ICB2.0 - Jetzt machen wir die Trailbike-Geometrie komplett

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man könnte sich jetzt fragen, warum eine kettenstrebenlänge, die geometrie- wie fahrtechnisch nicht sinnvoll ist, überhaupt zur wahl stand?! nur weil die mehrheit etwas will, muss das ja noch lange nicht zielführend sein. daher sollte man die auswahl mancher grundparameter, über die dann abgestimmt wird, vielleicht doch denjenigen überlassen, die ahnung von der materie haben. in dem fall wäre das der konstrukteur.
 
Mahlzeit,

noch mal ein kurzer Einwurf von meiner Seite... habe noch mal ein bissl über die Kombination Kettenstrebenlänge, Sitzwinkel, Tretlagerabsenkung und nicht vorhandenen Bauraum nachgedacht:

Nachdem sinnlos kurze Kettenstreben abgestimmt wurden, können wir leider kein Sitzrohr ohne Offset mehr verwenden. Das Bild zeigt eine Überlappung (3,35mm) vom Hinterrad mit der Mittelachse eines zentrischen Sitzrohres . Die Tretlagerabsenkung und der Sitzwinkel entsprechen dem ungünstigsten Fall (XS Größe). Die Position des Drehpunktes ist noch nicht final, aber schon in der richtigen Richtung... und ein paar mm Verschiebung des Drehpunktes ändern eh nicht viel an der Problematik.
Wenn wir die Überlappung eliminieren, die Sitzrohrdicke (35mm) einrechnen und 6mm Sicherheitsabstand dazu packen, dann heißt das wir müssten das Sitzrohr um 3,35mm+(35/2)mm+6mm = 26,85mm parallel nach vorne verschieben.
Wenn wir das Sitzrohr - wie üblich - nicht parallel verschieben, sondern auf den theoretischen Sitzwinkel ausrichten, dann brauchen wir noch deutlich mehr Offset zum Tretlager hin (ziemlich genau 50mm).



Mit längeren Kettenstreben könnten wir das Problem deutlich reduzieren... und das Bike würde sogar noch besser fahren ;) :aetsch:

Greez,
Stefan


:daumen:

Und nicht vergessen, den Trail King von Conti gibts in 2.4 also auch als richtigen Reifen, trotz 650B:D
Aber der Trend nächstes Jahr geht eh wieder in die richtige Richtung und 2016 wirds angepaßt, wos dieses Jahr noch net paßt :D

G.:)
 
man könnte sich jetzt fragen, warum eine kettenstrebenlänge, die geometrie- wie fahrtechnisch nicht sinnvoll ist, überhaupt zur wahl stand?! nur weil die mehrheit etwas will, muss das ja noch lange nicht zielführend sein. daher sollte man die auswahl mancher grundparameter, über die dann abgestimmt wird, vielleicht doch denjenigen überlassen, die ahnung von der materie haben. in dem fall wäre das der konstrukteur.

Naja... so einfach kann man das nicht sagen. Für viele Fahrer mag eine kurze Kettenstrebe ja auch angenehm und/oder gewünscht (deswegen sinnvoll) sein. Gerade bei der Geometrie sind die Geschmäcker sehr unterschiedlich, das merkt man ja auch bei der aktuellen Diskussion. Die persönlich beste Geo hängt nun mal vom Fahrstil, dem persönlichen Geschmack und teilweise der Beeinflussung durch Bikebravos & Co. ab.
Deswegen würde ich bestimmte Geometrien nicht pauschal als schlecht oder sinnlos abtun. Meine kleinen Dissereien gegen die kurzen Kettenstreben entspringen ja auch vornehmlich meinen persönlichen Geschmack... gepaart mit den Bauraumproblemen, die mir die Dinger bereiten, da muss ich immer so viel nachdenken um Platz herbei zu zaubern ;)
 
Erst lässt er sich überzeugen, und dann kommt der Stefan hier doch noch mit der Blutgrätsche.

Ich fasse mal zusammen: Das Problem ist bei XS am krassesten, wegen des tieferen Innenlagers und des flacheren Sitzwinkels. Gerade den XS-Kunden wollen wir aber keine längeren Kettenstreben andrehen. Und gerade die XS-Kunden werden den Sattel nicht ultra weit rausziehen, weshalb die Geschichte mit dem Sitzrohrversatz und flacherem realen Sitzwinkel nicht so dramatisch ist.

Die gleiche Skizze sieht doch für alles ab S/M aufwärts schon wesentlich entspannter aus (74 / 74,5° und 4 mm höheres Innenlager) und kommt dann mit immer weniger Sitzrohrversatz aus, was ja gerade für die großen Rahmen wichtig ist.

Fazit: Ein Effekt, der sich in gewünschter Richtung auswirkt. Viel mehr Glück könnten wir gar nicht haben. :D
 
Erst lässt er sich überzeugen, und dann kommt der Stefan hier doch noch mit der Blutgrätsche.

Ich fasse mal zusammen: Das Problem ist bei XS am krassesten, wegen des tieferen Innenlagers und des flacheren Sitzwinkels. Gerade den XS-Kunden wollen wir aber keine längeren Kettenstreben andrehen. Und gerade die XS-Kunden werden den Sattel nicht ultra weit rausziehen, weshalb die Geschichte mit dem Sitzrohrversatz und flacherem realen Sitzwinkel nicht so dramatisch ist.

Die gleiche Skizze sieht doch für alles ab S/M aufwärts schon wesentlich entspannter aus (74 / 74,5° und 4 mm höheres Innenlager) und kommt dann mit immer weniger Sitzrohrversatz aus, was ja gerade für die großen Rahmen wichtig ist.

Fazit: Ein Effekt, der sich in gewünschter Richtung auswirkt. Viel mehr Glück könnten wir gar nicht haben. :D

Verdammt... der Basti hat Dich mit seiner Realitätswahrnehmung angesteckt :D

... it's not a bug, it's feature ;)
 
Kleine Menschen haben aber noch mehr das Problem, genug Gewicht auf's Vorderrad zu bringen, wenn das Verhältnis von vorne zu hinten nicht passt. Gerade bei den größeren Laufrädern.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Jo und wennst denn Sattel auf max rausziehst haste auch nen in echt superflachen sitzwinkel....:rolleyes:

Ja das is dann tricky.. aber ich denke das kriegt man hin. Eine Rahmengröße wird ja noch von allen Fahrern mit SL60 bis SL100 gefahren... insofern kann man das so austüfteln, dass der horizontale Verstellbereich des Sattels für alle reicht. Für die größeren Rahmengrößen ab XL kann man den Sitzrohrwinkel ja auch real steiler machen.
 
Also ich mit 180cm würde 450mm Reach - bei 43cm Sitzrohr, und 585mm STack haben wollen. Also quasi einen Mix aus LRace REach, MRace Sitrohr, und SRace Steuerrohr...
Allerdings ist das Bike eh zuwenig Federweg für mich...

Aber mit Vecnum MOveloc 200 - brauchts einfach kurze Sitzrohre. Und mit STack über 600mm kann ich einfach egal welches Bikes nix anfangen. Sprich möglichst kurzes Steuerrohr....
 
Mahlzeit,

noch mal ein kurzer Einwurf von meiner Seite... habe noch mal ein bissl über die Kombination Kettenstrebenlänge, Sitzwinkel, Tretlagerabsenkung und nicht vorhandenen Bauraum nachgedacht:

Eine Geometrieabstimmung in Teile zu stückeln macht eh nur begrenzt Sinn. z.B. Reach und Kettenstrebenlänge/Lenkwinkel zu trennen finde ich komisch. Das hängt voneinander ab. Langer Reach und kurze Kettenstreben fährt sich halt seltsam, bzw verlangt einen sehr aktiven Fahrstil. Ich mag's aber man muss das nicht zwingend gut finden. Vielleicht hättet ihr euch darüber ja vor den Abstimmungen mal Gedanken machen müssen, was Sinn macht? :ka:

Evtl vor der Kettenstreben-Abstimmung über das angestrebte Hinterbaukonzept bzw. die möglichen Raderhebungskurven nachzudenken wäre auch nicht verkehrt gewesen. Wenn das Hinterrad nach hinten-oben ausweicht macht das einfach konzeptuell kürzere Kettenstreben möglich als wenn das Hinterrad nach vorne-oben ausweicht.

Zum Thema Bauraum an den XS Rahmen: Es macht eh keinen Sinn, einen kleinen Rahmen mit Riesenrädern zu bauen. Entweder man macht da 26'' rein, oder man lebt damit, dass potentiell ein arger Kompromiss dabei raus kommt. Ich finde es einfach per se schon schwachsinnig. Würde man die Laufradgröße vernünftig der Rahmengröße anpassen, hätte man weniger Probleme.
Nicht umsonst haben kleine Kinderräder sogar 24'' Räder. Wenn es irgendeinen Sinn ergeben würde oder sonst irgendwie doll wäre, hätten die bestimmt auch 29''.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es aber besser passt.

Am Rennrad fahre ich zBps auch nur 26" Laufräder, klar ich kann dann die ganzen tollen Systemlaufräder nicht fahren. Aber ich habe lieber ein Rad, das mir passt.
 
Für 26" gibt es jetzt schon immer weniger Teile.

Ist mir noch nicht aufgefallen.
Nur, dass das immer wieder als Argument vorgebracht wird, um Riesenräder besser zu vermarkten (und dass die Kunden das so doll glauben, dass sie es selbst schon als Argument vorbringen, bevor es eine Teileknappheit real gibt)

Was wäre denn die Lösung für die XS Rahmen, um große Laufräder darin unterzubringen ohne das von Stefan.Stark vorgebrachte Kollisionsproblem?
- XL Kettenstreben?
- längeres Sitzrohr (womit das Konzept eines XS Rahmens ad absurdum geführt wäre) und steilerer Sitzwinkel?
- nur 2.0er Rennradpellen fahren?
- weniger Federweg?
-...
 
@Stefan.Stark : Könnte man nicht einfach auf den Sitzrohr-Knick verzichten -> Sitzwinkel nicht verflachen und stattdessen das Heck ausschließlich für 26 Zoll freigeben? Und könnte man dann bitte gleich auch hinten Platz für 2.5 schaffen? Das würde auch den Diskussionsstand berücksichtigen.
 
Eine Geometrieabstimmung in Teile zu stückeln macht eh nur begrenzt Sinn. z.B. Reach und Kettenstrebenlänge/Lenkwinkel zu trennen finde ich komisch.
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Vielleicht hättet ihr euch darüber ja vor den Abstimmungen mal Gedanken machen müssen, was Sinn macht? :ka:

Evtl vor der Kettenstreben-Abstimmung über das angestrebte Hinterbaukonzept bzw. die möglichen Raderhebungskurven nachzudenken wäre auch nicht verkehrt gewesen. Wenn das Hinterrad nach hinten-oben ausweicht macht das einfach konzeptuell kürzere Kettenstreben möglich als wenn das Hinterrad nach vorne-oben ausweicht.
...

Wir haben vorher schon intensiv über verschiedene Varianten zur Abstimmung diskutiert, jeder Weg hat so seine Vor- und Nachteile. Allerdings glaube ich, dass es beim Thema Geometrie ohnehin sehr schwierig ist einen "glatten" Ablauf zu gewährleisten... dafür gibt es zu viele Einflussgrößen und es ist zu viel Geschmackssache dabei.
Von daher ist der Ablauf eigentlich absolut okay. Einen Tod muss man immer sterben ;)

Raderhebungskurve:
Um signifikant Platz zu gewinnen müsste das Rad schon sehr weit nach hinten ausweichen, der dafür benötigte Drehpunkt würde einen fiesen Pedalrückschlag & Antriebseinflüsse erzeugen, außer mit einer Kettenumlenkung. Aber das wäre eher was für ein Dh-Bike...

Ein klein bisschen haben wir also schon nachgedacht ;) Das die suboptimalen Aspekte eher auffallen liegt in der Natur der Sache... was gut gemacht ist stört ja nicht.

Greez,
Stefan
 
Der Vorteil des Produkt Managers ist, dass er sich mit der Realität abfinden kann, da es ihm unmöglich ist sie zu verändern... das könnte auch der Ingenieur würde er nur einmal begreifen, dass seine Zeichnungen nicht derWeisheit letzter Schluss sind, sondern die Ente noch immer am Ende kackt. das Ende unserer Ente ist der Produzent des Rahmens und wenn dieser eine Toleranz von 5mm in der Kettenstrebe für sinnvoll hält, hat der Ingenieur eine klasse Ausrede und ein Bauraumproblem weniger :D
 
Hmmm... gute Idee... ich gebe die Kettenstrebe einfach mit 425mm +5/+10 an ;)

Die anderen Größen checke ich morgen mal, aber ohne Offset wirds nicht gehen... mal sehen, was sich raus holen lässt
 
Raderhebungskurve:
Um signifikant Platz zu gewinnen müsste das Rad schon sehr weit nach hinten ausweichen, der dafür benötigte Drehpunkt würde einen fiesen Pedalrückschlag & Antriebseinflüsse erzeugen, außer mit einer Kettenumlenkung. Aber das wäre eher was für ein Dh-Bike...

Ich meine nicht, dass man ein Konzept mit Raderhebungskurve nach hinten wählen sollte. Hier stecke ich überhaupt nicht in der Materie drin und kann nicht beurteilen, was sich wie auf das Fahrverhalten auswirkt. Was ich meinte war eher, wenn man schon mit einer Raderhebungskurve nach vorne plant, sollte man evtl darauf hinweisen, dass sehr kurze Kettenstreben nicht möglich sind, oder selbige gar nicht erst zur Wahl stellen, anstatt hinterher zu motzen, dass es nicht funktioniert ;)
(oder... und das fände ich die allerbeste Idee... auf die Gefahr hin mich zu wiederholen... einfach zur Rahmengröße passende Laufradgrößen vorgeben :p)
Klar, auf das "Problem" hätten wir User auch kommen können. Ich hab nicht dran gedacht. Aber ihr seid hier eben die Profis und kriegt daher auch den Mecker ab :)
 
Den Mecker bekommen wir immer ab, das muss so sein... da stehen wir drauf :D

Spaß beiseite... es ging mir (vornehmlich ;)) nicht darum zu meckern, ich wollte einfach nur zeigen wie sich die aktuellen Entscheidungen auf die Konstruktion auswirken. Es ist auch überhaupt nicht ungewöhnlich mehrere "Loops" in der Entwicklung zu machen, weil sich gewisse Konsequenzen erst zeigen, nachdem man eine Entscheidung genauer beleuchtet hat. Das ist hier (öffentlich) natürlich schwierig zu vermitteln, weil schnell der Eindruck entsteht, man hätte nicht nachgedacht oder es sollten getroffene Entscheidungen revidiert werden... für ein gutes Produkt kann es aber durchaus entscheidend sein auch mal drei Schritte zurück zu machen!

Im Moment geht es aber auch garnicht darum irgendwo Rückwärts zu gehen, sondern einfach nur um einen Zielkonflikt, der mit einem ausgewogenen, allgemein akzeptablen Kompromiss gelöst werden sollte. Mein Vorschlag wären minimal längere Kettenstreben und ein reduziertes Sitzrohr-Offset... das ist aber auch nur mein persönlicher Wunsch-Kompromiss, wenn die Mehrheit kurze Kettenstreben priorisiert ist es auch kein Problem mit einem größeren Sitzrohr-Offset die gewählte Geometrie zu realisieren.

Ich finde gerade die absolute Transparenz und die Möglichkeit zur offenen Diskussion macht unser Projekt so spannend, Du darfst halt kein fertiges Paket erwarten... sonst hätten wir im Vorfeld schon ein paar Konzepte fertig machen müssen, nur um dann das passende aus der Schublade zu ziehen... aber das wäre ganz schön gääääääähn ;)

Guats Nächtle,
Stefan
 
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