Hirnverbrannte Fahrradfahrer in der Innenstadt

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25. März 2004
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1
Ort
Im Westerwald, da pfeifft der Wind so kalt
Am Wochenende hatte ich das Vergnügen, in Berlin zu sein und die Spezies Fahrradfahrer im Hellen, in der Dämmerung und im Dunklen zu erleben.

Ich bin über das kollektive, asoziale Verhalten erschüttert. Ein Fahrradfahrer, der sich an die Regeln hält, ist die absolute Ausnahme. Rote Ampeln werden lustig überfahren oder auf einem angrenzenden Fußgängerweg abgekürzt. Die Vorfahrt wird genommen bzw. in unmöglichen Winkeln vorbeigequetscht.

Wenn die Ampel auf dem Radweg rot zeigt, ist das natürlich kein Grund anzuhalten.

Am Besten ist es aber, wenn es dunkel wird. Meistens gar keine Beleuchtung, die Minderheit eine Funzel, die den Namen nicht verdient , Ausnahmen haben auch ein Licht was leuchtet. Und dann natürlich coole, dunkle Klamotten.
Je nach Ausleuchtung ist so jemand gar nicht zu sehen. Habe fast 2 Radfahrer auf die Hörner genommen, einer hat mir die Vorfahrt geklaut, der andere kam auf einem Radweg, wo ich rechts abbog. Er hatte Vorfahrt, war aber dummerweise mangels Beleuchtung nicht zu sehen.

Verkehrssicher sah auch nicht alles aus, aber näheres dazu habe ich nicht weiter beobachtet.

Am Erschreckensten ist für mich, daß es nicht ein paar Einzelfälle sind, sondern die große Masse. Mich wundert es nicht, wenn es haufenweise zu schweren Unfällen kommt und ein Dutzend Fahrradfahrer ums Leben kommen. Denn diese Art zu fahren, ist selbstmörderisch.

Mein persönliches Fazit: Fahradfahrer waren die mit Abstand undisziplinierteste Gruppe von Verkehrsteilnehmern in der Großstadt. Denn sie wissen nicht, was sie tun.

Gruß

Weizenbiker
 
Du BIST mit Fahrrad gefahren?

Wenn nicht mach das selbe noch mal auf dem Fahrrad in Berlin.

Ein Fahrrad hat man ausserdem prinzipiel besser unter Kontrolle als ein Auto.
Man kann auch schneller Reagieren (Stichwort: kleinere Masse und somit weniger Träge als ein Auto/Motorrad).

Dass du die Fahrradfahrer im Dunkeln aber schlecht sehen konntest ist unglaubwürdig. Alle 25m steht eine Laterne die die Umgebung nahezu Taghell ausleuchtet.
 
Weizenbiker schrieb:
Fahradfahrer waren die mit Abstand undisziplinierteste Gruppe von Verkehrsteilnehmern in der Großstadt. Denn sie wissen nicht, was sie tun.

Kann ich bestätigen, darum sollte bei der beschriebenen Gattung von Seiten der Polizei rigeros mit Strafen durchgegriffen werden! Mehr Radwege um die anderen Verkehrsteilnehmern vor den undisziplinierten Radlern zu schützen!
 
da fällt mir ein, daß erstmal die autofahrer mit weniger lächerlichen bußgeldern bei geschwindigkeitsüberschreitungen bestraft werden sollten. in andern ländern würd sichs manch einer zweimal überlegen ob er mit 50 oder 70 durch die stadt fährt. scheiß autolobby
 
roadrunner_gs schrieb:
Ein Fahrrad hat man ausserdem prinzipiel besser unter Kontrolle als ein Auto.
Man kann auch schneller Reagieren (Stichwort: kleinere Masse und somit weniger Träge als ein Auto/Motorrad).

Da habe ich meine Zweifel!
Der technische Zustand der meisten Stadtschlampen, Citybikes, Kaufhausräder und Pseudo-MTB´s ist weitaus schlechter als der von Kfz. Das Fahrkönnen der allermeisten RadlerInnen unter aller Kanone.
Von Fahrzeugbeherrschung und Reaktionsvermögen kann nur selten die Rede sein. :(

Wenn jemand den notwendigen Überblick im Verkehr hat und sein Fahrgerät unter Kontrolle, soll er, meinetwegen, die eine oder andere Verkehrsregel, zugunsten des Verkehrsflusses, "überspringen".
So er denn niemanden behindert oder gar gefährdet!

Leider steht oft die fahrerische Selbsteinschätzung im krassen Missverhältniss zum tatsächlichen Können. :rolleyes:
 
roadrunner_gs schrieb:
Ein Fahrrad hat man ausserdem prinzipiel besser unter Kontrolle als ein Auto.
Man kann auch schneller Reagieren (Stichwort: kleinere Masse und somit weniger Träge als ein Auto/Motorrad).

Dass du die Fahrradfahrer im Dunkeln aber schlecht sehen konntest ist unglaubwürdig. Alle 25m steht eine Laterne die die Umgebung nahezu Taghell ausleuchtet.
StVO hin oder her, es geht um Deine Sicherheit!
Und da ists ja wohl logisch, dass ich mich NIE drauf verlassen sollte, dass ICH alles sehe, was passiert, und also dafür Sorge tragen muss, dass andere mich eben auch sehen, damit beide reagieren können statt nur einer. Auf taghellen und fast leeren Straßen mag das ja noch angehen, aber nicht überall ist die Ausleuchtung optimal, manchmal regnets dann auch noch... Das Licht an meinem Stadtrad ist (vorschriftsgemäß :() auch kein Monsterscheinwerfer, und ich hatte deshalb auch schon mehrfach Beinahe-Zusammenstöße mit völlig unbeleuchteten Bikern (und schwarz gekleideten Joggern in schwarzen Gassen :rolleyes: )
 
@ Weizenbiker

Schlag mal nicht solche Wellen. Schlafwandelnde ( im dunkeln unbeleuchtete )Füßgänger evtl. noch mit Köter und 10m vor der Kreuzung überholende Autos und dann Vollbremsung - das ist der ganz normale tägliche Bikeralptraum in ganz Deutschland.
 
Einige hier haben anscheinend noch nie in einem Auto gesessen - Straßenbeleuchtung (Funzeln) hin und her, schnellfahrende Fahrräder ohne Beleuchtung sieht man nur mit Glück, erst recht bei Regen. Außerdem muß man noch bei dem freien Fahrstil der richtigen Rotlichfahrer nicht nur beide Seitenspiegel, Rückspiegel und auch noch den Bereich von vorne im Auge behalten, und das permanent. Mich hätte mal fast ein Biker von vorne gerammt, der war unbeleuchtet bei Regen (da sieht man eh nix) in der falschen Richtung unterwegs (hat ne Kreuzung geschnippelt und das bei Rot, war halt zu faul die richtige Spur zu nehmen, da 10 Meter länger). Eine Vollbremsung meinerseits hat das ganze dann noch gut ausgehen lassen.... Idi*** gibt es halt überall.

Wenn ich mit dem Fahrrad in der Innenstadt unterwegs bin, liebe ich genau diese Sorte auch - die meisten Beinaheunfälle habe ich mit solchen Fahrradfahrern, die Kurven unbedingt auf der Innenseite nehmen müssen (da muß man dann nicht bremsen ...) oder sich an 0 Vorschrifen halten (wir sind ja so frei). Autos lassen sich da besser einschätzen - einfach annehmen die sehen einen nicht, dann gehts.

Ich seh zu, wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin, nachts Licht anzuhaben. Das mit den Funzeln ist eine Krankheit, die meisten Dynamos rutschen bei Regen oder Schneematsch durch (dann, wenn man sie am meisten braucht). Dann lieber Akkulampen dranmachen, und wenn man doch mal ohne Licht fährt sehr langsam und vorsichtig.

Ein weiterer Tipp: die LED-Rücklichter bei Regen nicht in Blinkbetrieb setzen, sondern durchgehend anschalten (höchste Stufe), da man sie sonst mit den 1000 Reflektionen von den Rücklichtern parkender Autos verwechselt. So sinkt die Sichtbarkeit von 100-200 Metern auf unter 50.
 
Hallo !
Zum ersten heist es immer noch Hund und nicht Köter.
Zum zweiten frage ich mich wieviele von euch eigentlich Fahrrad und Auto fahren, den mit Toleranz und Rücksicht scheint es bei einigen wohl nicht
so weit her zu sein.Es würde mich mal die Meinung der Fahrrad und Autofahrer
interesieren wer den schlimmer ist. Ich selber fahre Fahrrad und Auto und einen Hund habe ich auch noch,und wenn ich mit Bike, Auto oder (Köter) unterwegs bin
versuche ich niemanden etwas zu tun was ich selber auch nicht möchte.

mfg Uwe
 
@wizenbiker

es ist tatsächlich so wie du sagst. so ist das hier halt in berlin :D
nur touris warten an roten ampeln :lol:

naja habe mir auf jeden fall vor kurzem n helm gekauft.
es gibt nämlich noch vielmehr hirnverbrannte autofahrer als radfahrer ;)

ausserdem...
ich finde es völlig legitim rote ampeln zu ignorieren bzw. über den bürgersteig abzukürzen.
die zeitersparnis ist sozusagen die belohnung für umweltfreundliche fortbewegung.
 
Weizenbiker schrieb:
Am Wochenende hatte ich das Vergnügen, in Berlin zu sein und ...
bin über das kollektive, asoziale Verhalten erschüttert.
Geht mir genauso. Ich war dort vorletztes Wochenende. Das Verhalten viler Radfahrer dort ist unverantwortlich und absolut asozial. Asozial, weil sie ihr leicht vermeidbares Risiko längst nicht alleine tragen. Unbeleuchtete Radler in dunklen Klamotten auf der falschen Fahrbahnseite im Gegenlicht ... Irgendein Autofahrer schießt den Radler ab und darf dann erst mal die Schuldfrage klären - wer lebt gut damit, einen Menschen getötet zu haben? Wer kümmert sich um die Kranken? Wer kommt für die Kosten auf, die der Leichtsinn dieser Glücksritter verursacht?

"Durch Fehlverhalten tragen sie (Anm.: die Radfahrer) in vielen Fällen dazu bei, dass sich ein Unglück ereignet. 2002 starben 18 Radler im Berliner Straßenverkehr. In zehn Fällen waren sie Hauptverursacher. Während der ersten sieben Monate dieses Jahres verunglückten 3 700 Radfahrer in Berlin, 1 666 galten als Hauptverursacher des Unfalls. Das entspricht einem Anteil von 45 Prozent." Berliner Zeitung, 07.10.2003

Fazit: 10 tote Radler und 1656 weitere Radler hätten allein von Januar bis Juli 2003 viel dazu beitragen können, Leid und Schaden zu vermeiden.
 
machero schrieb:
@wizenbiker

es ist tatsächlich so wie du sagst. so ist das hier halt in berlin :D
nur touris warten an roten ampeln :lol:

naja habe mir auf jeden fall vor kurzem n helm gekauft.
es gibt nämlich noch vielmehr hirnverbrannte autofahrer als radfahrer ;)

ausserdem...
ich finde es völlig legitim rote ampeln zu ignorieren bzw. über den bürgersteig abzukürzen.
die zeitersparnis ist sozusagen die belohnung für umweltfreundliche fortbewegung.
Aber die Autofahrer sollen sich an die Regeln halten?Scheibe sach ich nur.
Und von wegen hell ausgeleuchtete Strassen. Wenn ich mal mit dem Auto hier unterwegs bin, beobachte ich genau dasgleiche. Dunkle Räder, dunkle Klamotten und man fährt wo man gerade will. Man hat als Autofahrer keine Chance, diese geistigen Tiefflieger nur annähernd zu erkennen, geschweige zu reagieren. Und was mir in den letzten Wochen besonders aufgefallen ist: Mütter mit Kindern fahren besonders gerne bei Rot! Heute morgen kam mir ein Vater mit seinem Säugling auf dem Bike entgegen, das Kind hatte er unterm Arm! Wie der bei irgendwas reagieren wil, hm? Aber Gott sei Dank gibt es die göttlichen 30Tonner, die dezimieren frei nach Darwin die Dummheit.
So long
Ger
 
roadrunner_gs schrieb:
Dass du die Fahrradfahrer im Dunkeln aber schlecht sehen konntest ist unglaubwürdig. Alle 25m steht eine Laterne die die Umgebung nahezu Taghell ausleuchtet.
... sag mal seit wann sitzt du denn in der JVA Tegel? :lol:
Habe ich mich geirrt? Den Mauerstreifen kannst du auch nicht meinen, da habe ich 89 noch das Licht ausgemacht. :confused:

Hatti
 
GertFroebe schrieb:
"Durch Fehlverhalten tragen sie (Anm.: die Radfahrer) in vielen Fällen dazu bei, dass sich ein Unglück ereignet. 2002 starben 18 Radler im Berliner Straßenverkehr. In zehn Fällen waren sie Hauptverursacher. Während der ersten sieben Monate dieses Jahres verunglückten 3 700 Radfahrer in Berlin, 1 666 galten als Hauptverursacher des Unfalls. Das entspricht einem Anteil von 45 Prozent." Berliner Zeitung, 07.10.2003

D. h. aber auch, dass in 55% der Fälle die Radfahrer nicht die Hauptverursacher waren...
 
Moin.

Hier bei meinen Eltern in Freiburg ist das teilweise auch echt übel mit den Radfahrern. Rote Ampeln etc interessieren die meisten nicht, Licht haben auch die wenigsten an. Ist teilweise wirklich gefährlich und wenn man dann aus dem Auto aussteigt, wird man auf dem Gehweg vom gleichen Radfahrer fast umgefahren, der einem eben noch fast unter die Räder gekommen wär.
Das ist aber nicht überall so. Ich studiere in Münster und dort werden die Verkehrsregeln viel besser eingehalten. Das liegt sicherlich hauptsächlich daran, dass die Polizei wesentlich mehr kontrolliert und auch richtig hart durchgreift. Gibt dort viele Polizisten, die sich nur um die Radfahrer kümmern. Ich bin jedenfalls immer froh, wenn ich in Münster bin. Man muss sich zwar ne Lampe ans Rad schrauben, aber dafür läuft das ganze dann auch halbwegs sicher ab.
Die Anarcho-Radler in Freiburg gehen mir jedenfalls ziemlich auf die Nerven.

Gruß
 
@threadersteller:
Übrigens: Der Wind weht in der Großstadt nen bissl anders! Sowohl Fahrradfahrer, als auch Fussgänger und Autofahrer sind da nen bissl anders drauf als im schnuckligen Westerwald.

Aber sicherlich haben die Fahrradfahrer auch ihren Teil dazu beigetragen!
 
Hallo!

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Quote der Selbstmord-Radler mit der Größe der Stadt steigt, in der man sich bewegt.
Da ich die ganze Sache unvoreingenommen von beiden Seiten betrachten kann, erlaube ich mir das Urteil, dass die wahnsinnigsten immer noch die unverbesserlichen Ohne-Licht-gehts-doch-auch-Radler sind, die dann auch noch meinen, jeder Autofahrer würde sie so schon von weitem wahrnehmen.
Dass es bestimmt auch nicht wenige Autofahrer gibt, die bei schlechten Sichtverhältnissen einfach überfordert sind macht die ganze Sache auch nicht sicherer. Ich persönlich glaube auch bei mir festgestellt zu haben, dass sich mein Nachtsehen in den letzten Jahren verschlechtert hat. Damit meine ich, dass ich im Dunkeln bei Gegen(Blend-)licht einfach weniger Details wahrnehmen kann. Da kann einem ein unbeleuchteter Radler schon mal von der Netzhaut verschwinden.
Ich habe übrigens heute morgen fast einen auf der Motorhaube gehabt, der meinte mal eben unbeleuchtet die Landstrasse (70km/h an der Stelle) überqueren zu können. Aber knapp vorbei ist auch daneben.
Wenn ich selber in der Vergangenheit im Dunkeln ohne Licht unterwegs war, bin ich immer davon ausgegangen, dass ich eventuell gar nicht gesehen werde und habe mich entsprechend verhalten. Ich hänge nähmlich an meinem Leben. Mal ganz abgesehen davon, dass ich nicht sehr gut mit Schmerzen umgehen kann.

Ich wünsche euch allen (auch den unbeleu(i)chteten) eine unfallfreie Fahrt,

Frank
 
pv125 schrieb:
...Mehr Radwege um die anderen Verkehrsteilnehmern vor den undisziplinierten Radlern zu schützen!

Jaja, und mehr von rechtsabbiegenden LKW's überfahrene Radfahrer - schönen Dank auch :mad:, wir haben ja so wenig Tote . Dabei tut's auch der Radstreifen auf der Fahrbahn. Hmpf, den Rest verkneif ich mir .
 
Unglaublich , aber wahr : ca. 80 % der berliner Radfahrer fahren nachts ohne Beleuchtung .

Und das nicht nur auf zum teil sehr schwach beleuchteten Strassen ( Gaslaternen ! ).
Sogar in Parks und auf anderen unbeleuchteten Wegen ( ja , sowas gibts auch in Berlin ) .


Ist das jetzt Modern ?
Oder " no risk , no fun " ?

Billiger als bungee-jumping ist es ja ... :rolleyes:
 
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