18.05. 18:30 Soughia, Taverne Omikron, 0m
Das Samaria-Schluchterl endet natürlich direkt in der Taverne der Pachnes-Familie, wo ich mit grossem Erstaunen begrüsst werde. Von oben, wieso komm ich den von oben? Angeblich sei da noch nie ein Biker erschienen. Der Spitzenhüttenwirt von Kallergi (evcharisto!!) meinte allerdings, dass die Locals sich schon ab und zu an dem schluchtigen Sahnestückerl verlustieren. Man muss halt die Ranger kennen und die richtige Zeit erwischen und einfach nur Schwein haben. Bei mir hat wohl alles zusammengepasst. Zorro im Glück
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Fazit zur Samariaschlucht? 1100hm, 13km und über zwei Stunden Trailspaß der Extraklasse. Nie schwerer als S2, nur ganz wenige Schiebestücke (insgesamt ca. 10 minuten), ungezählte Serpentinen auf gepflastertem Weglein durch alte Wälder, später enge und felsige Bachbettpassagen.
Ich würd's euch ja dringend zur Nachahmung empfehlen, aber das wird nicht ganz leicht. Auf alle Fälle nachmittags, dann sind die Leute raus. Vorher auf die Kallergi hochkurbeln, beim Wirt einen coolen Eindruck machen, hoffen dass er seinen Jeep ein paar hundert Meter runterfährt (Netzempfang) um dort für euch seine Beziehungen spielen zu lassen. Kleine Gruppe ist sicher auch wichtig, ein Sixpack in Downhiller-Montour hat weniger Chancen als ein bis zwei "harmlose" Crosscountry-Biker. Alles in allem ist's wohl einfach Glückssache, wer grad im Häuschen sitzt und ob der einen guten Tag hat. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, heute hat's hingehauen!
Die anderen Schluchten Kretas sind allerdings auch ein mehr als adäquater Ersatz, also halb so wild wenn die Samaria off-limits bleibt. Ruwas ist fast ebenso gut und Imbros meiner Meinung nach sogar noch einen Tick besser, wenn auch schwieriger. Dort gibts einfach noch mehr dieses faszinierenden Slickrock-Slotcanyon-Bikings. Die Samaria ist dafür länger, höher, majestätischer und hat einfach einen "großen Namen". Außerdem... verbotene Äpfel schmecken süßer
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Bei Pachnes in der Taverne wird's für mich dann etwas hektisch, Bilder wollen sortiert und bearbeitet werden, allein das Verkleinern auf dem PocketPC braucht Ewigkeiten. Dann hakt noch der Upload aufgrund des schwachen Handynetzes, beinahe verpass ich mein Schifferl zurück nach Soughia. Dort hatte ich morgens mal wieder mein Schlaf-Equipment deponiert, zurück kommen ist also dringend angesagt.
Irgendwie klappts dann doch noch, jetzt sitz ich in meiner Lieblingstaverne Omikron und feiere die Schlucht mit einem kretischen Mountaintea mit extrem viel Honig... ein leckerer Tag geht lecker zu Ende, das Bikerleben auf Kreta ist einfach nur gut
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