Servus!
Ich bin zwar eher halb so alt wie Du (22), aber was Selbstdisziplin und Motivation is, kann ich Dir scho verklickern. Schon allein deshalb, weil ich jahrelang alleine am Start war und mich immer alleine aufraffen musste.
Was soll ich sagen?
Ich denke, das Essentielle is doch, das man nach ner Tour gückshormonüberströmt in den Sessel fällt und sich so gut fühlt, das man noch Stunden danach davon zehren kann. In Kombination mit einer angenehmen Müdigkeit und Erschöpftheit is das ein Feeling, das ich echt genießen kann. Alleine Dieses zu erreichen, sollte genug Motivation sein.
Nächster wichtiger Faktor: biken is einfach mit Kumpels am besten, besonders, wenn einer dabei is, der minimal schneller is und einen dadurch permanent in den Arsch tritt, bzw. zieht und Dich so kickt, Deine Reserven zu aktivieren. Vielleicht fehlt Dir nur die mentale Stärke, Dich selbst zu fordern.
Ich stelle öfter fest, dass unsere Spass-Gesellschaft Worte wie Training, Schmerz, Härte und Zähigkeit vermissen lässt und stattdessen Weicheifloskeln wie Wellness, Fitness und Erholung in Verbinung mit Sport propagiert. Training muss auch mal weh tun!!
(Bevor man echt Spass im Gelände hat, is doch eine Grundkondition hilfreich, die Du auch mit Sicherheit hast. Ich mein, 3000-4000km im Jahr is net wenig, oder?!! Daher, wenn mal annimmt, das Du oberngenannte mentale Barriere überwunden hast, sind wenige Tricks und Feinheiten nötig, um aus Deinen Grundlagen das Maximum herauszuholen. Diese würd ich mir aus einem guten Buch oder von einem erfahrenen Rennfahrer holen.)
Da ich aber aus Deinem Thread vernehme, das Du eher an mentaler "Schwäche" leidest, sind Trainingstipps wohl weniger das, was Du hören willst.
Ein Punkt fällt mir noch ein!
Mir fällt es leichter, konsequent zu trainineren, wenn im Lauf eines Jahres ein fester Termin ansteht (z.B. Alpenüberquerung, Marathon etc.) Nimm Dir doch mal was Größeres vor und arbeite gezielt darauf hin.
Hast Du noch was von Fahrtechnik- Defiziten durchklingen lassen!?
Such Dir nen fahrtechnisch fitten Kumpel, quetsch ihn aus. Kleine, aber wichtige Details bringen einen fahrtechnisch sehr viel weiter, als man denkt!!
Die meisten Leute denken, z.B. balancieren an der Ampel oder Wheelie fahren is nur Show, stimmt zwar zum Teil, hilft aber enorm, das zu bekommen, was ich bike-Kontrolle nenne. Das Ziel muss sein, eins zu werden mit dem Bike, d.h. alles, was Du machen willst, setzt Du quasi gleichzeitg mit dem Bike um, da is kein großer Denkprozess mehr nötig, man handelt intuitiv richtig.
Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.
Falls jemand meint, er müsste meine Antwort als Klugschei$erei abtun, der kann mich mal, ich wollte nur helfen...
Happy Trails