Kelme
"Meine Räder - meine Hunde - meine Autos"
Der erste Eindruck
Den allerersten Eindruck vom Rad hatte ich bei unserer Veranstaltung Gäsbock und die wilde 13 Mitte Mai in der Sporthalle in Lambrecht. Da stand das Rad selbstbewusst aufgestellt in einem Baumstamm, der als Radständer XXL ausgebildet war. Stahl. Tannengrüner Hinterbau und der blanke Stahl ok Klarlack ist drüber - an der Front mit sichtbaren, feinen Schweißnähten.
Weil mich das Rad zunächst einfach interessiert hat, die Nachfrage, ob denn mal eine Testfahrt möglich wäre. Und siehe da: Das erste Juliwochenende passt hervorragend in den Plan. Angeliefert wird das Rad in Rahmengröße L. Das passt zu meiner Körpergröße und Beinlänge hervorragend und nur die Sattelstütze wird ein wenig heraus gezogen. Anpassung fertig.
Klassik trifft Moderne
Das Rad verbindet den altmodischen Werkstoff Stahl mit modernen Elementen. Das Steuerrohr ist tappered ausgelegt. Klar, da mag die ansonsten schlanke Stahloptik für den Puristen verletzt sein, aber letztendlich spiegelt auch dieses Detail den Anspruch wider, sinnvolle technische Detaillösungen dann zu verbauen, wenn es dem Fahrspaß und der Idee des Rades dient.
Der Stabilität an der Front freut es und im Zusammenspiel mit der Rock Shox Reba (15mm Steckachse mit Lock-out am Lenker) folgt das Rad willig der Absicht des Fahrers.
Das gleiche Ziel verfolgt die X12-Syntace-Steckachse hinten. Klar ist das Geröhr eines 29-er Hinterbaus ein wenig länger als bei einem 26-er, aber die sinnvoll verbauten Stege zwischen den Sitz- und Kettenstreben und die Steckachse fangen das meiner Meinung nach ein.
Ein Pressfit-Innenlager ist heute auch Standard und ja, ich finde das heute angenehmer als die klassische Vierkantlösung. Das taugt mir.
Ebenso funktioniert der Umwerfer in der Ausführung direct Mount hervorragend.
Die Komponenten
Bei den Komponenten sei bemerkt, dass dies der individuellen Abstimmung und Zusammenstellung des Interessenten bedarf. Um den Rahmen herum findet sich einiges an SRAM-Teilen. Der komplette Antrieb basiert auf einer 2x10 Gruppe und eine andere Übersetzung habe ich die Tage über nicht vermisst. Die Hebeleien der Schaltung am Lenker funktionieren SRAM-typisch knackig mit definiertem Druck. Da liegt der Kraftaufwand ein wenig höher als bei einer Shimanogarnitur. Reingefeuert werden die Gänge blitzschnell. Gebremst wird mit einer feinen Hope-Bremsanlage, die alle notwendigen Verzögerungen zuverlässig mit einem Finger erledigt.
Sattelstütze und Vorbau liefert Thomson und als Lenker ist ein Syntace verbaut. Den Sattel steuert SQLab bei.
Die Felgen sind NoTubes, aber den genauen Typ kenne ich nicht. Reifen vorne ein 2,4-er Mountainking und hinten ein 2,2-er. In den Hinterbau passt auch keine größere Breite rein. Vermisst habe ich einen breiteren Reifen nicht. Die Traktion war hervorragend. Beide Felgen drehen sich um Hope Pro EVO2 Naben und gerade die Hinterradnabe hat einen herrlichen Sound. Das geht im Wald absolut klingelfrei.
Durch den Wald
Richtig auf Tour zuerst bei einem Nightride. Da lenkt die Optik des Rades nicht ab und man hört besser ins Rad. Raus aus dem Ort und durch die Weinberge auf die Haardt zu. Erstes Zwischenziel: die Riethburg oberhalb von Edenkoben. Zunächst gemütlich und auf breitem Forstweg bergan. Schon hier fällt mir die andere Sitzposition auf. Die Winkel sind so bemessen, dass ich zentral über dem Bike sitze. Ich trete nicht von hinten in die Pedale, sondern eher von oben. Für die Willigkeit bergan richtig PS auf den Trail zu bringen eine feine Geometrie. Das Rad neigt überhaupt nicht zum Steigen an der Front. Ab auf den Trail bergauf. Das Rad rollt sicher über Wurzel und Steine und war die Position mittig auf dem Bike auf dem breiten Weg noch Nebeneffekt, so wird sie im Zusammenspiel mit der überdurchschnittlichen Traktion ein Genuss.
Für den Spaß habe ich einem Mitfahrer sein Koblenzer-Fully unter dem Bobbes weg geklaut und ihn auf das Luchs gesetzt. Der fand das richtig gut und da ich für die gleiche Strecke bergauf jetzt das Fully fahren durfte, wurde der Unterschied wie trete ich in das Bike super klar. Das Luchs als 29-er Hardtail geht da nicht schlechter den Trail bergauf auf als ein 26-er Fully. Eher schiebt das Luchs immer weiter nach vorne.
Der richtige Spaß beginnt auf dem Trail vom Ludwigsturm in Richtung Kohlplatz. Wenn 29-er aus dem Amiland kommen und dort für eine spezifische Art des Trailbikens erfunden wurden, dann passt dieser Trail auf den Einsatzzweck wie die Faust aufs Auge. Der Trail fließt ohne zu großes Gefälle (kann es das geben?) am Hang entlang bergab. Mal glatt mal ein paar Wurzeln und/oder Steine. Spielerisch wirft sich das Rad durch die kleinen Biegungen und setzt kleine Tretpassagen direkt in Schub um. Ja, das Rad läuft auch sicher in der Spur. wenn mir jetzt jemand träge spurtreu kommt, wiederholt er meiner Meinung nach nur ein Vorurteil. Ich habe davon nichts beobachtet und wenn ich um eine Spitzkehre nicht rum kam in den Tagen, liegt das eher an meinen eher mäßigen technischen Fertigkeiten.
Für die, die sich in der Region ein wenig auskennen: Schänzelturm und Heldenstein standen noch auf dem Programm, bevor das Kapitel Kalmit aufgeschlagen wurde. Als Abfahrt wurde die Rüttelstrecke hinunter nach St. Martin ausgewählt. Ok, da wäre es auf ein paar Stücken mit Federung am Heck komfortabler gewesen, aber ein Unding ist das alles nicht. Man folge entspannt dem Satz Geschwindigkeit bringt Sicherheit und das Rad spielt mit.
Den Samstag verbrachte das Rad in fremden Händen und vielleicht ergänzt Freund @lomo seine Sicht der Dinge.
Für den dritten Testtag war eine Tour ab Wachenheim vereinbart. Wieder für die Ortskundigen: Eckopf, Stabenberg, Benjental, Glaserpfad bergauf in Richtung Lambertskreuz und dann über das Gelbe Kreuz nach Hardenburg. Von dort in einer kleinen Zusatzschleife über den Zeppelinturm nach Wachenheim. Bei Tageslicht betrachtet finde ich meine Eindrücke vom ersten Ausritt in der Nacht bestätigt. Wenn es bergab richtig grob wird, hilft das einfache Drüberrollen. Der Tag hatte viele Spaßtrails, wo das Rad fein gefordert werden konnte. Der erreichbare Speed ist nie ein Problem. Rad und Komponenten arbeiten sauber
zusammen.
Der finale Singletrail über den Höhenkamm und dann bergab nach Hardenburg. Da bin ich Sattelversenker und arbeite gerade daran in Abfahrten nicht dem Impuls hinter den Sattel zu folgen, sondern tief zu gehen und über dem Tretlager zu bleiben. Der Sattel war also schon früh auf dem Trail soweit möglich versenkt, aber es hatte zunächst noch einige Wellen bergauf zu bieten. Es schlägt die Stunde des Wiegetritts. A Drraum! Jeder Einsatz an der Kurbel geht sofort ans Hinterrad und wird in Schub umgesetzt. Datt is wie wennse fliechs.
Was würde ich anders haben wollen?
Den Lenker hätte ich gerne einen Tick breiter, da ich an den anderen Rädern derzeit bei einer Breite von 780 mm angekommen bin. Das ist aber eine Frage der individuellen Ausstattung des Bikes und obliegt der Verantwortung des Käufers resp. Fahrers.
Die Versenkbarkeit der Sattelstütze ist noch ein Punkt. Da gilt es aber in Zusammenarbeit mit dem Hersteller zu klären, wie weit er denn die Stütze im Rahmen versenkt sehen möchte. Reicht es gerade so über den Knotenpunkt des Ober- und Sitzrohres hinaus? Selbst ich als alter Mann bin inzwischen bei einer Vario-Stütze angekommen und gerade bei dem häufig wechselnden Bergauf Bergab im Pfälzerwald macht so ein Teil Sinn. Wenn dann gleich die Ösen für die Zugverlegung montiert sind, freut das umso mehr. Lässt sich das machen? Das Format 27,2 mm wird am Markt bedient.
Fazit
Das Rad oder vielleicht besser der Rahmen sind nicht beliebig. Man wird Rahmen und Räder finden, die von den technischen Daten vielleicht alles genau so gut können. Man wird Räder und Rahmen finden, die billiger sind. Preiswerter sind sie nicht. Mit dem TANNENWALD Luchs 29-er wurde ein Rad von Enthusiasten für Enthusiasten gebaut, die die technischen Lösungen zu schätzen wissen und die Gefallen an einem schönen modernen Stahlrahmen finden. Ich mag es, wenn ich mit dem Erbauer am Küchentisch eine Stunde über das Rad und die Idee dahinter philosophieren kann. Wenn ich lese, dass die Rahmen in Kleinstserie in Karlsruhe vom Schweißen abgeholt werden, und dann das Rahmenfinish in akribischer Handarbeit auch noch optisch seine Vollendung findet, bin ich auch bereit mehr zu bezahlen.
Jenseits des hydrogeformten Einheitsbreis und weit weg der organischen Kohleformen wurde hier eine moderne Interpretation aus klassischem Columbusstahl geschaffen. Wir brauchen solche Projekte nicht nur, weil sie die Vielfalt erhalten. Wir brauchen sie, weil sie uns Raum für Individualität geben. Individualität, die nicht durch irgendwelche funktionalen Zugeständnisse erkauft wird, sondern die hochmodern daher kommt.
Zuletzt: Es fühlt sich einfach anders an. Nicht nur für die Hand, die über den Rahmen fährt. Für mich strahlt das Rad eine Wärme wieder, die ihm bei der Konstruktion und beim Bau mitgegeben wurde. Ich würde es haben wollen.
Den allerersten Eindruck vom Rad hatte ich bei unserer Veranstaltung Gäsbock und die wilde 13 Mitte Mai in der Sporthalle in Lambrecht. Da stand das Rad selbstbewusst aufgestellt in einem Baumstamm, der als Radständer XXL ausgebildet war. Stahl. Tannengrüner Hinterbau und der blanke Stahl ok Klarlack ist drüber - an der Front mit sichtbaren, feinen Schweißnähten.
Weil mich das Rad zunächst einfach interessiert hat, die Nachfrage, ob denn mal eine Testfahrt möglich wäre. Und siehe da: Das erste Juliwochenende passt hervorragend in den Plan. Angeliefert wird das Rad in Rahmengröße L. Das passt zu meiner Körpergröße und Beinlänge hervorragend und nur die Sattelstütze wird ein wenig heraus gezogen. Anpassung fertig.
Klassik trifft Moderne
Das Rad verbindet den altmodischen Werkstoff Stahl mit modernen Elementen. Das Steuerrohr ist tappered ausgelegt. Klar, da mag die ansonsten schlanke Stahloptik für den Puristen verletzt sein, aber letztendlich spiegelt auch dieses Detail den Anspruch wider, sinnvolle technische Detaillösungen dann zu verbauen, wenn es dem Fahrspaß und der Idee des Rades dient.
Der Stabilität an der Front freut es und im Zusammenspiel mit der Rock Shox Reba (15mm Steckachse mit Lock-out am Lenker) folgt das Rad willig der Absicht des Fahrers.
Das gleiche Ziel verfolgt die X12-Syntace-Steckachse hinten. Klar ist das Geröhr eines 29-er Hinterbaus ein wenig länger als bei einem 26-er, aber die sinnvoll verbauten Stege zwischen den Sitz- und Kettenstreben und die Steckachse fangen das meiner Meinung nach ein.
Ein Pressfit-Innenlager ist heute auch Standard und ja, ich finde das heute angenehmer als die klassische Vierkantlösung. Das taugt mir.
Ebenso funktioniert der Umwerfer in der Ausführung direct Mount hervorragend.
Die Komponenten
Bei den Komponenten sei bemerkt, dass dies der individuellen Abstimmung und Zusammenstellung des Interessenten bedarf. Um den Rahmen herum findet sich einiges an SRAM-Teilen. Der komplette Antrieb basiert auf einer 2x10 Gruppe und eine andere Übersetzung habe ich die Tage über nicht vermisst. Die Hebeleien der Schaltung am Lenker funktionieren SRAM-typisch knackig mit definiertem Druck. Da liegt der Kraftaufwand ein wenig höher als bei einer Shimanogarnitur. Reingefeuert werden die Gänge blitzschnell. Gebremst wird mit einer feinen Hope-Bremsanlage, die alle notwendigen Verzögerungen zuverlässig mit einem Finger erledigt.
Sattelstütze und Vorbau liefert Thomson und als Lenker ist ein Syntace verbaut. Den Sattel steuert SQLab bei.
Die Felgen sind NoTubes, aber den genauen Typ kenne ich nicht. Reifen vorne ein 2,4-er Mountainking und hinten ein 2,2-er. In den Hinterbau passt auch keine größere Breite rein. Vermisst habe ich einen breiteren Reifen nicht. Die Traktion war hervorragend. Beide Felgen drehen sich um Hope Pro EVO2 Naben und gerade die Hinterradnabe hat einen herrlichen Sound. Das geht im Wald absolut klingelfrei.
Durch den Wald
Richtig auf Tour zuerst bei einem Nightride. Da lenkt die Optik des Rades nicht ab und man hört besser ins Rad. Raus aus dem Ort und durch die Weinberge auf die Haardt zu. Erstes Zwischenziel: die Riethburg oberhalb von Edenkoben. Zunächst gemütlich und auf breitem Forstweg bergan. Schon hier fällt mir die andere Sitzposition auf. Die Winkel sind so bemessen, dass ich zentral über dem Bike sitze. Ich trete nicht von hinten in die Pedale, sondern eher von oben. Für die Willigkeit bergan richtig PS auf den Trail zu bringen eine feine Geometrie. Das Rad neigt überhaupt nicht zum Steigen an der Front. Ab auf den Trail bergauf. Das Rad rollt sicher über Wurzel und Steine und war die Position mittig auf dem Bike auf dem breiten Weg noch Nebeneffekt, so wird sie im Zusammenspiel mit der überdurchschnittlichen Traktion ein Genuss.
Für den Spaß habe ich einem Mitfahrer sein Koblenzer-Fully unter dem Bobbes weg geklaut und ihn auf das Luchs gesetzt. Der fand das richtig gut und da ich für die gleiche Strecke bergauf jetzt das Fully fahren durfte, wurde der Unterschied wie trete ich in das Bike super klar. Das Luchs als 29-er Hardtail geht da nicht schlechter den Trail bergauf auf als ein 26-er Fully. Eher schiebt das Luchs immer weiter nach vorne.
Der richtige Spaß beginnt auf dem Trail vom Ludwigsturm in Richtung Kohlplatz. Wenn 29-er aus dem Amiland kommen und dort für eine spezifische Art des Trailbikens erfunden wurden, dann passt dieser Trail auf den Einsatzzweck wie die Faust aufs Auge. Der Trail fließt ohne zu großes Gefälle (kann es das geben?) am Hang entlang bergab. Mal glatt mal ein paar Wurzeln und/oder Steine. Spielerisch wirft sich das Rad durch die kleinen Biegungen und setzt kleine Tretpassagen direkt in Schub um. Ja, das Rad läuft auch sicher in der Spur. wenn mir jetzt jemand träge spurtreu kommt, wiederholt er meiner Meinung nach nur ein Vorurteil. Ich habe davon nichts beobachtet und wenn ich um eine Spitzkehre nicht rum kam in den Tagen, liegt das eher an meinen eher mäßigen technischen Fertigkeiten.
Für die, die sich in der Region ein wenig auskennen: Schänzelturm und Heldenstein standen noch auf dem Programm, bevor das Kapitel Kalmit aufgeschlagen wurde. Als Abfahrt wurde die Rüttelstrecke hinunter nach St. Martin ausgewählt. Ok, da wäre es auf ein paar Stücken mit Federung am Heck komfortabler gewesen, aber ein Unding ist das alles nicht. Man folge entspannt dem Satz Geschwindigkeit bringt Sicherheit und das Rad spielt mit.
Den Samstag verbrachte das Rad in fremden Händen und vielleicht ergänzt Freund @lomo seine Sicht der Dinge.
Für den dritten Testtag war eine Tour ab Wachenheim vereinbart. Wieder für die Ortskundigen: Eckopf, Stabenberg, Benjental, Glaserpfad bergauf in Richtung Lambertskreuz und dann über das Gelbe Kreuz nach Hardenburg. Von dort in einer kleinen Zusatzschleife über den Zeppelinturm nach Wachenheim. Bei Tageslicht betrachtet finde ich meine Eindrücke vom ersten Ausritt in der Nacht bestätigt. Wenn es bergab richtig grob wird, hilft das einfache Drüberrollen. Der Tag hatte viele Spaßtrails, wo das Rad fein gefordert werden konnte. Der erreichbare Speed ist nie ein Problem. Rad und Komponenten arbeiten sauber
zusammen.
Der finale Singletrail über den Höhenkamm und dann bergab nach Hardenburg. Da bin ich Sattelversenker und arbeite gerade daran in Abfahrten nicht dem Impuls hinter den Sattel zu folgen, sondern tief zu gehen und über dem Tretlager zu bleiben. Der Sattel war also schon früh auf dem Trail soweit möglich versenkt, aber es hatte zunächst noch einige Wellen bergauf zu bieten. Es schlägt die Stunde des Wiegetritts. A Drraum! Jeder Einsatz an der Kurbel geht sofort ans Hinterrad und wird in Schub umgesetzt. Datt is wie wennse fliechs.
Was würde ich anders haben wollen?
Den Lenker hätte ich gerne einen Tick breiter, da ich an den anderen Rädern derzeit bei einer Breite von 780 mm angekommen bin. Das ist aber eine Frage der individuellen Ausstattung des Bikes und obliegt der Verantwortung des Käufers resp. Fahrers.
Die Versenkbarkeit der Sattelstütze ist noch ein Punkt. Da gilt es aber in Zusammenarbeit mit dem Hersteller zu klären, wie weit er denn die Stütze im Rahmen versenkt sehen möchte. Reicht es gerade so über den Knotenpunkt des Ober- und Sitzrohres hinaus? Selbst ich als alter Mann bin inzwischen bei einer Vario-Stütze angekommen und gerade bei dem häufig wechselnden Bergauf Bergab im Pfälzerwald macht so ein Teil Sinn. Wenn dann gleich die Ösen für die Zugverlegung montiert sind, freut das umso mehr. Lässt sich das machen? Das Format 27,2 mm wird am Markt bedient.
Fazit
Das Rad oder vielleicht besser der Rahmen sind nicht beliebig. Man wird Rahmen und Räder finden, die von den technischen Daten vielleicht alles genau so gut können. Man wird Räder und Rahmen finden, die billiger sind. Preiswerter sind sie nicht. Mit dem TANNENWALD Luchs 29-er wurde ein Rad von Enthusiasten für Enthusiasten gebaut, die die technischen Lösungen zu schätzen wissen und die Gefallen an einem schönen modernen Stahlrahmen finden. Ich mag es, wenn ich mit dem Erbauer am Küchentisch eine Stunde über das Rad und die Idee dahinter philosophieren kann. Wenn ich lese, dass die Rahmen in Kleinstserie in Karlsruhe vom Schweißen abgeholt werden, und dann das Rahmenfinish in akribischer Handarbeit auch noch optisch seine Vollendung findet, bin ich auch bereit mehr zu bezahlen.
Jenseits des hydrogeformten Einheitsbreis und weit weg der organischen Kohleformen wurde hier eine moderne Interpretation aus klassischem Columbusstahl geschaffen. Wir brauchen solche Projekte nicht nur, weil sie die Vielfalt erhalten. Wir brauchen sie, weil sie uns Raum für Individualität geben. Individualität, die nicht durch irgendwelche funktionalen Zugeständnisse erkauft wird, sondern die hochmodern daher kommt.
Zuletzt: Es fühlt sich einfach anders an. Nicht nur für die Hand, die über den Rahmen fährt. Für mich strahlt das Rad eine Wärme wieder, die ihm bei der Konstruktion und beim Bau mitgegeben wurde. Ich würde es haben wollen.
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