Harzer Roller - Bikepackingrunde Volume IV: 11.06.2020 9:00 Uhr

Tag 3 (Durch den wilden Osten)

Ich werde wie immer früh wach. Meine Isomatte ist komplett platt und meine Hängematte hängt durch, so dass mich ein kleines Bäumchen im Rücken kitzelt. Es dämmert und ich horche im meinen Körper. Schlapp aber zufrieden.

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Bei der Berührung meines Schienbeines durchzuckt mich ein heftiger Schmerz.
Es muss irgendwie gehen.

Wir frühstücken Reste aus den Packtaschen und packen unsere Räder. Constatins Matte hat den Reifenkontakt auch nicht überlebt und ist ebenfalls platt. Nur Anno kann sich mit seiner EVA Matte über etwas Restkomfort freuen.

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Vom Bremer Teich aus rollen wir los. Es folgt ziemlich bald der erste Singletrail zur Selke hinab. Dort geht es rechtsseitig los und der Trail ist ebenfalls sehr schön. Ständig auf und ab

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Kurz darauf ist ein Schild, dass uns vor Baumfällarbeiten warnt. Wir ignorieren es und fahren weiter. Kurz darauf sehen wir, was das Problem ist. Der Trail ist dicht, weil der halbe Wald darauf liegt und auf Abtransport wartet. Wir müssen die Selke queren. Ich habe mit meinen Raceschuhen keinen Halt auf den Steinen. Ausziehen, queren, wieder anziehen.

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Die nächsten Kilometer geht es entspannt durch Selketal. Es geht flott voran und wir fahren mit einigen hundert Kilometern Abstand. Ich hänge meinen Gedanken nach und kann richtig abschalten. Jeder fährt sein Tempo. Das ist das schöne an der Gruppe. Man kann gemeinsam fahren oder auch einfach mal für sich sein.

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Der nächste Aussichtspunkt ist die Burg Falkenstein. Doch bis wir oben sind ist ein unangenehmes Schiebestück für uns. Bestimmt 25% Steigung. Es geht nur schrittweise voran. Aber die Burg entlohnt mal wieder.

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Direkt nach der Burg geht es durch Pansfelde. Ich bekomme Hunger aber hier haben die Bäcker Montags geschlossen.

An der Leine entlang geht es über die Raststätte Rammelsburg-Blick (die man auch tatsächlich sehen kann) durch den Wald, durch Rammelsburg nach Wippra. Dort plündern wir ziemlich gierig den lokalen NP. Ich packe die Taschen bis zum Anschlag voll (Kekse, Teile aus dem Backshop, Gummibärchen usw). Die nächsten Kilometer gibt es kaum Möglichkeiten nachzufüllen.

Hinter Wippra schlagen wir uns über einen Wildwechsel rechts auf die Anhöhe.

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Oben eine verfallene Hütte (eigentlich eine schöne Übernachtungsstelle).

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Oben wurden die Sturmschäden nicht entfernt und verstopfte Wege bremsen uns aus und zwingen uns regelmäßig durch den Wald auszuweichen.

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Es geht immer entlang der schmalen Wipper entlang. Viele kleine Trails, es kommt kein Flow auf und man muss ständig Druck auf dem Pedal haben um nicht stehen zu bleiben.
"Das rollt sich flach weg" wird zum geflügelten Ausdruck.
Die Zeit rinnt uns unter den Reifen entlang. Die Kilometer wollen einfach nicht weniger werden. Aber das Wetter ist top und man muss einfach in den Genussmodus schalten und locker weiter fahren.

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In Dankerode gibt es die nächste Einkaufsmöglichkeit. Es ist schon wieder Mittag und der Magen meldet sich. Wir laufen einen Laden mit starkem DDR Charme an. Geschlossen.
Wir stehen hungrig davor und die Ladenbesitzerin steckt den Kopf aus dem Fenster über den Laden. Sie sperren auf und führen ein längeres Gespräch über Sturmschäden und die lokalen Sehenswürdigkeiten. Dass wir einem festen Weg folgen und nicht alle Empfehlungen anfahren können stößt auf einiges Unverständnis.

Mein Schienbein hat eine schöne Beule, Anno hat ein Eis.
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Wir fahren weiter und sehen die Auswirkungen des Frühjahrsturmes
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In Stolberg kehren wir ein. Eine wirklich schöne restaurierte Fachwerkstadt. Ich fühle mich ein wenig fehl am Platz aber in Gesellschaft von anderen ungeduschten Männern ist es nicht ganz so schlimm.

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Postet man heute noch Bilder vom Essen?
Essen ist auf Tour sehr wichtig für mich. Deshalb ja!
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Hinter Stolberg kommt ein halb verfallenes Waldschimmbad mit einem gewissen morbiden Charme zum Vorschein. Hier wäre es nachts auch gut gewesen!
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Danach geht es bergauf, Bergab, Bergauf. Das Hufhaus ist immer noch unter der Kontroller der wilden Ziegen wie im Vorjahr.

In Ilfeld laden wir noch Feierabendbiere in einer Kneipe ein und fahren noch ein paar knackige Anstiege hoch.

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Constantins Roadbook ist immer noch Gold wert.
Völlig überraschend kommt die Dunkelheit und wir müssen unser Notbiwak in der Schutzhütte Ehrenplatz aufschlagen. Links Holzplattform, rechts große trockene Schotterfläche.

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Mein Nahrungsbedarf ist enorm. Ich esse Mettwurst, Schokolade, die Trailmagic Trekkingmahlzeit (Danke noch einmal!!!). Irgendwas mit Reis und Thaicurry. Super gut.

Normalerweise freue ich mich nach so einem Tag auf den Schlafsack aber ich weiß jetzt schon, dass die Nacht bescheiden wird. Die Matte hat irgendwo ein Mikroloch und bietet null Komfort. Zum Glück ist es warm.

Wir haben noch gut 100km vor uns. Demokratisch wird Anno überstimmt, dass wir morgens früh raus wollen (halb 6) um zu einer vernünftigen Zeit in Osterode anzukommen. Er ist nicht begeistert aber mit sanfter Gewalt wird er überredet.

Mitten in der Nacht werde ich wach, weil Constantin neben meinem Kopf auf der Holzfläche rumtrampelt. Im Halbschlaf werde ich fast sauer. Morgens erfahre ich, dass ich wohl so abartig laut geschnarcht habe und Ihn vertrieben habe. Das passiert, wenn ich auf dem Rücken schlafen muss...

Laut meinem Tacho 113km und um die 2000hm.

Das Finale folgt.
 

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Super, danke @roundround für´s Weiterschreiben, hatte mich garnicht getraut zu fragen, ob nach Tag 2 noch was kommt. Aber jetzt ist ja sogar noch ne Fortsetzung mit Tag 4 angekündigt. Und...ordentliche Leistung.
 
Hallo @c.fis!

Für einen Reisebericht brauche ich einfach Zeit und vor allem die Stimmung, sonst wird es nur halbherzig.
Bilderauswahl, Nachbearbeitung und Sortierung braucht ein bissl Zeit. Und dann noch die halbwegs passenden Worte zu finden ist auch nicht jedermanns Sache.

Ich freue mich aber über das positive Feedback und schreibe den letzten Tag bei Gelegenheit zu Ende.
Hoffentlich motiviert es den einen oder anderen im nächsten Jahr teilzunehmen.
 
Tag 4 (Trails, Anstiege, Currywurst)

Die Wecker klingeln früh. Halb 6. Stockfinster.
Ich fühle mich wie zerschlagen. Kaum geschlafen, die Matte ist platt, ich habe nachts 2 mal versucht Luft nachzupusten aber das hat nur kurzen Erfolg gebracht. Anno schläft den Schlaf der Gerechten. Der Junge hat eine unfassbare Ruhe. Ich glaube der schläft häufiger draußen als im Bett und entsprechend gut.

Wir sammeln uns, frühstücken und machen uns auf dem Weg. Die erste Abbiegung gleich verpasst und wieder zurück. Wir sind immer noch geistig umnächtigt.

Sofort folgt der erste Trail an der Wendeleiche. Nein Constatin, nicht WendeLeiche, WendelEiche. Ein wunderbarer schmaler Singletrail den wir in der Morgendämmerung unter die Räder nehmen.
Kurz danach der erste Grenzstein:

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Das Laub macht es manchmal schwer den Weg zu finden aber wir schaffen es und fahren nach Zorge.

Hinter Zorge geht es sofort steil bergauf. Die Beine wollen noch keine steilen Rampen wegdrücken und wir schieben wieder ein Stück. Oben geht es parallel zum Berg mit schöner Aussicht auf Schotterwegen weiter. Die Sonne kommt raus und wärmt uns auf. Wie immer weiß man nicht was man anziehen oder ausziehen soll. Ich fahre meist nur mit dem warmen Thermohemd und Bibshorts drüber.
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Es geht am hinteren Ebersberg entlang und nach Oderbrück hinab. Kindheitserinnerungen für mich. Meine erste Klassenfahrt vor 25 Jahren ging hier her. Dämme bauen, mit Tannenzapfen werfen. Meine Heimat.

Eine Jugendgruppe hat sein Lager aufgeschlagen und wir versuchen uns vom Betreuer einen Kaffee zu schnorren. Der steht schon seit gefühlt 3 Stunden auf der Warmhalteplatte und ist absolut ungenießbar. Etwas undankbar aber auch nach 3 Tagen im Wald sollte man sich etwas Selbstachtung bewahren.

Vor uns breitet sich das Tal der Warmen Bode aus. Ein wirklich schönes Szenario. Wir queren die Weiße Brücke. Hier bin ich letztes Jahr nach links Richtung Braunlage abgebogen, dieses Jahr geht es nach rechts. Wir überqueren die B27, genießen eine kurze Pause in der Sonne und fahren auf einem der klassischen Harzer Wurzeltrails parallel zur Bundesstraße weiter. Rumpelig, bergauf, bergab, meist anspruchsvoll. Das rollt mal wieder gut flach weg heute.

Weiter hoch Richtung Schnarcherklippe:
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An der Schnarcherklippe fotografieren wir kurz und fahren dann weiter. Die Jungs kennen die Ecke auch.
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Annos Salsa vor schöner Kulisse:
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Wir gleichen unsere Zeitpläne ab. Anno muss seine Bahn um 16 Uhr in Osterode bekommen, sonst strandet er heute dort. Ich hab noch ein paar Stunden Autofahrt vor mir und will auch nicht zu spät ankommen. Nur Constatin ist entspannt. Er bleibt noch im Harz.
Also weiter!

Wir lassen den Wurmberg links liegen und fahren eine längere Rampe hoch. Leider geht es auch bergab und tiefen Schotter. Eine Schande die Höhenmeter so zu vernichten. Da werde ich noch einmal nachbessern müssen.

In Königskrug gibt es Currywurst Pommes. Das sich so etwas auf den nächsten Kilometern rächt ist bekannt aber manchmal muss es einfach sein.
Weiter auf Schotter, Kilometer sammeln:

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Der Oderstausee hat den Sommer nicht wirklich gut überstanden:

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Anschließend geht es über schöne Trails am Stausee und danach weiter. Auch nochmal ein richtig rumpeliges Wegstück bergauf. Der Weg macht keinen wirklichen Spaß aber das gehört dazu. Das ist ja eine Mountainbiketour und kein Rennen auf Forstautobahnen.

Im Anschluss kommen 2 Kilometer allerfeinster Singletrail bergab. Ich habe ja ab und zu an meiner Streckenwahl gezweifelt aber dann merke ich auch, dass ich mit der Streckenwahl nicht so falsch liege. Eines der Highlights der Tour. Das Grinsen hält noch etwas an und vertriebt die Müdigkeit und schwere Beine. Apropos Bein. Mein Schienbein leuchtet in den Farben des Herbstwaldes und hat eine Beule wo eigentlich keine hin gehört. Es geht, wenn man es nicht berührt und nicht daran denkt.

Was nun folgt ist absolutes Genußradeln. Immer entlang des Dammgrabens. Vor vielen Jahren per Hand angelegt, um die Bergwerke mit Wasserkraft zu versorgen. Es könnte etwas technischer sein, der Weg ist kilometerlang ziemlich barrierefrei aber auhc hier heißt es wie so oft. Kopf aus, Augen auf, genießen, entspannen.

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Beim Blick auf die Uhr sparen wir uns den Schlenker durch Altenau und bleiben einfach weiter am Dammgraben.
Der Knick war als Versorgungspunkt gedacht. Das entspricht vielleicht nicht dem Kodex aber was macht das schon. Es soll Spaß machen und 2 von 3 haben nicht mehr den ganzen tag Zeit.

Der Blick über Altenau zeigt ein Hochhaus, das sich sehr geschmackvoll in das Stadtbild und die Landschaft einfügt:

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Gedanklich habe ich es schon geschafft. Ein Irrtum, der mir noch einmal alles abverlangen wird.
Hinter dem Dammhaus wird es noch einmal steil. Und es zieht sich. Anno und Constantin haben noch Dampf in den Beinen und ziehen davon. Ich komme nicht mehr vom Fleck. Ich versuche mich mit Haribo zu motivieren, das Resultat sind Bauchschmerzen und starke Übelkeit. Von den Zahlen ist der Anstieg nicht so schlimm aber ich bin mit dem Kopf nicht dabei und die Beine folgen auch nur noch wiederwillig.
Wenn man denkt, man hat es geschafft kommt ein Trail parallel zu der Anhöhe "Auf dem Acker". Trail ist übertrieben, verblockt, alle 10 Meter ein Entwässerungsgraben. Meine Laune ist auf dem Tiefpunkt. Ich muss mich quälen.

Gute Laune am Ende:

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Danach wird es besser zu fahren. Wir liegen gut in der Zeit und genehmigen uns ein letztes gemeinsames Bier an der Hanskühnenburg.

Gemischte Laune:

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Jetzt geht es nur noch bergab. Ein Klassiker. Oft gehört, meist stimmt es nicht.

Der Trail Nasser Weg hinter der Hanskühnenburg ist noch einmal genial. Steine, Wurzeln, alles dabei was das Herz begehrt.
Der Rücken und die Handgelenke meckern, die Beine sind auch schwer aber jetzt ist das Ziel fast schon greifbar.

Wir rollen durch den Wald Richtung Osterode. Durch die Stadt, wo wir vor vier Tagen gemeinsam gestartet sind.
Gemeinsam als Team zum Start- und Zielpunkt.
Geschafft.

Laut meinem Navi: 103km und noch einmal gute 1500hm. Das mit den Höhenmetern ist von Navi zu Navi unterschiedlich. Wie fast jeden Tag ca 10h im Sattel.

Fotosession, Händeschütteln. Der Blick in die Gesichter der Beiden zeigt, dass wir uns hier nächstes Jahr ziemlich sicher wieder sehen werden.

Das Fazit:

Für mich war die Tour das Highlight des Jahres. Ich war froh, mit zwei so netten Kerlen die komplette Tour zu fahren.
Der Harz ist sehr abwechselungsreich. Steil und felsig im Westen, wild und waldig im Osten. Es ist denke ich für jeden etwas dabei.
Allerdings gibt er die Kilometer nur widerwillig her. Wer denkt, es erwarten einen Kilometergeschrubbe auf Waldautobahnen liegt falsch.
Es wird technisch, steil, wurzelig. Dazu kommt meist mäßiges Wetter. Dieses Jahr hatten wir vier Tage Sonne. Das habe ich so bisher noch nicht erlebt und wird vermutlich auch nicht wieder so sein. Es gibt Ausblicke über viele schöne Täler und Felsen. Die Strecke führt bewusst an vielen Highlights vorbei. Ob man wie 2 der Teilnehmer durchdrückt oder mehr genießen möchte ist jedem selbst überlassen. Ich hätte es für mich schade gefunden, viele Teile nicht im Tageslicht zu sehen. Mehr wäre bei mir aber auch nicht gegangen dieses Jahr.

Highlights:
  • Die Truppe
  • Diverse Trails mit Spitzkehren
  • Die Aussicht
  • Das Wetter: Vier Tage ohne Regen. Gute Temperaturen nachts. Unfassbar.
  • Trailmagic an der Steinernen Rinne von Christoph. Eigentlich DAS Highlight der Tour. Auch wenn Christoph nicht mitgefahren ist, hat er uns genial versorgt. Vielen Dank noch einmal dafür.




Für nächstes Jahr:
Es wird kleinere Änderungen an der Strecke geben. Dafür habe ich schon Feedback gesammelt und muss abwäge. Der Charakter der Tour wird so erhalten bleiben. Viele technische Anteile, wenig Waldautobahn wo es möglich ist. Wurzeln, Steine, Spaß.

Was für die Gearheads nie fehlen darf: Equipment!

Rad:
Ich war auf einem Cube Reaction mit 27,5" und 3" Reifen unterwegs. 11 Gänge, 11-50 Kassette, 30er Blatt vorn. 130mm Federweg in der Front und Dropperpost. Magura MT5. Das hat gut funktioniert, nächstes Jahr wird es aber eher ein Racefully.
Die Dropperpost war sehr hilfreich.

Taschen:
Ortlieb Rolle vorn, Topeak Oberrohrtasche, leichter 20 L Rucksack. Keine Rahmentasche wegen 2 Trinkflaschen, kein Seatpack wegen der Dropperpost. Ein halbleerer Rucksack ist super wenn man Lebensmittel auffüllen möchte. Ich hatte den Cube Edge Twenty dabei. Ich hatte ab dem zweiten Tag etwas Probleme mit dem Rücken. Ob das vom Rucksack kommt oder von 10h im Sattel ist schwer auszumachen. Mit 4 Kilo auf dem Rücken habe ich sonst aber keine Probleme.

Equipment:
Hängematte von Sea to Summit:
Super Sache. Mit den Gurten ca 400 Gramm und ziemlich bequem.
Isomatte:
Exped UL Matte. Zum zweiten mal Platt, das Ventil habe ich auch schon einmal reparieren müssen. Das Vertrauen ist dahin. Falls die jemand haben möchte Nachricht an mich. Flickzeug schicke ich gerne mit.
Cumulus 150er Quilt:
Genial für den Sommer. Mit Daunenjacke darunter auch für Temperaturen bis ca 8 Grad geeignet.

Was hatte ich noch dabei:
Ein frisches Shirt.
Shorts für die Nacht
1 Paar Wechselsocken
Kulturbeutel
Mini Handtuch (Microfaser Putztuch trifft es wohl eher)
Erste Hilfe Set
Assos Gesäßcreme (super, antibakteriell, frisch)
Stirnlampe und Lenkerlampe
Eine 10.000 mAH Powerbank
Ladegerät mit 2 USB Ausgängen, Micro USB und Iphone Ladekabel
Garmin etrex 20, das alte ohne Touch. Lange Laufzeiten und mit normalen Batterien zu befeuern
Handy
Essen

Was hatte ich nicht dabei und kommt nächstes mal mit:
Mini Kochset für Trekkingmahlzeiten abends und Kaffee morgens. Ich hab mich dieses Jahr dagegen entschieden aber ich habe es vermisst.
Netterweise haben die Jungs ausgeholfen.
Andere Schuhe. Meine waren in den Schiebepassagen ungeeignet. Ob ich bei Click bleibe oder auf Flat tausche muss noch erprobt werden.
Meine Kamera, wenn ich eine gute Möglichkeit finde, sie wasserdicht und sicher zu verstauen und trotzdem schnellen Zugriff zu haben.

Fazit II:
Ich hoffe euch hat der Bericht ein bisschen Freude bereitet und der eine oder andere schließt sich uns nächstes Jahr an.
Dieses Jahr waren wir etwas eher dran als letztes Jahr. In meinen Augen die richtige Entscheidung. Ich schaue demnächst nach einem Termin.
Mit acht Startern war die Tour dieses Jahr nicht so gut besetzt. Ich habe Sie aber auch nicht so intensiv beworben.
Vielleicht wird es nächstes Jahr besser.
Tracking ist nicht geplant. Das verschiebt den Charakter wieder zu sehr in Richtung Rennen.
Welche Idee mir gut gefallen hat (Candy B Graveller), ist eine Spende für einen guten Zweck als Voraussetzung für den Track.

Vielleicht sieht man sich ja auf der einen oder anderen Veranstaltung im nächsten Jahr. Vielleicht startet Ihr auch eine Aktion bei euch. In meinen Augen dürfte es mehr von diesen Veranstaltungen geben. Ich habe da schon wieder die nächste Idee.

Bis dahin! Immer schön fleißig trainieren und Happy Trails.
 

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Klasse Bericht!! Macht Spaß zu lesen und ist eine tolle Erinnerung. Ich freu mich schon aufs nächste Jahr !!
 
Tag 4 (Trails, Anstiege, Currywurst)Die Truppe
  • Diverse Trails mit Spitzkehren
  • Die Aussicht
  • Das Wetter: Vier Tage ohne Regen. Gute Temperaturen nachts. Unfassbar.
  • Trailmagic an der Steinernen Rinne von Christoph. Eigentlich DAS Highlight der Tour. Auch wenn Christoph nicht mitgefahren ist, hat er uns genial versorgt. Vielen Dank noch einmal dafür.
....

Tja, was aus meiner Sicht als kleine Aufmerksamkeit entlang der Strecke gedacht war, ist für andere DAS Highlight... hätte ich nicht gedacht, "wehre" mich aber natürlich nicht dagegen. Ist eben mein Dankeschön an die Leute, die so eine Veranstaltung vorbereiten und durchziehen! Mal sehen, ob ich im nächsten Jahr am Start stehe...

Gruß
Christoph
 
Schöne Tour und ein paar gute Anregungen für meine nächsten Harztouren.
Im Text kommt das aber oft so rüber, als wenn ihr gehetzt unter Zeitdruck unterwegs wart - das wäre nicht meine Art zu fahren. Und dann: Verpflegung an Tankstellen! Nee, das geht ja gar nicht. Wo bleibt denn da die Ess-Kultur? Im Harz gibt es doch so viele bewirtschaftete Hütten, die kann man doch nicht auslassen! Habt ihr echt keine Hüttenpausen gemacht oder kam das nur im Text nicht vor?
 
Schöne Tour und ein paar gute Anregungen für meine nächsten Harztouren.
Im Text kommt das aber oft so rüber, als wenn ihr gehetzt unter Zeitdruck unterwegs wart - das wäre nicht meine Art zu fahren. Und dann: Verpflegung an Tankstellen! Nee, das geht ja gar nicht. Wo bleibt denn da die Ess-Kultur? Im Harz gibt es doch so viele bewirtschaftete Hütten, die kann man doch nicht auslassen! Habt ihr echt keine Hüttenpausen gemacht oder kam das nur im Text nicht vor?
Ich würde es so lesen: der Schwerpunkt lag auf dem Fahren in der Landschaft auf einer anspruchsvollen Strecke und im Draußensein. :bier:
Es gibt Leute, die fahren den Stoneman im Erzgebirge in drei Tagen und andere in weniger als 24 Stunden (der Rekord liegt wohl bei 10 Stunden, aber nicht von mir), jeder darf wie er möchte und alles ist richtig, so lange der Spaß auf dem Rad stimmt.

Gruß
Christoph
 
Und dann: Verpflegung an Tankstellen! Nee, das geht ja gar nicht. Wo bleibt denn da die Ess-Kultur? Im Harz gibt es doch so viele bewirtschaftete Hütten, die kann man doch nicht auslassen! Habt ihr echt keine Hüttenpausen gemacht oder kam das nur im Text nicht vor?

Tag 1: Italiener in Goslar und Zwischenverpflegung an der Tanke. Abends was vom Kocher.
Tag 2: Einkehr auf dem Brocken, Trailmagic in Werningerode, griechisches Essen in Thale, englischer Pub in Suderode oder Gernrode, gute Mettwurst aus der Packtasche am Abend.
Tag 3: Einkehr am Supermarkt in Wippra, Einkehr in Dankerode, Essengehen in Stolberg, Nachts was vom Kocher in der Schutzhütte.
Tag 4: Currywurst Pommes in Königskrug.

Tankstellenbesuche: 1

Ich fühle mich von der Esskultur her doch relativ ausgeglichen.
Hüttenpausen kann man ehrlich gesagt nur machen, wenn man zum richtigen Zeitpunkt an einer Hütte vorbei kommt.

Gehetzt habe ich mich nie gefühlt. Aber ich war zum fahren im Harz. Wenn ich aus dem Genußmodus gekommen wäre, hätte ich die Jungs auch fahren lassen und wäre allein weiter. Und genießen kann ich auch, wenn der Körper weh tut. Das gehört für mich dazu.
 
Als einer der drei Finisher in der Historie des Harzer Roller schreibe ich jetzt auch noch ein paar Worte, auch wenn das Erlebte schwer in Worte zu fassen ist:
Es war ein absolut beeindruckender Ritt!
Die Strecke war ein wahres Trailfeuerwerk, fahrtechnisch unglaublich anspruchsvoll und fordernd, oft steil, steinig und wurzelig, aber so oft ein fettes Grinsen im Gesicht! Der Harz von seiner besten Seite. Immer wenn man dachte, es geht landschaftlich und fahrerisch nicht mehr besser, kam doch noch eine Steigerung!
Das Wetter war nicht zu toppen, die Schutzhüttenütten im Harz sind, für sich genommen schon einmalig.
Trailmagic war auch dabei!
Das größte Glück waren meine beiden Mitfahrer: es ist schon selten, dass man 4 Tage lang mit vorher wildfremden Menschen zusammenfährt und einfach alles passt. Tempo, Fahrkönnen, Typ...

Alles in allem eines der tollsten Radevents in meinem Leben! Vielen Dank an die beiden Organisatoren!

An jeden der überlegt mitzufahren: MACHEN! Aber nur mit einem reellen Bike, damit die Strecke auch richtig Spaß macht. Ich habe mir direkt danach eine Federgabel fürs Fatbike gekauft und bin schon heiß aufs nächste Jahr..
 
Im Text kommt das aber oft so rüber, als wenn ihr gehetzt unter Zeitdruck unterwegs wart - das wäre nicht meine Art zu fahren. Und dann: Verpflegung an Tankstellen! Nee, das geht ja gar nicht. Wo bleibt denn da die Ess-Kultur? Im Harz gibt es doch so viele bewirtschaftete Hütten, die kann man doch nicht auslassen! Habt ihr echt keine Hüttenpausen gemacht oder kam das nur im Text nicht vor?

Logischerweise ist man, wenn man so ein Event mitfährt, mit einer anderen Einstellung und Anspannung unterwegs als bei einer Tour. Das macht ja auch einen Teil der besonderen Atmosphäre aus, und setzt auch eine sehr spezielle Motivation und Begeisterung frei. Sonst braucht man ja nicht bei einem Rennen mitzufahren...
Dann war die Strecke auch derartig anspruchsvoll und mit so vielen Höhenmetern gesegnet, dass wir uns auch echt ranhalten mussten, um anzukommen, leider sind Urlaubstage nur endlich.
Gehetzt war von uns dreien keiner...

Zu Deinen Anmerkungen bezüglich Verpflegung: Wurde ja schon richtiggestellt.
Grundsätzlich gilt: Beitrag erst lesen, denken, dann posten.
 
Zu Deinen Anmerkungen bezüglich Verpflegung: Wurde ja schon richtiggestellt.
Grundsätzlich gilt: Beitrag erst lesen, denken, dann posten.

Ja gut, ihr seid in den Städten eingekehrt. Bewirtschaftete Hütten "im Grünen" tauchen in der oben angeführten Liste nicht auf. (die Touristen-Abfütterungsstation auf dem Brocken zählt eher nicht dazu).

Ich meine jetzt etwas regionstypisches mit "Kuschelfaktor" wie Polsterberger Hubhaus, Königsruhe, Kästeklippen, Molkenhaus, Steinerne Renne, Wolfsbachmühle, Bahnhof Stöberhai. Ich finde, sowas macht eben den Harz aus.
 
So etwas macht den Harz aus.
Wenn ich solche Events, oder Touren, fahre, dann möchte ich draussen sein. Essen ist wichtig, aber da zählt für mich nur, dass ich schnell und unkompliziert was bekomme und dann soll es weitergehen.

Hier ist man draussen und bekommt schnell was zu Essen:
Harz_strecke_wernigerode_brocken_gasthaus_steinerne_renne_ds_wv_06_2007.jpg

Da kann die blaue Lagune nicht mithalten ;)
 
Der Harzer Roller geht 2019 in die dritte Runde:

Start:
Samstag, den 31.08.2019
Startzeitpunkt wie dieses Jahr auch um 9.00 Uhr in der Früh in Osterode am Harz, Parkplatz Bleichestelle.

Die Strecke wird wie angekündigt wiederum in kleinen Bereichen optimiert. Evtl baue ich noch ein paar Änderungen ein.
Schmiert die Ketten und die Gelenke. Es geht wieder los!

Anmeldungen wie gehabt an
[email protected]

2019 gibt es den Track nur noch gegen eine kleine Spende an den Nationalpark Harz. Ich denke, dass unsere Nationalparks etwas Schützenswertes sind und wenn wir uns dort erholen können, ist eine kleine Spende mehr als angebracht.

Nähere Infos folgen.
 
Der Harzer Roller geht 2019 in die dritte Runde:


2019 gibt es den Track nur noch gegen eine kleine Spende an den Nationalpark Harz. Ich denke, dass unsere Nationalparks etwas Schützenswertes sind und wenn wir uns dort erholen können, ist eine kleine Spende mehr als angebracht.

Nähere Infos folgen.

Habe auf der Webseite vom Nationalpark etwas suchen müssen, es gibt einen eigenen Förderverein:
Gesellschaft zur Förderung des Nationalparks Harz
Grummetwiese 16
38640 Goslar

Spendenkonto
Commerzbank Goslar
BIC COBADEFFXXX
IBAN DE36 2684 0032 0719 0200 0

Gruß
Christoph
 
Das Mountainbiker ausgerechnet dem NP etwas spenden, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Vorsichtig ausgedrückt ist die Nationalparverwaltung nicht unbedingt Fan des MTB Sports.
Dennoch finde ich die Idee gut!
 
Da es jetzt immer mehr Veranstaltungen mit Meldegebühr gibt, habe ich mich entscheiden von der Spende Abstand zu nehmen.

Wer möchte, kann auch gerne im Team oder als Paar starten. Ihr könnte euch eure Ausrüstung teilen, ein Zelt teilen, nur ein Kocher mitführen.

Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr.
 
sieht nach einer tollen Runde aus! War die letzten beiden Jahre dann niemand mit einem Gravelbike dabei? Die Wege auf den Fotos würde ich mir zutrauen...
 
sieht nach einer tollen Runde aus! War die letzten beiden Jahre dann niemand mit einem Gravelbike dabei? Die Wege auf den Fotos würde ich mir zutrauen...

Disclaimer: ich bin die Runde nicht komplett gefahren, nur Abschnitte. Und bei einigen Abschnitten sind die Teilnehmer wohl froh gewesen, dass sie auf dem Rad geblieben sind und haben keine Fotos gemacht. Mit einem Gravelbike wirst Du Dich auf einige Schiebestücke (auch bergab) einstellen müssen. Lies Dir doch auch die Texte durch und/oder fahre Teilstücke (zb. vom Brocken wieder runter), dann hast Du nen Gefühl. Insbesondere die Abschnitte im Westharz stufe ich schon eher als technische Stücke ein, die ich nicht mit einem Gravelbike in Angriffen nehmen würde....

Viele Grüße
Christoph
 
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