Tessin, Tag 2Flo, übernehmen Sie!
Während Lev auf der Suche nach einem Schaltauge war, starteten Dave und ich eine große Runde.
Zunächst gings gemütlich ca 200hm über eine kleine Straße hoch, vorbei an malerische Dörfern.
Dann begann die Schlepperei und die hatte es in sich. Sehr steil, große Stufen, sehr technisch, das wäre die ideale S4-S5 Abfahrt gewesen. Durch unsere Recherche wussten wir, dass weiter oben ein malerisches Hochtal kommt. Dort wollten wir Pause machen. Doch dieses Tal lies ziemlich auf sich warten und so machten wir die Pause früher, um nicht zu verhungern.
Endlich erreichten wir dann das Tal.
Und wenig später auch die geschlossene Berghütte. Es war nun schon recht spät, wir hatten schon ca 1300hm hinter uns. Vor uns lag noch ein Aufstieg auf ca 2650, unterwegs ein paar Seen. Doch an der Hütte stand ein Schild, das uns verunsicherte: 1h 45min zu den Seen. Aber der Pass auf 2650 war gut sichtbar und garnicht weit. Schließlich sind wir darauf gekommen, dass mit der Angabe die Seen auf der anderen Seite des Passes gemeint sind und begaben uns an den Aufstieg. Der wurde noch recht steil und eisig und kostete so etwas Zeit.
Auf der anderen Seite gings dann endlich an die Abfahrt.
Doch der Spass war bald vorbei. Die Seen rückten in unser Blickfeld, aber sie waren doch sehr weit entfernt. Und dazwischen kurz überblickt 80% nicht fahrbares Blockgelände. Auf dem nächsten Schild stand dann 30min bis zu den Seen. Völlig unmöglich, auch ohne Bike! Nach ca 1,5h erreichten wir die Seen dann.
Dann gings noch kurz kletternd eine kleine 2m Felswand hoch, die allerdings komplett vereist war. Mittlerweile war es 18.30 Uhr und endlich stand die richtige Abfahrt an. Und die war unglaublich genial. Ca 700hm feinste Slickrockabfahrt, Wellen, kleine Jumps, Drops, aber auch viele viele extrem technische Stellen. Leider hat das Licht nur noch für wenige Fotos gereicht.
Die Tour führte uns zu einer Alm, die Slickrocks waren vorbei, dafür ging es jetzt ca 300-400hm über Treppen abwärts. Diese bestanden aus extrem großen gehauenen Blöcken und forderten volle Konzentration. Langsam wurde das Gelände flacher und wir dachten, wir hatten das Schlimmste hinter uns, als plötzlich hinter einer Kurve die linke Seite der Treppen im Nichts endete. Ab hier gings links gute 250hm senkrecht runter. Die Stufengröße wurde nun zwar normal, dafür aber wurde alles extrem steil und nach wenigen Metern gins dann auch auf der rechten Seite extrem runter und wir gaben das Biken auf. Diese Treppe from Hell schlängelte sich nun 250hm genau auf einem Felsgrat hinunter. Es wurde zum Glück nun dunkel, so dass uns einige Tiefblicke erspart blieben. Endlich aus diesem gebiet raus, gings erst mal flowig weiter, doch dann mussten wir das flache Tal hinaus, so flach, dass man alle 50m zwischen biken und schieben wechseln musste.
Zum Schluss gings dann nochmal ca 200hm durch eine fast senkrechte Felswand neben einem großen Wasserfall runter. Hier war der Trail aber gut angelegt und es war fast alles fahrbar. Irgendwann nachts zwischen 20 und 21 Uhr erreichten wir dann das Ende der Tour.