilt auch für die Igus-Gleitlagerbuchsen, auch die sitzen teilweise in einer engen Presspassung und laufen nicht gut. Du wirst sehen, wenn das behoben ist, dann federt das Bike wie es soll.

Die Kinematik hat nur ein Problem, wie ich ja oben geschrieben habe: Hinten verhärtet die Federung, sobald ein Antriebsmoment die Kette unter Spannung setzt. Da fehlt die Antriebsneutralität.

Unser neuer Rücken braucht noch eine Weile...

Bis dann - viel Spaß beim Fahren!
 
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