Kernleder am Reiserad

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Guest
Hallo,

nächstes Jahr möchte ich gern meine Langstrecken(leidens)fähigkeit erfahren. Geplant sind 200 und 400km Distanz.
Mein größtes Problem ist der Sattel - 50-75km sind kein Problem, danach schläft mir immer das Glied ein, weswegen ich auf Sättel mit Aussparung gewechselt bin. Jetzt reiben sich aber nach einiger Zeit die Sitzknochen empfindlich wund, welches in regelrechten Wackelpartien und Schmerzgesicht endet.
Testweise ist jetzt ein Specialized Romin auf dem Weg zu mir, wird auf der Rolle getestet. Laut Erfahrungsberichten aus Tour und RR-Forum verteilt dieser den Druck etwas besser. Bin gespannt.
Als Alternative schiele ich auf einen Kernledersattel aus dem Hause Brooks (Team Professional, leider ohne Aussparung). Die Einfahrzeit könnte ich bis Sommer 2020 locker hinbekommen, allerdings bin ich unsicher ob der Dammbereich wirklich entlastet wird? Die Sitzknochen drücken sich irgendwann ihre Mulden, aber der Dammbereich liegt doch dann auf der Sattelnase auf? Auch bin ich skeptisch bezüglich der fehlenden Aussparung.

Fährt jemand den Team Pro und kann berichten? Einfahrzeit (vorher fetten und etwas walgen) von 500-700km realistisch? Wie stark drückt es auf den Dammbereich, Taubheitsgefühle?
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Sesselpupser

Hilfreich
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Also ich bin schmerzbefreit (gebuertiger Ostbaier. Es fehlt ein Enzym ? ).
Aber meistens wird da doch zuallererst ueber Sitzpolster geredet, will sagen: Welche Hose, moeglicherweise Assos, usw. ??

Wie sieht es da aus?

Aussparung halte ich fuer sinnvoll. Wuerde ich nicht drauf verzichten.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Sesselpupser

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Also ich bin schmerzbefreit (gebuertiger Ostbaier. Es fehlt ein Enzym ? ).
Aber meistens wird da doch zuallererst ueber Sitzpolster geredet, will sagen: Welche Hose, moeglicherweise Assos, usw. ??

Wie sieht es da aus?

Aussparung halte ich fuer sinnvoll. Wuerde ich nicht drauf verzichten.

Sitzpolster: Pearl Izumi und Billighose vom Brüggelmann. Egal welche Hose ich trage: selbe Symptome. Die PI schnürt bei falscher Gliedstellung auch zügig ein und muss kurz nach Fahrtantritt korrigiert werden. Dann passt es vom Stoff sehr gut. Denke das primär die Sattelform und Position entscheidend ist - dort möchte ich ansetzen.

Bisher getestet:
Prologo Scratch
Prologo Kappa
Selle Flite Classic
Charge Spoon
SQLab 612
Brooks B17 (wurde nie richtig eingefahren, dient jetzt auf dem Rad der Frau)
Merida CC (XC-Sattel, aktuell auf Stadtrad mit Dropbar)
China-Carbon blank
China-Carbon mit Lederbezug
China-Wabengittersattel (auf dem MTB, der passt gut)
Specialized Romin Comp 143mm
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
OK das ist etwas ungewoehnlich, aber die Frage mit dem 'Sitzen' ist halt individuell, da gibt es keine allgemeine Antwort.
Ich hab ja schon viel gehoert von den Problemen (zum Glueck in aller Regel denen anderer Leute, selber komme ich gut klar, sofern es gelegentlich Steigungen / Wiegetritt fahren = Abwechslung gibt), und irgendwie gibt es genau eine einzige Durchgaengigkeit, und das ist dass die Aussparung gut sei.

Es gibt auch Saettel ohne Spitze, sehen sehr strange aus, sowas kann aber auch helfen. Da hab ich auch mal bei einem Brevet einen getroffen, der sowas hatte.
 
Fährt jemand den Team Pro und kann berichten? Einfahrzeit (vorher fetten und etwas walgen) von 500-700km realistisch? Wie stark drückt es auf den Dammbereich, Taubheitsgefühle?
Den Team Pro habe ich in der Titan Version gefahren. Die Zeit fürs einfahren war nicht sehr lang, maximal 200km.
Fetten sollte man ihn leicht von unten, wenn man ohne Schutzbleche fährt.
Ansonsten ist weniger mehr. Die vielen 'guten' Tipps zum Einfahren sind mA eine Beschäftigung für Leute mit Langeweile... man muss den Sattel nicht tot pflegen.
Der Team Pro ist ein Renn/Sport Sattel, für die entsprechende Sitzposition. Wer etwas aufrechter sitzen möchte, sollte sich eventuell den Brooks Conquest mit Federn mal anschauen. Bzw das Nachfolge Modell.
Diese Kernledersättel fährt man mE am besten ohne Sitzpolster. Die UH sollte aber auch dort keine störenden Nähte haben.
Evtl ist die Breite vom Sattel noch zu beachten. Mit dem Brooks Swallow zum Beispiel bin ich nicht klar gekommen. Das heißt der Sattel passt einigermaßen sofort, oder er ist nicht geeignet.
Die Brooks mit Kupfernieten halten etwas besser als die mit Stahl Nieten, zumindest das Leder am Gestell.
Die Gestelle selbst brechen gern mal hinten bei der Schweißverbindung. Das betrifft sowohl die Stahl-, als auch die Titan Gestelle.
 
Der Team Pro ist ein Renn/Sport Sattel, für die entsprechende Sitzposition. Wer etwas aufrechter sitzen möchte, sollte sich eventuell den Brooks Conquest mit Federn mal anschauen. Bzw das Nachfolge Modell.

Meine Sitzposition ist sportlich aufgerichtet (Lenker auf Sattelhöhe), keine Überhöhung. Das entlastet meine Arme und Schultern. Als Zusatz denke ich über einen Aeroaufsatz nach, aber dafür sollte der Sattel auch passen.
 
Ich habe den Lenker leicht unter Sattel Niveau, sowohl beim Team Pro als auch beim Conquest gehabt.
Der Nachfolger vom Conquest sollte der Flyer sein.
Die Federn sorgen für etwas mehr Komfort.

mA bringt ein aktiver Fahrstil bei dem man immer mal bei unebener Fahrbahn aufsteht wesentlich mehr, als die mittlerweile oft propagierte Potenzöffnung im Sattel.
 
Moinsen, ich hatte den Brooks Team Pro mit Kupfernieten.
Ein toller Sattel auf MTB und sportlichem Tourenrad.
Hatte Ihn dann auf dem Renner, da ist mir das Linke Bein ab ca. 50KM eingeschlafen.
Fazit, toller Sattel für Tourenräder, wurde allerdings schnell "eingeritten" und hatte mir zum Schluss etwas viel Druck auf den Dammbereich gegeben, weshalb er, dann gleich mit dem sportlichen Tourer unter den Hintern meiner Mutter wanderte, die Ihn seit 2 Jahren genussvoll fährt.
Ich will mir als nächsten Sattel, für einen Tourer unbedingt einen Gilles Berthould genauer ansehen. Sind wohl haltbarer, weil Dicker vom Leder und man kann alle Parts austauschen. Wenn mir etwas gefällten ich eher für reparieren als für weg und neu. Ist eventuell ja auch eine Überlegung für Dich wert. Gibt es jeweils auch mit Aussparung, was evtl. gerade auf längere Sicht bei Deinem Thema, die bessere Wahl sein könnte.
Bin gespannt was es wird, bitte berichte ;-)
 
Wenn Du, @rad_fan, aufrecht (Sattel und Lenker eine Höhe) sitzt, würde ich eher über den B17 nachdenken. Schwer, Sofa-Dimensionen, aber wenn ich ihn fahre, ist mein Arsch das Letzte worüber ich mir Gedanken machen muss. Merkwürdigerweise drückt er nicht auf den Damm und dass obwohl er vorne minimal nach oben geneigt werden muss. Das Ganze bei 0km Einfahrzeit.

Den Team Pro habe ich auch, der macht mMn am meisten Sinn, wenn es etwas sportlicher, also etwas mehr nach vorne gebeugt, zugeht. Ansonsten super Sattel. Den Swallow und den Swift konnte ich hingegen vergessen, das waren Foltergeräte bei mir.



Mal eine Frage nebenbei: ist jemand mal vom B17 auf C17 (oder C15) gewechselt und kann berichten?
 
Die Selle Anatomica sehen ja scharf aus, aber auch ganz schön happig vom Preis, probesitzen wäre schon toll.

@randinneur B17 auch bei aufrechter Haltung auf Sti? Man ist leicht nach vorn gestreckt...

morgen kommt erstmal der Specialized Romin, teste ich abends auf der Rolle.
 
Denke das primär die Sattelform und Position entscheidend ist - dort möchte ich ansetzen.

Das sagt irgendwie jeder, ganz sicher bin ich mir nicht. Bei mir sind die Sättel am bequemsten, die etwas nachgeben, bzw. die Sitzschale etwas flext. Auf den alten Flites von vor '94 kann ich super sehr lange sitzen, danach wurden die Schalen härter und ich finde die gleiche Passform auf Dauer viel unbequemer. Ein Teil des Komforts von den Brooks-dignern ist sicherlicher dem Mitfedern des Kernleders geschuldet.
 
Mal eine Frage nebenbei: ist jemand mal vom B17 auf C17 (oder C15) gewechselt und kann berichten?
Mir war beim C17 die Oberfläche viel zu rauh für lange Strecken, allerdings fahre ich mit Merino statt Radhose.

Was den B17 angeht, stimme ich @randinneur zu: optimal für aufrechtes Sitzen, Team Pro für sportlich. Beide eine richtige Fläche zum sitzen, anstatt einer Rundung, die auf den Damm drückt.

...ist für Leute, die gerne nasse Eier haben ; )
 
Die Selle Anatomica sehen ja scharf aus, aber auch ganz schön happig vom Preis, probesitzen wäre schon toll.

@randinneur B17 auch bei aufrechter Haltung auf Sti? Man ist leicht nach vorn gestreckt...

morgen kommt erstmal der Specialized Romin, teste ich abends auf der Rolle.

Den anatomica könntest du bei mir mal ausprobieren, habe drei Stück davon.
 
Merkwürdigerweise drückt er nicht auf den Damm und dass obwohl er vorne minimal nach oben geneigt werden muss. Das Ganze bei 0km Einfahrzeit.

Der muss doch nicht nach oben geneigt werden... Ich fahr den B17 wie jeden anderen Sattel auch leicht nach unten geneigt. Funktioniert einwandfrei - ohne Schmerzen im Gemächt. Will sagen: Jeder muß da einfach ausprobieren, was für ihn das Beste ist,
 
So, der Specialized Romin ist angekommen, nacher geht’s auf die Rolle damit. Der ist recht hart, bin gespannt.
 
Sollen ja kuehl gehalten werden ?


Eier sollten zwar kühl gelagert werden, werden im Supermarkt aber immer ungekühlt verkauft. Das Problem ist die Kühlkette.
Wenn die Eier gekühlt verkauft werden würde, dann würde die Kühlkette unterbrochen werden. Deswegen werden Eier immer
ungekühlt verkauft. Zuhause werden sie ja sowieso gekühlt. Und ab da wird die Kühlkette nicht mehr unterbrochen. Schlimmer wäre
es, wenn eben die kühlkette unterbrochen werden würde.
 
Ich habe den Brook Team Pro am Alltagsrad und bin super zufrieden.

66.jpg
 
Erste 15min sind rum, Druck auf Sitzknochen ist sehr gut. Der Sattel ist 1cm kürzer, was man aber nicht merkt. Leichter Druck auf den Dammbereich ist aber vorhanden, spiele jetzt etwas mit dem Winkel.
 
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