OK, dann wie angekündigt mal eine Zusammenfassung der Erfahrungen.
Grundsätzlich:
Es war geil
, aber eine zweite Tour würde etwas kürzer werden. So etwa 1000 bis 1500km sollten ausreichen.
Die Ausrüstung:
Das Fahrrad: Ghost Team Scandium MTB in 26“ mit Federgabel. Letztere hätte ich auf einigen Strecken nicht vermissen wollen, es war teilweise recht rumpelig. Aber etwa 90% der Radelzeit war die Gabel blockiert, das heißt etwa 20mm Federweg. Das VRO System hat sich bewährt, ich habe zwei Mal geändert wegen doch unangenehmer Position. Und das nach jeweils mehreren Tagen wo es gut gepasst hatte. Die meisste Zeit war ich auf dem mittleren Zahnrad unterwegs, ein 33er. Das Große und Kleine nur wenn es mal wirklich flott ging oder echt steil war. Schnitt war etwa 16km/h auf die gesamte Tour gesehen.
Der Anhänger: Burley Bee Kinderanhänger transformiert zum Lastenträger. War super, die 20“ Räder liefen Klasse, eigentlich keinerlei Probleme, außer ein paar Mal die Breite.
Das Zelt:
VAUDE MARK 2 ist recht groß und schwer gewesen, aber super stabil. Selbst beim Orkan mit 120km/h Wind hat es gehalten, an die Hecke gebunden. Man hat darin ausreichend Platz auch fürs Gerümpel und es ist nicht hyperempfindlich. Auch ist das Material schnell trocken. Innen immer dicht und trocken, egal wie es draußen geschüttet hat.
Generell hat mit das Zelten gut getan, man wird wieder etwas beweglicher und anspruchsloser.
Isomatte aufblasbar: Ein MUSS für mich, in 70cm Breite
Die Schlafsäcke: Zum Glück hatte ich bis Tours einen guten Schlafsack, der auch bei kälteren Temperaturen kuschelig warm war. Ab dort kam der 08/15 Lidl zum Einsatz, hat immer gereicht, auch bei knapp 10°C und Nässe draußen.
Nicht vorhandener Kocher: Hat mich nur zwei Mal wirklich gestört, als es im Loiretal saukalt war und ich bei 4°C doch gerne am Abend noch nen Tee getrunken hätte. Morgenkaffe gab es halt manches Mal erst um 10:00, aber auch weil ich lieber keinen Kaffee trinke als schlechten Kaffee.
Nicht vorhandenes Geschirr: Hat nie gefehlt, es ging immer ohne. Eine Tasse war dabei, ein Spork und ein Messer am
Leatherman.
Klamotten: Für die 4°C war ich nicht gerüstet, da musste ich eine Jacke kaufen. Ansonsten mit ich mit den kurzen Hosen und Beinlingen klar gekommen. Die vor der Abreise bei
Decathlon gekaufte Hose, das teuerste Modell in kurz ohne Träger, war für sechs bis sieben Stunden radeln täglich nicht geeignet. Die wurde dann in Tours getauscht. Irgendwann am Ende ging mir das Material der Sportklamotten auf den Geist, und ich wollte mal wieder was ohne Plastik anziehen. Da habe ich mir dann ein T-shirt gekauft, auch super passend zur Reise.
E-Teile: Viel zuviel mitgenommen. Hatte keinerlei Erfahrung mit der Radelei auf sauberen Untergründen. Kette nach 2500km noch OK, alles was Zahnräder hat ebenfalls.
Bremsen auch. Den Ersatzmanten hätte ich jederzeit in Frankreich kaufen können, aber das war vorher klar. Da wird das nächste Mal Gewicht eingespart.
Werkzeug und Kleinkram: Was sich als genial erwiesen hat ist die kleine Standluftpumpe von Lenzyne. Habe sie für mich zwar nur 2x gebraucht, aber für Andere öfters. Was ich nicht dabei hatte, für meinen Speichenbruch aber notwendig gewesen wäre:
Werkzeug für die Kassettendemontage. Da hatte ich Glück Samstag mittags noch einen netten Fahrradschrauber in Frankreich zu finden. Ansonsten mit dem
Topeak Werkzeugsatz problemlos ausgekommen, da ich ja auch keine Pannen hatte.
Anfangs hatte ich ja noch ein Netbook mit, was dann ab Tours auch schon die Heimreise angetreten hatte. Es ging mit Karten weiter, einfach die bessere Variante. Eine gute
Michelin 1:50000 ist super, und wenn man es mal ganz genau braucht kann man Google nutzen, oder eben den Kartenteil fotografieren und vergrößern auf dem handy.
So, ich denke das wars, mehr fällt mir da gerade nicht zu ein