Harzer Roller - Bikepackingrunde Volume IV: 11.06.2020 9:00 Uhr

Hallo Zusammen,

Der Track ist überarbeitet und wird innerhalb dieser Woche hochgeladen.

Zum Track @Thorsten2
Das Bodetal war immer für Biker gesperrt. Ich bin mir nicht sicher wie dort der aktuelle Status ist. Dazu gibt es auch stark abweichende Aussagen. Ich möchte da nichts riskieren. Dementsprechend geht die Rund auch nicht dort lang.

Mir hat eigentlich gerade der Südharz gut gefallen so wie ich ihn geplant habe. Du kannst dich aber gerne konstruktiv in die Wegführung für 2019 einbringen! Dann versuche ich gerne mehr Action einzubauen.
Bei solchen Touren gibt es immer Streckenabschnitte, die weniger spannend sind. Aber ich denke trotzdem nicht, dass Langeweile aufkommt.
 

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Re: Harzer Roller - Bikepackingrunde Volume IV: 11.06.2020 9:00 Uhr
Moin Leute!
Hey @roundround,

Euer Vorhaben fasziniert mich sehr, allerdings bin ich physisch und psychisch noch eine Ecke davon entfernt, sowas umzusetzen. Allerdings würde ich super gerne im Rahmen von Tagestouren Teile Deiner geplanten Runde nachfahren und träume davon, mal eine Nacht draußen zu verbringen. Ich lese schon seit langem viele bikepacking-Diskussionen, werde mir irgendwie mal Ausrüstung dafür zulegen und das Ganze mal mit einem Kumpel ausprobieren.
Ich fahre schon seit einigen Jahren zu meinem Geburtstag für 2 Übernachtungen in den Harz, um etwas zu biken. Irgendwann mache ich das mal ohne ein Hotel zu buchen - das hab ich mir vorgenommen.

Die Verteilung der GPS-Daten beschränkt sich auf die Starter, so wie ich das verstehe - darf ich Dich dennoch als Nichtstarter darum bitten und Dir eine Email schreiben? Gerne auch nach Eurer Tour!

Viele Grüße :)
 
Moin Leute!
Hey @roundround,

Euer Vorhaben fasziniert mich sehr, allerdings bin ich physisch und psychisch noch eine Ecke davon entfernt, sowas umzusetzen. Allerdings würde ich super gerne im Rahmen von Tagestouren Teile Deiner geplanten Runde nachfahren und träume davon, mal eine Nacht draußen zu verbringen. Ich lese schon seit langem viele bikepacking-Diskussionen, werde mir irgendwie mal Ausrüstung dafür zulegen und das Ganze mal mit einem Kumpel ausprobieren.
Ich fahre schon seit einigen Jahren zu meinem Geburtstag für 2 Übernachtungen in den Harz, um etwas zu biken. Irgendwann mache ich das mal ohne ein Hotel zu buchen - das hab ich mir vorgenommen.

Viele Grüße :)

Du brauchst wirklich nicht viel Ausrüstung: Isomatte und Schlafsack, ggf. noch eine Folie/Stoff als Schutz für die Isomatte. Fahrrad hast Du ja. Liest sich eher so, das die "Barriere" der eigene Kopf ist und ich kann das gut nachvollziehen, ging mir ähnlich. Inzwischen habe ich einige Nächte im Wald (im Harz/in Brandenburg) hinter mir und es ist mit jedem Male einfacher/normaler. Als: MACHEN!

Gruß
Christoph
 
nochmal kurz OT:
@ew742 :) Du hast Recht, man kann es auf "die Barriere ist der eigene Kopf" reduzieren :( Ganz vielen Dank für Deinen Zuspruch! und toller Blog! Das Stöbern dort wird mich wieder ein Stückchen weiter bringen. Ich freue mich so dolle darauf, diese Eindrücke, die Deine schönen Bilder eingefangen haben, mal selbst zu erleben. Nur noch ein bisschen mehr Mut... :)
 
Servus!

Heute abend geht im ersten Schritt der Track an die Teilnehmer raus.
Alle diejenigen, die den Track für die private Sammlung und eine eigene Tour haben wollen, müssen sich leider noch bis hinterher gedulden aber der Track wird kommen. Dafür wird er dann auch nocheinmal verbessert sein. Versprochen.

Letztes Jahr haben wir uns am Vorabend am Campingplatz Eulenburg getroffen, das würde ich eigentlich gerne wieder machen.
Dort gibt es Essen und Getränke zu fairen Preisen.
Wer im Bettenlager schlafen möchte, müsste sich rechtzeitig einbuchen. Das war letztes Jahr etwas knapp glaube ich.
 
Kann aufgrund eines aktuellen Ausfluges nur zu robusten Reifen/Schläuchen/Tubeless-System raten. Die Brombeeren wachsen wie verrückt. Der eine Teil schmeckt total lecker und lässt Euch kaum Kilometer machen. Der andere Teil dieser Pflanze macht Löcher in Reifen und lässt Euch kaum Kilometer machen. Die wachsen quer über die Wege und lassen sich manchmal nicht umfahren... zwei Platten gestern. Lasst es Euch schmecken!

Gruß
Christoph
 
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Hallo Christoph, verrätst Du uns auch, wo Du warst?
In einem kleinen Bogen südlich von Wernigerode, zum Teil auch auf den Tracks vom HarzerRoller. Steinbergkopf, im großen Bogen zur Zillierbachtalsperre, Drei-Annen-Hohe, Bahnparallelweg, Übernachtung im Thumkuhlental, über Steinerne Renne zurück zum Auto. Zwei Platten, lächerliche 30 Kilometer, aber viel Spaß und ne Auszeit für mich mit ganz anderer Landschaft.

Gruß
Christoph
 

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Der erste Zug aus Berlin kommt (planmäßig) um 9:07 in Osterode (Mitte) an. Soll es um Punkt 9:00 losgehen, oder ist um 9:00 erst Photosession etc. und der Start etwas später?
 
Der Start ist um 9 Uhr. Wenn Dein Zug pünktlich ist, könnten wir vielleicht ein paar Minuten warten, sofern alle einverstanden sind ;).
 
Gestern hat es im Oberharz nochmal leicht geregnet und gewittert, für die nächsten Tage sieht die Prognose tatsächlich freundlich aus....Bachdurchquerungen könnten also diesmal glimpflich ausgehen ;) Aufgrund des regenarmen Sommers sind leider auch im Harz
einige Gräben trocken, manche kleine Bäche nur Rinnsale, niedrigere Pegelstände bei Talsperren.

Ich freue mich jetzt schon auf die Berichte die es hier hoffentlich zu lesen gibt.
Allen Teilnehmern viel Spaß und Freude, immer ausreichend Kraft und keine technischen Defekte!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Moinsen,

dieses Jahr noch nicht da bei hoffe ich das ich nächstes Jahr mit von der Partie sein kann.

Ich wünsche Euch allen eine gute Zeit auf dem Bike und das jeder wieder heil ankommt.

Viel Spaß

Michi:winken:
 
Hallo zusammen,

ein kurzes Feedback:

7 Starter in Osterode, einer ist in Goslar eingestiegen.

2 waren im Racemodus und wollten in 2 Tagen durchkommen, da sie nicht mehr Zeit hatten.
Beide sind leider nicht komplett durch aber sind unfassbar weit gefahren.

Ein technischer Defekt in Goslar.

Einmal gesundheitliche Probleme und Abbruch.

3 glückliche und erschöpfte Finisher in 4 Tagen.

Der Späteinsteiger ist meines Wissens nach noch unterwegs.

Kein Regen aber der Track ist technisch anspruchsvoll und wirklich wirklich hart.

Ausführlicher Bericht folgt.
 
Tag 0:

Der Harzer Roller starte vielversprechend. Die Wetteraussichten für die nächsten Tage verheißen viele Sonnenstunden, keinen Regen und trockene Trails. Die Anmeldungen sind etwas schleppend angelaufen aber eine handvoll Mutiger scheinen am Start zu sein.
es gibt auch noch kurzfristige Absagen aber es kann sich ja nicht jeder für ein paar Tage freinehmen.

Mein Rad ist bereit, die Ausrüstung liegt bereit und ich fühle mich körperlich und mental vorbereitet. Leider habe ich auch ein paar Sachen vergessen aber das schafft ja immer Raum für Improvisation. Ich starte auf einem Hardtail mit 27,5" und 3" Reifen.
Die Ausrüstung verschwindet in einer Ortlieb Lenkerrolle, auf dem Oberrohr ist die Topeak Lenkertasche für Snacks und die Technik und der ganze restliche Kleinkram verschwindet im Rucksack. Kulturbeutel, erste Hilfeset (nicht benötigt), was zu essen, Regenklamotten ( nicht benötigt). Der pendelt sich dann ca bei 5 Kilo ein. Eigentlich habe ich den Rücken sonst immer frei. Ich kenne die Strecke einigermaßen und starte deshalb lieber mit Rucksack und dafür Dropperpost.

Strom kommt aus einer Powerbank, damit kann ich eine Lampe und mein Handy unterwegs gut nachladen.

Abends fahre ich schnell mit dem Auto zum Campingplatz Eulenburg. Ich weiß auf jeden Fall, dass der @scratty dort auftauchen wird. Er hat im Vorfeld bei Facebook die Kommunikation übernommen und hier auch ordentlich geworben. Ohne ihn wäre die Aktion auf jeden Fall nicht so gut verlaufen, da er auch fast alles gescoutet hat.

Nach und nach treffen die Starter ein. Man erkennt sich an den Rädern und den suchenden Blicken.
Wir trinken ein paar Bier auf dem Zeltplatz und es wird die grobe Marschrichtung für die nächsten Tage abgesteckt. 2 von den Jungs wollen in 2 Tagen durchdrücken, der Rest ist offen für Spaß im Harz.
Ich selbst habe gar keine Pläne, ich habe mir 4 Tage Zeit genommen, das kann ich eigentlich ganz gut durchfahren. Ich will einfach den Harz genießen und Zeit draußen verbringen.

Die meisten Teilnehmer haben lange Wege auf sich genommen um teilzunehmen. Einmal Kiel, einmal Berlin, einmal Hamburg, einmal Hannover, einmal München, einmal Gera (oder Umgebung), ich auch aus Bayern. Samstag stößt noch ein Teilnehmer aus Köln in Goslar auf den Track.

Wir sind mittlerweile zu sechst, @midge will am nächsten Morgen beim Start zu uns stoßen.

Nach und nach verläuft sich die Veranstaltung und es werden die Busse oder Unterkünfte bezogen. Ich selbst schlafe bei der Familie, ist gleich um die Ecke. Noch einmal ein Bett und eine Dusche für die nächsten Tage.

(Leider keine Bilder bisher).
 
Tag 1:

Abfahrt um 9 in Osterode also ist früh aufstehen angesagt.
Frühstücken, Sachen einpacken. Ich verzichte auf den dicken Schlafsack und nehme den dünnen Quilt mit. Nachts soll es nicht kälter als 10 Grad werden.
Passt alles in die Taschen? Passt. Der Rucksack ist halb leer. Besser als erwartet.

Um acht springe ich aufs Rad. Die erste Landstraße ist wegen einer Straßenralley gesperrt. Das THW lässt mich freundlicherweise passieren.
Ich und mein Equipment werden interessiert begutachtet. Auf dem ersten kleinen Höhenzug höre ich die Ralleyautos in der Ferne.
Der Harz lacht mich in der Morgensonne an.

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Kurz vor neun komme ich als erstes an der Bleichestelle an. Alles voller Materialbusse vom Mechanikern von der Rally.

Nach und nach sammeln sich die Jungs, wir sind zu siebt. Es wird noch einmal Material verglichen und gefachsimpelt. Kurz nach neun rollen wir los.

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Nach 5 Minuten sind die Racer weg. Ich werde sie nicht mehr sehen. Die wollen es echt wissen. Ich lasse abreißen und fahre mein Tempo. Glücklicherweise fahren wir zu viert das gleiche Tempo. Björn fällt relativ schnell zurück. Später bekommen wir mit, dass er Magenprobleme hat und ziemlich zügig ausgestiegen ist. Die Gesundheit geht nun einmal vor und machmal geht nicht mehr.

Es folgen Schottertrails, der erste steile Trail Uphill zur Tränkebachhütte mit der ersten von einigen Schiebepassagen und der ersten kurzen Pause um rechtzeitig etwas zu essen. @midge und @annos kommen kurz nach Constantin nach uns an. @midge beklagt einen lockeren Steuersatz.

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Wir fahren weiter Richtung Goslar, das Tempo passt und die Temperaturen nehmen sommerliche Züge an.
@midge und @annos fallen zurück, das technische Problem scheint sich zu verschlimmern.

In Goslar kommt der Hunger durch. Wir haben Lust auf etwas vernünftiges zu essen. Pizza wäre gut. Oder Nudeln. Und Cola.
Ich trinke sonst nie Cola aber wenn ich auf dem Rad bin bringt die mich manchmal wieder nach vorne.

Wir haben mittlerweile 50km und knappe 1000hm hinter uns gebracht.
Am Track liegt tatsächlich ein Italiener. Wir entscheiden uns für Nudeln und alkoholfreies Weizen und Cola. Jeweils.
Kurz danach kommen die beiden Nachzügler und schließen sich uns an.
Das Steuersatzproblemchen ist mittlerweile ein Steuersatzproblem. Das untere Lager hat es hinter sich.
@midge sucht den Lokalen Ebikehändler auf. Wir können und wollen nicht warten. So ist das leider manchmal beim Bikepacking. Jeder fährt sein eigenes Ding. Später schreibt der midge, dass er aussteigen musste. Das passende Ersatzteil war nicht auf Lager. Da waren es noch 5.

Nach Goslar wird es hart. Über Wurzeltrails geht es bergauf Richtung Rammelsberg. Der Trail ist größtenteils fahrbar. Dann endet er und er wird größtenteils unter Anstregungen schiebbar.
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Für die nächsten wenigen Kilometer brauchen wir gefühlt eine Stunde. Die Stimmung ist trotzdem gut. Wir nehmen es mit Humor.
Tim, der Nachzügler tut mir leid. Er startete in Goslar und wurde gleich so begrüßt.

Nach dieser Passage genießen wir die Aussicht. Das entschädigt wirklich für die Arbeit.

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Die Landschaft ist fast mediterran. Kiefernwälder, sandiger Boden. Ein unfassbarer Ausblick ins nördliche Harzvorland.


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Fortsetzung folgt.
 

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Wir fahren weiter.
Am Okerstausee sammeln wir Tim ein. Er war letztes Jahr auf seinem Salsa Fargo der tapferste Kanditat. Im zweiten Jahr ist er somit schon ein Veteran des Harzer Rollers. Eigentlich wartet er auf Björn aber der ist schon nicht mehr dabei. Also geht es weiter.

Hinter dem Okerstausee geht es schnell wieder in den Wald. Auf dem Weg zum Jägersteig haben die Harvester ganze Arbeit geleistet.
"Ein Steig im Harz ist doch normalerweise eher flach denke ich mir."

Dann kommt der Steig. Ein Singletrail vom allerfeinsten. Schmal, Spitzkehren, die Höhenmeter werden gerne vernichtet.

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Ich freue mich über die Entscheidung mit Dropperpost und Rucksack unterwegs zu sein. Tim tut mir leid. Aber er fährt erstaunlich zügig mit dem Fargo über alles hinweg. Unten an der Romkerhalle sammeln wir uns... und schieben gemeinsam den nächsten Trail hoch. Genügsam und langsam. Es kommen keine Kilometer zusammen. Die Racer haben noch nichts von sich hören lassen. Wir spekulieren, ob sie schon auf dem Brocken sind. Bei dem was die beiden in der Vergangenheit gefahren sind durchaus denkbar.

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Verblockt, wurzelig, steil. Der Dreiklang des Harzer Rollers.

Wir fahren nach Bad Harzburg ab. Dort kommen wir an einer Aral vorbei. Früher nannten wir das immer die blaue Lagune. Damals wussten wir nicht wie recht man damit haben kann.
Constantin kauft ein USB Kabel nach, um sein Garmin laden zu können. Zusätzlich decken wir uns mit allem ein was der Shop hergibt. Donuts, Quarkbällchen, obligatorische Feierabendbiere. Der Hunger ist wie immer groß, der Rucksack wird komplett voll gemacht und drückt danach etwas. Egal, morgen ist Sonntag und da muss man vorsorgen. Für mich ist nichts schlimmer als ohne Essen zu sein.

Eine gute Gelegenheit um Lebenszeichen von sich zu geben. Die Handys werden gezückt.
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Jetzt geht es auf jeden Fall erst einmal bis Torfhaus hoch. Eine nette kleine Rampe. Aber auf einem schmalen Singletrail ist es ganz erträglich. Das strampeln wir weg. Es ist zurz vor 7. Per Handy bekommen wir die Nachricht, dass @scratty und Thomas den Brocken hinter sich gelassen haben und weiter ziehen. Eine beeindruckende Leistung. wir sind grob bei Kilometer 70, sie bei 105.

Der Radau-Wasserfall-Trail bergauf nervt im halbdunklen. Wurzeln ohne Ende. Vor der Basteisiedlung bekomme ich eine zweite Luft und kann noch einmal aufs Pedal drücken. Tim bleibt irgendwann zurück und übernachtet allein. Das erfahre ich dann erst oben an der Bavaria Alm. Constantin hat ein ziemlich gutes Roadbook ausgearbeitet. Er plant bis zur Rangerstation Scharfenstein zu fahren. Das klingt erst einmal sehr solide. Ich spiele noch mit dem Gedanken den Brocken zu knacken. Ich wollte es mir beweisen, dass ich den Brocken an Tag 1 schaffen kann. Schauen wir mal. Nach Torfhaus fahren wir über den Goetheweg Richtung Eckertalsperre. Am obligatorischen Brunnen wird Wasser nachgefüllt. Annos hat eine Art 2 Liter Wasserkanister am Unterrohr hängen. Ziemlich praktisch das Ding. Der Weg am Eckerstausee entlang ist bekannterweise eher ruppig. Das rollt nicht mehr so gut.
Es ist dunkel und sternenklar.
An der Schutzhütte brennt ein ziemlich auffälliges Lagerfeuer.

Wir fahren bis zur Rangerstation. Ich habe auch keine Lust und Kraft mehr noch über die Panzerplatte nach oben zu drücken. Außerdem ist ein bisschen Gesellschaft auch immer angenehm. Wir richten uns grob ein, die Vordächer werden verteilt, Constantin hat offensichtlich auch noch ein Zelt dabei.

Der Hunger ist groß, Constantin schüttet viel zu viel Wasser in seine Trekkingmahlzeit. Er zaubert eine weitere aus dem Rucksack und teilt mit mir. Ich wollte eigentlich mit kalter Küche reisen aber wer kann da schon nein sagen.
Ich habe weder Messer noch Spork dabei aber wir werden uns einig. Die gute Harzer Stracke wird auch aufgetischt. Dazu gibt es Bier bzw alkoholfreies Bier.

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Plötzlich gibt es noch einen überraschenden Kontakt mit der lokalen Feuerwehr. Ein Großbrand im Harz mit vollem Einsatz. Wir haben nichts mitbekommen, die Jungs haben auch keine rechte Ortskenntnis und suchen einen Hubschrauberlandeplatz. Ich bin auch eher planlos. Ich dachte schon, dass uns die Ranger verscheuchen wollen.
Nach einem kurzen Gespräch fahren sie wieder ab. Ich bin ehrlich gesagt eher ratlos.

Wir sind uns einig. Ein genialer erster Tag auf dem Rad der Lust auf mehr macht. Wir harmonieren in der Gruppe und planen erst einmal zusammen weiter zu fahren.
Kurz darauf fallen wir in unsere Schlafsäcke. Ca 100km und 2800hm mit knapp über 10h Zeit im Sattel fordern Ihren Tribut.
 

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Klasse Bericht, @roundround. Auch wenn ich schneller war als Ihr, die bleibenden Eindrücke habe ich allesamt auch mitgenommen. Ich klinke mich mal mit einem Kurzbericht ein.
Die Vorabendrunde empfand ich als ausgesprochen harmonisch und gemütlich. Schön, dass sich die meisten am Campingplatz zusammengefunden hatten.
Zusammen mit Thomas bin ich am nächsten Morgen zügig in die Berge gestartet. Er hat das Tempo allmählich angezogen, ich habe etwas zurück genommen - nach etwa 40 km, also noch vor Goslar, habe ich ihn zum letzten Mal gesehen. Die Stadt habe ich etwa 11.45 Uhr erreicht und gegenüber vom Bahnhof bei einem Bäcker kurz gehalten. Das lange Schiebestück zum Rammelsberg hat viel Zeit in Anspruch genommen. In Bad Harzburg stand um 15.15 Uhr ein weiterer kurzer Stop (an einer Tankstelle) zum Kalorienbunkern an. Mit Ruhe habe ich nach einer Viertelstunde den langen Aufstieg zum Brocken in Angriff genommen. Es lief besser als im letzten Jahr, wo ich in Torfhaus ziemlich platt war und eine lange Pause brauchte. Diesmal gab es nur eine schnelle Cola und sofort ging es weiter. Geschoben habe ich auf dem Kolonnenweg relativ wenig, vielleicht drei besonders steile Stücke. Das meiste war für mich diesmal fahrbar. 19 Uhr war ich auf dem Gipfel und kurz nach 20 Uhr wieder unten, in Wernigerode, um in der Pizzeria einige hundert Meter abseits des Tracks erst mal länger auszuruhen. Dort habe ich mich auch entschieden, die Runde um die Hälfte abzukürzen, um bereits am Sonntagabend wieder in Osterode zu sein. Ich hätte es sonst nicht pünktlich zur Familienfeier am Montag geschafft oder dort nur wie ein Zombie herumgehangen.
Weiter ging es also von Elbingerode aus über Straße und Feldwege nach Königshütte, von dort durch ein sehr schönes Waldstück nach Tanne und über die alte Trasse der Südharzeisenbahn nach Sorge, wo ich wieder auf den Track stieß. Der Sonntag war purer Fahrspaß. Vor allem die Trails um Altenau sind ein MTB-Paradies. Dort habe ich wieder die Pizzeria am Kreisverkehr besucht und kräftig nachgelegt. Bis Osterode waren es dann noch rund drei Stunden, wobei es die Trails auf dem "Acker" und hinter der Hanskühnenburg technisch noch einmal richtig in sich hatten. Auf der abschließenden Abfahrt habe ich es noch einmal richtig krachen lassen und war dann mit einem fetten Grinsen im Gesicht im Nu wieder am Ausgangspunkt.
Der Track hat diesmal bestens funktioniert. Für vereinzelt quer liegende Bäume kann ja niemand etwas. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Irgendwie war es uns das nach dem sehr nassen Debüt 2017 auch schuldig. Das 26"-Fully war für mich optimal, auch wenn ein leichtes 29"-Hardtail natürlich schneller gewesen wäre.
 
Tag 2 (der Pausentag)

Ich werde früh wach. Es ist frisch aber nicht kalt. Die Nacht war einigermaßen erholsam. Constantin fängt auch langsam an rumzuwursteln, nur Anno schläft noch tief und fest. Es ist ca. 6 Uhr und es wird schon allmählich hell. Ich bin unruhig und will langsam weiter.

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Zum Frühstück gibt es die letzen Quarkbällchen und Kekse. Groß Hunger habe ich nicht aber ich weiß wie die Strecke weitergeht und weiß auch, dass ich ohne Energie nicht Radeln kann.

Es gibt Instantkaffee (besser als nichts) vom Constantin. Nächstes mal packe ich auch wieder einen Kocher ein. Eine Tasse habe ich natürlich auch vergessen aber ich kann etwas improvisieren:

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Wir packen fix unsere Sachen ein und machen uns auf den Brocken und damit höchsten Punkt der Tour zu bezwingen. Es geht sofort steil los. Anno vermisst das 28er Kettenblatt und kämpft sich mit dem 32er die Panzerplatte hoch. Es ist eine nervige Mischung aus Fahren und Schieben. Aber es wäre dumm sich hier schon fertig zu machen. Auf der Panzerplatte kommt wieder GST Feeling auf.

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Kurze Pause und Aussicht genießen. Ein weiterer grandioser Ausblick über den Nordharz und die Eckertalsperre. Von dem Waldbrand ist nichts zu sehen.
Weiter geht es:

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Oben zieht es ganz schön. Ich bin völlig durchgeschwitzt. Der Speisesaal macht eigentlich erst um 9 auf aber wir bekommen trotzdem schon einen Kaffee und wärmen uns kurz im Saal auf.
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Das obligatorische Foto am Brockenstein darf natürlich nicht fehlen.

Thomas Nachricht, dass er bis zum Bremer Teich gefahren ist schockiert ein bisschen. Das ist unser Ziel für dne heutigen Abend. Einen Tag rausgefahren, nach einem Tag. Wirklich beeindruckend.

Ich mache noch ein schnelles Foto vom Brocken und dann geht es über die Straße runter.
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Nach 5 Minuten haben wir so viele Kilometer auf dem Tacho wie in der Stunde zuvor. Bei den Brockenkindern biegt der Trail seitlich ab. Nicht fahrbar auf den ersten Metern. Im Tragen und Schieben haben wir Übung.

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Die Abfahrt ist traillastig und führt uns an der Zeterklippen vorbei. Dort packt gerade eine Gruppe Wanderer ihr Zelt zusammen.


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In der folgenden Abfahrt hat Constantin einen Platten (Zitat: Mit Tubeless hatte ich noch nie Probleme). Ein deftiger Schnitt in der Seitenwand. Der Ersatzschlauch schaut seitlich ein bisschen raus. Aber es geht nicht anders.

Wir fahren weiter über das Gasthaus Steinerne Rinne.
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Schöne Aussicht:
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Wir fahren weiter bis Werningerode. Direkt nach dem Bahnhof machen wir eine gemeinsame Vollbremsung. Vor uns steht ein aufgebauter Tisch vor einem offenen Kofferraum mit einem Harzer Roller Banner?
Ich wusste von nichts und finde es ziemlich genial. Christoph hat von der Aktion gelesen und einen Versorgungsstand aufgebaut. Es liegt alles drauf, was man sich wünscht. Obst, Riegel, Ersatzteile, Radler, Outdoorgerichte.
Es ist Urlaub und morgens um 11. Da kann man sich schon mal ein Radler genehmigen. Christoph kocht auch noch Kaffee. Einfach genial.

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Ich finde es Wahnsinn, dass er uns so unterstützt. Irgendwie sind die Bikepacker schon eine verrückte Truppe.
Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle für die geniale Aktion. Rückblickend ist das für mich das Highlight der Tour.

Irgendwann packt uns die Unruhe. Wir machen sehr viele Pausen, die Uhr läuft weiter und die Kilometer werden nicht weniger.
Wir bedanken uns, ich nehme noch ein bisschen Obst mit (Die Riegel nerven mich jetzt schon).
Weiter Richtung Elbingerode.
Kurz vor Elbingerode penne ich kurz als wir über einen Weg abfahren, auf dem viele geschlagene Äste liegen. Es schmeißt mich ziemlich heftig. Das Bein wird zwischen Lenker und Oberrohr eingeklemmt und durchgezogen. Adrenalin schießt durch den Körper. Ich taste mich ab. Nichts gebrochen, tut aber sau weh.
Auf der nächsten Bank machen wir Pause und ich schaue meinem Schienbein zu wie es sich verfärbt und sich eine beachtliche Beule bildet. Ich verzichte erst einmal auf eine Ibo und fahre weiter. Ich will schauen wie es sich anfühlt und ob es weitergeht.

Wir fahren über Rübeland Richtung Bode. Dort gibt es einen der schönsten Trails der Tour. Immer entlang der Bode hoch und runter. Am Ende folgt noch ein ziemlich heftiges Schiebestück über eine kleine Kuppe.

Es geht an der Talsperre Wendefurth und wir kehren bei einem Fischrestaurant ein. Großer Durst und Lust auf Eis. Auf der Talsperre gibt es Bungeesprünge und alles ist voller Touristen. Ich habe gerade keine Lust auf so viele Menschen und wir fahren dann auch weiter. Die nächste Pause, wir sind im Genießermodus.

Dananch geht es erst einmal flach an der Bode entlang. Ein Hügel und wir sind am Hexentanzplatz. Menschen. Überall Menschen.

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Schnell weiter. Außerdem haben wir Hunger und hoffen in Thale am Sonntag etwas zu essen zu bekommen. Eine Bockwurst an der Tankstelle. Irgendetwas schnelles.

Wir fahren durch Thale und schauen Rechts und Links. Wir sind fast durch. Irgendwann fragen wir einen Passanten.
"Kein Problem, 3 Kilometer in die entgegengesetzte Richtung."
Eigentlich wollen wir fix weiter aber wir sind auch an einem Griechen vorbei gefahren. Wir setzen uns raus und füllen die Speicher mit Gyros und Souvlaki. Der Motor hat schon etwas zu stottern angefangen. Das Essen hilft aber.
Die ersten Meter danach fallen schwer aber es geht weiter Richtung Teufelsmauer. Ich hatte schon vergessen, dass die auf dem Track liegt und den Teil bin ich selbst noch nicht gefahren.

Die Teufelsmauer ist ein weiteres Highlight der Tour. Wir machen viele Bilder und genießen die Atmosphäre dieses Ortes in der Abendsonne.

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Ab hier habe ich selbst gescoutet und weiß was auf mich zukommt. Es wird genial bleiben. Es fällt mir schwer nicht zu verraten was auf uns zukommt. Die Jungs sollen ja auch ein kleines Abenteuer erleben.

Direkt vor Gernrode fährt Constatin durch eine Welle und der Seatpack hängt zwischen Rahmen und Reifen. Seatpack durch, Beutel der Isomatte durch, man kann die Matte sehen. Das könnte das Ende der Isomatte sein. Mist.

Wir kehren in einem ziemlich überraschenden Pub ein und trinken erst einmal was. Helmlampen angurten scahdet auch nichts, es wird schon wieder dunkel. Danach kommen noch ein paar Höhenmeter bis zum Bremer Teich inklusive Campingplatz. Hier will Constantin bleiben. Eine Dusche nach 2 Tagen schadet bekanntermaßen nicht.
Anno ist nicht überzeugt. Er ist ein Anhänger der reinen Lehre des Bikepackings. Ich lasse mich überzeugen und wir verabschieden uns auf dem Campingplatz. in 2 Kilometern gibt es eine Hütte die wir anpeilen. Leider ist das wirklich die letze Bruchbude und wir fahren zurück zum Campingplatz und schlagen unser Lager im Wald dahinter auf. Ein kleines bisschen Selbstbetrug aber die Ecke ist ziemlich schön.

Er Biwaksack, ich Hängematte. Wir plündern noch einmal die Essenvorräte. Harzer Stracke macht mich immer Glücklich. Andere Regionen haben eine Bierkultur, wir haben eine Mettwurstkultur. Ein kleines Stück Heimat aus dem Rucksack.

Mit guten 100km und ca 1800hm kann man zufrieden sein. Ich stecke die Isomatte und den Quilt in die Hängematte. Es ist immer noch warm und trocken. Schon 2 Tage nacheinander. Die Aussicht sagt, dass es auch so bleiben soll. Komisches Wetter.
Vorsichtshalber lasse ich die Daunenjacke an. Nach so einem Tag friere ich immer etwas mehr.
 

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