Kette, Zahnriemen oder Kardan

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Hallo,
vorweg: das hier soll kein Diskussionsfred über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Antriebe werden.
Vielmehr schreibe ich an der Uni eine Studienarbeit über die drei oben genannten Antriebsarten für Fahrräder (technischer und wirtschaftlicher Vergleich). Leider gibt die Unibibliothek zu dem Thema, besonders zum Riemen und Kardan, so gut wie nichts her.

Hier im Forum sind sicher einige Spezies unterwegs, die wissen wo fundiertes Wissen über die drei Antriebe speziell für Fahrräder zu finden ist.
Wenn ihr also irgendein Buch, eine Zeitschrift oder sonst irgendwas kennt wo was über die Antriebe drinsteht (sehr gerne auch technische Details) schreibts hier rein. Das würde mir echt weiterhelfen.

Danke schonmal

Justus
 
schau doch auch bei Literatur fuer Motorraeder, da gibt es einiges mehr, auch in der Praxis....denn im Grunde ist es physilalisch aehnlich....und dreht sich in erster Linie immer um die Frage nach dem (besten) Wirkungsgrad und Aufwand/Kosten zu Nutzen.
Ok, beim Fahrrad faellt der Leichtbau noch staerker "ins Gewicht" als beim Moto, aber genau das denke ich sollst du ja in einer Uniarbeit rausfinden und mit "Formeln" belegen.....und die Grundformeln sind widerum beim Moto gleich wie beim Fahrrad...nun noch verschiedene Zahlenwerte einsetzen......

viel Spass jedenfalls und viel Erfolg beim "Studieren" der Kraftuebertragungsmoeglichkeiten...bist sicher nicht der Erste:D....
 
Kardan wirst Du wirklich eher beim Motorrad fündig werden. Siehe dazu vor allem BMW Paralever, Stichworte Antriebsneutralität und Gummikuh, ansonsten Moto Guzzi.
Interessant beim Fahrrad finde ich den wesentlichen Unterschied Kette zu Zahnriemen: Der Zahnriemen muss vorgespannt werden damit Kräfte über die Zahnflanken übertragen werden können, eine Kette dagegen spannt sich im Lasttrumm erst einmal selbst und springt wenn alles in Ordnung ist nicht über.
Das stellt ganz andere Ansprüche an den Rahmen, denn einmal muss die Vorspannkraft irgendwie aufgebracht und eingestellt werden über verstellbare Ausfallenden oder z.B. ein exzentrisches Tretlager, und dann muss der Rahmen diese einseitigen Kräfte auch auffangen im Tretlager und in der rechten Kettenstrebe.
Dazu kommt noch:
- Ketten kann man nieten und in der Länge durch Entfernen einzelner Glieder anpassen - Zahnriemen nicht. Also muss die Riemenlänge genau passen, der Rahmen muss sich öffnen lassen um den Riemen zu montieren (oder die Kettenstrebe muss komplett oberhalb der Nabe liegen).
- Die "Kettenlinie" muss sehr genau stimmen damit der Riemen nicht schräg läuft das kann er nämlich nicht ab.
- Das hintere Ritzel muss wegen des Mindest-Biegeradius des Riemens deutlich größer sein, was wiederum ein größeres Blatt vorne erfordert.
- Man kann nur Nabenschaltungen fahren (oder Pinion)
- Bei einer Hinterradfederung verändert sich zwangsläufig die Kettenlänge über die Einfederung. Zahnriemen kann man damit eigentlich vergessen, obwohl es einen User hier im Forum gibt der sich eine Mechanik gebaut hat die exakt die Veränderung der Kettenlänge kompensiert und somit trotz Federung Zahnriemen fahren kann. Das ist aber sehr speziell.
Siehe hier ein Bike vom User @jopo
P1010198.JPG
 
Man kann nur Nabenschaltungen fahren (oder Pinion)
Getriebeschaltungen allgemein.

Bei einer Hinterradfederung verändert sich zwangsläufig die Kettenlänge über die Einfederung. Zahnriemen kann man damit eigentlich vergessen, obwohl es einen User hier im Forum gibt der sich eine Mechanik gebaut hat die exakt die Veränderung der Kettenlänge kompensiert und somit trotz Federung Zahnriemen fahren kann. Das ist aber sehr speziell.
Hierfür braucht man nur einen Riemenspanner.
Beim Auto ist er statisch und hier eben dynamisch.
 
Ja, aber um die Riemenspannung konstant zu halten muss man ein bisschen Aufwand treiben. Du musst exakt die Veränderung der "Kettenlänge" kompensieren über die gesamte Einfederung.
Bei dem Eingelenker von jopo ist das noch relativ einfach aber er hat auch schon ein paar Versionen gebaut bis das optisch ansprechend und funktional gelöst war.
Wobei man noch dazu sagen muss dass bei dem Carbon Drive Riemen eine Wechselbiegung eigentlich nicht zulässig ist (dem Zahnriemen beim Automotor ist das egal die machen ja teilweise 10 Richtungswechsel sind aber auch nicht so steif wie das Gates-Teil).
Ein federbelasteter Spanner wie bei der Kette reicht definitiv nicht. Springt der Riemen einmal über können laut Gates schon Fasern reißen. Und auf eine Vorschädigung kann dann der unangekündigte Ausfall folgen.
 
Das stimmt schon. Tatsache ist jedoch, dass es funktioniert,
wenn man es richtig konstruiert. Sonst gäbe es bestimmt
auch keine lineare Kennlinie beim Fahrwerk.
 
Nee das könnte hart werden wenn der Riemen beim Einfedern gespannt wird :D Schätze mal da würde aber bei einem richtigen Schlag der Freilauf der Nabe brechen. Hab ich beim Tandem mal geschafft weil die Kette 2 Glieder zu kurz geraten war.
 
Von Fendt (eine Verwandtschaft der Schlepperhersteller) gabs mal ein Fahrrad mit Kardanantrieb.
Hab mal eins bei eBay gefunden.
Evtl. hilft da Tante Google weiter!

MfG
 
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