„Welchen Sturz möchtest du definitiv nie mehr wiederholen“
Auf diese Frage hätte ich eigentlich nur eine Antwort. „Keinen“
Wenn ich jedoch aus all meinen Stürzen einen Favorit wählen müsste, wäre dies definitiv der Peinlichste.
Bei einer Feierabendrunde im letzten Sommer habe ich mich entschlossen einen neuen Trail, nach einem guten Tip meines Kollegen, zu suchen und auszuprobieren. Auf der Suche nach dem Einstieg in den empfohlenen neuen Trail fuhr ich im Schritttempo, man will ja den Einstieg nicht verpassen, auf einem gut befestigten Forstweg. Da, ein kleiner Schleichweg. Ist dies nun der viel gelobte Trail oder nur ein Wildpfad. Naja schauen wir es uns mal genauer an, heisst abbremsen, stillstehen, ausklicken, absteigen, anschauen, entscheiden und weiterfahren.
Jedoch scheiterte mein Plan bereits beim vierten Punkt. Beim Absteigen meinte mein Untersatz , frei nach dem Motto es geht immer dahin wo man schaut (lernt man in jedem Fahrtechnikkurs), nach rechts zu kippen anstatt nach links wo bereits mein ausgeklickter Fuss darauf wartete festen Untergrund zu spüren. Tja, rechts war daher auch noch sauber eingeklickt und bevor ich noch reagieren konnte ging es auch schon Richtung Boden. Erschwerend kam hinzu dass ich mich, aufgrund meiner Suche nach dem heiligen Trail, näher an der Böschung befand als ich wollte. Die ich dann auch mit vollem Elan in Angriff nahm. Die meiste Energie federte ich erfolgreich mit meinem rechten Arm ab. Jedoch beim Versuch wieder aufzustehen merkte ich, dass ich mich nicht mehr auf den Arm stützen und aufrichten konnte. Besser gesagt die ganze Hand war nicht mehr gestützt sondern hing nur noch irgendwie rum. Da lag ich nun rücklings in der Böschung mit dem Kopf talwärts. Brauchte eine ganze Weile um ans Händy zu kommen (war im Rucksack) um Hilfe zu rufen und mich aus der misslichen Lage zu befreien. Das Resultat nach der geglückten Rettung inklusive Spitalaufenthalt war ein gebrochener Unterarm und diverse Prellungen. Dies mitten in der Saison, was damit gleichzeitig das Ende meiner Saison war.
Da sieht man, der Sturz muss nicht immer mit Mach1 stattfinden um einen möglichst grossen Schaden daraus zu ziehen. Von daher definitiv einer meiner „Lieblingsstürze“ auf den ich gerne verzichtet hätte.