Letzes Jahr bin ich mit meinem Kumpel durch Italein gefahren, und wollte einach mal diese Erfahrung nun hier im Forum veröffentlichen. Ich weiÃ, ist ansrengend zu lesen, aber vielleicht kann es ja jemand als Tipp verwenden.
30.07.06. Pisa â Marina di Pisa / 15km Rad
Am Flughafen in Pisa angekommen, habe ich festgestellt, dass die Tüte mit den Pedalen, Werkzeug, Luftpumpe und Ersatzschläuchen nicht mehr in der Packtasche war. Die Pedalen müssen beim Flugtransport demontiert werden. Irgend wie muss diese Tüte im Frachtraum verloren gegangen sein. Da ich nun zwar mein Rad habe, aber keine Pedalen dran waren, sind wir halt vom Flughafen zu Fuà in die Stadt Pisa um uns den Schiefen Turm anzusehen. War nur ca. 30minuten zu Fuà entfernt. In Pisa sind wir dann auf die schlaue Idee gekommen, einfach eine Pedale von dem Rad meines Kumpels an meinem Rad zu schrauben, so dass jeder mit einer Pedale zum 15km entfernten Campingplatz zu fahren. Da wir ja Klickpedalen haben und es zum Campingplatz nur bergab ging, war das kein Problem. In âMarina di Pisaâ haben wir dann ein Radgeschäft gefunden, der am nächsten morgen aufgemacht hat. Da hab ich mir dann erst mal neue Pedalen und Ersatzschläuche gekauft. Der Campingplatz war an einer lauten Strandmeile wo überall OpenAir Discos direkt am Strand waren. Es sollte auch der teuerste Campingplatz der gesamten Tour werden. Pro Person, Fahrrad und Zelt 17Euro!
31.07.06 Marina di Pisa â Florenz / 85km Rad / 30km Zug
Am Montagmorgen ging die Italien Tour dann richtig los. Von Marina die Pisa sind wir nach Florenz gefahren. Ãberwiegend sind wir am Fluss lang gefahren, es ging aber auch über nicht allzusteile Hügel. 30km vor Florenz haben wir uns dann aber entschieden, den Rest nach Florenz mit dem Zug zu fahren, da es schon dunkel wurde. Am Bahnhof haben wir dann gemerkt, dass Zugfahren in Italien sensationell günstig ist. Für eine 30km Stecke haben wir gerade mal 2,70⬠pro Person bezahlt. Dafür fahren zumindest die Nahverkehrszüge so nach Gefühl. Die Fahrpläne sind in Italien ohne Bedeutung. Züge kommen zu Spät und am anderen Gelis an, ohne dass es angesagt oder angezeigt wird. Wenn man dann einen Bahnangestellten fragt, wo und wann der entsprechende Zug kommt, dann heiÃt es: âDas werden wir sehen, wenn der Zug hier rein fährt!â Im Vergleich zur Italienischen Bahn ist die Deutsche Bahn die pünktlichste und Sauberste Bahn der Welt. Wer einmal in Italien mit Nahverkehrszügen gefahren ist, wird sich nie wieder über die Unpünktlichkeit der deutschen Bahn beschweren.
In Florenz angekommen (es war schon dunkel) sind wir dann zum Campingplatz gefahren. Auf dem Weg dort hin mussten oder durften wir dann unseren ersten steilen Hügel bezwingen, da der Campingplatz auf ca. 500m Höhe lag, von wo aus man ganz Florenz sehen konnte. Wirklich sensationell! Mit 9,90⬠pro Person, Fahrrad und Zelt war der Campingplatz auch noch günstig, erst recht, wenn man die geile Lage (Viale Michelangelo) noch mit berücksichtigt. Duschen hat auch nichts extra gekostet, nur der Boden war recht hart und die kleinen Steine haben den Schlafkomfort nicht unbedingt erhöht. Nach dem Duschen und aufbauen der Zelte sind wir in ein Restaurant gegenüber der Campinganlage gegangen. Leider gab es auf Grund der recht späten Uhrzeit (23Uhr) nur noch Pizza. Alle Menschen mit denen wir bis jetzt in Italien in Kontakt getreten sind, waren sehr nett, höflich, herzlich und hilfsbereit, nur der Kellner in diesem Restaurant war es leider nicht. Die Pizza war aber lecker und natürlich haben wir nun auch die erste Flasche Wein getrunken. Am Campingplatz haben wir dann eine weitere Flasche Wein getrunken. In dieser herrlichen Atmosphäre mit den vielen jungen Menschen die dort den Abend genossen haben und den sensationellen Ausblick war der Abend einfach nur geil. Dann haben wir noch eine Gruppe aus Deutschland getroffen, die mit einem Mietwagen durch Italien gefahren sind. Mit denen haben wir dann den restlichen Abend verbracht und dann haben die uns noch mehr Wein ausgegeben. Nun waren wir recht angetrunken und ich ahnte, dass sich der ganze Weinkonsum am nächsten Tag rechen würde, da wir eine schwierige Bergetappe vor uns hatten. Meine Ahnung sollte sich bestätigt!
01.08.06 Florenz â Lago di Trasimeno / 48km Rad / 50km Zug
Als wir am nächsten Morgen von Florenz aus gestartet (vorher haben wir die Stadt Florenz mit dem Fahrrad aber ohne Gepäck erkundet) sind um den âLago di Trasimenoâ zu erreichen, haben uns die Berge ganz schön zu schaffen gemacht, da uns noch der Wein in den Beinen hing. Wir sind gerade mal 48km weit gekommen und sind dann die restlichen 50km zum âLago di Trasimenoâ mit dem Zug gefahren. Am Bahnhof habe ich dann zufällig ein Werkzeug- und Rasenmäherladen gefunden, die auch Spiritus verkaufen. Wir haben ja ein Campingkocher dabei, den wir aber noch nicht nutzen konnten, da wir im Flugzeug kein Spiritus mitnehmen konnten. Der Campingplatz am âLago di Trasimenoâ ist sehr schön am See gelegen und am nächsten morgen sind wir dann auch das erste mal schwimmen gewesen.
02.08.06 Lago di Trasimeno â Assisi / 81km Rad
Am nächsten Morgen also haben wir uns aufgemacht, um Perugia und Assisi zu erreichen. Diese verdammte Toskana und Umbrien Karte von âBikelineâ kann man vergessen. Irgendwie haben wie uns ständig verfahren und haben dadurch zwangsläufig abgekürzt. Bis nach Perugia mit der sensationellen schönen Altstadt (sehr skurril, es führt eine Rolltreppe in die Altstadt) sind wir einigermaÃen auf unserer Route geblieben, aber ab Perugia sind wir nach Assisi über eine recht stark befahrene StraÃe an den Bergen vorbei geführt worden, obwohl wir eigentlich über die Berge fahren wollten. Zwar wären die Berge anstrengender und länger gewesen, aber auch schöner. Als wir dann auf Assisi zugefahren sind und uns schon die beeindruckende Festung von Assisi aufgetan hat, fing es richtig heftig an zu Gewittern und zu Regnen, das war geil J Die Erfrischung hat uns ganz gut getan. Im strömenden Regen also sind wir rauf auf Assisi gestürmt. Assisi ist das beeindruckendste was ich bis jetzt gesehen habe. Es ist praktisch ein Dorf umgeben von einer Festung. Oberhalb von Assisi, so ca. auf 500m lag dann unser nächster Campingplatz. Vor dem Campingplatz hatten wir eines sehr schönen Ausblick auf die untergehende Sonne hinter Assisi.
03.08.06 Assisi â Terni / 108 km Rad
Am 03.08.06 sind wir dann gut gestärkt mit einem Nudelfrühstück auf unsere bisher schwerste Etappe mit einem unvorhergesehen Problem gestartet. Unser Ziel war eigentlich âLago di Bolsenaâ. Mit dem Fahrrad sollte es Richtung Narni (ca.100km) und den Rest zum âLago di Bolsenaâ (30km) mit dem Zug gehen.
Vom Campingplatz in Assisi ging es also los mit einer schönen Abfahrt über Serpentinen ca. 500hm bergab. Wir haben versucht, uns an die empfohlene Route von âBikeline Florenz Româ zu halten, jedoch sind wir schon in âFolignoâ falsch gefahren, da der Weg eigentlich nach âBewagnaâ führen sollte. In jedem Fall hatten wir von nun an entgültig die Schnauze voll von diesem komischen âBikeline-Atlasâ und haben uns nun selber eine Route mit Hilfe der âGeneralkarte Umbrien 1:200.000â zusammen gestellt. Wir haben einfach die grün untermalten StraÃen (Landschaftlich besonders sehenswert) Richtung Rom gewählt. Diese Route weicht zwar deutlich vom Bikeline-Atlas (damit haben wir uns ja ständig verfahren) ab, aber siehe da, die selbst zusammen gestellte Route über Foligno â Montefalco â Bastardo â Massa â Acquasparta â San Gemini und Terni war wenig mit Autos befahren und landschaftlich schön mit Serpentinen, die an Weinhänge lang führten. Die Serpentinen nach Montefalco waren zwar recht anstrengend, da es auf über 550m rauf ging, das ganze bei recht starkem Gegenwind und mit über 20kg Gepäck, aber es hat riesig spaà gemacht. Ãberall waren Weinhänge und Olivenhaine. Oben in Massa Martana haben wir dann eine Pause gemacht um dann weiter nach Terni zu fahren. In Terni angekommen kam dann unser unvorhergesehenes Problem. Wir wollten eigentlich von Terni aus mit dem Zug zum âLago di Bolsenaâ fahren. Der Weg von Terni zum Bahnhof war schon sehr chaotisch, viel Verkehr und mieserabele Ausschilderung. Am Bahnhof angekommen mussten wir dann feststellen, dass kein Zug mehr zum Lago di Bolsene mehr fährt, da es schon zu spät sei. 20:00Uhr! Wo sollten wir also schlafen? Weder in dem âBikeline Atlasâ war in der Gegend ein Campingplatz eingezeichnet, noch in der âGeneralkarteâ. Nun machten wir uns also Sorgen, wo wir die Nacht verbringen sollten. Auf gut Glück habe ich dann einen Taxifahrer gefragt, ob nicht doch in der Nähe ein Campingplatz ist und zu unserem erstaunen hat er gesagt, das in âMarmoreâ ein Campingplatz ist. Obwohl er gemerkt hat, dass mein italienisch nicht besonders gut ist, hat er sehr schnell geredet, ich habe aber trotzdem versucht, nach seiner Beschreibung zu fahren. Nach zwei Kreuzungen waren wir jedoch wieder völlig ratlos, wo wir lang fahren sollten, da der Campingplatz komischerweise nicht ausgeschildert war. Wir dachten sogar, dass der Taxifahrer uns verarscht hat.
Es wurde immer später und dunkler und wir hatten nur eine Portion Nudeln zum Frühstück und etwas später ein Croissant und ein Stück Pizza. Wir wurden immer müder, hungriger und genervter und noch immer kein Schlafplatz in Sicht. Wir haben nun eine Frau die im Kiosk arbeitet gefragt, wo es denn nun zum Campingplatz geht und die hat uns dann den Weg auch beschrieben, Aber wieder waren wir nach 2 weiteren Kreuzungen absolut rastlos. Plötzlich überholte und die Frau, die vorher noch im Kiosk war, mit dem Auto und hat gesagt, dass wir ihr folgen sollten. Dass nenne ich âitalienische Freundlichkeitâ J Nach ein paar hundert Metern waren wir dann am Fuà des Berges Richtung Marmore zum Campingplatz und die Frau im Auto hat gesagt, dass wir NUR NOCH den Berg hoch fahren müssen. Obwohl wir zu wenig gegessen haben, schon über 100km in den Beinen hatten, dass ganze über Berge und bei Gegenwind mit Gepäck, viel es uns recht leicht, den ca. 500m hohen Berg rauf zu fahren. Nach ein paar Serpentinen wurden wir dann mit einer schönen Aussicht auf die beleuchtete Stadt Terni belohnt. Nach etlichen weiteren Serpentinen, 7km und einer noch geileren Aussicht sind wir nun am Gipfel des Berges und damit am Campingplatz angekommen. Zu unserer Ãberraschung war es dann auch noch eines der schönsten Campingplätze an einem Wasserfall gelegen, und dass, obwohl der Campinglatz in keiner Karte eingezeichnet war und auch nicht ausgeschildert war.
Nach dieser 108km langen und schweren Etappe habe ich mir erst mal eine riesige Portion Nudeln gekocht und zwei groÃe Bier (2x 0,66 Liter) getrunken.
04.08.06 Terni â Rom / 40km Zug/ 40km Rad
Heute sind wir von Terni aus einfach nur den einen Tag zuvor erklommenen Berg wieder runter gefahren um uns in den Zug nach Rom zu setzten. In Rom angekommen, wollten wir mit dem Rad eine Sightseeing Tour machen. Den Plan haben wir aber wieder ganz schnell fallen lassen. In Rom waren wir mit dem Autoverkehr einfach überfordert. Wir haben ja schon die chaotischen Verkehrsverhältnisse in Italien kennen gelernt und konnten uns auch schnell anpassen - einfach fahren, im Notfall wird schon jemand bremsen â aber in Rom war das eine ganz andere Nummer. Die StraÃenverkehrsordnung scheint hier völlig auÃer Kraft gesetzt zu sein. Rote Ampeln werden zum Teil völlig ignoriert. Motorroller fahren grundsätzlich bei Rot, aber hier fahren auch die Autos über rot. Das war uns zu gefährlich. Also haben wir uns auf in Richtung Küste gemacht, um den nächsten Campingplatz zu erreichen. Laut unserer Karte führen von Rom aus nur groÃe, Autobahn ähnlich StraÃen zur Küste. Wir sind also auf einer dieser mehrspurigen StraÃe gefahren und das war die Hölle. Einen Radweg gab es nicht, aber das ist in Italien normal. Die Autos sind nur Zentimeter mit über 100 sachen an uns vorbeigefahren. Zudem war die StraÃe voller Schlaglöcher und es wurde schon dunkel. Das ganze war recht gefährlich und irgendwann hatten wir die Schnauze voll und sind an der nächsten Ausfahrt raus gefahren, in der Hoffnung, dass man die Küste doch irgendwie über NebenstraÃen erreichen kann. Plötzlich waren wir an einem Kreisel absolut ohne Beleuchtung, so dass man die eigene Hand vor Augen kaum gesehen hat. Die Autos sind wie die Verrückten in den Kreisel rein gefahren, ohne irgendeine Regel, aber es funktioniert, denn wie gesagt, im Notfall wird schon jemand bremsen. Trotz dieser dunklen StraÃe haben wir dort ein FuÃgängerin getroffen und haben sie gefragt, ob man irgendwie an die Küste kommt, ohne eine dieser rieseigen HauptstraÃe zu benutzen und dass wir so schnell wie möglich einen Campingplatz ansteuern wollen. Die meinte nur, dass wir besser auf die andere, also parallele HauptstraÃe fahren sollten. Warum, habe ich nicht verstanden. Wir haben also ihren Rat befolgt, und sind auf der ParallelstraÃe gefahren. Diese StraÃe war genau so stark befahren und auch in einem schlechten Zustand. Auch hier sind die Autos mit über 100 Sachen nu Zentimeter an uns vorbei gesaust. Wir haben Stoff gegeben, da wir auf der gefährlich StraÃe so schnell wie möglich den nächsten Campingplatz erreichen wollten. Plötzlich höre ich ein scheppern. Was ist passiert? Ich bin mit über 30kmh durch ein Schlagloch gefahren, und dabei ist mir die vordere rechte Packtasche abgeflogen, was ich im ersten Moment nicht realisiert habe. Simon, der 20m vor mir gefahren ist, dachte schon, das ich überfahren worden bin. Zum Glück bin ich aber nicht mal gestürzt. Nun musst ich aber die Packtasche suchen. Da ich es nicht gleich realisiert habe, bin ich ja nochein Stück weiter gefahren. AuÃerdem war es ja dunkel. Aber ca. 100m zurück habe ich dann die Tasche am StraÃenrand in den Büschen gefunden.
Nach weitern 2 Kilometern und noch ca. 10km vor der Küste waren wir plötzlich an einem Campingplatz, der nicht in unserer Karte eingezeichnet war. Nun wussten wir auch, warum uns die FuÃgängerin diese StraÃe empfohlen hat. Geschockt von den wahnsinnigen StraÃen haben wir auf dem Campingplatz in Axa erst mal einige Grappa getrunken.
Der Grund, warum der Campingplatz nicht eingezeichnet war ist ganz einfach, Der Campingplatz ist ganz neu mir den besten sanitären Einrichtung, die wir bis jetzt hatte. Zum Teil war die Sanitäranlage aus Marmor, sehr edel. Dabei war der Campingplatz mit 11 Euro nichtmal zu teuer. Dann haben wir auf dem Campingplatz noch sehr nette Neuseeländer getroffen, die mit einem alten, riesigen Bus quer durch Europa fahren. Die haben uns noch ein paar Heiniken Bier ausgegeben.
05.08.06 Rom â Lido di Gigli / 50km Rad
Vom schönen Campingplatz in Axa bei Rom haben wir uns nun aufgemacht, um endlich die Küste und damit das Mittelmeer zu erreichen. Nach ca. 20km waren wir nun endlich am schönen Mittelmeer und haben uns dort erstmal am Strand gepackt und sind schwimmen gegangen.
Eigentlich wollten wir heute deutlich weiter fahren, aber nach 50km haben wir uns entschlossen, den nächsten Campingplatz anzusteuern, um den Rest des Tages, am Stand zu bleiben. Kurz vor dem Campingplatz haben wir dann das erste mal andere Radtouristen getroffen. Ein schweizer Pärchen die genauso wie wir mit viel Gepäck unterwegs waren
06.08.06 Lido di Gigli- Formia / 115km Rad
Die heutige 115km lange Etappe war recht langweilig. Zunächst gab es keine Steigungen, aber die Landschaft wer wenigstens rech schön. Die StraÃe war wenig befahren und von viel Natur umgeben. Auch das schweizer Pärchen haben wir unterwegs wieder getroffen. Das ist der zweite Tag hintereinander, dass wir die überholt habe. Die haben ebenfalls Kalabrien als Ziel.
Ab Speralonge wurde es endlich wieder hügelig und es ging auf 400m rauf. Gegen 21Uhr haben wir in Formia ein Minimarkt aufgesucht, haben dort Tomaten und Büffelmozzarella gekauft und haben dann an dem danebenliegenden Campinglpatz unsere Zelte aufgeschlagen. Natürlich haben wir auch hier wieder ein paar leckere italienische Bier getrunken.
07.08.06 Formia â Pompei / 148 km Rad
Dies sollte unsere anfangs hässlichste, später spektakulärste und längste Etappe werden.
In Formia gestärkt ging es weiter an der Küste entlang. Es war Flach und nicht gerade schön. Irgendwann wurde die StraÃe direkt an der Küste zum Ghetto-Gebiet. Die StraÃe war sehr breit und in der Mitte waren sehr hohe Laternen, so dass man am Horizont gesehen hat, dass die StraÃe noch sehr, sehr lang ist. Hier in diesem Ghetto-Gebiet war die StraÃe und auch der Gehweg so dermaÃen zugemüllt, dass man vor lauter Müll kaum den Asphalt gesehen hat. Die Italiener haben trotz ihrer sensationellen Natur und Landschaft leider kein besonderes Umweltbewusstsein, aber hier war da extrem. Am StraÃenrand standen bei 40Grad Hitze lauter schwarze und Asiatisch Nutten. Einheimisch hat man auf einer Länge von 40knm nicht gesehen. Kurz vor Neapel war dann der Spuk endlich vorbei.
Kurz vor Neapel haben wir dann auch witzigerweise am dritten Tag hintereinander die schweizer Radtouristen überholt. Scheinbar überholen die uns immer, wenn wir auf dem Campingplatz sind. Offenbar wählen die immer einen ein oder zwei später folgenden Campingplatz.
In Neapel haben wir an der schönen Küste eine Pause gemacht und haben auf der Promenade was gegessen. Dann sind wir weiter am Vesuv vorbei Richtung Pompeji gefahren. Dabei sind wir durch die extrem lebhaften engen neapolitanischen Gassen gefahren. Die Jugendlichen hingen in den Gassen rum oder sind die Gassen mir ihren Motorrollern rauf und runter gefahren. Plötzlich spürte ich einen Schubs! Ein Motorroller hat mich überholt und offenbar hat mich einer auf dem Motorroller angeschubst. Beim Ãberholen hat mich der Motorrollerfahren angegrinst. Ich weià nicht ob er mich ärgern wollte oder ob er mir helfen wollte. Es ging gerade Bergauf und mit dem ganzen Gepäck dachte er vielleicht, dass er mir ein Schubs nach vorne geben sollte, damit ich leichtrer Bergauf komme. Da der Schubs direkt nach vorne und nicht zur Seite kam, habe ich das auch als Hilfe empfunden. Simon, der hinter mir fuhr, hat gesehen, dass der jugendliche Motorrollerfahrer mit dem Fuà an meinem Gepäckträger gestoÃen hat. Aber es ist ja nichts passieert.
Mehr Sorgen als die Jugendgangs haben mir die wilden Hunde gemacht, die dort irgendwo in den Zahlreichen Müllhaufen wohnen. An jeder Ecke kam ein Hund aus eine Kiste rausgesprungen und hat uns angebellt. Einer hat uns dann gejagt. Man glaubt nicht, wie schnell man trotz fast 30kg Gepäck beschleunigen kann, um nicht vom Hund erwischt zu werden. Erst hat der Hund Simon gejagt. Simon fuhr vor mir und der Hund hat dann von ihm abgelassen und ist hinter mir her. Ich spürte schon seine kalte Schnauze an meinem Schienbein, gebissen hat der Hund aber nicht. Nach dem ich aufgehört habe zu treten, damit nicht sein Jagdinstinkt weiter geweckt wird, hat der Hund nach einigern Metern dann auch von mir abgelassen.
Nach dieser Etappe war ich so richtig froh, den Campingplatz in Pompeji erreicht zu haben.
30.07.06. Pisa â Marina di Pisa / 15km Rad
Am Flughafen in Pisa angekommen, habe ich festgestellt, dass die Tüte mit den Pedalen, Werkzeug, Luftpumpe und Ersatzschläuchen nicht mehr in der Packtasche war. Die Pedalen müssen beim Flugtransport demontiert werden. Irgend wie muss diese Tüte im Frachtraum verloren gegangen sein. Da ich nun zwar mein Rad habe, aber keine Pedalen dran waren, sind wir halt vom Flughafen zu Fuà in die Stadt Pisa um uns den Schiefen Turm anzusehen. War nur ca. 30minuten zu Fuà entfernt. In Pisa sind wir dann auf die schlaue Idee gekommen, einfach eine Pedale von dem Rad meines Kumpels an meinem Rad zu schrauben, so dass jeder mit einer Pedale zum 15km entfernten Campingplatz zu fahren. Da wir ja Klickpedalen haben und es zum Campingplatz nur bergab ging, war das kein Problem. In âMarina di Pisaâ haben wir dann ein Radgeschäft gefunden, der am nächsten morgen aufgemacht hat. Da hab ich mir dann erst mal neue Pedalen und Ersatzschläuche gekauft. Der Campingplatz war an einer lauten Strandmeile wo überall OpenAir Discos direkt am Strand waren. Es sollte auch der teuerste Campingplatz der gesamten Tour werden. Pro Person, Fahrrad und Zelt 17Euro!
31.07.06 Marina di Pisa â Florenz / 85km Rad / 30km Zug
Am Montagmorgen ging die Italien Tour dann richtig los. Von Marina die Pisa sind wir nach Florenz gefahren. Ãberwiegend sind wir am Fluss lang gefahren, es ging aber auch über nicht allzusteile Hügel. 30km vor Florenz haben wir uns dann aber entschieden, den Rest nach Florenz mit dem Zug zu fahren, da es schon dunkel wurde. Am Bahnhof haben wir dann gemerkt, dass Zugfahren in Italien sensationell günstig ist. Für eine 30km Stecke haben wir gerade mal 2,70⬠pro Person bezahlt. Dafür fahren zumindest die Nahverkehrszüge so nach Gefühl. Die Fahrpläne sind in Italien ohne Bedeutung. Züge kommen zu Spät und am anderen Gelis an, ohne dass es angesagt oder angezeigt wird. Wenn man dann einen Bahnangestellten fragt, wo und wann der entsprechende Zug kommt, dann heiÃt es: âDas werden wir sehen, wenn der Zug hier rein fährt!â Im Vergleich zur Italienischen Bahn ist die Deutsche Bahn die pünktlichste und Sauberste Bahn der Welt. Wer einmal in Italien mit Nahverkehrszügen gefahren ist, wird sich nie wieder über die Unpünktlichkeit der deutschen Bahn beschweren.
In Florenz angekommen (es war schon dunkel) sind wir dann zum Campingplatz gefahren. Auf dem Weg dort hin mussten oder durften wir dann unseren ersten steilen Hügel bezwingen, da der Campingplatz auf ca. 500m Höhe lag, von wo aus man ganz Florenz sehen konnte. Wirklich sensationell! Mit 9,90⬠pro Person, Fahrrad und Zelt war der Campingplatz auch noch günstig, erst recht, wenn man die geile Lage (Viale Michelangelo) noch mit berücksichtigt. Duschen hat auch nichts extra gekostet, nur der Boden war recht hart und die kleinen Steine haben den Schlafkomfort nicht unbedingt erhöht. Nach dem Duschen und aufbauen der Zelte sind wir in ein Restaurant gegenüber der Campinganlage gegangen. Leider gab es auf Grund der recht späten Uhrzeit (23Uhr) nur noch Pizza. Alle Menschen mit denen wir bis jetzt in Italien in Kontakt getreten sind, waren sehr nett, höflich, herzlich und hilfsbereit, nur der Kellner in diesem Restaurant war es leider nicht. Die Pizza war aber lecker und natürlich haben wir nun auch die erste Flasche Wein getrunken. Am Campingplatz haben wir dann eine weitere Flasche Wein getrunken. In dieser herrlichen Atmosphäre mit den vielen jungen Menschen die dort den Abend genossen haben und den sensationellen Ausblick war der Abend einfach nur geil. Dann haben wir noch eine Gruppe aus Deutschland getroffen, die mit einem Mietwagen durch Italien gefahren sind. Mit denen haben wir dann den restlichen Abend verbracht und dann haben die uns noch mehr Wein ausgegeben. Nun waren wir recht angetrunken und ich ahnte, dass sich der ganze Weinkonsum am nächsten Tag rechen würde, da wir eine schwierige Bergetappe vor uns hatten. Meine Ahnung sollte sich bestätigt!
01.08.06 Florenz â Lago di Trasimeno / 48km Rad / 50km Zug
Als wir am nächsten Morgen von Florenz aus gestartet (vorher haben wir die Stadt Florenz mit dem Fahrrad aber ohne Gepäck erkundet) sind um den âLago di Trasimenoâ zu erreichen, haben uns die Berge ganz schön zu schaffen gemacht, da uns noch der Wein in den Beinen hing. Wir sind gerade mal 48km weit gekommen und sind dann die restlichen 50km zum âLago di Trasimenoâ mit dem Zug gefahren. Am Bahnhof habe ich dann zufällig ein Werkzeug- und Rasenmäherladen gefunden, die auch Spiritus verkaufen. Wir haben ja ein Campingkocher dabei, den wir aber noch nicht nutzen konnten, da wir im Flugzeug kein Spiritus mitnehmen konnten. Der Campingplatz am âLago di Trasimenoâ ist sehr schön am See gelegen und am nächsten morgen sind wir dann auch das erste mal schwimmen gewesen.
02.08.06 Lago di Trasimeno â Assisi / 81km Rad
Am nächsten Morgen also haben wir uns aufgemacht, um Perugia und Assisi zu erreichen. Diese verdammte Toskana und Umbrien Karte von âBikelineâ kann man vergessen. Irgendwie haben wie uns ständig verfahren und haben dadurch zwangsläufig abgekürzt. Bis nach Perugia mit der sensationellen schönen Altstadt (sehr skurril, es führt eine Rolltreppe in die Altstadt) sind wir einigermaÃen auf unserer Route geblieben, aber ab Perugia sind wir nach Assisi über eine recht stark befahrene StraÃe an den Bergen vorbei geführt worden, obwohl wir eigentlich über die Berge fahren wollten. Zwar wären die Berge anstrengender und länger gewesen, aber auch schöner. Als wir dann auf Assisi zugefahren sind und uns schon die beeindruckende Festung von Assisi aufgetan hat, fing es richtig heftig an zu Gewittern und zu Regnen, das war geil J Die Erfrischung hat uns ganz gut getan. Im strömenden Regen also sind wir rauf auf Assisi gestürmt. Assisi ist das beeindruckendste was ich bis jetzt gesehen habe. Es ist praktisch ein Dorf umgeben von einer Festung. Oberhalb von Assisi, so ca. auf 500m lag dann unser nächster Campingplatz. Vor dem Campingplatz hatten wir eines sehr schönen Ausblick auf die untergehende Sonne hinter Assisi.
03.08.06 Assisi â Terni / 108 km Rad
Am 03.08.06 sind wir dann gut gestärkt mit einem Nudelfrühstück auf unsere bisher schwerste Etappe mit einem unvorhergesehen Problem gestartet. Unser Ziel war eigentlich âLago di Bolsenaâ. Mit dem Fahrrad sollte es Richtung Narni (ca.100km) und den Rest zum âLago di Bolsenaâ (30km) mit dem Zug gehen.
Vom Campingplatz in Assisi ging es also los mit einer schönen Abfahrt über Serpentinen ca. 500hm bergab. Wir haben versucht, uns an die empfohlene Route von âBikeline Florenz Româ zu halten, jedoch sind wir schon in âFolignoâ falsch gefahren, da der Weg eigentlich nach âBewagnaâ führen sollte. In jedem Fall hatten wir von nun an entgültig die Schnauze voll von diesem komischen âBikeline-Atlasâ und haben uns nun selber eine Route mit Hilfe der âGeneralkarte Umbrien 1:200.000â zusammen gestellt. Wir haben einfach die grün untermalten StraÃen (Landschaftlich besonders sehenswert) Richtung Rom gewählt. Diese Route weicht zwar deutlich vom Bikeline-Atlas (damit haben wir uns ja ständig verfahren) ab, aber siehe da, die selbst zusammen gestellte Route über Foligno â Montefalco â Bastardo â Massa â Acquasparta â San Gemini und Terni war wenig mit Autos befahren und landschaftlich schön mit Serpentinen, die an Weinhänge lang führten. Die Serpentinen nach Montefalco waren zwar recht anstrengend, da es auf über 550m rauf ging, das ganze bei recht starkem Gegenwind und mit über 20kg Gepäck, aber es hat riesig spaà gemacht. Ãberall waren Weinhänge und Olivenhaine. Oben in Massa Martana haben wir dann eine Pause gemacht um dann weiter nach Terni zu fahren. In Terni angekommen kam dann unser unvorhergesehenes Problem. Wir wollten eigentlich von Terni aus mit dem Zug zum âLago di Bolsenaâ fahren. Der Weg von Terni zum Bahnhof war schon sehr chaotisch, viel Verkehr und mieserabele Ausschilderung. Am Bahnhof angekommen mussten wir dann feststellen, dass kein Zug mehr zum Lago di Bolsene mehr fährt, da es schon zu spät sei. 20:00Uhr! Wo sollten wir also schlafen? Weder in dem âBikeline Atlasâ war in der Gegend ein Campingplatz eingezeichnet, noch in der âGeneralkarteâ. Nun machten wir uns also Sorgen, wo wir die Nacht verbringen sollten. Auf gut Glück habe ich dann einen Taxifahrer gefragt, ob nicht doch in der Nähe ein Campingplatz ist und zu unserem erstaunen hat er gesagt, das in âMarmoreâ ein Campingplatz ist. Obwohl er gemerkt hat, dass mein italienisch nicht besonders gut ist, hat er sehr schnell geredet, ich habe aber trotzdem versucht, nach seiner Beschreibung zu fahren. Nach zwei Kreuzungen waren wir jedoch wieder völlig ratlos, wo wir lang fahren sollten, da der Campingplatz komischerweise nicht ausgeschildert war. Wir dachten sogar, dass der Taxifahrer uns verarscht hat.
Es wurde immer später und dunkler und wir hatten nur eine Portion Nudeln zum Frühstück und etwas später ein Croissant und ein Stück Pizza. Wir wurden immer müder, hungriger und genervter und noch immer kein Schlafplatz in Sicht. Wir haben nun eine Frau die im Kiosk arbeitet gefragt, wo es denn nun zum Campingplatz geht und die hat uns dann den Weg auch beschrieben, Aber wieder waren wir nach 2 weiteren Kreuzungen absolut rastlos. Plötzlich überholte und die Frau, die vorher noch im Kiosk war, mit dem Auto und hat gesagt, dass wir ihr folgen sollten. Dass nenne ich âitalienische Freundlichkeitâ J Nach ein paar hundert Metern waren wir dann am Fuà des Berges Richtung Marmore zum Campingplatz und die Frau im Auto hat gesagt, dass wir NUR NOCH den Berg hoch fahren müssen. Obwohl wir zu wenig gegessen haben, schon über 100km in den Beinen hatten, dass ganze über Berge und bei Gegenwind mit Gepäck, viel es uns recht leicht, den ca. 500m hohen Berg rauf zu fahren. Nach ein paar Serpentinen wurden wir dann mit einer schönen Aussicht auf die beleuchtete Stadt Terni belohnt. Nach etlichen weiteren Serpentinen, 7km und einer noch geileren Aussicht sind wir nun am Gipfel des Berges und damit am Campingplatz angekommen. Zu unserer Ãberraschung war es dann auch noch eines der schönsten Campingplätze an einem Wasserfall gelegen, und dass, obwohl der Campinglatz in keiner Karte eingezeichnet war und auch nicht ausgeschildert war.
Nach dieser 108km langen und schweren Etappe habe ich mir erst mal eine riesige Portion Nudeln gekocht und zwei groÃe Bier (2x 0,66 Liter) getrunken.
04.08.06 Terni â Rom / 40km Zug/ 40km Rad
Heute sind wir von Terni aus einfach nur den einen Tag zuvor erklommenen Berg wieder runter gefahren um uns in den Zug nach Rom zu setzten. In Rom angekommen, wollten wir mit dem Rad eine Sightseeing Tour machen. Den Plan haben wir aber wieder ganz schnell fallen lassen. In Rom waren wir mit dem Autoverkehr einfach überfordert. Wir haben ja schon die chaotischen Verkehrsverhältnisse in Italien kennen gelernt und konnten uns auch schnell anpassen - einfach fahren, im Notfall wird schon jemand bremsen â aber in Rom war das eine ganz andere Nummer. Die StraÃenverkehrsordnung scheint hier völlig auÃer Kraft gesetzt zu sein. Rote Ampeln werden zum Teil völlig ignoriert. Motorroller fahren grundsätzlich bei Rot, aber hier fahren auch die Autos über rot. Das war uns zu gefährlich. Also haben wir uns auf in Richtung Küste gemacht, um den nächsten Campingplatz zu erreichen. Laut unserer Karte führen von Rom aus nur groÃe, Autobahn ähnlich StraÃen zur Küste. Wir sind also auf einer dieser mehrspurigen StraÃe gefahren und das war die Hölle. Einen Radweg gab es nicht, aber das ist in Italien normal. Die Autos sind nur Zentimeter mit über 100 sachen an uns vorbeigefahren. Zudem war die StraÃe voller Schlaglöcher und es wurde schon dunkel. Das ganze war recht gefährlich und irgendwann hatten wir die Schnauze voll und sind an der nächsten Ausfahrt raus gefahren, in der Hoffnung, dass man die Küste doch irgendwie über NebenstraÃen erreichen kann. Plötzlich waren wir an einem Kreisel absolut ohne Beleuchtung, so dass man die eigene Hand vor Augen kaum gesehen hat. Die Autos sind wie die Verrückten in den Kreisel rein gefahren, ohne irgendeine Regel, aber es funktioniert, denn wie gesagt, im Notfall wird schon jemand bremsen. Trotz dieser dunklen StraÃe haben wir dort ein FuÃgängerin getroffen und haben sie gefragt, ob man irgendwie an die Küste kommt, ohne eine dieser rieseigen HauptstraÃe zu benutzen und dass wir so schnell wie möglich einen Campingplatz ansteuern wollen. Die meinte nur, dass wir besser auf die andere, also parallele HauptstraÃe fahren sollten. Warum, habe ich nicht verstanden. Wir haben also ihren Rat befolgt, und sind auf der ParallelstraÃe gefahren. Diese StraÃe war genau so stark befahren und auch in einem schlechten Zustand. Auch hier sind die Autos mit über 100 Sachen nu Zentimeter an uns vorbei gesaust. Wir haben Stoff gegeben, da wir auf der gefährlich StraÃe so schnell wie möglich den nächsten Campingplatz erreichen wollten. Plötzlich höre ich ein scheppern. Was ist passiert? Ich bin mit über 30kmh durch ein Schlagloch gefahren, und dabei ist mir die vordere rechte Packtasche abgeflogen, was ich im ersten Moment nicht realisiert habe. Simon, der 20m vor mir gefahren ist, dachte schon, das ich überfahren worden bin. Zum Glück bin ich aber nicht mal gestürzt. Nun musst ich aber die Packtasche suchen. Da ich es nicht gleich realisiert habe, bin ich ja nochein Stück weiter gefahren. AuÃerdem war es ja dunkel. Aber ca. 100m zurück habe ich dann die Tasche am StraÃenrand in den Büschen gefunden.
Nach weitern 2 Kilometern und noch ca. 10km vor der Küste waren wir plötzlich an einem Campingplatz, der nicht in unserer Karte eingezeichnet war. Nun wussten wir auch, warum uns die FuÃgängerin diese StraÃe empfohlen hat. Geschockt von den wahnsinnigen StraÃen haben wir auf dem Campingplatz in Axa erst mal einige Grappa getrunken.
Der Grund, warum der Campingplatz nicht eingezeichnet war ist ganz einfach, Der Campingplatz ist ganz neu mir den besten sanitären Einrichtung, die wir bis jetzt hatte. Zum Teil war die Sanitäranlage aus Marmor, sehr edel. Dabei war der Campingplatz mit 11 Euro nichtmal zu teuer. Dann haben wir auf dem Campingplatz noch sehr nette Neuseeländer getroffen, die mit einem alten, riesigen Bus quer durch Europa fahren. Die haben uns noch ein paar Heiniken Bier ausgegeben.
05.08.06 Rom â Lido di Gigli / 50km Rad
Vom schönen Campingplatz in Axa bei Rom haben wir uns nun aufgemacht, um endlich die Küste und damit das Mittelmeer zu erreichen. Nach ca. 20km waren wir nun endlich am schönen Mittelmeer und haben uns dort erstmal am Strand gepackt und sind schwimmen gegangen.
Eigentlich wollten wir heute deutlich weiter fahren, aber nach 50km haben wir uns entschlossen, den nächsten Campingplatz anzusteuern, um den Rest des Tages, am Stand zu bleiben. Kurz vor dem Campingplatz haben wir dann das erste mal andere Radtouristen getroffen. Ein schweizer Pärchen die genauso wie wir mit viel Gepäck unterwegs waren
06.08.06 Lido di Gigli- Formia / 115km Rad
Die heutige 115km lange Etappe war recht langweilig. Zunächst gab es keine Steigungen, aber die Landschaft wer wenigstens rech schön. Die StraÃe war wenig befahren und von viel Natur umgeben. Auch das schweizer Pärchen haben wir unterwegs wieder getroffen. Das ist der zweite Tag hintereinander, dass wir die überholt habe. Die haben ebenfalls Kalabrien als Ziel.
Ab Speralonge wurde es endlich wieder hügelig und es ging auf 400m rauf. Gegen 21Uhr haben wir in Formia ein Minimarkt aufgesucht, haben dort Tomaten und Büffelmozzarella gekauft und haben dann an dem danebenliegenden Campinglpatz unsere Zelte aufgeschlagen. Natürlich haben wir auch hier wieder ein paar leckere italienische Bier getrunken.
07.08.06 Formia â Pompei / 148 km Rad
Dies sollte unsere anfangs hässlichste, später spektakulärste und längste Etappe werden.
In Formia gestärkt ging es weiter an der Küste entlang. Es war Flach und nicht gerade schön. Irgendwann wurde die StraÃe direkt an der Küste zum Ghetto-Gebiet. Die StraÃe war sehr breit und in der Mitte waren sehr hohe Laternen, so dass man am Horizont gesehen hat, dass die StraÃe noch sehr, sehr lang ist. Hier in diesem Ghetto-Gebiet war die StraÃe und auch der Gehweg so dermaÃen zugemüllt, dass man vor lauter Müll kaum den Asphalt gesehen hat. Die Italiener haben trotz ihrer sensationellen Natur und Landschaft leider kein besonderes Umweltbewusstsein, aber hier war da extrem. Am StraÃenrand standen bei 40Grad Hitze lauter schwarze und Asiatisch Nutten. Einheimisch hat man auf einer Länge von 40knm nicht gesehen. Kurz vor Neapel war dann der Spuk endlich vorbei.
Kurz vor Neapel haben wir dann auch witzigerweise am dritten Tag hintereinander die schweizer Radtouristen überholt. Scheinbar überholen die uns immer, wenn wir auf dem Campingplatz sind. Offenbar wählen die immer einen ein oder zwei später folgenden Campingplatz.
In Neapel haben wir an der schönen Küste eine Pause gemacht und haben auf der Promenade was gegessen. Dann sind wir weiter am Vesuv vorbei Richtung Pompeji gefahren. Dabei sind wir durch die extrem lebhaften engen neapolitanischen Gassen gefahren. Die Jugendlichen hingen in den Gassen rum oder sind die Gassen mir ihren Motorrollern rauf und runter gefahren. Plötzlich spürte ich einen Schubs! Ein Motorroller hat mich überholt und offenbar hat mich einer auf dem Motorroller angeschubst. Beim Ãberholen hat mich der Motorrollerfahren angegrinst. Ich weià nicht ob er mich ärgern wollte oder ob er mir helfen wollte. Es ging gerade Bergauf und mit dem ganzen Gepäck dachte er vielleicht, dass er mir ein Schubs nach vorne geben sollte, damit ich leichtrer Bergauf komme. Da der Schubs direkt nach vorne und nicht zur Seite kam, habe ich das auch als Hilfe empfunden. Simon, der hinter mir fuhr, hat gesehen, dass der jugendliche Motorrollerfahrer mit dem Fuà an meinem Gepäckträger gestoÃen hat. Aber es ist ja nichts passieert.
Mehr Sorgen als die Jugendgangs haben mir die wilden Hunde gemacht, die dort irgendwo in den Zahlreichen Müllhaufen wohnen. An jeder Ecke kam ein Hund aus eine Kiste rausgesprungen und hat uns angebellt. Einer hat uns dann gejagt. Man glaubt nicht, wie schnell man trotz fast 30kg Gepäck beschleunigen kann, um nicht vom Hund erwischt zu werden. Erst hat der Hund Simon gejagt. Simon fuhr vor mir und der Hund hat dann von ihm abgelassen und ist hinter mir her. Ich spürte schon seine kalte Schnauze an meinem Schienbein, gebissen hat der Hund aber nicht. Nach dem ich aufgehört habe zu treten, damit nicht sein Jagdinstinkt weiter geweckt wird, hat der Hund nach einigern Metern dann auch von mir abgelassen.
Nach dieser Etappe war ich so richtig froh, den Campingplatz in Pompeji erreicht zu haben.