Hope Bremssattel auf Mineralöl umgebaut - Mehr Power durch andere Geber

Nun gibt´s von mir auch einen kleinen Erfahrungsbericht zur Mineralöl-Hope.

Zuerst ist zu sagen, dass die Hope V4 an zwei Rädern über viele Jahre eine sehr zuverlässige Bremse war. Die Bremskraft war nicht überwältigend, aber nachdem ein passender Belag (Uberbike Race Matrix) gefunden war, eigentlich ausreichend.

Nachdem ich schon lange mit den Direttissima Gebern geliebäugelt hatte, aber meine treuen Hopes nicht in der Restekiste verschwinden lassen wollte, musste die Kombination Direttissima V4 unbedingt her. Ich hatte auch lange nach den passenden Dichtungen gesucht. Mit dem Kit von @Symion hat der Umbau problemlos funktioniert.
Das Lüftspiel ist minimal größer als mit den EPDM Dichtungen. In Kombination mit der hydr./mech. Übersetzung der Direttissima ergibt sich ein größerer Leerweg als miti den Tech3 Hebeln. Dieser liegt bei ~25-28mm, gemessen in der Rundung am Hebelende. Das kommt einem erstmal viel vor, wenn man an die Hope gewöhnt ist. Auch der Druckpunkt ist sehr weich, aber definiert. Man kann am Druckpunkt angekommen, problemlos 2cm weiter ziehen. So fühlen sich aber auch Maxima und Direttissima an.

Wie fährt sich die Trickstuff V4 nun? Anders! Die Bremse ist viel bissiger, aber trotzdem noch gut dosierbar. Allerdings nicht mehr in dem Maße wie es die Hope war. Es geht jetzt eher in Richtung MT5/7. Den angesprochen weichen Druckpunkt nimmt man beim Fahren gar nicht wahr, da es einfach sehr wenig Handkraft braucht. Die Bremskraft an sich ist schon fast absurd. Es ist schon länger her, dass ich Maxima und Direttissima getestet habe, daher fällt ein Vergleich schwer. Rein rechnerisch sollte die Kombination fast auf Höhe der Maxima sein. Im Freundeskreis haben wir mal durchgetauscht. Den meisten war es zu viel, auf dem Trail wollte damit keiner fahren. In steilen technischen Passagen habe ich mich schnell an die Bremse gewöhnt. Bei Nässe aus hohen Tempo verzögern, hat aber 3 Touren gebraucht.

Fazit: Eien sehr beeindruckende Bremse. Das Thema ist wohl für die nächsten Jahre erledigt. Der Härtetest über den Sommer steht natürlich noch aus, aber da bin ich zuversichtlich. DOT oder Mineralöl ist mir übrigens egal, aber die Direttissima Geber erfordern nun einmal Mineralöl.
 
Also hab mich vor diesem thread ehrlich gesagt noch gar nicht mit dem Thema befasst, aber gibt's denn allgemein die Möglichkeit trotzdem weiter Stahlflex Leitungen zu verwenden?
 
Danke für die Erfahrungsberichte @Hendrik1988 und @scylla und dem @Symion fürs Austüfteln und Bereitstellen der Dichtsätze :daumen:

Ich hab die Hope Tech3E4 auch seit einer weile am Bike (nach silberner M4 und schwarzer Mono M4) und bin ehrlich gesagt ganz angenehm von der Power überrascht. Beläge sind noch die original gelieferten (organischen ?) drauf.
Hatte da ursprünglich mehr Bedenken nachdem ich jetzt am letzten Bike eine Shimano XT M8000 hatte und damit mehr als zufrieden bin. Gerade die Mono M4 war manchmal doch schon sehr schwächlich, und das am XC Racer....


Bremsgriffe:
Trickstuff Diretissima (9mm Geber)
Formula Cura (10mm Geber)

Sättel:
Hope V4 (18/16mm Kolben)
Hope E4 (16/16mm Kolben)

Die höhere Leistung kommt durch eine andere hydraulische Übersetzung (kleinerer Geberkolbendurchmesser) und eine andere mechanische Übersetzung. Ich fahre zudem die Trickstuff Power Beläge, welche nachweislich eine höhere Bremsleistung hervorbringen.

Mal rein interessehalber:
was haben denn die Geber der SRAM Guide RSC, Shimano XT M8000 / M8020 für Kolbendurchmesser?
Und die Tech3 Hebel von Hope ?
 
Hat schon jemand die E4 auf Mineralöl umgebaut? Mich würde der Leerweg im Vergleich zur V4 interessieren. Ich bin der Meinung die E4 mit den normalen EPDM Dichtungen stellt die Beläge eher nach.
 
Der ist geringer, da weniger Kolbenfläche bewegt wird. Aber sind keine Welten, sondern nur kleine Unterschiede.
Der Leerweg ist abhängig von der hydraulischen Überstzung und der Nachstellung durch die Kolbendichtung.
Größere hydrl. Übersetzung sorgt für mehr Kraft an der Bremse, bei größeren Hebelweg.

Das ist auch der Grund warum einige alte Scheibenbrmsen einen kurzen Leerweg haben und einen sehr harten Druckpunkt haben. Aber auch wenig Bremsleistung bei gleicher Handkraft.
 
Von welchen Faktoren der Leerweg abhängt, ist mir schon klar. Der Unterschied im Lüftspiel zwischen E4 und V4 mit EPDM-Dichtungen(für DOT) und damit im Leerweg ist aber schon spürbar.

Fürs Zweitrad überlege ich ob es eine Direttissima-E4 oder RX4 Kombination wird. Die V4 ist zu viel des Guten.
 
Dieses Umbaukit ist eine Offenbarung!

Nach vielen Jahren mittelmäßiger Bremsen (AVID, SRAM, SHIMANO) erhoffte ich mir mit der Direttissima ein Ende meiner langen Suche.
Leider besteht die DRT nur aus dem Hebel – der C41 Sattel ist keine Neuheit und wurde vom Vorgänger übernommen. Erst der Maxima Sattel (gleiche Reibfläche wie Hope V4) genügt meinen hohen Ansprüchen (gibt´s leider nicht einzeln).

Bis dato waren meine besten zwei Bremsen die Hope V4 sowie Magura MT5/7. Die Hebel der Magura sind unfassbar hässlich und mit dem Tech3 von Hope bin ich leider haptisch nie richtig warm geworden. Der DRT Hebel ist überragend gut, wer den mal hatte möchte nichts anderes mehr.

Die Idee war nun den DRT Hebel mit MT5/7 Sattel zu verheiraten. Das scheitert leider daran, dass für Goodridge Stahlflex (fahre nichts anderes mehr) kein M6 vorhanden ist. Plan B war den Sattel aufbohren und ein M6 Gewinde zu applizieren.
Zum Glück bin ich dann auf das Umbau-Set gestoßen und dachte mir einen Versuch ist es Wert. Die folgende Konfiguration habe ich nun:
  • Diretissima Hebel mit gefräster Klemmung
  • Goodridge Stahlflex Leitung mit Goodridge Edelstahl Fittings
  • Hope V4 Sattel umgebaut
  • Trickstuff Power Beläge
  • Hope V4 vented 203 mm
  • Danico Bionol Öl
Zuerst sollten die Intend Aero Bremsscheiben in 2,2 x 203 mm es mit der V4 aufnehmen, dann wurde aber doch lieber auf die V4 vented gewechselt. Dünne Scheiben können aus meiner Sicht nur betriebssicher verwendet werden, wenn die Bremse überfüllt wird. Auch die Kolben fahren zu weit aus.
Entlüften ist die größte Herausforderung bei diesem Umbau. Geht nur senkrecht mit Druck / Unterdruck und sehr – sehr viel Zeit. Dann aber ergibt sich ein Druckpunkt mit minimalem Leerweg und annähernd knallhartem „Dong“ wie bei der reinen Direttissima.
Mittlerweile wird ein zweites Set umgebaut, hoffentlich sind die Dichtungen Langzeitstabil. Danke an den Ersteller für diese außergewöhnliche Modifikation.

Was ich mir für die Zukunft wünschen würde:
Trickstuff Maxima in schwarz und einzeln erwerbbar
Trickstuff Power Plus Beläge (silber) für die V4
Trickstuff Dächle in Stärke 2,2-2,3 mm
 
Freut mich das der Umbau dir zu einer zufriedenstellenden Bremse verholfen hat :daumen:.

Bin sicher das du damit auch lange problemfrei fahren kannst, die Dichtungen sind hochwertig.
Das sorgsame entlüften ist wirklich eine etwas zeitaufwändig, lohnt sich aber. Meine Erfahrung, die auch @Hendrik1988 gemacht hat, ist das der Leerweg nach ein paar tausend Hm nochmal etwas geringer wird. Ansonsten gibt es bisher keine Probleme und auch keine negativen Rückmeldungen bezüglich der Kits.
 
Servus,
ich möchte einen X2 Flatmount- Bremssattel auf Mineralöldichtungen umbauen, damit ich ihn mit Campa- Rennrad Hebeln (und 140er Scheibe) kombinieren kann.
Wie habt ihr die Dichtungen bei NBR oder den anderen bekommen, jede ausgebaut und nachgemessen, oder gibt es irgendwo Kit, ich finde zumindest bei NBR nicht viel womit ich was anfangen kann. Danke schonmal für eure Hilfe.
 
Mit welchem Schmiermittel habt ihr denn den Einbau der Dichtungen und der Kolben gemacht?
Nach meiner Erwartung müssen die Kolben mit zwei Fingern zu montieren sein (ohne Gewalt).

Erster Versuch mit Öl (Bionol) war nicht erfolgreich, zweiter Versuch mit Hunter Silicone Lubricant auch nicht.
Dritter Versuch mit "Castrol Red Rubber Grease" brachte das gewünschte Ergebnis.
Habe Dichtungen, Kolben und Zylinder damit geschmiert.
Erhoffe mir mit Fett/Öl einen dauerhaften Betrieb ohne Kolben mobilisieren -> bei DOT ja leider des öfteren nötig.
 
@vollcarbone
Die X2 müsste 22mm Kolben besitzen. Um hierfür passende Kantringe zu bekommen müsste man die Kolben ausbauen und die Dichtung / Nut vermessen. Ob man dann passende Ringe findet ist damit aber nicht sichergestellt.

@Transalb
Habe sowohl geölt und leicht gefettet eingebaut. Mit Fett kommt drückt sich Anfangs im Betrieb länger was raus, ist nicht ganz ideal und man sollte die Kolben nach den ersten Touren ggf. nochmal reinigen.
Wenn sich ein Kolben nicht mit moderater Kraft reindrücken lässt, dann rausnehmen und den Sitz der Dichtung überprüfen. Ggf. den Ring nochmal ein- und ausbauen.
Extrem wichtig ist das wirklich axiale einsetzen und belasten der Kolben. Der Spalt ist sehr klein und die Teile verkanten daher ganz gerne. Da braucht es dann Geduld.
 
Danke schon mal, ich habe mal bei Motorrad- Kupplungsausgleichsbehältern gehört, dass Dichtungen für Bremsflüssigkeit immer auch Öl aushalten würden, nur umgekehrt nicht. Hört sich zwar einerseits plausibel an, da Öl ja nicht so aggressiv ist wie Bremsflüssigkeit, andererseits bräuchte dann ja jede Firma nur die Dichtungen für DOT verbauen, wenn es so einfach wäre.
 
Danke schon mal, ich habe mal bei Motorrad- Kupplungsausgleichsbehältern gehört, dass Dichtungen für Bremsflüssigkeit immer auch Öl aushalten würden, nur umgekehrt nicht. Hört sich zwar einerseits plausibel an, da Öl ja nicht so aggressiv ist wie Bremsflüssigkeit, andererseits bräuchte dann ja jede Firma nur die Dichtungen für DOT verbauen, wenn es so einfach wäre.
Oh Gott, nein, bei der Aussage rollen sich einem ja die Fußnägel hoch...
Wenn Du es genau wissen willst: Kommt gängiges Mineralöl an Dot geeignete Dichtungen, quellen diese binnen Stunden so derb, dass eine Bremse in ihrer Funktion entwertet ist.
 
Wer mit DOT keine Probleme hat: Der Hebel der Hayes Dominion müsste ähnliche Drücke erzeugen können, wie der der Dirretissima.
 
Wer mit DOT keine Probleme hat: Der Hebel der Hayes Dominion müsste ähnliche Drücke erzeugen können, wie der der Dirretissima.
Ich hatte Hayes mal geschrieben deswegen. Der Master Zylinder von denen soll 9,15mm Durchmesser haben (DRT=9mm)
bei der mechanischen Übersetzung schrieben sie nur "ab 5,7". DRT laut einer kursierenden Tabelle (Quelle im ridemonkey Forum) 6,6
Damit gerechnet sollte eine V4 DRT Kombi etwa 20% stärker sein als die A4/V4 Kombi.
Dies ist allerdings rein dem mechanischen Hebel zuzuordnen.
 
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