Kette gelängt - trotzdem eine neue einbauen?

Onkel Manuel

Technik-Freak
Registriert
1. Mai 2006
Reaktionspunkte
2.909
Ort
Bamberg
Mahlzeit!

Ich hab mal heute die Kettenmesslehre angesetzt und zum Vergleich eine neue HG-70 daneben gehalten. Dabei hat mich fast der Schlag getroffen! Nach 2 Jahren Nutzung (ohne Winter) ist die Kette derbe gelängt. Die Kettenmesslehre liegt ja gerade auf, wenn die Kette entsprechend verschlissen ist - nur bei meiner Kette hat die Messlehre noch locker 3mm Luft zum nächsten Glied... :eek: :(
Das heißt also, meine Kette ist schon fast doppelt so lange über die Verschleißgrenze hinaus... :rolleyes:

Jetzt ist halt die Frage: Neue Kette aufziehen und hoffen? Oder kann ich das gleich knicken? Die Ritzel & Kettenblätter haben ne leichte Tendenz Richtung Sägezahn, aber nix extremes...


Verunsichterte Grüße
Manuel
 
entweder fahren bis nix mehr geht oder alles(kette, kassette+ kettenblätter) wechseln. bei diesem verschleiss gibt es keine zwischenstufen mehr.
 
Hätte noch ne "vorgelängte" XT Kette - sie hat gut 8000km runter.
Dürfte kompatibel sein:lol:


Also wenn du schon den Verschleiß auf den Zähnen mit dem Auge siehst, geht nix mit ner neuen Kette.
 
Moin!

Ich hab mal ne kleine Sauerei veranstaltet. Mann, jetzt weiß ich auch, warum viele das lieber die Werkstatt machen lassen... :p


Click pic 4 big!


Click pic 4 big!

Besagte Kettenlehre sagt, daß Kette viiiel zu gelängt ist. Dazu paßt auch die 300er-Regel (Verschleiß erreicht bei 300mm für 24 Glieder) - bei mir sind das 313mm... :eek: :spinner:




Und hier sieht man gut, was ich mit "Sauerei" meinte: :rolleyes:


Click pic 4 big!


Click pic 4 big!

Ein unbeabsichtigter Ruck und die ganze Soße landet auf Reifen & Boden... :o


Aber die Kette ist echt am Ende. Die Zwischenrollen haben massig Spiel und am Magneten am Boden haben sich bei den zwei Reinigungsdurchläufen eine gute Menge Metallspäne gesammelt...

Naja, ich lass den Schmu jetzt erstmal über Nacht trocknen und schau mir das morgen bei Tageslich nochmal an... :rolleyes:


Manuel
 
Junge junge, was manche mit ihrem Rad veranstalten. Auch bei der Kettenschmierung gilt - wie so oft: weniger ist mehr.

Fahr den Antrieb noch bis zum Untergang und dann alles neu.
 
Moin!

Irgendwie hatte ich heute keinen Bock, die alte Kette wieder einzubauen, also hab ich einfach mal die neue HG-70 aufgezogen. Ziemlich fummelig das Ganze, aber die Erfahrung macht wohl jeder beim ersten Mal. Beim Dreh der Kurbel fiese Schleifgeräusche hinten - na toll. Beim genaueren Hinsehen hatte ich einen Haken des Kettenspanners übersehen. Also Kette nochmal auf und richtig eingefädelt... :lol:

Bei der Probefahrt ließ ich es erstmal ruhig angehen. Soweit schien alles in Ordnung - bis ich (vorne Hoch) hinten in den 7. und 8. Gang schaltete. Schon bei leichtem Krafteinsatz sprang die Kette wie wild über. Nach schöne Schei... benkleister... :eek: :rolleyes:
Ich Depp hätte einfach mal die Glieder der alten Kette zählen müssen. Statt gefühlten 114 sind es nämlich nur 108! Naja, ich hab die HG-70 halt gekürzt und werde dann morgen nochmal ne Probefahrt machen. Im Stand haut das mit dem Kettenspanner soweit hin, ich hab mal alle Kombinationen durchgeschalten...


Aber ich werde wohl spätestens kommendes Jahr Kassette + Kurbel und Laufrad hinten wechseln (lassen). Anscheinend hat auch die Nabe oder die Achse einen Schlag weg, das eiert da so komisch. Während des Fahrens merkt man komischerweise davon aber nix... :rolleyes:


Manuel
 
So Ketten Reinigungsgeräte sollte man nicht verwenden, weil sie angeblich das Fett in den Gliedern mit auswaschen, und man daher noch öfter die Kette Ölen/Fetten muß.

Und das das Rad eiert kann auch daran liegen das es nicht richtig eingespannt ist.
 
Moin!

Des hat mir keine Ruhe gelassen. Da es morgen eh schiffen soll, bin ich halt eben noch ne kleine (18km) Runde gefahren - bei etwa 12°C... *brrrrrrr*

Also das mit dem Überspringen hat sich etwas gebessert, mir ist aber das wesentlich bessere Schaltverhalten aufgefallen. Hätte nie gedacht, daß das soviel ausmacht... :eek:
Aber ich werde wieder die alte Kette draufmachen (müssen). Bei Kettenblatt groß ist der 7. Gang nutzlos, der 8. springt manchmal bei etwas mehr Krafteinsatz über. Bei Kettenblatt mittel springt manchmal auch noch der 6. Gang über... :rolleyes:

Naja, einen Versuch wars wert... :(


Manuel
 
Moin!

Update: Anscheinend hat die kleine Eskapade mit der neuen Kette auch irgendwie das mittlere Kettenblatt verhohnebiebelt. Es ist ja wieder die alte Kette drauf und beim Losfahren gestern Nachmittag hats mich fast auf die Fresse gehauen, weil die Kette übergesprungen ist. Das Problem ist reproduzierbar im Wiegeschritt. Naja, dann kauf ich halt jetzt schon neue Komponenten für den Antrieb... :rolleyes:

Manuel
 
Ich habe gute Erfahrung mit zyklischen Wechsel von drei Ketten gemacht: alle 500-700km kommt die nächste der drei Ketten an die Reihe. Mein Enduro hat so aktuell schon gut 7500km mit der selben Kassette und eben den drei Ketten runter. Ein Ende ist bisher noch nicht in Sicht. Über den Verschleiss der Kettenblätter kann ich allerdings nix sagen, da ich die aus anderen Gründen (andere gewünschte Zähnezahl) getauscht habe.

Beim CC-Racer bin ich mit dem selben Taktik aktuell bei gut 5000km des kompletten Antriebs (also inkl. Kettenblätter).

Ich bin mal gespannt, wie viele Kilometer der Kram so noch hält.

Bei dieser Methode muss man sich eigentlich gar nicht um die Kettenlängung kümmern, auch das "Einfahren" (also leichtes Überspringen auf den ersten Kilometern) einer neuen Kette fällt weg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten