Kein Bock mehr zu treten? Sinkende Marathon Teilnehmerzahlen

Kurioserweise ist alles im Training (Wildsau hat Vorderrad gerammt) oder beim Radpendeln (frontal mit anderem Radler ohne Licht zusammengeknallt) passiert. Beim Rennen erstaunlicherweise noch nix ausser Umplumser bei Niedrigst-Tempo im wadentiefen Schlamm oder bergauf durch übermotivierte Betreuer anderer Fahrer umgeworfen worden.
 
Jupp, im Dunkeln auffer Landstrasse im Dezember beim Heimrollen bergab bei 40kmh. Mental schon daheim gewesen, kommt aus dem Gebüsch ein dunkler Bollen und kickt quasi das Rad unter mir weg mit einer Urgewalt. Direkt hinter mir ein Auto und mich von der Strasse gerollt aus Angst überfahren zu werden noch bevor alles zum Stilkstand gekommen ist.
Bevor ich noch von dem Sturz schreibe, wo ich beinahe vom Hals ab querschnittsgelähmt worden wäre, kommen wir lieber back to Topic...
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht nicht um "schreien oder zügiges" Vorbeifahren. Sondern einfach ohne "Rücksicht auf Verluste" vorbeischießen. Ob der Fahrer dann "schreit" oder in irgend einer anderen Weise gestikuliert ist ja egal. Auch stellt sich die Frage in genau diesen Segmenten "zügig" überholen "zu müssen". Ginge das nicht ein paar Minuten ober- oder Unterhalb des Abschnitts?


These: Da oft die Kondition nicht ausreicht weil es vermutlich wieder bergauf geht (provokant gesagt). Genau diese Spezies von Fahrern kann weder auf der Geraden schnell fahren weils Konditionell einfach zu schlecht sind, oder bergauf nix reissen.

Zweitens, warum ist er dann nicht vorne im schnellen Feld? Da "stackst" auch nicht Otto Normal Biker das Segment runter, sondern die Pros fahren zügig und ohne Konkurrenz.

Warum: Weils Ausdauer haben, fahren können und nicht nur runter schnell sind.....
Ein Pro ist auch nicht so behämmert und überholt am schwierigsten Trail. Er kennt die Strecke, weiss wann er Gas geben kann und tut das auch.

Letztlich ist ein Marathon im sportlichen Sinne auf die Voraussicht und ein klein wenig der Geist im Sinne von "Hirn einschalten" und Rücksicht ALLER angewiesen.

Wenn ich schon in der Mitte eines Marathons "rumeirere" muss ich nicht an den kritischsten Punkten überholen.....

Das trifft garantiert nicht für alle zu, aber diese Spezies von Sonntagsprofis vermiest vielen Anderen das Rennen.
Du sprichst mir aus der Seele 👍
 
Kann ich unterschreiben. Es ist oft stundenlang besonders bei sehr welligem Profil immer das gleiche Wechselspiel. Bergab lasse ich immer Spielraum, fahre 80% meiner Möglichkeiten und werde dabei fast immer von einem überholt, der bergab 120% gibt, habe da genug Stürze und Beinahe-Stürze gesehen. Bergauf hat man sie wieder einge- und dann überholt und bei der nächsten Abfahrt das gleiche Schauspiel wieder, teils über Stunden.
Du fährst halt mit Hirn im Gegensatz zu manch anderem „ Pro „ 😂
 
Du fährst halt mit Hirn im Gegensatz zu manch anderem „ Pro „ 😂
Danke... Besonders viele Wochenend-Pro's gibt es im Mittelfeld. Beispiel, war mal auf einer kürzeren Strecke recht gut unterwegs bis zu einem Defekt. Und schob mein kaputtes Rad den Berg runter fast schon in der Botanik um ja niemand zu stören. So, und zu der Zeit war auch grad die Spitze der Langstrecke nach einer Zusatzschleife dort unterwegs und alle (richtigen) Pro's haben an mir problem- und wortlos vorbeikacheln können. Auch weil ich mich de facto am alleräussersten Rand aufhielt so gut es ging. Tja, dann kam irgendwann das Mittelfeld...und das Geschrei ging los, keine Ahnung wieso. Ruhe kehrte dann erst wieder ein, als das letzte Drittel des Feldes gemütlich durchfuhr.
 
Danke... Besonders viele Wochenend-Pro's gibt es im Mittelfeld. Beispiel, war mal auf einer kürzeren Strecke recht gut unterwegs bis zu einem Defekt. Und schob mein kaputtes Rad den Berg runter fast schon in der Botanik um ja niemand zu stören. So, und zu der Zeit war auch grad die Spitze der Langstrecke nach einer Zusatzschleife dort unterwegs und alle (richtigen) Pro's haben an mir problem- und wortlos vorbeikacheln können. Auch weil ich mich de facto am alleräussersten Rand aufhielt so gut es ging. Tja, dann kam irgendwann das Mittelfeld...und das Geschrei ging los, keine Ahnung wieso. Ruhe kehrte dann erst wieder ein, als das letzte Drittel des Feldes gemütlich durchfuhr.
Kenn ich,
die besten sind aber die, die morgens am Frühstück im Hotel oder der Pension sitzen, sich selbst geiseln, beim Start wie von der Tarantel gestochen losschiessen, und nach 25 KM stehen sie dann rechts mit Krämpfen ........:hüpf:
einer der Gründe warum ich auf gechillte RtF´s umgestiegen bin.
Wobei, ich muss sagen bei Marathons ala 3 LänderGiro ,Maratona ,Arlberg Giro, gehts irgendwie gechillter zu. ist aber nur mein subjektives Empfinden.
Kann aber auch daran liegen dass sich in meiner AK ( 50+ ) sich KEINER mehr was beweisen muss.
 
Hab mich eben für nen kleinen MTB-Marathon in Gesserthausen angemeldet, ich bin Anmeldung Nummer drei für Langstrecke....

Hoffentlich kommt da noch was, wäre echt schade sonst.
Ich selber fahre immer "entspannt", Gas gebe ich bergauf und in der Ebene, aber Trailstücke fahre ich sehr locker runter, liegt auch am beinharten Hardtail mit lang ausgezogener Stütze. Keine Lust mir durch nen Sturz das Wochenende zu versauen :)


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Erfahrungen hab ich aber bisher mit so "richtig" Rennen nur beim Rennrad, da aber auch bei Duathlons, keine reinen Radfahrten. Die sind aber sehr positiv. Da haben sich schonmal nach 10km Gegenwind die ich für mich vorne weg gefahren bin Leute vor mich geschoben damit ich auch mal Windschatten hab.

Dabei juckt mich nur, wieviel Watt ich denn im Schnitt hatte, das Tempo, das dabei rauskommt ist mir relativ egal :D

Beim MTB-Marathon werde ich halt schauen, dass ich beim Downhill keinem im Weg stehe.... :D
Danke für den Tipp. Wenn nicht ich starte, am Wochenende drauf geht es auf einen AX, werde ich mit meinen Kids am Sonntag da sein.
 
Hi prince67


Ein Grund für die weniger Anmeldungen wird auch sein: Wenn man mal raus aus dem Trott ist (wegen Corona), ist es schwer wieder reinzukommen. Es ist doch so, dass man sich oft schon gleich nach einer Veranstaltung wieder für das nächste Jahr mit den Kumpels verabredet hat. Da hatte man sozusagen einen gewissen " Druck" sich wieder anzumelden und zu fahren.

Ist durchaus möglich.

Mancheiner braucht den Druck, um sich zu überwinden, um etwas zu unternehmen. Dieser Druck fehlt dieses Jahr.

Komischerweise ist das bei mir anders.

Nur vor dem 1. Race, denn da wäre ich wohl niemals mitgefahren, :oops: wenn mich nicht ein relativ neuer Arbeitskollege 2 Monate lang immerwiedermal gefragt hätte, ob ich nicht doch mitfahren möchte.
Und er hat auch gemeint, dass ich das bestimmt schaffe, hat mich stark motiviert, usw. War echt super, dass er das gemacht hat. :daumen:
Anfangs hatte ich noch gemeint, dass das eher nichts für mich wäre usw. Aber mit der Zeit ließ ich mich überzeugen - zum Glück. :hüpf:

War im Herbst 2004 - und seitdem waren es deutlich mehr als 100 Races bei mir. :) :)

Grüße :)
Schwarzwaldbiker
 
Ich denke es liegt nicht nur an den fehlenden Teilnehmern sondern auch den fehlenden Helfern. Der Veranstalter der Schönbuch Trophy sucht immer noch nach Helfern.
Nach einer Meniskus OP ist die Veranstaltung genau richtig um wieder zu starten außerdem versucht der Veranstalter einen recht hohen Trail-Anteil zu realisieren. Nicht übermäßig herausfordernd aber für so eine Veranstaltung genau richtig.
 
Das mit dem Anschreien beim Überholen/knifflige Stellen vorbeidrängen beim Marathon kann ich so nicht nachvollziehen, wo ist der Sinn? Ich nehme als Marathonrennen mal die typischen ca. 100km und >2000Hm, da wird doch anders gefahren als in einem 45min CC Rennen, jedenfalls habe ich das seit 30 Jahren und Hunderten Rennen nicht anders erlebt.
Soll nicht heißen das es nicht doch Peppos gibt, das sind aber eher Einzelfälle, oder ist das im Mittelfeld oder hinteren Teil anders? Nach 20min Warmfahren bzw. dem ersten Anstieg(en) hat sich das doch selektiert.
Es ist doch logisch überhaupt nicht möglich das während eines Marathons jemand bei Km 20, 40, 60 etc. auffallend langsamer ist. Der /die ist nach dieser Distanz neben Dir? Dann ist er/sie nach 1-2-3 Stunden gleichschnell, da kann doch niemand im Weg sein?
 
Es ist doch logisch überhaupt nicht möglich das während eines Marathons jemand bei Km 20, 40, 60 etc. auffallend langsamer ist. Der /die ist nach dieser Distanz neben Dir? Dann ist er/sie nach 1-2-3 Stunden gleichschnell, da kann doch niemand im Weg sein?
Naja wenn die Distanz über mehrere Runden läuft kann dann schon mach 60km ein überambitionierter Fahrer an einem der sehr gemütlich fährt vorbei rauschen :D
 
Es ist doch logisch überhaupt nicht möglich das während eines Marathons jemand bei Km 20, 40, 60 etc. auffallend langsamer ist. Der /die ist nach dieser Distanz neben Dir? Dann ist er/sie nach 1-2-3 Stunden gleichschnell, da kann doch niemand im Weg sein?
Wurde doch oben bereits geschrieben:
machen sind berg hoch schneller, andere eben berg ab. So trifft man sich dann an jedem Anstieg und bei jeder Abfahrt eben wieder. :ka:
 
Titelthema Teilnehmerzahlen, ist vielleicht eine Übersättigung da oder der Hype vorbei? Bei Laufmarathons ist es doch auch so das es wenige Megatermine gibt bei denen alle dabei sein wollen, klingt halt besser und wichtiger wenn man nach Berlin fährt anstatt in Freiburg zu laufen (der Freiburger ist auch schwerer), einige normal große Laufmarathons haben von 5-10 Tausend runter auf 1000 Teilnehmer hingenommen. Ist doch bei Biketerminen genau so. Wenn dann noch Leute wegen Corona nicht fahren oder helfen wird´s halt nix.

In meinem Umfeld inkl. 2 Radvereinen erlebe ich das viele Leute satt sind immer wieder die gleichen Events/Marathons abzugrasen. Der wilde Marathon Kern der 90er/00er Jahre ist jetzt 50+ und will nicht mehr so oft fahren. Die Leute welche in den letzten 10 Jahren ans Radfahren kamen sind eher Wettkampfscheu bzw. oft wenig begabter Freizeitfahrer.

In den 90er/00ern: Hauptklasse bei Rennen voll, Senioren oder Masters quasi nicht vertreten.
Heute: Ü40 und Ü50 mit großen Teilnehmerzahlen, die jungen Klassen dünner besetzt.

Vielleicht einfach ein Generationending?
 
Wurde doch oben bereits geschrieben:
machen sind berg hoch schneller, andere eben berg ab. So trifft man sich dann an jedem Anstieg und bei jeder Abfahrt eben wieder. :ka:
Das kann ich definitiv und aus der Erfahrung nicht glauben, nicht bei einem Marathon. Bergauf wird extrem mehr Zeit gut gemacht, wer fit ist wird nach 1-2-3 Stunden deutlich weiter sein.
 
Ich bin in den 90'ern in den 00'ern auch noch mit viel Begeisterung Marathons gefahren. Aber damals war der Trailanteil (z.B. am Gardasee) noch recht hoch, das ist immer weniger geworden.

Inzwischen fahre ich auch Enduro und fahre dann lieber mit Freunden, oder auch mal allein, Touren mit möglichst hohem Trailanteil. Die dürfen dann aber auch mal 3000 hm haben.

Vorteil für mich ist, man ist flexibler was Datum und Zeit betrifft, kann sich die Strecken nach seinem Gusto aussuchen und es ist nicht so ein Stress am Start und am Ziel. Auf der Straße handhabe ich es genauso.

Ich denke, dass sich die Marathons für die Meisten wirklich überholt haben und nicht mehr de Zeitgeist der Jüngeren Leite treffen. So will ich mal bei einem Endurorennen mitfahren aber die Anmeldungen sind nach Minuten ausgebucht. So wie früher bei den Marathons...
 
Bin zwar noch nie einen MTB-Marathon gefahren aber Marathon gelaufen.
Vermutlich hat die schwindende Zahl auch was mit dem Kosten zu tun. Auch wenn die Kosten für den Veranstalter gestiegen sind, so ist der 'Freizeit-Marathonist' doch nicht mehr so großzügig.

Ich habs mal für meine 3 Lauf-Marathons rausgekramt:
Anmeldegebühr 1994: 30DM, Laufschuhe 120 DM, meißt habe ich das Vorjahresmodell für unter 100 DM bekommen.
Anmeldegebühr 1995 35DM
Anmeldegebühr 1997 37DM
Dann bin ich bis 2012 keine mehr gelaufen. Wollte aber wieder
Anmeldegebühr: 75 Euro !
Die Anmeldegebühr für dieses Jahr soll die 100Euro Marke knacken
Laufschuhe kosten 120 Euro, ich bekomme das Vorjahresmodell für unter 100Euro
Verhältnis 1994: 1:4
Verhältnis 2022: 1:1


Ich habe mich gefragt, was es mir bringt, mit 5000 Menschen zu einer nicht zu meinem Biorythmus passenden Uhrzeit im Pulk zu laufen, auch wenns pisst und schneit, danach kalt duschen zu dürfen und eine Woche lang fix und alle zu sein.
Zudem muss ich um einen Startplaz zu ergattern nachts um 0:00 ins Internet und Geduld mitbringen...
--> Es bringt mir nichts. Habe ich keine Lust zu. Was zum Angeben ist es auch nicht mehr, denn gefühlt ist ja schon jeder der eine solche Leistung zu würdigen weiß auch schon einen Marathon gelaufen.
Und was ich leisten (laufen) kann, kann ich auch so ausprobieren.

Vor ein paar Jahren habe ich mal überlegt bei so einer Schnitzeljagd (Sölden?) mitzufahren. Aber ich habe die Anmeldung verpasst und die war wohl nach wenigen Minuten 'ausverkauft'. Das ist ja gut so für den Veranstalter. Aber mir ist das schlichtweg zu blöd. Vorallem wenn man dann auch noch mit einem oder gar mehreren Freunden zusammen fahren möchte. Der eine bekommt ein Ticket, der andere nicht.

Statt Massen an Mitradlern genieße ich die Ruhe oder auch das Gepräch mit einem Mitfahrer
Statt vorgegebener Strecke genieße ich die Möglichkeit je nach Tagesform und Lust und Laune zu fahren wo ich will
Statt hoher Startgebühren verbrasse ich die Kohle nach der Tour im Biergarten oder kaufe 'Radsachen'

Nein, um Rad zu fahren brauche ich keine (Massen-) Veranstaltung.
Das ist ja gerade das schöne an dieser Individualsportart.
 
Ich habe mich gefragt, was es mir bringt, mit 5000 Menschen zu einer nicht zu meinem Biorythmus passenden Uhrzeit im Pulk zu laufen, auch wenns pisst und schneit, danach kalt duschen zu dürfen und eine Woche lang fix und alle zu sein.
Zudem muss ich um einen Startplaz zu ergattern nachts um 0:00 ins Internet und Geduld mitbringen...
Mei, da kannst ewig weiter machen. Was bringt es anderen auf einer Wiese hinter einem Ball herzulaufen, was bringt es anderen auf zwei Brettern den Berg runterzurutschen, mit einem Schläger einen Filzball über ein Netzt zu kloppen... Ganz einfach, es macht denjenigen einfach Spaß.
Und das ist doch die legitimste Begründung
 
Ich würde auch niemanden verurteilen der gerne an solchen Veranstaltungen teilnimmt. Aber LittleBoomer und ich empfinden scheinbar ähnlich und viele andere Leute auch.
 
Mei, da kannst ewig weiter machen. Was bringt es anderen auf einer Wiese hinter einem Ball herzulaufen, was bringt es anderen auf zwei Brettern den Berg runterzurutschen, mit einem Schläger einen Filzball über ein Netzt zu kloppen... Ganz einfach, es macht denjenigen einfach Spaß.
Und das ist doch die legitimste Begründung
Schön zusammengefasst. Leider hat die Menschheit trotz Corona nicht kapiert, dass Egoismus nichts legitimiert.
 
Ich denke es liegt nicht nur an den fehlenden Teilnehmern sondern auch den fehlenden Helfern. Der Veranstalter der Schönbuch Trophy sucht immer noch nach Helfern.

Die Trophy wird von einem kommerziellen Veranstalter durchgefuehrt, und der ruft amtliche Startgelder auf.
Lokale Vereine sind soweit ich weiss als (Mit-)Veranstalter keine dabei.
Die Teilnehmer sind i.d.R. nicht in Radsportvereinen organsiert sondern Individualsportler die ansonsten nichts mit Vereinsmeierei am Hut haben.
Warum soll man sich da einen Tag lang die Beine in den Bauch stellen und helfen? Da geh ich doch lieber radfahren...
 
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