Hydrauli. Felgenbremse

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Hallo zusammen,


an dem 24e Cube meines Sohnes ist vorne an der Federgabel keine Aufnahme für eine Scheibenbremse vorhanden. Da ich aber mit der Bremsleistung seiner alten mechanischen V Brake sehr unzufrieden bin, jedoch kein neues Laufrad, Federgabel sowie Scheibenbremse kaufen möchte, kam mir die Idee folgende Bremse zu nehmen:

https://www.fahrrad.de/magura-hs11-...WA4aAlY1EALw_wcB:G:s&campaign_detail=shopping
Denkt ihr, das man damit schon einen deutlichen Unterschied zu der aktuellen Bremse merkt, oder ist das Geld nicht sinnvoll investiert?

Danke euch....
 
Also nochmal zur Einordnung:
  • Maguras bremsen viel stärker als schrottige V-Brakes(, aber die Montage ist schwieriger und Entlüften sollte man auch können. Evtl. reicht auch beim Leitungskürzen keinen Mist bauen. Oder Leitung lang lassen)
  • gute V-Brakes bremsen nochmal stärker (mit stauchfesten Hüllen und entspr. gewählten Komponenten, z.B. stark übersetzte Avid-Hebel und stark übersetzte Shimano-Arme)
Der Aufrüstungspfad sieht etwas paradox aus:
schlechte V -> Magura -> gute V
 
... sehe ich auch so, kein Umbau auf HS11/33, sondern die V-Brakes in Ordnung bringen. Tipps dazu sind oben angegeben, wobei ich mir bei dem Gewicht nicht vorstellen kann, dass man diese alle anwenden muss und einfach korrekt montierte, normale V-Brakes nicht ausreichend gut hinzubekommen sind.
 
Die aktuellen Bremsen sind wirklich nicht gut. Ich habe die so gut es geht eingestellt, aber es gibt def. bessere Bremsleistungen.
Also würdet ihr eine mech. XT V Brake, anstelle der Magura bevorzugen?
 
Die Beläge sind m.E. wirklich das, womit man die Leistung am meisten beeinflussen kann. Korrekte Einstellung vorausgesetzt. Ich fahre auch (noch) mit V-Brake, grüble aber jedes Jahr regelmäßig über die Alternativen HS33 oder Scheibe nach. Dann betrachte ich wieder mein Bike, schüttle den Kopf und freue mich über die simple Technik, die man jederzeit ohne viele Hilfsmittel im Griff hat. Cartridge-Beläge werden einmal eingestellt und dann nur noch die Gummis gewechselt.
Ich fahre auch mit stauchfesten Hüllen von Jagwire. Aber ehrlich gesagt, finde ich die Verbesserung nicht wirklich spürbar, oder sagen wir besser in der Praxis nicht entscheidend. Die längsten Hüllenstücke sind ja max ca. 40 cm lang, oder nicht mal, da kann man auch mit herkömmlichen Hüllen nicht viel stauchen, meine ich. Ich habe da jedenfalls nicht viel bemerken können. Lustigerweise gibt es sogar Dämpfer im Handel (wohl eher für City-Bikes gedacht), die das Ganze noch weicher machen, um der Gefahr vorzubeugen, dass man über den Lenker absteigt.
Was die Hebel angeht, habe ich die SD7 hier herumliegen, aber noch nicht einbauen wollen. Aktuell sind die Shimano Deore mit I-Spec B installiert. Die haben einfach die beiden Vorteile, dass Shifter und Bremshebel an einer Schelle hängen und man die Schelle auch öffnen kann, was Vorteile bei Schraubarbeiten am Lenker hat. Die Shimano-Griffe finde ich im übrigen sehr gut, es gibt zwei Hebellängen, 2 und 3-Finger. Ich bevorzuge die längeren. Die SD7 sind kürzer. Platz für mehr Finger zu haben kann die Bremswirkung auch erhöhen.
Ich hatte zuvor TRP-Griffe, auch lange, aber eben mit geschlossener Schelle.
Als Bremsarme habe ich TRP (die 730er) und Shimano Deore. Die TRP sind wie die XT um 3 mm kürzer, ich merke aber in der Praxis keinen Unterschied. Die TRP sehen m.E. schicker aus. Die Deore sind mechanisch aber sehr gut. Allerdings sehe ich leichte Eindrücke in der Buchse, was ich bei den TRP noch nicht sehen konnte. XT Bremsarme haben vielleicht noch etwas bessere Buchsen als die Deore.
Als Beläge fahr ich Swisstop RX (plus), die kommen mir noch besser vor als die Koolstop. Das hängt aber sicher auch von der Felge ab. Ich fahre Alesia/Rigida/Ryde Felgen.
Natürlich fahre ich nicht bei Sauwetter. Das macht einfach keinen Spaß! ;)
 
Danke für die ganzen Antworten.

Ich habe meinen Sohn eben nochmal ein paar "Probe Bremsungen" machen lassen. Beide Bremsen funktionieren soweit schon passabel und blockieren auch die Reifen.

Trotzdem kommt der Schrauber in mir durch8-) und ich habe heute folgendes bestellt:

Magura HS 33 für die Hinterbremse
Avid SD7 Bremsgriff für die vordere Bremse
Jagwire Bremszug
Kool Stop Bremsbelag rot/schwarz für vorne

Ich denke(hoffe), dass ich ihm die Bremsen damit noch etwas verbessern kann.


VG
 
Hallo,

meine Eltern haben an ihren Trekkingrädern jeweils eine HS11, die packen brutal zu und blockieren die Räder.
An meinem Allwetterrad mit Mini-V bin ich von schwachen Standard-Belägen auf Kool-Stop lachsfarben gewechselt. Das war im wahrsten Sinne umwerfend - bei der ersten Probebremsung war ich auf Power nicht eingestellt und bin fast über den Lenker gesegelt. Kann ich also nur empfehlen!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Schon mal selbst darüber nachgedacht, ob das Sinn macht? Die kompliziertere Bremse für weniger Bremskraft? Ich habe keine Magura, mir fehlt also der Vergleich. Es gibt Leute, die halten die Bremskraft der Magura für besser. Es kommt drauf an, welche Threadbeiträge man liest.
Und Schmutzresistenz? Seltsames Argument. Dass das Hinterrad mehr Schmutz abbekommt, ist klar. Aber warum soll eine Magura resistenter sein? Plausibler wäre eher das Winterargument: Hydraulik friert nicht ein. Wichtig für Winterfahrer.
Ich frage mich, wie das wohl bei mir wäre, wenn ich auf der einen Seite einen Seilzughebel, auf der anderen einen hydraulischen Hebel hätte.
Grundsätzlich würde für mich eine Scheiben-Felgenbremsen-Kombi mehr Sinn machen, mit mechanischer Scheibenbremse natürlich, dann könnte ich wenigstens dieselben Hebel verwenden.
Es gilt aber immer: die Erfahrungen muss man selbst machen. Du kannst ja mal berichten, ob deine Erwartungen erfüllt wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist halt das Grundproblem in einem Forum.... Sobald man anfängt zu lesen, bekommt man viel zu viele Meinungen...
Wobei ich dir hydraulische Bremse nicht für komplizierte halte.

Daher teste ich das Ganze selber und wollte auf die beschriebene Art vorgehen.

Die Schmutzresistenz lasse ich mal aussen vor, mir geht es eher um die Bremsleistung selbst. Wobei mein Sohn und ich das ganze Jahre durch fahren. Da man am Hinterrad eine "schwächere" Bremsleistung haben kann als vorne, teste ich die hydraulische Bremse hinten. Falls ich damit zufrieden bin, kommt vorne auch eine hydraulische. Falls nicht, habe ich zumindest nicht zuviel Geld ausgeben müssen, um den direkten Vergleich zu haben.
 
Hydraulische Bremsen punkten durch ihre geringen Bedienkräfte, das kann an einem Stadtrad aber vernachlässigt werden.

Dann ließe sich mit der HS33 auf jeden Fall eine höhere Bremskraft erzeugen als bei einer V-Bremse. Denn ich kann ja genauso stark zupacken wenn nötig.
Nach dem Unterschied der Handkräfte zw. HS33 und V-Bremse habe ich hier auch schon mal gefragt, aber keine zufriedenstellende Auskunft bekommen. Aber da die HS33 auch mit langem Hebel angeboten wird, dürfte der Gewinn an Kraft nicht allzu groß sein. Anders als bei Scheibenbremsen.
 
Ich hatte nie eine HS11/33 im Gelände, nur in der Stadt am Alltagsrad - da war sie ohne Fehl und Tadel. Allerdings habe ich Erfahrungen mit Vbrakes und Gelände, Fazit: fahre nur so schnell, was du auch erbremsen kannst. Würde ich heute nicht mehr machen - am Gravelbike mit mechanischen Discs kann man sich ungefähr vorstellen wie sich das anfühlt... :D Man kommt zum stehen, dauert aber einen Moment länger, und die Hände brummen.
 
... Fazit: fahre nur so schnell, was du auch erbremsen kannst.

Macht man das nicht immer so? Ok, ich bin aus dem Alter raus, den Berg hinunter zu stürzen und Risiken einzugehen. Ich bin eh mehr Uphill orientiert.
Was mich nervt ist einfach das Angebot der Industrie bzw. des Handels. Dass es komplett nur noch... man muss selbst aufbauen, wenn man einfache Technik möchte. Aber das macht ja auch Spaß.
 
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warum soll eine Magura resistenter sein? Plausibler wäre eher das Winterargument: Hydraulik friert nicht ein. Wichtig für Winterfahrer.
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Bei V-Brakes sind mir hinten schon öfter die Gelenke festgerostet. Mit Maguras noch nie.

Hydraulische Bremsen punkten durch ihre geringen Bedienkräfte, das kann an einem Stadtrad aber vernachlässigt werden.
Verstehe ich nicht.
Bei V-Brakes kannst du die Rückstellkraft beliebig niedrig einstellen. An der HS11/33 kannst du die Federkräfte nicht einstellen. An den SD7-Hebeln kannst du die Übersetzung stärker einstellen, bei Hydraulik ist das Kolbenflächenverhältnis nicht verstellbar.
Wenn die Reibung in den Hüllenbögen signifikant wird, ist die Verschleißrate durch Rost oder Schmutz inakzeptabel hoch. Ist mir noch nie passiert. Wahrscheinlich kaufe ich keine Hüllen und Züge, die billig genug für sowas sind. :ka: (Gesehen hab ich total verrostete Züge aber schon - an den Rädern von Anderen)
Bei den Maguras wird der Widerstand irgendwann durch Abrieb im Öl größer. Da hilft nur kompletter Ölwechsel.

Bei der stärker übersetzten V-Brake vorne muss ich die Rückstellkräfte extra etwas höher einstellen damit sich die Bedienung ähnlich wie beim hinteren Hydraulikhebel anfühlt.
 
Ich hatte nie eine HS11/33 im Gelände, nur in der Stadt am Alltagsrad - da war sie ohne Fehl und Tadel. Allerdings habe ich Erfahrungen mit Vbrakes und Gelände, Fazit: fahre nur so schnell, was du auch erbremsen kannst. Würde ich heute nicht mehr machen - am Gravelbike mit mechanischen Discs kann man sich ungefähr vorstellen wie sich das anfühlt... :D Man kommt zum stehen, dauert aber einen Moment länger, und die Hände brummen.
Ich fahr bergab immer die interessantere Strecke. Sprich: Natur-Untergrund. Und da ist immer die Traktion des Vorderreifens der limitierende Faktor. Die V-Brakes sind nie der Flaschenhals, außer es regnet stark oder das Vorderrad war bis zur Felge im Schlamm. (Wäre dann aber mit HS11 genau dasselbe Problem)
 
Bei V-Brakes sind mir hinten schon öfter die Gelenke festgerostet. Mit Maguras noch nie.

Manno, das ist hart! Am Bike ist mir noch nie etwas festgerostet, weil ich mind. 1x im Jahr alles komplett zerlege. Das kann ich nur empfehlen. Insofern wäre die HS33 vielleicht etwas arbeitsaufwändiger, da die Einstellprozedur mühsam sein soll. V-Bremsen sind ziemlich schnell eingestellt.
 
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