Kaufberatung: Enduro oder Trail Bike?

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Hey Leute!

Ich bin 1.80 groß und grob 75kg schwer. Ich habe jetzt die letzten 3 Jahre intensiv auf meinem Grand Canyon AL 6.0 verbracht, ein Bike, dass mir sehr treu war. Doch mit den zunehmend schwierigen Herausforderungen wird es auch Zeit für ein dementsprechendes Bike.

Zu meinen Fahrverhalten: Ich liebe technisch anspruchsvolle Trails, ich denke mein Hardtail habe ich bis ans Limit ausgereizt. Ich lande ab und zu auf Trails auf denen sonst nur Leute mit Fullys antanzen was mich oft ins grübeln bringt. Ich würde die üblichen Segmente die ich fahre zwischen S2 und S3 einstufen. Mir machts auch mal Spaß im Matsch herumzurutschen, macht das ganze nochmal extra anspruchsvoll.
Je sicherer ich mit auf einem Trail fühle, umso mehr finde ich auch den Spaß daran auf selbigem zu racen. Ich würde dennoch sagen, dass technischer Anspruch bei mir an erster Stelle steht. Wenns um Absprünge geht ist wohl 1 Meter so mein bisheriger Stand.
In der Stadt liebe ich es Stiegen jeglicher Form runterzubrettern oder auch so Freestyle Einlagen unterzubringen.

Mein jetziges Bike fühlt sich manchmal ein wenig wie ein Traktor an, ich glaube, das liegt an den 29er Reifen. Kann sein, dass ich einfach zu klein für das Bike bin. Mich stört das prinzipiell ja nicht, aber für ein HT hätte ich mir da schon mehr Wendigkeit gewünscht. Weiters merke ich einfach, dass ich mit dem HT bei den schwierigeren Strecken einfach ständig Traktion verliere, wenn ich mich nicht im Schneckentempo Stück für Stück vorarbeite. Da reicht dann der Federweg wohl einfach nicht.

Zu meinen Wünschen: Ich würde gerne mehr ins technische gehen, irgendwo zwischen S3 und S4, mit richtig schwierigen Trails als Langzeitziel. Ich will auch mal die ganzen Bikeparks in Österreich in Angriff nehmen, Leogang und irgendwann mal auch die Nordkette. Ich lege sehr viel wert auf einen spaßigen Fahrstil, der viel Aktivität/Aggression abverlangt, gleichzeitig aber Sicherheit vermittelt. Das Bike sollte auch imstande sein, auf wendigen anspruchsvollen Singletrail Segmenten sich durchschlagen zu können.
Ich mag auch das Feedback eines Trails, ich will jetzt nicht unbedingt mit verrückten Geschwindigkeiten fahren müssen um den Untergrund auch mal zu spüren. Wie gesagt, ich bin schon ein Freund von Tempo, ist aber nicht meine Hauptpriorität.
Ich fahre keine längeren Touren, für mich ist Bergauf eher mittel zum Zweck. Ich habe kein Problem mich da extra abzustrampeln, für mich ist der Uphill ohnehin ein willkommenes Ausdauertraining. Deshalb sind mir 1-2 Kilo mehr relativ wurscht. Da reichts schon wenn ich mal ein bisserl mehr in meinen Rucksack packe und da ist das Gewicht schon wieder drin.
Ich würde gerne zu 27,5 Reifen greifen. Ich komme aus der Welt der 26er, auf denen ich mich schon immer wendiger gefühlt habe. Irgendwie kann ich mich mit den 29ern nicht anfreunden, vielleicht liegts aber auch einfach nur an der Geometrie des Grand Canyons.
Die größte Herausforderung wird es wohl den Kompromiss aus Laufruhe und Knackigkeit zu finden.

Ausprobiert habe ich bisher ein Scott Spark, welches mich in Vergleich zu meinem jetzigen Bike in jeder Hinsicht umgehauen hat: Besser im Uphill, Schneller im Downhill, wendiger, laufsicherer, ausbalancierter, direkter... einfach ein Traum. Das hat mich dann dazu bewegt in ein neues Bike zu investieren.

Mein Budget bewegt sich um die 3000€. Da dies doch ein schöner Batzen Geld für mich ist, würde ich gerne auch gleich in etwas investieren womit ich auch länger Spaß habe. Klar, das Spark würde mit seinen 130mm(?) fürs erste mal reichen, aber ich bezweifle, dass es später für Bikeparks oder für eine flotte Trailpartie noch ausreichen würde, ohne den Wunsch nach einem Enduro offenzulassen.

Deshalb die Frage, was ihr mir empfehlen würdet. Ich bin mir ja nicht mal in der Kategorie sicher. Reicht für mich noch ein Trail Bike oder sollte ich bereits zum Enduro Segment greifen. So von der Beschreibung trifft ein Enduro mehr auf mich zu, der oft beschriebene Mangel an Wendigkeit und die alleinige Möglichkeit das Bike durch Speed auszureizen sprechen dann aber doch dagegen.

Was ich bisher so an Bikes gesehen habe die mich reizen täten wäre das Radon Swoop 170 sowie das Canyon Spectral CF/Strive. Mit anderen Herstellern habe ich jetzt wenig Erfahrungen. Bin aber keine Markenschlampe, wichtig ist nur, das mir das Ding nicht mitten während einem gefährlichen Segment einfach zusammenbricht. Wäre da also über jeglichen Tip dankbar!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Das schaffst du nicht mit einem Bike abzudecken :ka:
Du brauchst für den regelmässigen Parkeinsatz ein Bike, das dir aber für alles andere zu dick ist.
 
Wenn du dir nur ein Rad zulegen möchtest, musst du Kompromisse eingehen. Die heutigen "modernen" Enduros und Trailbikes haben in der Regel ein sehr tiefes Tretlager. Wenn dein Fokus auf techn. Trails liegt, wird dir das bei S4 Passagen Schwierigkeiten bereiten. Im Bikepark ist aber wieder ein Vorteil, da tiefere Schwerpunkt.
Also entweder zwei Bikes oder dass besser passende Bike für den Hauptanwendungszweck.

Gruß xyzHero
 
Nimm so etwas in der Kategorie Capra/Torque.
Auf S3-S4 brauchst du ohne Erfahrung Reserven.
Also 170-180mm mit eher etwas höherem Tretlager, dabei aber noch relativ leicht. Strive/Spectral usw ist dafür zu niedrig und zu wenig robust. Eher noch mehr Federweg, zB Sennes FR. Oder evtl Spindrift.
 
Nimm so etwas in der Kategorie Capra/Torque.
Auf S3-S4 brauchst du ohne Erfahrung Reserven.
Also 170-180mm mit eher etwas höherem Tretlager, dabei aber noch relativ leicht. Strive/Spectral usw ist dafür zu niedrig und zu wenig robust. Eher noch mehr Federweg, zB Sennes FR. Oder evtl Spindrift.

Vom CAPRA habe ich ja bereits so einiges gutes gehört. Würde mich auch sehr reizen. Glaubst du das wäre ein guter Kompromiss aus allem?
 
Vom CAPRA habe ich ja bereits so einiges gutes gehört. Würde mich auch sehr reizen. Glaubst du das wäre ein guter Kompromiss aus allem?
Ich tendiere im Moment selber zum Capra, als Ersatz für meine 26" Fanes. Ich habe aber noch ein AM mit vorn 160mm und ein EN-29-Hardtail mit 140mm. Für S2-3 (zB Sölden oder Saalbach oder die leichten Gardasee Trails) reichen die beiden eigentlich, aber für S3 und mehr eben nicht mehr. Und wirklich schnell im Antritt sind beide auch nicht.
Bei dir ist ja alles ein Fortschritt gegenüber deinem Canyon - aber spritziger wird es nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey, melde mich hier noch einmal, nachdem ich noch ein wenig recherchiert habe.

Im Grunde genommen habe ich jetzt meine Auswahl auf das Jeffsy 29 und das Capra 27 eingeschränkt.

Ich hatte vor kurzem die Gelegenheit mal ein Slash 9.8 im Bikepark auszuprobieren, war das fetteste was sie anzubieten hatten. So von der Geometrie her kommt es ja so ziemlich einem Capra 29 gleich, weshalb ich dachte es gäbe mir einen guten Vergleich über die Leistungsklassen. Ich fand das Slash mit Tempo relativ agil und spaßig zum fahren, im Allgemeinen dann aber doch recht träge, weniger spritzig.

Deshalb ist für mich dann die frage, ob das Capra hier etwas verspielter/agiler wäre. Insbesondere, da ich wenig darüber gelesen habe, wie sich die beiden Jeffsy und Capra im Fahrverhalten unterscheiden. Ich habe ja extrem positives über den Spaßfaktor vom Jeffsy 29 gelesen, weshalb ich hier nochmal einem weniger DH orientierten Bike eine Chance geben will.

Mich interessieren Touren nicht wirklich, aber kann ein Capra auf dem Trail vom Fahrspaß her mit dem Jeffsy mithalten? Ich fahre im allgemeinen keine flachen Trails, zur Info.
 
Hey, melde mich hier noch einmal, nachdem ich noch ein wenig recherchiert habe.

Im Grunde genommen habe ich jetzt meine Auswahl auf das Jeffsy 29 und das Capra 27 eingeschränkt.

Ich hatte vor kurzem die Gelegenheit mal ein Slash 9.8 im Bikepark auszuprobieren, war das fetteste was sie anzubieten hatten. So von der Geometrie her kommt es ja so ziemlich einem Capra 29 gleich, weshalb ich dachte es gäbe mir einen guten Vergleich über die Leistungsklassen. Ich fand das Slash mit Tempo relativ agil und spaßig zum fahren, im Allgemeinen dann aber doch recht träge, weniger spritzig.

Deshalb ist für mich dann die frage, ob das Capra hier etwas verspielter/agiler wäre. Insbesondere, da ich wenig darüber gelesen habe, wie sich die beiden Jeffsy und Capra im Fahrverhalten unterscheiden. Ich habe ja extrem positives über den Spaßfaktor vom Jeffsy 29 gelesen, weshalb ich hier nochmal einem weniger DH orientierten Bike eine Chance geben will.

Mich interessieren Touren nicht wirklich, aber kann ein Capra auf dem Trail vom Fahrspaß her mit dem Jeffsy mithalten? Ich fahre im allgemeinen keine flachen Trails, zur Info.

Pauschal kann man das nicht beantworten, es kommt auf den Trail an. Der Unterschied ist auf jeden Fall nicht so groß, wie er in "Fachzeitschriften" immer herausgearbeitet wird.
Generell ist es aber so, mit mehr Hindernissen im Trail (Wurzeln, Steine) wird mehr Federweg sinnvoll. Beim Springen ist der Federweg aus meiner Sicht fast irrelevant. Da hilft er nur wenn die Landungen Schei$$e sind.

Gruß xyzHero
 
Na aber bei S3 S4....hmmm

bei sowas hier würde ich schon ein Nukeproof Mega (Sam Hill) oder ein Capra mit 29 bevorzugen, und das ist NICHT S4:

(insbesondere die Stages für Tag 2, ab der Kirche)

Ui das schaut extrem spaßig aus (ab Minute 6), genau das wonach ich im Moment suche. Also wenn sowas zB zuviel für ein Jeffsy wäre, dann bin ich auf jeden Fall besser beim Capra aufgehoben. Ich würde dann dennoch zum 27er wegen der Verspieltheit greifen (außer das ist ein Mythos. mir kommt mein 29er Grand Canyon aber weniger verspielt als 27er HT vor)
 
In dem Video sieht man aus meiner Sicht einen S2 Trail. Das kann man Problemlos mit beiden Rädern fahren, aber je schneller man fährt, desto besser geht das mit dem Endurp/Capra. Wenn dein Fokus auf solchen Trails liegt und du diese mit Geschwindigkeit fahren willst, dann nimm das Capra.
Für S4 Trails sind beide nicht optimal(Tiefes Tretlager).

Gruß xyzHero

P. S. : ich bin mir bewusst dass die Kamera Perspektive verzerrt und dass einfacher aussieht als in der Realität.
 
Nene diese steilen Felsrinnen und Stufen nach Kehren, das ist schon echtes S3. Der Moment wo Chris Ball kreischt :).

Egal, fahrbar ist das natürlich auch mit Jeffsy. Oder Enduro-Hardtail. Dann ist man halt langsamer. Und das geht wie man im Video sieht nicht immer - da muss man kurz mal droppen, oder nach der Stufe kommen noch weitere fünf....

29er hakt weniger fest - die "Verspieltheit" eines kleineren Raddurchmessers erlebst du nur auf Flowpassagen.
 
Mhm, das hört sich für mich alles eher nach einem Capra an. Ich persönlich mag es eher wenn es hakt, ich spür schon mal gern den Untergrund, das Rad sollte aber dennoch stabil bleiben.

Für mich stellt sich halt die Frage, was verliere ich, wenn ich zum Capra greife. Das Gewicht ist mir relativ egal. Dann wären da marginal größerer Radstand und flacherer Lenkwinkel sowie mehr Federweg. Würde sich dadurch das Capra mehr wie ein Truck anfühlen im Vergleich zum Jeffsy, oder ist da der Unterschied zu marginal?
Bisher ist dieses Gefühl das einzige, was mich an Enduros stutzig macht. Auf meinem Bike ist ein Trackstand 0 Problem, auf dem Slash habe ich mich wie auf einer Harley gefühlt die ständig umkippt, so als ob es einfach zu groß wäre (19,5" vs 180cm). Aber vielleicht ist das nur Gewöhnungssuche, nach einer Stunde war ich ja auch mit dem Slash schon viel agiler unterwegs als am Anfang, man muss sich halt mehr reinlehnen.
 
Ich kenne deine Hometrails nicht.
Bei mir ist es total sinnfrei mit so einem dicken Gerät, das für highspeed Geballer gemacht ist, auf engen Pfaden im flachen um Bäume zu Zirkeln oder in einem Flowtrail auf Tempo zu kommen.

Dazu ist ein kompaktes Bike mit leichten Rädern und wenig Federweg viel besser geeignet - aber mit sowas kannst halt maximal so Klinovec oder Holyhansen oder Saalbach schnell fahren, bei so was wie im Video ist das wenig lustig.

Aber das dreht sich im Kreis - ich würde dir weiter zum Capra 29 raten, und die Lücke zum Hardtail musst du dann später schließen.
 
Danke! Ist für mich halt doch ne große Investition, deshalb wollte ich nochmal nachhacken um auf Nummer sicher zu gehen :)

Ich werde das alles nochmal Durchdenken und dann eine Entscheidung treffen. Vielen Dank für Eure Ratschläge :)
 
Für solches Gelände tendiere ich zum Jeffsy29. Das Capra ist ja ein halber Downhiller der auch in solchem, technischem s3 Gelände unterfordert wäre. Das Capra ist was für hartes, schnelles ballern.
 
PS ich denk immer dran dass du den Nordkettentrail fahren willst. Ich bin den vor Zeiten mal mit Torque bis zur Hälfte, dann Krankenhaus ;)...das ist schon zach da runter.

Wenn das dein Ehrgeiz ist..hmmm....dann ein Jeffsy und ein Tues oder einen klassischen Freerider.
 
PS ich denk immer dran dass du den Nordkettentrail fahren willst. Ich bin den vor Zeiten mal mit Torque bis zur Hälfte, dann Krankenhaus ;)...das ist schon zach da runter.

Wenn das dein Ehrgeiz ist..hmmm....dann ein Jeffsy und ein Tues oder einen klassischen Freerider.

Das hatte ich überlesen. Bin raus:lol:
 
Nene diese steilen Felsrinnen und Stufen nach Kehren, das ist schon echtes S3. Der Moment wo Chris Ball kreischt :).

Egal, fahrbar ist das natürlich auch mit Jeffsy. Oder Enduro-Hardtail. Dann ist man halt langsamer. Und das geht wie man im Video sieht nicht immer - da muss man kurz mal droppen, oder nach der Stufe kommen noch weitere fünf....

29er hakt weniger fest - die "Verspieltheit" eines kleineren Raddurchmessers erlebst du nur auf Flowpassagen.

Habe es nicht bis zu Ende geguckt. Ab 7:05 wird es Steil. Den vorangegangene Teil würde ich aber trotzdem noch mehr in S2 als in S3 verorten. Ferndiagnose ist aber immer schwierig;)

Gruß xyzHero
 
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